Förderschulen des Kreises bekommen fast 400 Endgeräte für den digitalen Unterricht

Kreis Herford. Konzentriert und ruhig ist es in der 6. Klasse der Eickhofschule, der Förderschule für emotionale und soziale Entwicklung in Hiddenhausen. 6 Schüler sind heute im Klassenraum der 6. Klasse, 12 weitere sind digital dabei – an ihren iPads zuhause. Lehrerin Alina Kaczmarek sitzt am Pult und koordiniert am Tablet-Computer das Unterrichtsgeschehen, Lehrer Benjamin Kötter steht an der großen weißen Tafel – dem Smart Board. Darauf sind gerade bunte Symbole zu sehen und die Namen aller Schüler*innen dieser Klasse, die sich über ihre Computer-Tablets eingewählt haben. Digitaler Unterricht in Präsenz- und Distanz: Heute eine fast ganz normale Sache.

Kreisschuldezernent Norbert Burmann macht sich von seinem Büro aus als Gasthörer ein Bild vom digitalen Unterricht an der Eickhofschule. (vorn an der Tafel v.l. Lehrer Benjamin Kötter, Kreisschuldezernent Norbert Burmann, Schulleiter Andreas Neifer und Lehrerin Alina Kaczmarek).Foto:Kreis Herford

Kreisschuldezernent Norbert Burmann macht sich von seinem Büro aus als Gasthörer ein Bild vom digitalen Unterricht an der Eickhofschule. (vorn an der Tafel v.l. Lehrer Benjamin Kötter, Kreisschuldezernent Norbert Burmann, Schulleiter Andreas Neifer und Lehrerin Alina Kaczmarek).Foto:Kreis Herford

Der Kreis Herford ist Schulträger von vier Förderschulen im Kreisgebiet und als Landrat kennt Jürgen Müller die Herausforderungen, denen sich die Schulen dieser Tage stellen müssen, sehr gut: „Ich ziehe meinen Hut davor, in welcher Geschwindigkeit die Schulen in die Umsetzung gegangen sind und ihren Präsenzunterricht in eine digitale Form umgewandelt haben. Besonders freut mich, dass sich die Schulen dabei immer den persönlichen Blick auf die Schülerinnen und Schüler bewahrt haben, indem ein regelmäßiger Kontakt zu den Eltern und Kindern gehalten wird. Ich weiß, dass es neben einem sehr guten Unterricht gerade an Förderschulen auch ein Stück weit um persönliche Begleitung und Weiterentwicklung geht.“

Um den digitalen Unterricht zu unterstützen, wurde in der Schulverwaltung des Kreises mit Hochdruck daran gearbeitet, die digitale Ausstattung auch und gerade in den Förderschulen weiter zu verbessern. Kurzfristig konnten – gefördert von Land und Bund – für alle vier Förderschulen fast 400 iPads besorgt werden – 240 für die Schüler*innen, fast 150 für die Lehrkräfte.

Über 160 Tablets gingen alleine an die Eickhofschule. Sie konnten sofort eingesetzt werden, denn die Schule setzt seit geraumer Zeit auf die Digitalisierung. Schulleiter Andreas Neifer ist begeistert über die Zusammenarbeit zwischen Land und Kreis: „Ich bin ein wenig stolz, wenn ich sehe, dass jede Seite dazu einen Beitrag leistet. Das Kollegium hat super an einem Strang gezogen und einen digitalen Lehrplan ausgearbeitet. Der Schulträger hat die Ausstattung für Kinder ohne eigenes Endgerät zur Verfügung gestellt und unsere Schülerinnen und Schüler lassen sich wirklich gut auf das Angebot ein und arbeiten toll mit.“

160 Schüler*innen besuchen die Eickhofschule – derzeit sind immer nur rund 60 von ihnen pro Tag in der Schule – sie nehmen abwechselnd am Präsenz- oder Distanzunterricht teil. Nur die 10. Klassen sind als Abschlussklassen jeden Tag vor Ort, die Schüler*innen der 5. bis 8 Klassen sind jeden dritten Tag in der Schule, die der 9. Klassen jeden 2. Tag.

Zurück zum Unterricht: Praktische Philosophie steht auf dem Stundenplan der 6. Klasse. Die Schüler*innen haben gerade auf ihren iPads einen Text gelesen. Kurz vor 11 Uhr ist es und eine  „Challenge“ startet – ein Wettbewerb: Wer die Fragen zum Text am schnellsten und richtig beantwortet, bekommt Punkte. Nach 7 spannenden Fragen, für die es immer 4 mögliche Antworten gibt, steht Luca auf Platz eins, Lucien und Noel auf Platz 2 und 3. Die kleine Klasse vor Ort klatscht – Lucien erlebt es live im Klassenzimmer, Noel und Luca hören es zuhause in ihren Zimmern. Insgesamt 12 Schüler*innen sind dem Unterricht zugeschaltet. Sie alle hören und sehen auch den persönlichen Glückwunsch von Norbert Burmann. Der Schuldezernent des Kreises Herford ist heute beim digitalen Unterricht als Gasthörer dabei ist. „Ich bin überrascht, wie gut und spannend der Unterricht per Computer ist. Er funktioniert sowohl in der Schule und für euch zuhause und für mich sogar im Büro. Ich freue mich, dass es euch so gut gelingt, mit den neuen Geräten zu arbeiten.“

Wieder wird geklatscht – denn über die iPads sind hier alle begeistert. Allerdings meint der 12-jährige Lucien ganz nachdenklich: „Der Unterricht macht wirklich Spaß und ich arbeite gerne mit den iPads. Aber ich würde wirklich lieber jeden Tag in der Schule sein und meine Freunde vermisse ich auch.“ 

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