Lemgo. Es ist schon ein sehr seltener Schnappschuss, so die Aussage des Experten Cornel van Bebber von der Aktion Hummelschutz, die Willi Hennebrüder von der Foto-AG des BUND Lemgo auf dem Gelände der Heerser Mühle in Bad Salzuflen gelungen ist. Die Paarung einer Hummelkönigin der Dunklen Gartenhummel. Hummeln zählen neben den Honigbienen zu den wertvollsten Bestäubern im Nutzgarten und im Obstbau. Leider gehen auch hier wie bei den übrigen Wildbienen die Bestände bedrohlich zurück.
Hummelmännchen, die gerade einmal einen Monat leben, markieren bestimmte Rastplätze um Königinnen anzulocken. Diese Rastplätze werden auf der Suche nach einer Königin ständig abgeflogen. Laut Experten werden täglich bis zu 60 km zurückgelegt. Nach der Paarung suchen die Königinnen schon frühzeitig einen Überwinterungsplatz auf. Kompost- und Laubhaufen oder z.B. auch Maulwurfshügel sind beliebte Quartiere. Damit ein Volk aber genügend neue Königinnen heranziehen kann, benötigen sie ein ausreichendes Trachtangebot in den Monaten Juli und August. Leider ist dies vielfach nicht mehr vorhanden. Vorbildlich ist da ein Projekt „Späte Mahd“ aus der Wallonie in Belgien, das bereits 2013 von einer Vielzahl von Kommunen beschlossen und umgesetzt wurde. Ziel hier Erhalt der Vielfalt an Tier- und Pflanzenarten. Ein solches Projekt aller Kommunen in Lippe unter Einbeziehung von Straßen NRW wäre nach Auffassung des BUND Lemgo eine tolle Sache.