Von Winterschlaf keine Spur | Adlerwarte Berlebeck in Detmold

In den kalten Monaten wird die Adlerwarte in Berlebeck für die nächste Saison startklar gemacht

Detmold. Bis sich wieder Besucher auf den Weg zur Adlerwarte machen, dauert es noch eine Weile. Die Saison in Berlebeck ist beendet, das rege Treiben allerdings keineswegs. Wer glaubt, dass Adler, Geier & Co sich im winterlichen Ruhemodus befinden, hat weit gefehlt. Im Gegenteil: Von Winterschlaf ist keine Spur – weder bei den Vögeln und Streichelzoo-Tieren, noch im Hinblick auf das Mitarbeiterteam. Stattdessen wird aktuell hart gearbeitet, um die Adlerwarte für die nächste Saison startklar zu machen.

Erhaben breitet Weißkopfseeadler Diva seine Flügel aus. Auch ohne Publikum startet der Greifvogel derzeit jeden Tag zu einem Rundflug über Detmold. © Stadt Detmold

Erhaben breitet Weißkopfseeadler Diva seine Flügel aus. Auch ohne Publikum startet der Greifvogel derzeit jeden Tag zu einem Rundflug über Detmold. © Stadt Detmold

Im Mittelpunkt stehen dabei natürlich die Tiere: Sie müssen, wie auch in den warmen Monaten, weiterhin regelmäßig gefüttert, bewegt und sogar trainiert werden. „Das ist wie bei Hochleistungssportlern, die kann man auch nicht einfach aus dem Geschehen nehmen und sagen, das war’s jetzt. Die Vögel müssen professionell herunter- und dann im Frühjahr auch wieder herauftrainiert werden. Deshalb gehört auch das Fliegen aktuell zur täglichen Routine dazu“, erklärt Benjamin Aschmann, zoologischer Leiter der Adlerwarte.

Einige Tiere bedürfen im Winter zudem besonderer Hilfsmittel. So brauchen zum Beispiel Wollkopf-, Kappen-, und Weißrückengeier, die nicht aus unseren Breiten stammen, beheizbare Sitzstangen, um sich bei Minusgraden nicht zu verkühlen.

Wenn die tierischen Gefährten – dazu gehören neben etwa 180 Vögeln noch Schafe und Alpakas aus dem Streichelzoo – versorgt sind, dann geht es für das zehnköpfige Team erst richtig hart zur Sache. 26 Tonnen Sand, 12 Tonnen Mutterboden und 18 Tonnen Kies müssen in mühsamer Kleinarbeit vom Eingang der Adlerwarte auf das gesamte Gelände verteilt werden, Schubkarre für Schubkarre. Damit werden Volieren neu ausstaffiert und Wege schön gemacht. Der Winter ist auch die Zeit, um in Ruhe kleine und größere Reparaturen an Gehegen und Volieren, an Außenmöbeln und auch an der Tribüne durchzuführen.

Winterzeit ist Arbeitszeit auf der Adlerwarte in Detmold. Derzeit bringt das Mitarbeiterteam tonnenweise Sand, Mutterboden und Kies auf das Gelände. © Stadt Detmold

Winterzeit ist Arbeitszeit auf der Adlerwarte in Detmold. Derzeit bringt das Mitarbeiterteam tonnenweise Sand, Mutterboden und Kies auf das Gelände. © Stadt Detmold

Und wenn dann alles „auf Vordermann“ gebracht ist und das Frühjahr naht, dann wird auch das Jahr 2023 hoffentlich wieder ein so erfolgreiches, wie das zu Ende gehende 2022 war. „Nach den beiden Coronajahren waren wir mit etwa 50.000 Besuchern in diesem Jahr  zufrieden“, bilanziert Verwaltungsleiter Dirk Nolte. Besonders freut das Team der Adlerwarte die positive Rückmeldung vieler Besucher, die dem außergewöhnlichen Ausflugsziel mit einer nahezu 100-prozentigen Weiterempfehlungsquote eine glatte Eins geben.