Baggerhub statt Spatenstich zum offiziellen LGS-Baubeginn

Der Dimension des Großprojektes zur Stadtentwicklung entsprechend wurde der obligatorische 1. Spatenstich zur Landesgartenschau Höxter 2023 mit schwerem Gerät durchgeführt – zur Überraschung der aus Düsseldorf angereisten Politprominenz.  

Höxter. Es war eine junge Frau, die am Samstagmittag, 25. September, den offiziellen Start zu den umfangreichen Bauarbeiten im Vorfeld der Landesgartenschau 2023 ausführte: Michelle Stölting, Baggerführerin von der Firma Kögel Bau, grub ihre mächtige Baggerschaufel in die Weserböschung. Rund 300 Gäste hatten sich zum Baggerhub mit Bürgerfest am Dampferanlager eingefunden.

Bürgermeister Daniel Hartmann ließ den herkömmlichen Spaten, den er im vergangenen Jahr von der Landesgartenschau-Stadt 2020 Kamp Lintfort quasi als Staffelstab übergeben bekommen hatte, neben dem Rednerpult stehen. „Aufgrund der Dimension der anstehenden Bauarbeiten in unserer Stadt ist ein symbolischer Spatenstich nicht ausreichend – hier ist schweres Gerät notwendig“, sagte er.

Politprominenz beim ersten Baggerhub für die Landesgartenschau in Höxter: Regierungspräsidentin Judith Pirscher (hinten v.l.), Ina Scharrenbach (NRW-Bauministerin), Gartenschau-Botschafterin Holli von Höxter (vorne v.l.), Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann, Hans Christian Eckhardt (Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege), Geschäftsführerin Claudia Koch, Geschäftsführer Jan Holsteg, Matthias Goeken (Landtagsabgeordneter) und Ursula Heinen-Esser (NRW-Umweltministerin). Foto: LGS 2023 Höxter/Julia Ures

Politprominenz beim ersten Baggerhub für die Landesgartenschau in Höxter: Regierungspräsidentin Judith Pirscher (hinten v.l.), Ina Scharrenbach (NRW-Bauministerin), Gartenschau-Botschafterin Holli von Höxter (vorne v.l.), Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann, Hans Christian Eckhardt (Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege), Geschäftsführerin Claudia Koch, Geschäftsführer Jan Holsteg, Matthias Goeken (Landtagsabgeordneter) und Ursula Heinen-Esser (NRW-Umweltministerin). Foto: LGS 2023 Höxter/Julia Ures

Die aus Düsseldorf und Detmold angereiste Politprominenz hatte es nicht erwartet, beim 1. Spatenstich mit einem Bagger konfrontiert zu werden, zeigte aber keine Berührungsängste mit dem kolossalen Baugerät. NRW-Bauministerin Ina Scharrenbach kletterte direkt auf die Baggerkette. „Eine Landesgartenschau ist immer eine große Chance für langfristige Investitionen in den in den öffentlichen Raum“, hatte sie zuvor gesagt. Knapp 9 Millionen Euro an Städtebauförderung hat ihr Ministerium bisher für das Projekt in Höxter bewilligt. Scharrenbach betonte: „Eine Stadt zukunftsorientiert umzubauen, das heißt heute den Herausforderungen des Klimawandels zu begegnen und gleichzeitig ein lebenswertes Umfeld für die Bürgerinnen und Bürger zu gestalten.“

NRW-Umweltministerin Ursula Heinen-Esser unterstützt mit ihrem Ressort finanziell das, was hinter den Kassenhäuschen der Landesgartenschau passiert. „Landesgartenschauen sind ein ganz tolles und echt erfolgreiches Instrument, um die Lebens- und Umweltqualität in unseren Städten und Gemeinden zu verbessern“, sagte sie. „Gartenschauen leisten einen bedeutenden Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung, zum Ausbau der grünen Infrastruktur und im Kampf gegen den Klimawandel. Sie sind Orte der Begegnung für Jung und Alt.“

Beide Ministerinnen und Bürgermeister Hartmann hoben das große Engagement des heimischen Landtagsabgeordneten Matthias Goeken um die LGS-Realisierung hervor.

Michelle Stölting von der ausführenden Baufirma nahm den offiziellen ersten Baggerhub vor – das schwere Gerät zum feierlichen Anlass mit Blumen geschmückt. Foto: LGS 2023 Höxter/Julia Ures

Michelle Stölting von der ausführenden Baufirma nahm den offiziellen ersten Baggerhub vor – das schwere Gerät zum feierlichen Anlass mit Blumen geschmückt. Foto: LGS 2023 Höxter/Julia Ures

Regierungspräsidentin Judith Pirscher sprach von einer Zeitreise, die die Besucherinnen und Besucher der Landesgartenschau 2023 erwartet. „Sie werden eine Stadt kennenlernen, die mit ihrer Geschichte bewusst umgeht und die Tradition und Wandel verbindet. Mit der Landesgartenschau werden die drei herausragenden W´s der Stadt Höxter zu einem Ganzen verwoben: Die Weser, die historischen Wallanlagen und die Welterbestätte Corvey.“

Hans Christian Eckhardt von der Landesarbeitsgemeinschaft Gartenbau und Landespflege (LAGL) hob die Bedeutung vieler ehrenamtlicher Helfer hervor: „Eine Landesgartenschau kann nur funktionieren, wenn es auch in der Region ehrenamtliche Vereine, Bürger, Initiativen und Fördervereine gibt, die ihren Beitrag zum Gelingen dazu steuern.“

Die beiden Landesministerinnen und Bürgermeister Hartmann bitten die Bevölkerung um Verständnis und Langmut für die zahlreichen Baustellen und Verkehrsbehinderungen, die nun bis zum Frühjahr 2023 in Höxter entstehen. „Es wird sich lohnen“, ist sich Heinen-Esser sicher.

Was konkret entsteht und wie schön es werden wird, das erläuterten anschließend die beiden Geschäftsführer der Landesgartenschau Höxter 2023 gGmbH, Claudia Koch und Jan Holsteg, interessierten Gästen bei mehreren Geländeführungen am Rande des gut besuchten Bürgerfestes mit Livemusik und vielfältigem Programm für Groß und Klein.