Gedenken an Pogromnacht vor 82 Jahren

Bürgermeister Norbert Morkes und der Gütersloher Christenrat erinnern // Zeichen setzen gegen Rassismus und Verfolgung.
Gütersloh. Vor 82 Jahren, in der Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, der sogenannten Reichspogromnacht, wurden jüdische Mitbürger und Mitbürgerinnen in ganz Deutschland Opfer nationalsozialistischer Hetze. Damals brannten in Deutschland 1400 Synagogen und weitere Versammlungsstätten. Tausende Geschäfte, Wohnungen und jüdische Friedhöfe wurden zerstört und geschändet. 400 Juden wurden ermordet oder in den Suizid getrieben. In den folgenden Tagen wurden 30.000 jüdische Bürger in Konzentrationslager verschleppt.
Kranzniederlegung in Gedenken an die Pogromnacht 1938: (v.l.) Pfarrer Reinhard Kölsch vom Gütersloher Christenrat, Bürgermeister Norbert Morkes und Panagiotis Varlangas, Vorsitzender des Integrationsrats, am Gedenkstein in der Daltropstraße.Foto:Stadt Gütersloh

Kranzniederlegung in Gedenken an die Pogromnacht 1938: (v.l.) Pfarrer Reinhard Kölsch vom Gütersloher Christenrat, Bürgermeister Norbert Morkes und Panagiotis Varlangas, Vorsitzender des Integrationsrats, am Gedenkstein in der Daltropstraße.Foto:Stadt Gütersloh

Dieses Novemberpogrom war der Beginn der systematischen Verfolgung und Ermordung von sechs Millionen Juden durch die Nationalsozialisten. Auch in Gütersloh gingen die Synagoge der Jüdischen Gemeinde Gütersloh und mehrere Häuser und Geschäfte jüdischer Eigentümer durch gezielte Brandstiftung in Flammen auf. Jährlich am 9. November wird dieser dunkelsten Zeit deutscher Geschichte gedacht. Aufgrund der aktuellen Corona-Situation fand das Erinnern am Gedenkstein vor dem Evangelisch Stiftischen Gymnasium an der Daltopstraße in diesem Jahr ohne eine öffentliche Veranstaltung statt. Nicht abgesagt wurde aber die Erinnerung: Bürgermeister Norbert Morkes, Panagiotis Varlangas, Vorsitzender des Integrationsrats, Pfarrer Reinhard Kölsch vom Gütersloher Christenrat und der städtische Integrationsbeauftragte Frank Mertens legten bei einem Zusammenkommen auf Abstand Blumengestecke und Kerzen nieder zum Gedenken an Millionen ermordeter Jüdinnen und Juden sowie als Mahnung gegen Rassismus, Verfolgung und Ausgrenzung. Gütersloher Bürgerinnen und Bürger sind herzlich aufgerufen, am Gedenkstein, unweit der Stelle, wo bis zum Gewaltausbruch des 9. Novembers die Synagoge stand, Kerzen anzuzünden und Blumen niederzulegen.

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