Die Legende von der jüdischen Weltverschwörung
Lichtenau-Dalheim. Die Stiftung Kloster Dalheim (Kreis Paderborn) begrüßt am Sonntag, 5. September, um 11.30 Uhr einen international führenden Experten zum Thema Verschwörungstheorien im LWL-Landesmuseum für Klosterkultur. Anlässlich des Europäischen Tages der jüdischen Kultur nimmt der Historiker und Slawist Dr. Michael Hagemeister ein Kernelement moderner antisemitischer Verschwörungstheorien in den Blick: die „Protokolle der Weisen von Zion“. Die Teilnahme ist kostenlos. Eine Anmeldung ist erforderlich und ab sofort möglich.
Die „Protokolle der Weisen von Zion“
Bis heute millionenfach gedruckt und im Internet verbreitet, geben die „Protokolle“ vor, eine weltumspannende Verschwörung jüdisch-freimaurerischer Mächte zu belegen. Das fiktive „Dokument“ – ein Text von etwa 60 bis 80 Seiten, der in 24 Abschnitte („Protokolle“) gegliedert ist – gibt angeblich eine Rede wieder, die ein anonymer jüdischer Sprecher vor den „Weisen von Zion“, den angeblichen Führern des Judentums, gehalten haben soll.
Experte zu Gast im Kloster Dalheim
Hagemeister erläutert in seinem Vortrag Ursprung, Inhalte und Hintergründe der „Protokolle“ und wirft Licht auf eine Schrift, die viele zu kennen glauben, aber nur wenige wirklich gelesen haben.
Der Referent ist Historiker und Slawist mit Schwerpunkt auf russischer Philosophie und Geistesgeschichte und ein intimer Kenner der „Protokolle der Weisen von Zion“. Er war in Forschung und Lehre an den Universitäten Marburg, Bochum, Frankfurt (O.), München, Basel und Innsbruck tätig. Als Mitglied im wissenschaftlichen Beirat begleitete er das Ausstellungsprojekt „Verschwörungstheorien – früher und heute“ (18.5.19-22.3.20) des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur.
Rahmeninformationen und Coronaschutz
Der ca. 45-minütige Vortrag findet am Sonntag, 5. September, um 11.30 Uhr in der Veranstaltungsscheune „Neuer Schafstall“ des LWL-Landesmuseums für Klosterkultur statt. Mit dem Vortrag beteiligt sich die Stiftung Kloster Dalheim am Europäischen Tages der jüdischen Kultur, einem Aktionstag mit zahlreichen Veranstaltungen im Rheinland und in Westfalen.
Gemäß der aktuellen Corona-Schutzverordnung sind Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Vortrags verpflichtet, den Nachweis eines der sogenannten drei G (geimpft, genesen, getestet) vorzuweisen und in den Innenräumen des Museums eine Maske zu tragen. Die Maske darf am Sitzplatz abgenommen werden. Der Eintritt ist frei. Zum Schutz vor Corona ist die Teilnehmerzahl begrenzt. Eine telefonische Anmeldung ist notwendig und ab sofort möglich unter 05292 93190.