Holocaust-Gedenktag: Kranzniederlegung auf dem jüdischen Friedhof

Stadt und Jacob-Pins-Gesellschaft gedenken der Opfer des Nationalsozialismus

Höxter. Mit einer Gedenkfeier im kleinen Rahmen beteiligten sich die Stadt Höxter und die Jacob-Pins-Gesellschaft am internationalen Gedenktag zur Erinnerung an die Opfer des Holocaust. Auch in diesem Jahr fand die Veranstaltung, pandemiebedingt, auf dem jüdischen Friedhof in der Gartenstraße statt.

Mit dem Verlesen von Tagebucheinträgen, geben v.l. Christine Kopplstätter, Wolfgang Unger und Eva Greipel-Werbeck eindrucksvolle Einblicke in die Schicksale deutscher Juden zu jener Zeit. Bildnachweis: Stadt Höxter

Mit dem Verlesen von Tagebucheinträgen, geben v.l. Christine Kopplstätter, Wolfgang Unger und Eva Greipel-Werbeck eindrucksvolle Einblicke in die Schicksale deutscher Juden zu jener Zeit.
Bildnachweis: Stadt Höxter

Am 27. Januar 1945 war das Konzentrationslager Ausschwitz-Birkenau befreit worden. Seit vielen Jahren erinnern auch die Stadt Höxter und die Jacob Pins Gesellschaft in Kooperation mit der Volkshochschule jeweils am 27. Januar an die Schrecken des Holocausts und an die Opfer des Nationalsozialismus.

Um die Erinnerung wach zu halten und auch in diesen Zeiten ein klares Zeichen gegen Rassismus und Antisemitismus zu setzen, legten Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann und die Zweite Vorsitzende der Jacob-Pins Gesellschaft, Eva Greipel-Werbeck, einen Kranz zum Gedenken nieder. Gemeinsam mit weiteren Vertretern der Jacob-Pins Gesellschaft und der Stadt Höxter erinnerten sie an die unfassbaren Verbrechen der Nationalsozialisten.

Bürgermeister Hartmann ging in seiner Rede hierbei auch auf den 80. Jahrestag der Wanseekonferenz ein. Bei einer Besprechung mit anschließendem Frühstück wurde über das grausame Schicksal von Millionen Menschen entschieden. „Hier zeigt sich deutlich, wie perfide und systematisch der Völkermord zu jener Zeit organisiert wurde“, so Hartmann. „Ich empfinde eine tiefe Scham angesichts des Zivilisationsbruchs der Shoah, den Deutschland während des Nationalsozialismus begangen hat“.

Für emotionale Einblicke in das Leben der Juden zu jener Zeit sorgte auch Eva Greipel-Werbeck. Zusammen mit Christine Kopplstätter und Wolfgang Unger  las sie Ausschnitte aus Tagebüchern von deutschen Juden vor und zeigte deren verschiedenen Leben und Schicksale eindrucksvoll auf.

Am Ende waren sich alle einig, dass der heutige Tag noch immer eine Mahnung sein muss, denn noch immer sind Jüdinnen und Juden antisemitischen Beleidigungen und Übergriffen ausgesetzt. „Was geschehen ist, darf nie wieder passieren. Dafür sind wir alle gefragt, daran müssen wir alle gemeinsam arbeiten“, betonte Bürgermeister Daniel Hartmann.