Die Pflegeberufe wieder attraktiv machen

Kreis Herford. Bundesweit besteht in Deutschland in allen Pflegeberufen ein erheblicher Fachkräfte- und Nachwuchsmangel. Die Gründe sind vielseitig: So sorgen etwa vorherrschende Meinungsbilder über Bezahlung und die Art und Weise der Arbeit dafür, dass ein Berufseinstieg im Pflegebereich  für junge Nachwuchskräfte kaum mehr erstrebenswert erscheint.

Sozialdezernent Norbert Burmann (2. v. r.), Michael Borgstedt (l., Abteilungsleiter im Amt für Soziale Leistungen), Stephanie Hinz (Amtsleiterin für Soziale Leistungen), Martina Soddemann (Amtsleiterin Schule, Kultur und Sport) und Christina Altenbernd

Sozialdezernent Norbert Burmann (2. v. r.), Michael Borgstedt (l., Abteilungsleiter im Amt für Soziale Leistungen), Stephanie Hinz (Amtsleiterin für Soziale Leistungen), Martina Soddemann (Amtsleiterin Schule, Kultur und Sport) und Christina Altenbernd

Doch dem ist nicht so. Es gibt viele gute Gründe, in der Pflege einzusteigen. Um das zu verdeutlichen und die Pflegeberufe für junge Menschen in der Region wieder attraktiver zu machen, wurde unter der Geschäftsführung des Kreises Herford der „Runde Tisch“ zum Thema „Ausbildung in der Pflege“ ins Leben gerufen. Eine entsprechende Auftaktveranstaltung für alle Mitglieder und Kooperationspartner fand nun im Kreishaus statt.

Mitglieder des Runden Tisches sind Ausbildungsträger und sonstige Akteure im Bereich „Pflege“ sowie berufsbildende und allgemeinbildende Schulen im Kreis Herford. Sie alle tauschen sich von nun an regelmäßig miteinander aus, um so das gemeinsame Netzwerk „Pflegausbildung“ aufzubauen – mit Synergien für alle Beteiligten. Darüber hinaus wirkt die Agentur für Arbeit Herford als ständiges beratendes Mitglied am „Runden Tisch“ mit.

„Unser Ziel ist es, Schülerinnen und Schülern aus dem Kreisgebiet die Berufe in der Pflege näher zu bringen. Das soll durch eine entsprechende Öffentlichkeitsarbeit und Imagekampagne sowie durch die Planung und Durchführung gemeinsamer Projekte gelingen. Wir wollen einen noch besseren Austausch mit den Schulen fördern, schon vorhandene Ansätze für Berufsfelderkundungen nutzen und auch entsprechende Informationsveranstaltungen zu Sozial- und Gesundheitsberufen implementieren“, erläutert Norbert Burmann, Sozialdezernent des Kreises.

Zwei Beispiele solcher Projekte sind etwa die „Ausbildungsbotschafter“ und das Angebot „Pflege on tour“.

Bei den Ausbildungsbotschaftern handelt es sich um Azubis, die in die Schulen gehen und dort den 8. und 9. Klassen ihren Ausbildungsalltag vorstellen. Durch den Austausch von Erfahrungen unter jungen Menschen sollen Sorgen, Ängste oder Vorurteile ausgeräumt und eine möglichst genaue Vorstellung des Berufes gewonnen werden. Die Azubis werden durch ihre jeweilige Kammer im Rahmen einer eintägigen Schulung vorbereitet. Bislang waren Ausbildungsbotschafter aus den Pflegeberufen nicht repräsentiert. Daher wurde mit der Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe zu Bielefeld vereinbart, dass Azubis aus dem Pflegebereich bei einer Schulung hospitieren.

Das eintägige Schnupperangebot „Pflege on tour“ im Rahmen der Berufsfelderkundungstage (BFE) bietet Schülerinnen und Schülern der 8. Klasse die Möglichkeit, den Pflegeberuf interaktiv und praxisnah kennenzulernen. Hieran beteiligen sich bis jetzt vier Pflegeeinrichtungen aus dem Kreis, die ein entsprechendes Konzept erarbeiten. Die Berufsfelderkundung ist ein Standardelement aus dem Landesprogramms „Kein Abschluss ohne Anschluss. Übergang Schule – Beruf NRW“. Dabei handelt es sich um insgesamt drei Berufsfeldtage, die jeweils in unterschiedlichen Berufsfeldern durchgeführt werden. Das Angebot „Pflege on tour“ deckt damit ein Berufsfeld ab.

Wer sind die bisherigen Mitglieder und Kooperationspartner des Runden Tisches?

Kreis Herford, das Evangelische Johanneswerk, die Evangelische Diakoniestiftung Herford, die Haus am Wiehen GmbH & Co. KG, die Diakoniestationen im Kirchenkreis Herford gGmbH, das Diakonische Werk im Kirchenkreis Vlotho e.V., die AWO Service GmbH, die Bonitas Holding GmbH, die Evangelische Jugendhilfe Schweicheln, das Anna–Siemsen-Berufskolleg sowie die Agentur für Arbeit. Weitere interessierte Einrichtungen und Partner sind herzlich willkommen. Eine Kontaktaufnahme kann über folgende E-Mail-Adresse erfolgen: bildungsbuero@kreis-herford.de.

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