Potenziale vor Ort: „HyDrive OWL“ bewertet Standorte für Wasserstoffproduktion

Kreis Lippe. Der Einsatz von Wasserstoff rückt immer stärker in den bundesweiten Fokus bei der Umsetzung der Klimaziele. Seine Erzeugung benötigt allerdings ausreichend Energie. Das Projekt HyDrive OWL vom Kreis Lippe in Kooperation mit Bielefeld und dem Kreis Minden Lübbecke sucht daher nach regenerativen Energiequellen für eine regionale Wasserstoffproduktion.

Potenziale vor Ort: „HyDrive OWL“ bewertet Standorte für Wasserstoffproduktion.Foto:Kreis Lippe

Potenziale vor Ort: „HyDrive OWL“ bewertet Standorte für Wasserstoffproduktion.Foto:Kreis Lippe

Fachleute vom Fraunhofer ISE, die das Projekt wissenschaftlich begleiten, haben nun bei Begehungen von verschiedenen Standorten in Lippe Potenziale beurteilt. „Ich bin davon überzeugt, dass die nachhaltige Produktion und die Nutzung des Wasserstoffes vielfältige Chancen für die Zukunft eröffnen und unserer Region einen Wettbewerbsvorteil verschaffen. Ohne klimafreundliche Alternativen wird es keinen wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Fortschritt geben“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann.

Die Abfallbeseitigungs-GmbH Lippe (ABG) in Lemgo bietet etwa verschiedene Voraussetzungen für eine effiziente Erzeugungsinfrastruktur. Das dortige Blockheizkraftwerk im Kompostwerk Lemgo wird mit anfallendem Biogas aus Bioabfällen betrieben und erzeugt durchschnittlich 6,5 Millionen Kilowattstunden Strom. Die PV-Module auf der abgedeckten Deponie Dörentrup liefern zusätzlich etwa 4,5 Millionen Kilowattstunden. Die im direkten Umfeld stehenden Windenergieanlagen würden eine kontinuierliche Stromerzeugung absichern. „Bei der Begehung schätzen die Experten ein, inwieweit die Produktionskapazitäten genügen. Zudem wollen wir klären, ob und wie wir die Wind-, Sonnen- und abfallbasierte Energieerzeugung vernetzen können“, erklärt Dennis Hetmann, Mobilitätsmanager beim Kreis Lippe.

Neben Lippe untersuchen die Partner Standorte in Bielefeld und Minden-Lübbecke, wie die Müllverbrennungsanlage der Stadtwerke oder das Kraftwerk in Minden. Jede Anlage wird nach individuellen und allgemeinen Aspekten bewertet. „Es geht uns nicht darum, eine Anlage als beste und einzige Lösung zu finden. Vielmehr wollen wir ein Netzwerk für die Produktion schaffen, in dem sich die Produktionsstätten potenziell ergänzen“, so Hetmann.

Die gesammelten Ergebnisse fließen in ein Feinkonzept ein, das das Fraunhofer ISE erstellt. Die Begehungen sind ein Teil der Gesamtbetrachtung. Ein interdisziplinäre Team aus Ingenieuren, Wirtschaftsingenieuren und Sozialwissenschaftlern des Fraunhofer bewerten und identifizieren bis Ende des Jahres potenzielle Standorte für die Erzeugung von Wasserstoff und die Errichtung von Wasserstofftankstellen.

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