Gestern, heute und was dann?

CIIT-Techtalk klärt über die Ungewissheit der Zukunft auf

Lemgo. Den Menschen beschäftigt es seit jeher, was morgen passiert und das, obwohl wir wissen, dass wir es nicht vorhersagen können. Wir besitzen keine Kristalkugel, die uns einen Blick in die Zukunft erlaubt. Auch den größten Experten ist dieser Zugriff verwehrt. Trotz Big Data und Künstlicher Intelligenz, mit ihren Prognosen liegen sie nicht selten komplett daneben. Dabei ist es ganz egal, um welches Thema es geht und auch neue Technologien können dies nicht ändern.

Der Referent Prof. Dr. Josef Löffl der Juni-Veranstaltung des CIIT-Techtalks. Foto: © IWD der TH OWL

Der Referent Prof. Dr. Josef Löffl der Juni-Veranstaltung des CIIT-Techtalks. Foto: © IWD der TH OWL

„Der Mensch möchte immer eine Erklärung für das, was gerade passiert. Dabei ist es egal, ob diese wirklich sinnhaft ist. Denn Menschen haben ein Problem damit, wenn etwas auftritt, was auf den ersten Blick unerklärbar erscheint“, erklärt Professor Dr. Josef Löffl, Leiter der Instituts für Wissenschaftsdialog der TH OWL, beim vergangenen CIIT-Techtalk. Das Online-Format lädt einmal im Monat dazu ein mit Experten über die verschiedensten Themen der Digitalisierung zu diskutieren. „Die Zukunft der Vergangenheit“ lautete der Vortragstitel von Professor Dr. Löffl, welcher erstmals in der Techtalk-Reihe einen anderen Blick auf die technologischen Themen warf. Und zwar einen Blick aus der Sicht der Geschichte und Geisteswissenschaften.

Löffl wies darauf hin, dass die Zukunft unser aller Leben immer durch die gleichen Rahmenbedingungen eingeschränkt wird. Gesundheitliche Gefährdungen, Veränderungen der Ernährungssituation, Wetterphänomene oder Naturkatastrophen beeinflussen uns und können unser System völlig aus der Bahn werfen. Doch was hat das Ganze mit der Digitalisierung zu tun?

Die Herausforderungen der digitalen Welt anpacken
„Die Welt in der wir heute leben, also in der Welt der Digitalisierung, nennen wir auch VUCA World. Das steht im deutschen für Volatilität, Unsicherheit, Komplexität und Mehrdeutigkeit. Damit werden vermeintliche Merkmale der moderenen Welt beschrieben. Doch eigentlich war die Welt schon immer VUCA“, erklärt Löffl. Waren es damals noch physische Stoffe wie Getreide oder Öl, die als Schlüsselressource bezeichnet werden können, so sind es in der heutigen Welt Daten. Die Dynamik von Prozessen ist heutzutage so stark wie noch nie. Die Digitalisierung macht es heute möglich, aus dem Kinderzimmer heraus die Welt zu erreichen. Technische Möglichkeiten lassen Menschen mächtig werden.

„Die Zukunft ist und bleibt nicht vorhersehbar. Wir alle denken über die Dinge, die kommen werden, nach. Wenn wir auf die Vergangenheit blicken, erschließt sich vieles scheinbar wunderbar logisch und wirkt als ob es einem roten Faden folgt. In Wirklichkeit prägen Zufälle, irrationale Entscheidungen und andere Aspekte, die wir kaum fassen können, den Lauf der Zeit“, schließt Löffl seinen Beitrag ab, welcher rund 45 Zuhörer fand. Dem inspirierenden Vortrag folgten trotz des herrlichen Sommerwetters 90 Minuten angeregte Diskussion.

Wer den Techtalk verpasst hat, kann ihn sich in voller Länge auf dem CIIT-Youtube-Kanal anschauen. Im Juli macht der Techtalk eine Sommerpause. Allerdings lädt die CIIT-Geschäftsstelle zum Summer Special ein: Am Freitag, 16. Juli 2021 um 12:30 Uhr, finden die Diskussionen im hauseigenen Bistro Ciitrus statt, mit einem Softeis in der Hand. Im August geht es dann wie gewohnt weiter.

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