Storck: Für Klimaschutz und Arbeitsplätze aktiv werden!

Regelmäßig äußern sich der Konzern, die Beschäftigten, die Kommunalpolitik und Umweltverbände zur geplanten Storck-Erweiterung.

Gütersloh. Begriffe wie Rationalisierung, Verlagerung der Produktion, Arbeitsplätze, die ökologische Bedeutung des Steinhausener Waldes und Wasserverbrauch bestimmen die Diskussion. Der Widerspruch zwischen dem Erhalt von Arbeitsplätzen und Natur- und Klimaschutz scheint nicht lösbar. Nach Meinung der LINKEN ist es daher höchste Zeit damit aufzuhören, nur in den Kategorien von Wachstum und Profit zu denken und zu handeln. Die Bundestagskandidatin der Linken im Wahlkreis Gütersloh 1, Camila Cirlini, vertritt eine klare Position: „Nach Aussage von Dr. Lörcher, Technischer Direktor der August Storck KG, brauchen deutsche Unternehmen jedes Jahr 2 ½ bis 3 % Wachstum. Dabei ist es offensichtlich, dass grenzenloses Wachstum nicht zu vereinbaren ist mit einer effektiven Klimapolitik. Für ein kurzfristiges Wachstum und die Maximierung der Profit wird die Zukunft unserer Kinder und Enkelkinder verkauft.

Um die Folgen der Klimakatastrophe abzumildern, brauchen wir eine Abkehr von diesem System. Der Abbau von Arbeitsplätzen ist für DIE LINKE keine Lösung. Es gilt Arbeitsplätze zu sichern. Ein Mittel dazu ist eine massive Verkürzung der Arbeitszeit. Dann würden auch die Samstagsschichten bei Storck wegfallen. In Sachen Arbeitszeitverkürzung sind andere Länder wie Island, Spanien und Neuseeland bereits viel weiter. Kürzere Arbeitszeiten dürfen aber nicht zu Einkommenseinbußen jener führen, die schon jetzt mit einem kleinen und mittleren Lohn auskommen müssen.

Foto: Besetzung des Steini im Februar dieses Jahres

Foto Stadt Gütersloh: Besetzung des Steini im Februar dieses Jahres

Die Produktion höherwertiger Produkte wäre eine Möglichkeit. Ziel muss es auch sein, dass die kompletten Lieferketten aller Produkte sozial und ökologisch gerecht und nachhaltig gestaltet werden. Vielleicht kann Storck dann eines Tages das „Faule Ei“ zurückgeben, das der Haller Konzern von der NGO Inkota verliehen bekam. Wegen mangelnder Transparenz, auch in Sachen Kinderarbeit. Es gibt kaum noch ernsthafte Zweifel daran, dass nur ein radikaler sozial-ökologischer Umbau der Gesellschaft die Folgen der Klimakatastrophe zumindest noch abschwächen kann. Die Entscheidung darüber dürfen wir weder den Konzernen und Oligarchen überlassen noch einem Parlament, deren größte Fraktion jene ist, deren Abgeordnete mit Spenden, Beraterverträgen und tollen Jobs zu Handlangern des Kapitals wurden.

Demokratie darf deshalb nicht am Werktor aufhören. Darüber, was und wie produziert wird, müssen die Beschäftigten und deren Gewerkschaften, aber auch Anwohner*innen, Kommunen und Umweltverbände mitentscheiden können. Dabei muss die Einhaltung aller sozialen und ökologischen Standards im Vordergrund stehen. Gern tauschen wir uns mit den Stock-Beschäftigten und den Klimakaktivist*innen aus um gemeinsam nach Lösungen suchen.“