Erstmals Georg Forster-Forschungsstipendium für Gastwissenschaftler an der FH Bielefeld

Dr. Amir Bahri erhält das Stipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung für einen zweijährigen Forschungsaufenthalt.

Forschungsstipendium

Begrüßten gemeinsam Dr. Amir Bahri (links) an der FH Bielefeld: Prof. Dr.-Ing. Thomas Kordisch (2. von links) und Vizepräsident Prof. Dr. Christian Schröder (rechts). Foto: FH Bielefeld

Bielefeld. Zum Start seines Forschungsstipendiums am 1. April ist Dr. Amir Bahri nicht zum ersten Mal an der Fachhochschule (FH) Bielefeld. Bereits 2017 und 2018 besuchte er im Rahmen von Austauschprojekten des Deutschen Akademischen Austauschdienstes (DAAD) die Hochschule. Mit dem Georg Forster-Forschungsstipendium der Alexander von Humboldt-Stiftung kann Bahri nun erstmals für einen längeren Zeitraum mit Forschenden der FH Bielefeld zusammenarbeiten. Bahris Einsatzort ist der Fachbereich Ingenieurwissenschaften und Mathematik. Er wird gemeinsam mit Professor Dr.-Ing. Thomas Kordisch am Bielefelder Institut für Angewandte Materialforschung und dort im Labor für Werkstoffprüfung arbeiten.

Für das Georg Forster-Forschungsstipendium bewarb sich der Tunesier vor allem wegen des sehr guten Rufs: „Man ist bei dem Stipendium in bester Gesellschaft unter hochrangigen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern. Ich freue mich sehr über das Stipendium, es ist eine besondere Ehre.“ Zu dem Stipendium zählen neben der finanziellen Unterstützung auch Sprachkurse sowie der deutschlandweite Austausch mit (Gast-)Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern.

Bahri hat seinen Doktortitel in Werkstofftechnik an der National Engineering School of Sfax (Tunesien) erworben. Sein Forschungsgebiet umfasst die Verschleißmechanismen von Metallen in der Olivenöl-Produktion: Hierfür hat er unter anderem ein nationales Patent auf dem Gebiet der Verschleißproblematik bei der Olivenölgewinnung angemeldet. „In der Olivenölindustrie ist ein bestimmter Materialverschleiß zu beobachten. Das betrifft insbesondere die Materialien, die im direkten Kontakt mit den Oliven, insbesondere mit den Olivensteinen, sind. Für mich war es daher spannend, mich der Lösung eines realen Problems für die Agrar- und Ernährungswirtschaft zu widmen“, beschreibt Bahri die Motivation für seine Doktorarbeit. Für seinen Aufenthalt an der FH Bielefeld knüpft Bahri genau an diese Forschung an. Ziel ist es, die bisherigen erprobten Verfahren noch weiter zu optimieren, sodass ein erfolgreicher Transfer in die Industrie vollzogen werden kann.

Bereits bei seinen ersten Besuchen in Bielefeld lernte Bahri Professor Kordisch und eine weitere Mitarbeiterin aus dem Bereich der Werkstofftechnik, Dr.-Ing. Manel Ellouz, kennen. Kordisch: „Ich persönlich freue mich sehr, dass Herr Bahri nun für eine längere Zeit bei uns im Team forschen wird, so lässt sich die bisherige hervorragende Zusammenarbeit noch weiter intensivieren.“

Auch der Vizepräsident für Forschung, Entwicklung, Transfer, Professor Dr. Christian Schröder, zeigt sich begeistert, dass die FH Bielefeld nun erstmals einen Gastwissenschaftler der Alexander von Humboldt-Stiftung begrüßen darf. „Für uns sind diese internationalen Kontakte sehr wertvoll, da sie neue Perspektiven und Forschungsfelder mitbringen, insbesondere dann, wenn die Aufenthalte nicht nur von kurzer Dauer sind“, so Schröder.

Was Bahri während seiner Zeit in Bielefeld vermissen wird? „Das sonnige Wetter. In meiner Heimatstadt Sfax in Tunesien ist es auch im Winter nie kalt,“ berichtet er. Und dennoch hat er bereits Gefallen an der Stadt in Ostwestfalen gefunden. „Ich mag vor allem die alten Gebäude und die Sparrenburg. Ich habe auch weiterhin Kontakt zu den Freundinnen und Freunden, die ich bei meinem ersten Aufenthalt kennengelernt habe.“ Nach Ablauf seines Stipendiums würde Bahri gerne auch langfristig in Deutschland Fuß fassen. „Ich möchte in Deutschland weiter wissenschaftlich arbeiten, weil es hier vielfältige Möglichkeiten gibt, sowohl in Forschungseinrichtungen als auch in Industrieunternehmen.“

Mit dem Georg Forster‐Forschungsstipendium fördert die Alexander von Humboldt‐Stiftung überdurchschnittlich qualifizierte Forschende aller Fachrichtungen aus Entwicklungs‐ und Schwellenländern. Die Stipendien richten sich an Postdoktorandinnen und -doktoranden sowie erfahrene Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler.

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