Leuchtende Farben gegen den Winterblues – Bielefelder Künstler Aatifi zeigt Malerei und Grafik

Leuchtende Farben: Titelbild der Ausstellung „Verve 21/22“ im Schauraum Atelier Aatifi ist die Malerei „Ansicht 7“ im Format 120 x 150 cm. © Repro: Atelier Aatifi

Leuchtende Farben: Titelbild der Ausstellung „Verve 21/22“ im Schauraum Atelier Aatifi ist die Malerei „Ansicht 7“ im Format 120 x 150 cm. © Repro: Atelier Aatifi

Verve: Bielefelder Künstler Aatifi zeigt Malerei und Grafik im Schauraum

Bielefeld (maba). Künstlerische Leichtigkeit und eine positive, beschwingte Ausstrahlung verkörpern die jüngeren Arbeiten des Bielefelder Künstlers Aatifi. Entsprechend trägt eine Reihe den Titel „Verve“. Der afghanisch-deutsche Maler und Grafiker zeigt von Ende November bis Ende Januar seine neue Ausstellung „Verve 21/22“.  Die Schau gegen den Winterblues im Schauraum im Hinterhof der Ravensberger Straße wird am Samstag, 20. und Sonntag, 21. November 2021 zwischen 12 und 18 Uhr eröffnet.

Geradezu strahlende Farben, dynamische Formen und Linien kennzeichnen die ausdruckstarken neueren Malereien. Die filigranen Tuschezeichnungen auf Büttenpapier mit expressiven Farbausläufern sind eher in monochromen Blau- und Grünabstufungen gehalten. Kombiniert werden sie mit „Aatigrafien“, einer Reihe von Grafik-Unikaten, die verschiedene (Druck-)Techniken auf einem Blatt vereinen. Ergänzend laufen zwei künstlerische Filme: eine Dokumentation der erfolgreichen Ausstellung „Abstrakt – Aatifi (Afghanistan) und Mark Tobey (USA)“ im Herbst 2021 und ein Atelierfilm, der die Arbeitsprozesse bei der Entstehung von Tuschezeichnungen zeigt.

„Verve 21/22“: Die neue Ausstellung im Schauraum Atelier Aatifi umfasst auch Tuschezeichnungen wie Verve 31 im Format 50 x 60 cm. Abbildung: © Atelier Aatifi / Repro: Wolfgang Holm

„Verve 21/22“: Die neue Ausstellung im Schauraum Atelier Aatifi umfasst auch Tuschezeichnungen wie Verve 31 im Format 50 x 60 cm. Abbildung: © Atelier Aatifi / Repro: Wolfgang Holm

Die aktuelle Ausstellung im ebenerdig gelegenen Schauraum umfasst rund zwei Dutzend Werke auf Leinwand und Papier in kleinen, mittleren und großen Formaten aus der jüngeren Vergangenheit. „Aatifi – Verve 21/22“ an der Ravensberger Straße 47 im Hinterhof läuft vom 20. November 2021 bis zum 30. Januar 2022. Sie ist samstags und sonntags von 12 bis 18 Uhr sowie täglich nach Vereinbarung geöffnet (unter info@aatifi.de oder 01 71_41 45 081), an den Wochenenden 25./26. Dezember 2021 und 1./2. Januar 2022 geschlossen. Weiteres unter www.aatifi.de

Freiluft-Atelier im Marta Herford

Veranstaltungsinformation

Herford. In den Sommerferien lädt das Museum Marta Herford Kinder und Erwachsene an ausgewählten Sonntagen, jeweils von 14 bis 17 Uhr, zu einem offenen Mitmach-Angebot unter freiem Himmel ein.

Marta-Herford - Foto © Jürgen Riedel (Symbolbild)

Marta-Herford – Foto © Jürgen Riedel (Symbolbild)

Begleitend zur Ausstellung „Trügerische Bilder“ finden sich rund um das Marta-Atelier und im Marta-Garten wechselnde Mitmach-Stationen zu den Themen Fotografie, Malerei und optische Täuschungen, an denen man selbst aktiv werden kann. Das Freiluft-Atelier startet kommenden Sonntag (11.07.) mit einem besonderen Angebot von Ina Hengstler: Die Künstlerin und Kunstvermittlerin hat eine Großformatkamera im Gepäck, mit der die Besuchenden eigene Fotos schießen können. Das Angebot ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Weitere Termine: 25.07., 01.08., 08.08., 15.08.

Marta Herford gGmbH
Goebenstraße 2–10,  D-32052 Herford

https://marta-herford.de

Auf den Spuren Leonardos

21-06-09-DAL_Leonardo-RallyeFamilien-Rallye zur Sonderausstellung im Kloster Dalheim

Lichtenau-Dalheim (lwl). In der Sonderausstellung „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ der Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur nehmen Familien ab sofort eines der bekanntesten Gemälde der Welt unter die Lupe, entziffern Geheimschrift und entlarven den Verräter im Freundeskreis Jesu. Die Rallye dauert ungefähr eine Stunde. Der Museumsbesuch ist aktuell nur mit vorheriger Onlinebuchung möglich. Eine Anmeldung zur Rallye ist nicht erforderlich.

Große Rätsel für kleine Spürnasen

Was ist das Geheimnis an da Vincis Malerei und welche Geschichte steckt hinter seiner legendären Abendmahlsdarstellung? In der Dalheimer Klosterkirche gibt es für kleine Detektive ab sofort einiges zu erforschen, denn die Sonderausstellung „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ zeigt dort das Meisterwerk als Reproduktion in Originalgröße (9 x 4 m). Ausgestattet mit einem Entdeckerbüchlein im Wert von vier Euro lösen Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren auf eigene Faust kleine Rätsel, entdecken falsche Räume, echte Typen und eine Diskussion ohne Worte. Dabei machen sie Bekanntschaft mit dem Universalgenie Leonardo und lernen ganz nebenbei etwas über seine Malerei und Bildkomposition sowie über die biblische Geschichte rund um das letzte Abendmahl.

Hintergrund

21-05-19-DAL_Leonardo_AusstellungMit der Bilderwelt „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ präsentiert die Stiftung Kloster Dalheim. LWL-Landesmuseum für Klosterkultur ein Schlüsselwerk der Kunstgeschichte als monumentale Reproduktion im 1:1- Maßstab. Auf 360 Quadratmetern Ausstellungsfläche führt die Schau durch die Entstehungsgeschichte, Komposition und Rezeption von Leonardos Meisterstück, zeigt großformatige Detailaufnahmen, Charakterstudien und Vergleichswerke. Ein lebendig gestalteter und kostenloser Audioguide sowie eine ausführliche Begleitbroschüre bieten umfassende Informationen zur Ausstellung.

Kultur in Zeiten von Corona

Aktuell ist die Voraussetzung für den Museumsbesuch eine vorherige Online-Anmeldung mit Buchung eines Zeitfensters. Angesichts der Verbreitung der Corona-Infektionen haben LWL und Stiftung Kloster Dalheim umfangreiche Vorkehrungen getroffen, um die geforderten Hygienemaßnahmen für den Besucherverkehr umzusetzen. Detaillierte Informationen zu den Schutzmaßnahmen im Kloster Dalheim sowie mögliche Auflagen zum Einlass und Änderungen der Öffnungszeiten gibt es auf der Homepage des Museums.

Öffnungszeiten

dienstags bis sonntags sowie feiertags

10 bis 18 Uhr – montags geschlossen

Bitte beachten Sie: Am Sonntag, 20. Juni 2021, ist das Museum aufgrund der „Sommernachtslieder“ ganztägig geschlossen. ***18. bis 20. Juni: Sommernachtslieder im Kloster Dalheim – mit Bläck Fööss, Götz Alsmann, Peter Lohmeyer und Syndikat Gold. Ein Museumsbesuch ist weiterhin nur nach vorheriger Online-Buchung möglich. ***

Eintrittspreise Museum

Während der Laufzeit von „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ Erwachsene 11,00 Euro, Ermäßigte* 5,50 Euro, Kinder/Jugendliche (6-17 Jahre) und LWL-MuseumsCard + LVR-Museumskarte frei. Im Eintritt inbegriffen sind auch die Leihgebühr für einen Audioguide sowie der Besuch der Studio-Ausstellung „Augenblicke (bis 29. August), der Dauerausstellung in der historischen Klausur und der Abteilung zur Säkularisation sowie der Klostergärten.

Weitere Informationen unter www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org.

Stiftung Kloster Dalheim

LWL-Landesmuseum für Klosterkultur

Am Kloster 9

33165 Lichtenau

www.stiftung-kloster-dalheim.lwl.org

Bildzeilen

Leonardo für Entdecker: Mit dem Rallye-Büchlein gehen kleine Museumsgäste den Geheimnissen der Bilderwelt „Leonardo da Vinci. Das letzte Abendmahl“ auf die Spur.

Foto: LWL/Katharina Kruck

Mailand oder Dalheim, Hauptsache Leonardo: In der eindrucksvollen Atmosphäre der ehemaligen Klosterkirche setzt die Dalheimer Ausstellung „Leonardo. Das letzte Abendmahl“ das weltberühmte Wandbild aus dem Kloster Santa Maria delle Grazie Mailand originalgetreu in Szene. Foto: LWL/Katharina Kruck

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Naturalistisch oder abstrakt?

PaderbornKann Malerei etwas so naturgetreu darstellen wie die Fotografie? Und ist das überhaupt wichtig? Diese und andere Fragen haben sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Workshops „Naturalistisch oder abstrakt“ gestellt, der vergangene Woche im Rahmen des Kulturrucksack stattfand. Zusammen mit Fotograf Juan Zamalea und Künstlerin Christina Strunz experimentierten sie mit Blickwinkeln, Techniken, Farben und Beleuchtung. Die Ergebnisse des Workshops zeigen die jungen Künstlerinnen und Künstler jetzt in der Kinderbibliothek. 

Präsentieren einige der Werke, die während des Workshops entstanden sind: (v. l.) Smilla Hoffmann, Fotograf Juan Zamalea, Moritz Hansmann, Künstlerin Christina Strunz, Susanne Kirchner, Koordinatorin des Kulturrucksacks beim Kulturamt der Stadt Paderborn, und Mara Große-Bley. Zu jedem Motiv haben die jungen Künstler zwei Fotografien und eine Acrylmalerei angefertigt.Foto: © Stadt Paderborn

Präsentieren einige der Werke, die während des Workshops entstanden sind: (v. l.) Smilla Hoffmann, Fotograf Juan Zamalea, Moritz Hansmann, Künstlerin Christina Strunz, Susanne Kirchner, Koordinatorin des Kulturrucksacks beim Kulturamt der Stadt Paderborn, und Mara Große-Bley. Zu jedem Motiv haben die jungen Künstler zwei Fotografien und eine Acrylmalerei angefertigt.Foto: © Stadt Paderborn

„Wir wollten herausfinden, wie sich Malerei und Fotografie gegenseitig inspirieren, und die Eigenschaften der jeweiligen Technik ausloten“, so Christina Strunz, die mit den Jugendlichen nicht nur über verschiedene Stile und Künstler sprach, sondern auch in unterschiedliche Maltechniken und den Umgang mit Farbe einführte. Theoretische Kenntnisse vermittelte der Workshop auch im Bereich Fotografie. So lernten die Kursteilnehmenden unter anderem etwas über die Geschichte des Mediums – von der Lochkamera bis zur Digitalfotografie. 

Anschließend wurde das theoretische Wissen in die Praxis umgesetzt: Unter dem Motto „Stadt und Natur“ gingen die jungen Künstler auf Motivsuche in der Paderborner Innenstadt, um selbst mit der Kamera kreativ zu werden. Gemalt wurden die jeweils gleichen Motive mit Acrylfarbe auf Leinwand, sodass jede Natur- und Stadtansicht mit verschiedenen Techniken festgehalten und auch verfremdet wurde. 

Wer sich die Kunstwerke in den kommenden Wochen anschauen möchte, kann dies zu den Öffnungszeiten der Kinderbibliothek (dienstags bis freitags von 10.30 bis 18 Uhr und samstags von 10 bis 15 Uhr) tun.

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Künstlerdrucke, Künstlerführung, Lesung und Kulturnacht

Begleitprogramm zu „Aatifi – Alphabet der Malerei“ im Herforder Kunstverein

Herford/Bielefeld. Mit 120 Gästen ein volles Haus verzeichnete der Herforder Kunstverein im Daniel- Pöppelmann-Haus zur Eröffnung der Einzelausstellung „Aatifi – Alphabet der Malerei“.
 
Portrait

Portrait

Neben regulären Führungen jeden Sonntag um 15 Uhr gibt es ein museumspädagogisches Begleitprogramm unter Beteiligung des Bielefelder Künstlers. Allein im September ist er dreimal in seiner Ausstellung präsent. Am Sonntag, 8.9.2019 um 11.30 Uhr stellt der Maler und Grafiker mit afghanischen Wurzeln zwei seiner Künstlerdrucke auf Büttenpapier und ihre Entstehungsweise in Aquatinta-Reservage vor – die Technik hat auch Picasso in seinen zahlreichen Stierkampfszenen angewandt. Für Mitglieder des Herforder Kunstvereins und solche, die es spontan werden wollen, bietet Aatifi die beiden Aquatinta-Radierungen in Blauabstufungen in exklusiver Auflage zum Sonderpreis an.

Am Sonntag, 22.9. um 11.30 Uhr führt der Bielefelder Künstler persönlich durch seine Ausstellung und liefert Hintergründe zu seiner abstrakt-skripturalen Kunst und den ausgestellten Malereien und Tuschezeichnungen. Am Samstag, 28.9. ist die Ausstellung von 18 bis 23 Uhr zur 13. Herforder Kulturnacht geöffnet, Aatifi steht im Kunstverein für Gespräche bereit. Am Mittwoch, 18.9. um 18.30 Uhr liest Prof. Dr. Peter Heine aus seinem Buch „Der köstliche Orient“, das geschichtliche Informationen sowie klassische und moderne Rezepte und Gewürzetipps aus der orientalischen Küche enthält.

Aatifi Alphabet der Malerei, Fotos: Felix Boche

Aatifi Alphabet der Malerei, Fotos: Felix Boche

Die Ausstellung „Aatifi – Alphabet der Malerei“ läuft bis zum 27. Oktober 2019. Sie zeigt über zwei Etagen rund 30 aktuelle und jüngere Arbeiten von Aatifi auf Leinwand und Papier – raumgreifende Malerei, intensiv- leuchtende Tuschezeichnung auf Bütten und Collagen, die mit Farb- und Materialwahl auf die reichen Bodenschätze Afghanistans und die Folgen der Ressourcenausbeutung verweisen. „Aatifi – Alphabet der Malerei“ Malerei und Grafik 27.7. – 27.10.2019 Herforder Kunstverein, Herford Öffnungszeiten: mi. – sa. 14 – 18 Uhr, so. 11 – 18 Uhr, Mo. + Di. geschlossen. Im Internet: www.aatifi.de  oder  www.herforder-kunstverein.de

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Neues Graffiti – ein „Hingucker“ am Lippesee

Paderborn. Ein gelungenes Gegenstück zu den zahllosen „Verschönerungen“, deren künstlerische Qualität man sicher bezweifeln kann, bildet ein neues Graffiti am Lippesee. Das Motiv, das Bezug auf den Lippesee und den Stadtteil Sande nimmt, kommt nicht nur bei den zahlreichen Spaziergängern gut an, sondern erfreut auch die vielen hundert Autofahrer, die täglich auf der Brücke der Bundesstraße vor der Ampel an der Abzweigung nach Sande warten.

Neues Grafiti erstrahlt in seinem Glanz. Foto: Stadt Paderborn

Neues Grafiti – Design erstrahlt in seinem Glanz. Foto: Stadt Paderborn

Wenn diese aus ihren Fenstern schauen, sehen sie eine Wasserlandschaft und lesen in großen gelben Lettern das Wort „Lippesee“. Auf der Seite zur Lippe hin ist neben zwei Fröschen groß das Wappen von Sande abgebildet. Ein gewaltiger Hecht ziert die zum See hin liegende Wand. Auf dem Mauerstück über dem Auslaufbecken schließlich haben die drei Künstler, die das Graffiti gestaltet haben, ihre Signaturen hinterlassen: Volker Heisener, Henning Marten Feil und Lukas Michalski. Letzterer, der im Hauptberuf Diplom-Grafiker ist, hat das Vier-Seiten-Motiv entworfen. So konnten die grauen Betonwände in ein schönes Graffitikunstwerk verwandelt werden, das bis jetzt jede Menge Lob und Zuspruch bekam.

Wie am Lippesee sind auch in Paderborn selbst einige schöne Graffitis zu finden. Für diejenigen, die etwas mehr in das Thema einsteigen möchten, bietet die Tourist Information seit Ende 2018 spezielle Stadtführungen an. Geleitet werden diese von Sven Niemann, der Mitglied von Generation Arts, eines Zusammenschlusses lokaler Akteure aus der Kulturszene Paderborns und wissenschaftlicher Mitarbeiter bei dem Graffiti-Projekt „Ingrid“ an der Universität Paderborn ist. Er zeigt die verschiedenen Arten, die an den Wänden in der Innenstadt Paderborns zu sehen sind, und erläutert, was hinter den Graffitis steckt, wie sie entstehen und wie sie geschichtlich einzuordnen sind. Der Rundgang wird in diesem Jahr am 15. Juni und am 24. August angeboten. Er kann auch zum individuellen Wunschtermin gebucht werden. Weitere Auskünfte unter www.paderborn.de/fuehrungen und bei der Tourist Information am Marienplatz (Tel. 05251 882980).

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Sternstunden in der City

Am Samstag, 18. Mai, von 19 bis 24 Uhr/Eintritt frei

Gütersloh. Bildende Kunst, phantasievolle Aktionen, außergewöhnliche Objekte, Malerei und Musik: Diese Vielfalt bestimmt die spezielle Atmosphäre der Langenachtderkunst in der Gütersloher City. Am Samstag, 18. Mai, von 19 bis 24 Uhr erwartet die Besucher eine flirrende Szene, eine eigenwillige Mischung aus Provokation und Stille.  Der Eintritt ist frei.

Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, (l.) und Andrea Wistuba, Koordinatorin der Veranstaltung, geben der Langenachtderkunst mit 32 beteiligten Veranstaltern, den passenden Rahmen.

Lena Jeckel, Leiterin des Fachbereichs Kultur, (l.) und Andrea Wistuba, Koordinatorin der Veranstaltung, geben der Langenachtderkunst mit 32 beteiligten Veranstaltern, den passenden Rahmen.

Die Erfolgsgeschichte der Langenachtderkunst ist heftig: Seit 20 Jahren zieht diese Nacht Tausende Besucher in die Stadt, jedes Jahr stellen die Gütersloher Galerien, Museen und Kultureinrichtungen ein Programm auf, das es kulturell krachen lässt. Die Langenachtderkunst ist nichts für Puristen. In dieser Kultur-Spätschicht kann man aus dem Vollen schöpfen und von einer Ausstellung in die nächste flanieren. Im Veerhoffhaus warten zum Beispiel unter dem Titel „Nexus“ Arbeiten von Monika Lioba Lang, die Erinnerungsfragmente mit dem kollektiven Gedächtnis paart, und auch von Frank Hermann, der Relikte des Konsums verarbeitet.

Die Druckkunst, die vor einem Jahr ins bundesweite Verzeichnis des Immateriellen Kulturerbes durch die Deutsche UNESCO-Kommission aufgenommen wurde, wird wiederentdeckt. Die Druckplatten können aus völlig unterschiedlichen Materialien bestehen. Was aus der Experimentierfreude entstehen kann, zeigen die Druckunikate von Heidrun Klimmey, die in der Galerie Siedenhans und Simon ausgestellt werden. Linolschnitte des Druckkünstlers Phillip Hennevogl sind in der Werkstatt Holzpixel in der Blessenstätte 18 zu sehen.  Im Stadtmuseum darf man auch selbst Hand anlegen. Die alte „Tiegel“-presse ist „live“ im Einsatz. 

Die Möglichkeiten des Klangs ausloten und sich an anderer Stelle mit dem Wert der Stille beschäftigen: In der Langenachtderkunst ist vieles möglich. In einer Performance des Künstlers Yannick Averdiek, der mit großen Tanks mit der Aufschrift „Stille“ durch den Trubel schreitet, treffen Geräuschimprovisationen auf die Besucher. Am Alten Kirchplatz wird der Bielefelder Klangkünstler Stan Pete die Stahlplastik „Turm“ mit mechanischen und elektronischen Mitteln klanglich untersuchen. 

Fußball-Emotionen modelliert in Ton, Foto-Assoziationen zum Objekt Hut oder auch Käfer aus dem Upcycling: Die Besucher erwartet eine überraschende und zuweilen auch verstörende Mischung aus Experiment und Performance. An vielen Stationen wird die Ausstellung von Malerei und Kunst ergänzt durch Klang und Musik. 

Zum Jubiläumsjahr bringen rhythmische Beats die Stadt zum Beben. „GTrommelt“ lockt von Station zu Station und zieht die Besucher zum Beispiel in die „Baustelle Kunst“, eine Gemeinschaftsausstellung von Künstlerinnen und Künstlern aus dem Kreis Gütersloh in der Galerie im Forum der Stadthalle. Der Fachbereich Kultur feiert zusammen mit seinem Partner, der Bürgerstiftung Gütersloh, sowie mit Veranstaltern und Gästen eine außergewöhnliche Nacht, in der sich jeder auf eine ganz individuelle Spurensuche begeben und seine Route durch die Innenstadt kreieren kann. Die neu gestaltete, interaktive und mobile Homepage geht ab sofortSena passend zur kulturellen Spätschicht an den Start.

www.langenachtderkunst.de

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Emmanouilidis „Spielräume“ im Museum Bünde

Eröffnung am 11. Februar 2018 umd 11.00 Uhr

Bünde. Die durch klare Formen und Farben beherrschte Malerei von Ulrike Emmanouilidis erweckt beim Betrachter zunächst das Gefühl von Ruhe und ausgeglichener Komposition. Doch bei längerer Betrachtung stellt sich ein Gefühl der Spannung ein. Etwas tiefer Gehendes scheint unter der „Fassade“ der sauber gegliederten Bildräume zu geschehen.
Dabei betont die Künstlerin ausdrücklich, dass es ihr nicht darum gehe, eine spezielle Botschaft zu vermitteln. Der Betrachter soll sich vielmehr durch die „Emmanouilidische Bildwelt“ anregen lassen, bei der Wahrnehmung der Bilder seiner eigenen Intuition zu folgen.
Für Emmanouilidis steht die Freude an der Kreativität des malerischen Aktes im Vordergrund, aber auch die Freude am „sich durchkämpfen“. Malerei ist auch immer ein Ringen um Form und Inhalt.
Die Schaffensfreude sieht man ihren Bildern an. Gerade deswegen bringt die Malerin oft auch Störendes in ihre Formensprache ein. Es ist eben nicht alles nur Oberfläche. Im Innern der Dinge gibt es immer etwas, das dem oberflächlichen Blick verborgen bleibt. Emmanouilidis spricht davon, dass eine „verrätselte“ Bildwelt stets Fragen aufwirft. Perspektivisch und farblich von üblichen Konventionen abweichende Raumstrukturen werden so zu Einblicken in unsere Seele. Auf dieser Ebene tauchen in den Bildern der Künstlerin Anklänge auf, die an die Welten des Surrealismus erinnern. Da gibt es Schatten, die auf eine verborgene Person hinweisen, Leitern die ins Nichts führen und Staubsauger, die auf alltägliche Tätigkeiten außerhalb des Bildraumes hinweisen. Durch derartige Bildelemente wird einerseits eine geheimnisvolle Atmosphäre der Einsamkeit oder gar Melancholie erzeugt, andererseits jedoch ist überall stets ein „leichtes Augenzwinkern“ anwesend.
So blitzt in den Bildern, die einen Grenzgang zwischen Gegenstandslosigkeit und abstrahierter Gegenständlichkeit wagen, immer wieder ein tiefgründiger Humor auf.

Die Ausstellung im Museum Bünde umfasst sowohl die Bilder aus dem Zyklus „Spielräume“, den die Künstlerin 2010 schuf, als auch fünf kleinere Werke, die jeweils für die Jahre 2013 bis 2017 stehen.
Die Ausstellung läuft bis zum 04. März 2018.

Frühlingsrauschen im Standesamt Gütersloh

Heinz Schößler zeigt seine Bilder in der Kirchstraße 21

Gütersloh. Ein Pinselstrich, der verführt. Eine Farbenwelt, die die Sinne anspricht. Mit den Bildern von Heinz Schößler zieht schon jetzt der Frühling in die Kirchstraße 21 ein. Seine Motive „Aufbruch“ und „Sommerblumen“ zeigen nicht einfach einen Ausschnitt aus der Natur, sondern eine Farben- und Formenkomposition, die die Fantasie anregt. Seine Bilder sieht Schößler in der Nachbarschaft der Natur, als eine Parallele.

Sommerblumen1Entstanden sind diese wie auch die anderen Bilder aus dem Moment heraus. Schößler ist ein rastloser, explosiver und experimentierfreudiger Maler, der dem Impuls folgt, um ein Bild zu beginnen und am besten nach Stunden intensiver versunkener Arbeit am selben Tag fertig zu stellen. Ein Tagwerk, dem eine lange künstlerische Erfahrung zur Seite steht.
Seine Themen sind so vielfältig wie seine Materialien. Er mag sich nicht festlegen, lehnt alles ab, was ihn beim Malen einengen könnte. So zeigen seine Bilder eine künstlerische Vielfalt: Von Aquarellstudien über Tempera- und Ölgemälde bis hin zur freien Malerei und dem Entdecken von neuen Materialien, die spielend Eingang finden in den Malprozess.

WiegelmannLieSchößler malt und malt. Jeden Tag, wenn es irgend geht. Sein Haus in Harsewinkel birgt mehr als Tausend Bilder, die in verschiedenen Zimmern untergebracht sind. Für die Ausstellung in der Kirchstraße 21 hat der Künstler ein Bild wiederentdeckt, das gar nicht mehr präsent war. Das mit wenigen Strichen skizzierte „Liebespaar“ darf seine besondere Zugewandtheit jetzt im Standesamt zeigen.
Gezeichnet hat er schon immer. Schon als Kind war der in Schlesien geborene Heinz Schößler gefragt, wenn es um die Gestaltung von besonderen Postkarten ging. Von diesen hat ihm kürzlich ein alter Lehrer, der zu Besuch war, zwei Entwürfe mitgebracht.
Der 75-jährige ehemalige Pädagoge hat seine Bilder in verschiedenen Ausstellungen im In- und Ausland präsentiert. Im Jahre 2014 erhielt er für sein Triptychon zur Weihnachtsgeschichte den „Bischof-Tenhumberg-Preis“. Die Bilder von Heinz Schößler sind bis Ende Juli im Standesamt der Stadt Gütersloh zu sehen.

Foto 1: Für die Ausstellung im Standesamt der Stadt Gütersloh in der Kirchstraße 21 hat Heinz Schößler „Sommerblumen“ mitgebracht. © Stadt Gütersloh

Foto 2: „Liebespaar“: Dieses Bild haben der Künstler Heinz Schößler und Standesamtsleiterin Claudia Wiegelmann für die Ausstellung im Standesamt ausgewählt. © Stadt Gütersloh