Kontakt zum Ausbildungscoach lohnt immer

Foto: Erwin Wodicka, © Gina Sanders - Fotolia

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Gütersloh. Das Ausbildungsjahr 2019/20 war geprägt von den Auswirkungen der Corona-Pandemie. Und dennoch: Je Ausbildungsplatzbewerber waren im Kreis Gütersloh 1,27 Ausbildungsstellen gemeldet (Vorjahr 1,17). Die Chancen für junge Menschen, die eine krisenfeste und zukunftsträchtige duale Ausbildung beginnen möchten, sind ausgesprochen gut“, betont Rolf Erdsieck der als Abteilungsleiter für die vom Jobcenter des Kreises Gütersloh betreuten Jugendlichen verantwortlich ist. Er muss es wissen, denn besonders in den Monaten März und April hatte die Pandemie Angebot und Nachfrage auf dem Ausbildungsmarkt deutlich gedämpft. Die Bewerbungsprozesse in den Unternehmen gerieten ins Stocken und Einstellungen verzögerten sich. Im Laufe des Jahres stieg die Ausbildungsbereitschaft der heimischen Unternehmen wieder deutlich an, so dass zuletzt immer noch vielfältige Ausbildungschancen gegeben waren. Und genau deshalb lohne sich eine Kontaktaufnahme für alle, die über eine Ausbildung für sich nachdenken, besonders im Handwerk.

Erste allgemeine Verunsicherung durch Corona: „Etliche Jugendliche waren angesichts der Meldungen zu den wirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie anfangs sehr verunsichert und hatten sich frühzeitig auf einen weiteren Schulbesuch festgelegt“, meint Erdsiek. Damit habe sich die bereits vorhandene Tendenz zum weiteren Schulbesuch nochmals verstärkt. So wurde auch in der Ausbildungsvermittlung des Jobcenters mit 261 Integrationen in Ausbildung, davon 186 in eine duale berufliche Ausbildung, trotz erheblicher Anstrengungen der Ausbildungscoaches im Jobcenter das Vorjahresergebnis (309/ davon 253 duale Ausbildungen) unterschritten. Von den 261 Ausbildungsaufnahmen entfielen immerhin 57 auf geflüchtete Jugendliche aus Kriegs- und Krisenländer. Dies sei ein Hinweis, dass die Eingliederung junger Flüchtlinge in den Arbeitsmarkt immer besser gelinge.

Moderater Rückgang bei Ausbildungsverhältnissen: Im gesamten Kreis Gütersloh waren in 2019/ 2020 1.923 Jugendliche und junge Erwachsene als ausbildungssuchend bei Arbeitsagentur und Jobcenter gemeldet. Das sind knapp ein Fünftel weniger als im Vorjahreszeitraum. Im gleichen Zeitraum wurden 2.433 Ausbildungsstellen und damit 377 Stellen weniger als im Jahr davor (minus 13,3 Prozent) angeboten. Die Industrie- und Handelskammer berichtete zu Ende Oktober bei den eingetragenen Ausbildungsverhältnissen im Kreis Gütersloh über einen Rückgang um 10 Prozent. Angesichts des hohen Vorjahres-Niveaus der Ausbildungsverhältnisse und im Vergleich zum Rückgang in Ostwestfalen (13,3 Prozent) und NRW (14,6 Prozent) ist der Rückgang im Kreis Gütersloh noch als moderat zu bezeichnen.

Unversorgt ist fast keiner: Die insgesamt gute und intensive Begleitung der verbleibenden Ausbildungssuchenden durch das Jobcenter lässt sich an der erneut geringen Zahl der unversorgten Ausbildungsbewerber ohne bekannte Alternative ablesen. Nur fünf unversorgte Jugendliche wurden am 30. September 2020 im Jobcenter gezählt. Dennoch ist es nicht gelungen, alle Jugendlichen, die sich zunächst für einen weiteren Schulbesuch auf einer weiterführenden Schule entschieden haben, erneut zur Ausbildungsstellensuche zu motivieren. „Hier werden wir im kommenden Jahr gemeinsam mit unseren Partnern, der Berufsberatung der Arbeitsagentur, den Kammern und der Kommunalen Koordinierung des Kreises Gütersloh weiter verstärkt ansetzen und insbesondere für krisenfeste und zukunftsträchtige duale Ausbildungen werben“, gibt Erdsiek die Zielrichtung für das begonnene Jahr vor. „Unsere Ausbildungscoaches freuen sich über jede und jeden Jugendlichen, der oder die sich nach der Beratung für eine Ausbildungsaufnahme im Handwerk (insbesondere Bau, Sanitär-Heizung-Klima), im Bereich Lager-Logistik oder in der Pflege entscheidet.“

Viele nützliche Links für die Ausbildungssuche finden Interessenten unter: https://ausbildung-in-owl.de.

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