Emmanouilidis „Spielräume“ im Museum Bünde

Eröffnung am 11. Februar 2018 umd 11.00 Uhr

Bünde. Die durch klare Formen und Farben beherrschte Malerei von Ulrike Emmanouilidis erweckt beim Betrachter zunächst das Gefühl von Ruhe und ausgeglichener Komposition. Doch bei längerer Betrachtung stellt sich ein Gefühl der Spannung ein. Etwas tiefer Gehendes scheint unter der „Fassade“ der sauber gegliederten Bildräume zu geschehen.
Dabei betont die Künstlerin ausdrücklich, dass es ihr nicht darum gehe, eine spezielle Botschaft zu vermitteln. Der Betrachter soll sich vielmehr durch die „Emmanouilidische Bildwelt“ anregen lassen, bei der Wahrnehmung der Bilder seiner eigenen Intuition zu folgen.
Für Emmanouilidis steht die Freude an der Kreativität des malerischen Aktes im Vordergrund, aber auch die Freude am „sich durchkämpfen“. Malerei ist auch immer ein Ringen um Form und Inhalt.
Die Schaffensfreude sieht man ihren Bildern an. Gerade deswegen bringt die Malerin oft auch Störendes in ihre Formensprache ein. Es ist eben nicht alles nur Oberfläche. Im Innern der Dinge gibt es immer etwas, das dem oberflächlichen Blick verborgen bleibt. Emmanouilidis spricht davon, dass eine „verrätselte“ Bildwelt stets Fragen aufwirft. Perspektivisch und farblich von üblichen Konventionen abweichende Raumstrukturen werden so zu Einblicken in unsere Seele. Auf dieser Ebene tauchen in den Bildern der Künstlerin Anklänge auf, die an die Welten des Surrealismus erinnern. Da gibt es Schatten, die auf eine verborgene Person hinweisen, Leitern die ins Nichts führen und Staubsauger, die auf alltägliche Tätigkeiten außerhalb des Bildraumes hinweisen. Durch derartige Bildelemente wird einerseits eine geheimnisvolle Atmosphäre der Einsamkeit oder gar Melancholie erzeugt, andererseits jedoch ist überall stets ein „leichtes Augenzwinkern“ anwesend.
So blitzt in den Bildern, die einen Grenzgang zwischen Gegenstandslosigkeit und abstrahierter Gegenständlichkeit wagen, immer wieder ein tiefgründiger Humor auf.

Die Ausstellung im Museum Bünde umfasst sowohl die Bilder aus dem Zyklus „Spielräume“, den die Künstlerin 2010 schuf, als auch fünf kleinere Werke, die jeweils für die Jahre 2013 bis 2017 stehen.
Die Ausstellung läuft bis zum 04. März 2018.