Kreis Höxter. Ab 1. Februar 2017 wird es am St. Vincenz Hospital, dem Brakeler Standort des Klinikum Weser-Egge, zusätzlich zur umfassenden orthopädischen Versorgung eine erweiterte unfallchirurgische Ambulanz und wieder eine unfallchirurgische stationäre Behandlung geben. Dort werden künftig Unfälle aller Art wie Brüche, leichte Verbrennungen und andere Wunden behandelt. Schwerverletzte und Kinder unter sieben Jahren werden unfallchirurgisch weiterhin am St. Ansgar Krankenhaus in Höxter versorgt.
Mit den erweiterten unfallchirurgischen Möglichkeiten in Brakel rückt die Versorgung in diesem wichtigen Bereich in die geographische Mitte des Versorgungsgebietes. Brakel ist über ein Bundesstraßennetz gut zu erreichen. Somit verkürzt sich für viele Bürger des Kreises Höxter der Weg zur unfallchirurgischen Versorgung.
Die Aufteilung und Verlagerung von Teilen der Unfallchirurgie von Höxter nach Brakel gehört zu den strukturellen Maßnahmen, die eine weitere Spezialisierung des Klinikum Weser-Egge vorantreiben. „Die Medizin entwickelt sich ständig weiter. Um auch in Zukunft die Gesundheitsversorgung im Kreis Höxter mit unseren Krankenhäusern zu sichern, müssen wir am medizinischen Fortschritt teilhaben. Und das geht nur, indem wir die medizinische Entwicklung der Fachrichtungen aufnehmen. Unfallchirurgie und Orthopädie haben seit Jahren eine gemeinsame Weiterbildungsordnung, sind also eine Fachrichtung“, so eine Sprecherin der KHWE.
Während die Gefäßchirurgie und die Viszeral- und minimalinvasive Chirurgie in Höxter ausgebaut würden, soll die Orthopädie/ Unfallchirurgie in Brakel ihren Schwerpunkt haben.
So werden jetzt Teile der Unfallchirurgie in Brakel integriert, wo bereits umfassende orthopädische und unfallchirurgische Expertise vorhanden ist. Die dort ansässige Klinik für Orthopädie ist mit über 850 großen Gelenk-Operationen im Jahr als Endoprothetik-Zentrum der Maximalversorgung zertifiziert. Dem Unternehmen sei wichtig, eine inhaltlich gute Facharztausbildung anbieten zu können. Die Bereiche Unfallchirurgie und Orthopädie würden wegen der gemeinsamen Weiterbildungsordnung zusammengefasst. „Hier müssen wir attraktiv für den medizinischen Nachwuchs bleiben.“
Das Modell, standortübergreifend im Bereich der Unfallchirurgie und Orthopädie Patienten zu versorgen, ist an vielen Kliniken in Deutschland erfolgreich umgesetzt. Standortübergreifend sind zum Beispiel Ärzte in Paderborn und Lippe tätig. Während ambulante und eine Vielzahl der stationären Patienten auf hohem medizinischen Niveau in Brakel versorgt werden können, werden Schwerstverletzte durch den Rettungsdienst auch weiterhin gezielt nach Höxter gebracht, soweit nicht ohnehin ein Transport in ein überregionales Traumazentrum (z.B. Göttingen, Bielefeld) notwendig ist.
Auch sogenannte multimorbide orthopädische / unfallchirurgische Patienten, d.h. meist ältere Patienten mit akuten und chronischen Erkrankungen, sowie Kinder unter sieben Jahren werden mit der entsprechenden Fachexpertise weiter in Höxter behandelt. Geplante kleine ambulante unfallchirurgische und orthopädische Eingriffe, z.B. die Entfernung von Schrauben und Platten,
Die vor zwei Jahren verteilte Notfallkarte der Katholischen Hospitalvereinigung Weser-Egge (KHWE) wird derzeit aktualisiert und neu aufgelegt. Sie wird in den kommenden Tagen erscheinen und eine einfache Orientierung über die medizinische Versorgung ermöglichen.
Fotos: St. Vincenz Hospital