Universitätsmedizin und Kliniken gemeinsam gegen Krebs

Bielefeld. Die Medizinische Hochschule Hannover und die Universitätsmedizin Göttingen haben den nächsten Schritt zu einem Onkologischen Spitzenzentrum getan: Das Comprehensive Cancer Center Niedersachsen (CCC-N) wurde am 3. Februar 2021 nach entsprechendem Votum des internationalen Gutachterkreises durch die Stiftung Deutsche Krebshilfe, nach mehr als einjähriger Vorbereitungszeit, anerkannt. Ziel des landesweit agierenden Krebszentrums ist die Bündelung von interdisziplinärer Krebsforschung und besonderer Expertise in der Patientenversorgung. Um dieses Ziel überregional zu verwirklichen, werden auch nicht-universitäre Versorgungseinrichtungen der Krebsmedizin über die Landesgrenzen hinweg eng einbezogen.

Das Comprehensive Cancer Center – Netzwerk wurde 2007 auf Initiative der Deutschen Krebshilfe ins Leben gerufen. Deutschlandweit gibt es nun 15 CCCs; die nächsten in Berlin, Hamburg, Essen, Frankfurt und Marburg. Durch eine interdisziplinäre Zusammenarbeit sollen neue Erkenntnisse aus der Forschung effektiver und schneller für den klinischen Alltag verfügbar werden und damit allen Krebspatienten zugutekommen. Das neue Zentrum bringt neben der Krankenversorgung auch gemeinsame Forschungsinitiativen auf den Weg, um vor allem Therapieresistenzen zu überwinden und innovative Behandlungsansätze weiterzuentwickeln. „Wir legen darüber hinaus großen Wert auf die Forschung zur ganzheitlichen Krebsmedizin“, ergänzte Professor Dr. Peter Hillemanns, Direktor des CCC Hannover und Chefarzt der Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe der Medizinischen Hochschule Hannover. Daher arbeiten beispielsweise auch palliativmedizinische und psychoonkologische Forschungsgruppen intensiv zusammen. Nicht zuletzt steht das CCC-N für eine intensive Förderung des Nachwuchses in verschiedenen Bereichen der Krebsmedizin.

Das neu gegründete CCC bezieht in seine Arbeit ausgewählte Krankenhäuser mit ein, die besondere Expertise sowie personelle und apparative Ausstattung vorweisen können; so u.a. die Kliniken in Braunschweig, Wolfsburg, Celle, Hildesheim, Kreis Hannover und das Bielefelder Franziskus Hospital; allesamt Akademische Lehrkrankenhäuser der Medizinischen Hochschule Hannover. Ausschlaggebend waren hierfür neben der Mitwirkung an der akademischen Ausbildung die vorhandenen Tumorzentren (so Brust-, Prostata- und Darmzentrum, also für die häufigsten Krebserkrankungen), die hierfür maßgeblichen wichtigsten Therapieoptionen Operation, Chemotherapie und Strahlentherapie; und nicht zuletzt die hohe Zahl der stationär und ambulant behandelten Patienten. Diese ist oft in den Häusern der Region sogar höher als in einigen Universitätskliniken. Allein im Brustzentrum Bielefeld-Herford der KHO werden fast 400 Patientinnen pro Jahr behandelt.

Prof. Dr. Oliver Micke, Ärztlicher Direktor, Univ. Prof. Dr. Jörg Thomas Hartmann, Leiter des Interdisziplinären Tumorzentrums sowie Dr. Georg Rüter, Geschäftsführer des Franziskus Hospital, freuen sich sehr, dass sie in der niedersächsischen Landeshauptstadt die ostwestfälische Landsmannschaft vertreten dürfen. In der nun 151 jährigen Geschichte des Franziskus Hospitals sei dies wieder ein wichtiger Meilenstein zur Verbesserung der Patientenversorgung in unserer Region.

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