Update Corona Kreis Herford

Grundschule in Eickum bleibt vorerst weiterhin geschlossen – Insgesamt 5 bestätigte Corona-Fälle – Zentrale Abstrichstelle in Planung  –  Absprache um Veranstaltungsabsagen im Kreis.

Landrat Jürgen Müller, Gesundheitsamtsleiterin Dr. Marie Luise Kluger und Norbert Burmann (Leiter Krisenstab Kreis Herford) informieren im Pressegespräch über die Corona-Lage im Kreis Herford, Foto: Kreis Herford

Landrat Jürgen Müller, Gesundheitsamtsleiterin Dr. Marie Luise Kluger und Norbert Burmann (Leiter Krisenstab Kreis Herford) informieren im Pressegespräch über die Corona-Lage im Kreis Herford, Foto: Kreis Herford

Kreis Herford. Im Kreis Herford gibt es bisher 5 bestätigte Corona-Fälle. 4 erwachsene Personen und ein 9-jähriges Mädchen sind nach grippalen Symptomen positiv getestet. Alle stehen unter Quarantäne und allen geht es den Umständen entsprechend gut. Sie stehen im engen Austausch mit dem Gesundheitsamt. Bei den neuen Fällen wird geklärt, welche Kontakte sie hatten.

„Wir freuen uns, dass es den 5 Personen gut geht und sind froh, dass wir nach wie vor eine übersichtliche Lage haben. Ganz wichtig ist uns die Besonnenheit in der Bevölkerung. Jeder Einzelne kann dafür sorgen, dass es so bleibt. Der Kreis Herford und die 9 Städte und Gemeinden im Kreis sind gut vorbereitet und  haben ein großes funktionierendes Netzwerk, das greift wenn Maßnahmen, wie Schulschließungen oder ähnliches ausgesprochen werden müssen“,erklärt Landrat Jürgen Müller.

Grundschule Eickum geschlossen – weiteres Vorgehen: Das Mädchen ist Schülerin der  Grundschule Herford-Eickum, deshalb ist die Schule bis auf weiteres geschlossen. Die Schulklasse des Mädchens steht derzeit unter besonderer Beobachtung. Aber auch die übrigen Kinder der Schule bleiben bis auf weiteres ebenfalls zuhause. Die Schließung der Grundschule Eickum gilt seit heute (11.03.) und für insgesamt 182 Kinder, die Lehrkräfte und alle weiteren Beschäftigten. Alle Betroffenen wurden von der Schule informiert. Die Schließung wurde in enger Absprache mit der Stadt Herford organisiert. Der Informationsfluss hat gut funktioniert, heute Morgen standen keine Kinder vor verschlossenen Türen. Die Schulleitung hat im Eingangsbereich „Schule geschlossen“- Schilder, von außen gut sichtbar, angebracht.

Derzeit ermittelt das Gesundheitsamt die Kontakte des infizierten Kindes, erst dann werden weitere Maßnahmen beschlossen. Erst nach einer genauen Analyse können auch Aussagen gemacht werden, wann der Schulbetrieb wieder aufgenommen werden kann, erklärt Dr. Marie-Luise Kluger, Leiterin des Gesundheitsamtes: „Für uns ist es wichtig, die Kontakte sicher und gründlich zu recherchieren. Bis dahin gilt als Vorsichtsmaßnahme die Schulschließung. Dazu zählen eigentlich nur die Kinder und Personen, die in der Schule direkten Kontakt mit dem infizierten Kind hatten. Das heißt, schon jetzt arbeiten wir über die Vorsichtsmaßnahmen hinaus. Dadurch sorgen wir auch für eine zusätzliche Beruhigung. Uns ist natürlich  klar, dass vor allem Eltern besonders besorgt sind!“

Die Schülergruppe vom Herforder Friedrich-List-Berufskolleg, die am vergangenen Samstagabend aus Südtirol zurückgekehrt ist, bleibt nach wie vor zunächst in häuslicher Quarantäne. Noch werden die Ergebnisse der zusätzlichen Abstriche abgewartet. Seit gestern tagt der Krisenstab des Kreises Herford. Dieses Gremium steht im engen Austausch mit den Kliniken, Hausärzten und den Ordnungsämtern der Kommunen im Kreisgebiet und informiert auch die Presse und die Bevölkerung über die aktuelle Situation im Kreisgebiet. Dieser entscheidet in enger Abstimmung mit den Städten und Gemeinden zeitnah über weitere Maßnahmen. Derzeit wird außerdem die Einrichtung einer zentralen Abstrichstelle organisiert. Damit sollen sowohl die Arztpraxen entlastet, als auch das Ansteckungsrisiko in den Wartezimmern minimiert werden. In begründeten Einzelfällen soll es auch die Möglichkeit geben, den Patienten für den Abstrich zu Hause aufzusuchen. Wenn Hausärzte es für nötig halten, können sie ihre Patienten dann zukünftig an diese zentrale Stelle verweisen. Die Planungen laufen, weitere Einzelheiten oder ein Standort sind noch nicht bekannt.

Absage von Veranstaltungen: Die Kreise erreichte gestern der Erlass des Gesundheitsministeriumszur Durchführung von Veranstaltungen. Großveranstaltungen in NRW mit mehr als 1000 Personen sollen demnach grundsätzlich abgesagt werden, oder ohne Zuschauer stattfinden. Der Erlass regelt klar die Zuständigkeit der Ordnungsbehörden. Die konkrete Umsetzung wird derzeit zwischen dem Kreis und den Städten und Gemeinden abgestimmt. Ziel ist es, eine kreisweit  und möglichst einheitliche Regelungen zu finden, unter welchen Bedingungen Veranstaltungen mit unter 1000 Teilnehmern abgesagt werden oder stattfinden können..

Dabei werden insbesondere infektionshygienische Schutzmaßnahmen zu prüfen sein. Als Leitlinie werden dabei die Handlungsempfehlungen des Robert Koch Instituts zur Durchführung von Großveranstaltungen herangezogen. Der Kreis Herford setzt weiterhin auf die Verantwortung der Veranstalter, aber auch eines jeden Einzelnen. Wenn jeder, der unter Symptomen wie Fieber, trockenem Husten, Schnupfen und Abgeschlagenheit oder über Atemprobleme, Halskratzen, Kopf- und Gliederschmerzen, Schüttelfrost, Übelkeit und Durchfall leidet, zu Hause bleibt, den Kontakt mit anderen soweit wie möglich vermeidet, seinen Hausarzt anruft und mit ihm das weitere Vorgehen abspricht, wäre schon sehr viel gewonnen.

Die Herforder Kneipennacht, die für dieses Wochenende geplant war, ist bereits vom Veranstalter abgesagt worden.

Häufige Fragen am Bürgertelefon Service:

Derweil mehren sich auch die Anrufe am Bürgertelefon des Gesundheitsamtes, die Besetzung wird personell aufgestockt. Unter der Rufnummer 05221 – 13 15 00 können Bürgerinnen und Bürger ihre Fragen rund um die Coronaviren-Infektionen stellen. Eine wichtige Rolle spielt in den Telefonaten die Aufklärung über mögliche Infizierungswege. Die Kontaktpersonen-Nachverfolgung ist dabei ganz besonders wichtig. Zunächst sollen sich Personen bei ihren Hausärzten melden, die Kontakt zu infizierten Personen gehabt haben. Häusliche Quarantäne ist dabei die erste Pflicht, weitere Anweisungen kommen dann in Absprache mit dem Gesundheitsamt. In der Regel werden dann Abstriche gemacht Das Bürgertelefon ist Montag bis Donnerstag von 8 bis 17 Uhrund freitags von 8 bis 16 Uhr erreichbar. Auch am kommenden Wochenende wird das Bürgertelefon vorläufig stundenweise besetzt sein: Samstag von 10 bis 15 Uhr und Sonntag von 10 bis 13 Uhr.

Neben und außerhalb der Geschäftszeiten des Bürgertelefons des Kreises Herford gibt es auch weitere Hotlines, an die sich Bürgerinnen und Bürger wenden können. Wer eine gesundheitliche Beratung bezüglich des Coronavirus braucht und fürchtet sich angesteckt zu haben oder seinen Hausarzt telefonisch nicht erreicht, kann sich telefonisch an den Ärztlichen Bereitschaftsdienst wenden. Die Hotline ist erreichbar über die Telefonnummer 116117. Auch das NRW Gesundheits-Ministerium hat eine Coronavirus-Hotline geschaltet: (0211) 91191001.

Der Kreis Herford informiert außerdem auf seiner Internetseite www.kreis-herford.de  über die aktuelle Situation im Kreisgebiet. Hier finden sich auch Links zu wichtigen Institutionen, die über Corona-Infektionen – und wie man sie verhindern kann – informieren:

Allgemeine Informationen finden sich unter 

• Robert-Koch-Institut www.rki.de

• Paul Ehrlich Institut https://www.pei.de/DE/newsroom/dossier/coronavirus/coronavirus-node.html

• Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales www.mags.nrw/coronavirus

• Auswärtige Amt https://www.auswaertiges-amt.de/de/ReiseUndSicherheit/-/2296762

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