Großer Auftritt für das Pop-Oratorium Luther im Europäischen Parlament

2017-03-07 Aufführung Brüssel-60kBrüssel/ Halle/Westf. Nach Stationen in den Konzerthallen Düsseldorfs, Hamburgs, Hannovers, Stuttgarts und Mannheims ist das Pop-Oratorium Luther gestern zu einer ganz speziellen Aufführung im Europäischen Parlament eingeladen gewesen: Auf einer Tagung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und der Brüsseler EKD- Vertretung sangen die Original-Solisten mit einem Chor der besten Chorleiter Auszüge aus dem Werk vor einem exklusiven EU-Publikum.

Das Pop-Oratorium Luther sorgt derzeit überall in Deutschland für große Aufmerksamkeit. Nach grandiosen Aufführungen in ausverkauften Konzerthallen zahlreicher Metropolen kam das Werk nun in eine ganz andere Umgebung: Am Dienstag, dem 7. März 2017, gastierte das Werk aus der Feder von Dieter Falk (Komponist) und Michael Kunze (Libretto) in der Wirkungsstätte europäischer Politik, dem Europäischen Parlament in Brüssel. Ein Chor der besten Chorleiter Deutschlands sang im Rahmen einer Tagung der Gemeinschaft Evangelischer Kirchen in Europa (GEKE) und der Brüsseler EKD-Vertretung Auszüge vor geladenen Gästen der europäischen Politik und der lutherischen Kirchen verschiedener EU-Länder. Die deutschen Texte des Pop-Oratoriums wurden über der Bühne in englischer Übersetzung angezeigt.

Der Chor des besonderen Events trat gemeinsam mit dem Original-Cast der Solisten des Pop-Oratoriums auf: Insgesamt 55 erprobte Chorleiterinnen und Chorleiter, die sich vorab in einem Aufruf des Veranstalters Stiftung Creative Kirche gemeldet hatten und selbst in die EU-Metropole gereist waren, standen auf der Bühne mit Frank Winkels alias „Luther“ und Sophie Berner als „Lara“ sowie den anderen Solisten zusammen – für jeden Einzelnen ein besonderer Moment. Komponist Dieter Falk, der ebenfalls angereist war, dazu: „Luther war ein Freigeist – er akzeptierte keine künstlichen irdischen Grenzen und war nur Gott allein und seinem Gewissen verpflichtet. Die Aufführung an diesem besonderen Ort des europäischen Gedankens war daher für uns alle ein bewegendes Erlebnis“, sagt er und freute sich über das große Interesse.

Auch Herbert Reul, Vorsitzender der CDU/CSU-Gruppe im Europäischen Parlament, der die Idee eines Gastspiels im EU-Parlament maßgeblich gefördert hatte, war sichtlich angetan: „Die Reformation ist ein europäisches Konzept. Die Menschen sollen ihre Zukunft selber aktiv gestalten, sollen mutig sein. Dazu passt das Pop-Oratorium. Ich freue mich sehr, dass mit der Aufführung die besondere Bedeutung des Reformators Martin Luther nun auch hier im Europäischen Parlament für die ganze EU zum Ausdruck kam.“ Er rief auch aktiv dazu auf, das Pop-Oratorium Luther in anderen europäischen Städten aufzuführen.

Der Ratsvorsitzende der Evangelischen Kirche in Deutschland, Prof. Dr. Heinrich Bedford-Strohm, erklärte dazu: „Die Reformation hat für Europa eine riesige Bedeutung. Sie hat sich über den Kontinent ausgebreitet und ihn entscheidend verändert. Das heutige Europa wäre gar nicht denkbar ohne sie. Doch wir müssen die Freiheit des Christenmenschen jetzt wieder neu ins Zentrum stellen: also den Mut, seinem Gewissen zu folgen, für die Wahrheit einzustehen und aus der Kraft des Glaubens für andere da zu sein. Das brauchen wir heute in Europa.“ Zugleich wies er auf die besondere Bedeutung der Ökumene in diesem Zusammenhang hin: „Luther wollte Christus neu ins Zentrum stellen, und das können wir 500 Jahre nach der Reformation nur ökumenisch tun.“

2017-03-07 Aufführung Brüssel-30kMartin Bartelworth, Vorstand des Veranstalters Stiftung Creative Kirche, betonte: „Ich bin mir bewusst, welche Ehre es für das Pop-Oratorium ist, hier an diesem besonderen Ort aufgeführt zu werden. Das Werk und alle, die daran mitwirken, haben Großes erreicht, nämlich dass Luthers Überzeugungen neue Wirkung entfalten können. Wo könnte das besser beheimatet sein, als hier, mitten im Herzen Europas?“.

Die Tagung „500 Jahre Reformation: Europa gestalten – Veränderung wagen!“, die den Rahmen für die Aufführung des Pop-Oratoriums bildete, wurde von zirka 350 Politikern, EU-Mitarbeitern und geladenen Gästen aus mehreren europäischen Ländern besucht. Angesichts der aktuellen europapolitischen Herausforderungen diskutierten die Teilnehmer unter anderem die Frage, inwiefern das Erbe und die Errungenschaften der Reformation dazu beitragen können, notwendige politische Reformen anzugehen.

Das Pop-Oratorium Luther

Das „Projekt der tausend Stimmen“, wie das Pop-Oratorium auch genannt wird, ist eine der größten Veranstaltungen zum „Luther-Jahr“ in Europa: Pünktlich zum Reformationsjubiläum 2017 versammelt das von Dieter Falk (Komponist) und Michael Kunze (Libretto) geschriebene Werk an mehr als zehn Aufführungsorten Chöre von bis zu 3.000 Menschen. Sie führen das stimmgewaltige Musical mit Unterstützung eines Symphonieorchesters, einer Rockband und zahlreichen Solisten auf. Die Sängerinnen und Sänger der Chöre kommen dabei stets aus der jeweiligen Stadt/Region. Das Projekt wird von der Stiftung Creative Kirche in Kooperation mit der Evangelischen Kirche in Deutschland und weiteren Partnern realisiert. Schirmherren des Projekts sind Frau Dr. Margot Käßmann, Botschafterin des Rates der Evangelischen Kirche in Deutschland für das Reformationsjubiläum 2017, sowie der deutsche Kabarettist und Moderator Dr. Eckart von Hirschhausen. Die nächsten Aufführungen finden an folgenden Orten statt:

11.03.2017  Halle (Westf.), GERRY WEBER STADION

26.08.2017 München, Olympiahalle

29.10.2017 Wittenberg, Platz vor der Schlosskirche Berlin, Mercedes-Benz Arena

Weitere Veranstaltungen sind in Planung.

Insgesamt wirken am Pop-Oratorium Luther bis zu 25.000 Menschen mit. Die Aufführungen werden von bis zu 100.000 Menschen besucht. Informationen und Eintrittskarten gibt es unter www.luther-oratorium.de oder +49 2302 / 28 222 22.