„Die Museumskoffer“ im Stadtmuseum

Paderborn.  Ein aufgeklappter Koffer mit Fotos, einer Puppe und Puppenkleidung, einem Aquarellkasten und einer Baskenmütze. Können diese Objekte die Biografie eines Menschen erzählen? Der Projektkurs „Kunst“ der Friedrich-Spee Gesamtschule ist dieser Frage im Schuljahr 2020/21 nachgegangen. In diesem Kurs ging es um das Speichern und Archivieren, verbunden mit der künstlerischen Umsetzung in einen Museumskoffer. Die daraus entstandenen Museumskoffer sind ab sofort bis zum 27. Februar 2022 im Erinnerungsspeicher des Stadtmuseums Paderborn zu sehen.

Präsentieren die Museumskoffer im Stadtmuseum (v. l.): Karina Alexandrow und Nick Kippes von der Friedrich-Spee Gesamtschule sowie Museumspdagogin Carolin Ferres und Lehrerin Dr. Angelika Gausmann.Foto:© Stadt Paderborn

Präsentieren die Museumskoffer im Stadtmuseum (v. l.): Karina Alexandrow und Nick Kippes von der Friedrich-Spee Gesamtschule sowie Museumspdagogin Carolin Ferres und Lehrerin Dr. Angelika Gausmann.Foto:© Stadt Paderborn

Über ein Jahr lang hatten die Schülerinnen und Schüler Zeit sich mit einer selbst ausgewählten Person auseinanderzusetzen und ihre Biografien zu erforschen. Unter Anleitung der Kunstlehrerin Dr. Angelika Gausmann entstanden die ausgestellten Museumskoffer mit Artefakten. Durch die Anordnung im Koffer kann ein Leben anhand von Originalgegenständen und Fotos aus dem Besitz der Person dargestellt werden. Es können aber auch selbst hergestellte Objekte sein, Gegenstände vom Dachboden oder vom Flohmarkt, anhand derer die Biografie der Person erzählt werden kann.

Der Koffer von Nick Kippes erzählt über das Leben seines Urgroßvater Ivan Eckler. „Die Recherche zu meinem Urgroßvater war aufwendig, da auch viele Dokumente auf Russisch zu sichten waren“, sagt Nick Kippes. Karina Alexandrow erzählt in ihrem Koffer das Leben von Ilse Fritzler, einem deportierten Mädchen aus dem Jüdischen Waisenhaus Paderborn. „Für mich war die Aufgabe interessant, die Geschichte eines Waisenmädchens zu erforschen und ihr mit diesem Koffer ein Denkmal zu erstellen“, sagte Karina Alexandrow. Das Leben von Karl Bodek, ein in Ausschwitz ermordeter Künstler, wird in dem Koffer von Dr. Angelika Gausmann präsentiert. „Die Koffer sind für mich eine gelungene Verbindung von Kunst und Wissenschaft. Es ist eine anschauliche Möglichkeit die Biografien von Menschen zu porträtieren. Und die Arbeit mit den Schülerinnen und Schülern an den Museumskoffern macht einfach Spaß“, sagt Dr. Angelika Gausmann.

Die Museumskoffer sind im Erinnerungsspeicher des Stadtmuseums vom 16. Dezember 2021 bis zum 27. Februar 2022 zu besichtigen.

Stadtmuseum Paderborn ∙ Am Abdinghof 11 ∙ 33098 Paderborn Tel. 05251 881 1247 ∙ www.paderborn.de/stadtmuseum

 

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