Acht Jugendliche schließen nordlippisches MINT-Projekt erfolgreich ab

Landrat Dr. Lehmann lobt das handwerkliche Engagement und überreicht Urkunden 

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Europa als Teil des Projekts

Nordlippe: Es ist ein besonderer Tag für Lea Melcher, Pascal Eikermann,  Alessandro Breddin, Niklas Eifler, Julien Borchert, John Rundau, Justin Hönick und Tobias Schäfer. Die acht Jugendlichen – alle gehen in die neunte  Klasse der Sekundarschule Nordlippe – haben seit Mai 2018 an dem Projekt  MINT-Werkstatt der Entdeckungen der Landeseisenbahn Lippe (LEL) teilgenommen  und erhielten zum Abschluss aus den Händen von Landrat Dr. Axel Lehmann Ihre Urkunde überreicht. Dabei lobte Dr. Lehmann das besondere Engagement der  Schüler, denn die Teilnahme war freiwillig. Einmal wöchentlich nach Schulschluss machten sie sich auf den Weg in die MINT-Werkstatt bei den  Verkehrsbetrieben Extertal (VBE), um die Grundlagen des Metallbaus zu erlernen. Durch das VBE-Werkstatteam um Leiter Adrian Fahrenkamp wurden
Grundlagen wie Zeichnungslesen, Arbeitsabläufe erstellen, Anreißen, Sägen, Feilen, Entgraten, Körnen, Bohren vermittelt.

Ein eigenes Dampflokmodell als Erinnerung

Darüber hinaus wurden aber auch Ausflüge mit der Eisenbahn unternommen. „Bei einer Ausfahrt mit dem roten Turmtriebwagen nach Alverdissen haben wir die historische Fahrleitung der Extertalbahn in 4,5 m Höhe inspiziert“, erklärt  Tobias Schäfer eine der besonderen Aktionen entlang der Strecke. „Alle  Jugendlichen haben in diesem Projekt Kenntnisse und Fähigkeit erlangt, um  ein eigenes Dampflokmodell zu bauen“, erläutert VBE-Mitarbeiter Michael  Ortenstein, der das Projekt von Beginn an begleitet hat. Sichtlich stolz ist  neben Lea und den sieben Jungen auch Ortenstein selbst, der die Idee zum Lokmodellbau hatte: „Jetzt halten alle Jugendlichen zum Abschluss etwas in
der Hand, was sie auch mit nach Hause nehmen können“.

Europa als Teil des Projekts

Für Lea Melcher war der Besuch eines Fernsehteams der WDR-Lokalzeit ein weiterer Höhepunkt: „Da durfte ich erklären, welche Metallarbeiten wir durchführen“. Außerdem war auch Europa und die Mitarbeit am Europawaggon Thema der Reportage. Niklas Eifler war ebenfalls dabei, als der Europawaggon feierlich eingeweiht wurde: „Vor Abfahrt haben wir noch schnell die Handgriffe montiert. Und dann fuhren wir mit dem Zug und gemeinsam mit allen Ehrengästen nach Alverdissen zur Mehrzweckhalle, wo die Big-Band der Musikschule für die passende Stimmung gesorgt hat“. Auch John Rundau hat Gefallen an der Arbeit in der MINT-Werkstatt gefunden. „Besonders das Schweißen unter fachlicher Anleitung“, erklärt John, der später gerne eine Ausbildung zum KFZ-Mechatroniker werden möchte

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2015 bis heute – von der Idee zum Projekt:

Junge Menschen unterstützen mit Handwerk des Ehrenamt 

Die Jugendlichen haben eine wichtige Unterstützung bei den Arbeiten an der historischen Fahrzeugtechnik geleistet. So konnten Drehgestelle sowie Kleinteile der Dampflok LIPPERLAND oder Fahrleitungsteile der elektrischen Extertalbahn aufgearbeitet werden. „Da unsere Vereinsmitglieder meistens nur am Wochenende für die Werkstattarbeit Zeit haben, sind die Arbeiten der Jugendlichen unter der Woche eine tolle Unterstützung des Ehrenamts“, betont LEL-Projektkoordinator Jochen Brunsiek, der den Schülern als Dankeschön noch eine Freifahrt im Rahmen der monatlichen Regionalfahrtage spendierte. Landrat Dr. Axel Lehmann, der auch Schirmherr der LEL-Projekte ist, bedankte sich zum Abschluss bei den Kursteilnehmern ebenso, wie bei allen Mitwirkenden. „Solch ein gemeinschaftliches Projekt gelingt nur, wenn sich die Akteure abstimmen und einen regen Austausch pflegen“. Das hat auch in diesem Fall wieder hervorragend geklappt,

2015 bis heute – von der Idee zum Projekt:

Die MINT-Werkstatt der Entdeckungen entstand im Dezember 2015 auf Initiative von LEL-Ideengeber Thorsten Försterling, der mit „Jugend unter Dampf“ und
dem mobilen Jugendraum auf Schienen bereits 2009 die Weichen auf „offenen Jugend- und Kulturarbeit“ gestellt hat. Das Ziel war klar: Der Verein möchte Nachwuchs für die Werkstattarbeit generieren, um die historischen Fahrzeuge auch in der Zukunft reparieren und erhalten zu können. Aber auch das handwerkliche Interesse zu wecken sowie Kompetenzen von Jugendlichen fördern. So machten sich die LEL auf dem Weg, um Projektpartner zu finden. Die Geschäftsführung der Verkehrsbetriebe Extertal (VBE) stellte Kapazitäten seines Werkstattteams bereit und die Sekundarschule Nordlippe konnte für den Bereich Technik nun ebenfalls einen Kurs im Metallbau anbieten. Gefördert wird die MINT-Werkstatt der Entdeckungen seit dem Start im September 2016 durch das zdi Zentrum Lippe.MINT mit Mitteln der Bundesagentur für Arbeit
und des Ministeriums für Kultur und Wissenschaft des Landes NRW.

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