Stadt Vlotho besichtigt Naturschutzmaßnahmen „am Selberg“ in Vlotho

Waldverluste durch die Wiederherstellung seltener Biotoptypen am Selberg wird doppelt wieder ausgeglichen. © Stadt Vlotho

Waldverluste durch die Wiederherstellung seltener Biotoptypen am Selberg wird doppelt wieder ausgeglichen. © Stadt Vlotho

Vlotho. Am vergangenen Donnerstag, den 27. Juli 2023, trafen sich Mitglieder und Vertreter des Ausschusses für Klimaschutz, Umwelt und Abfall (AKUA) der Stadt Vlotho und des Kreises Herford, um die Naturschutzgebiete „Kleiner Selberg“ und „Linnenbeeke“ in Vlotho zu besichtigen.

In den zwei Gebieten wurden durch den Kreis Herford verschiedene Naturschutzmaßnahmen durchgeführt, um historisch bedeutsame Biotoptypen und damit die Lebensräume für gefährdete Tier- und Pflanzenarten zu erhalten.

Timo Schubert von der unteren Naturschutzbehörde des Kreis Herford erläuterte zunächst die Maßnahmen an der Linnenbeeke. Dort wurden Stillgewässer als Laichhabitate für gefährdete Amphibienarten wie Grasfrösche oder Molche angelegt; umliegend wurde eine Feuchtwiese etabliert. Zeitnah soll eine ehemalige Teichanlage zu einer naturnahen Aue mit zwei weiteren Stillgewässern entwickelt werden, die ab Mittelwasserniveau von der Linnenbeeke gespeist werden.

Am kleinen Selberg wurde ein ehemals offener Kuppenbereich wiederhergestellt. Dazu wurden (Kalk-) Felsbereiche freigestellt, Brutgebüsche angepflanzt und Magerrasensaatgut ausgebracht. Trotz regnerischem Wetter konnten bei der Begehung diverse Tagfalterpopulationen und die Heide-Feldwespe (Erstvorkommen im Kreis Herford) nachgewiesen werden. Zudem wurden bereits mehrere Brutreviere des Neuntöters und des Baumpiepers, Arten der Halboffenlandschaften, festgestellt.

Im unteren Bereich des kleinen Selbergs wurde mittels Baggereinsatz eine Steinbruchfläche mit offenen Felswänden und Mergelböschungen freigelegt. Jeglicher Waldverlust zur Wiederherstellung dieser seltenen Biotoptypen wird in doppeltem Ausmaß im Gebiet Vlotho und dem Kreis Herford ausgeglichen. Zur Wahrung der offenen Landschaftsflächen wird der Selberg künftig mit Hochlandrindern und Heidschnucken beweidet.

Als Vertreter der Stadt Vlotho nahm der Fachdienstleiter aus dem Fachdienst Planen, Bauen, Umwelt, Michael Fißmer sowie Mel Borchmeyer aus der Umweltabteilung teil.