Piazza-Feeling in Bielefeld / Straßenzüge des Projektes „altstadt.raum“ ab 14. Juni für Autos gesperrt
Bielefeld. Weniger Autos, mehr Wohlfühloasen. Mit dem Projekt „altstadt.raum“ will die Stadt Bielefeld die Bielefelder Altstadt attraktiver und lebenswerter machen. Die Testphase ist bereits mit gesperrten Parkbuchten gestartet, ab 14. Juni werden definierte Straßenzüge im Hufeisen der Altstadt für den Autoverkehr weitgehend gesperrt. Los geht es im ersten Schritt mit Ritter-, Güsen-, Hagenbruch- und Goldstraße sowie Altstädter Kirchplatz. Die Erreichbarkeit der Parkhäuser und privaten Parkplätze von Anwohnern ist jederzeit gewährleistet und Anlieferungen sind weiterhin möglich.
Mehr Plätze für Außengastronomie
Die ersten Gastronomie-Betriebe haben ihre Tische bereits vor einigen Tagen nach draußen gestellt – auf die für Autos gesperrten Parkstreifen entlang der Ritterstraße. So gewinnen anliegende Gaststätten der Ritterstraße und des Süsterplatzes neuen Raum, um ihre Gäste draußen zu bewirten. Aufgestellte Paletten und Zäune trennen die Gäste von der Fahrbahn. Demnächst sollen Baumbepflanzungen für Grün sorgen. Nicht nur die Ritterstraße wird zur Genuss-Meile – auch entlang der Goldstraße neben der entstehenden Harms-Markthalle werden bald Parkplätze zu Bistroplätzen.
„Wir wollen mehr Leben in das Altstadt-Hufeisen holen und den Wohlfühlfaktor erhöhen“, sagt Projektleiter Oliver Spree vom Amt für Verkehr. „Dafür interpretieren wir den öffentlichen Raum neu und bieten Parkflächen für innovative Nutzungsmöglichkeiten an.“
Neben der Gewinnung von zusätzlichen Plätzen für Außengastronomie sind weitere Alternativen für freiwerdende Flächen geplant – vor allem auch neue freie Sitzmöglichkeiten. Um die Organisation und die Bespielung während der gesamten Testphase kümmert sich Bielefeld Marketing als Kooperationspartner.
Viel Grün, freie Sitzmöglichkeiten und Freiraum für Aktivitäten
„Wir haben uns intensiv mit den Wünschen und Ideen beschäftigt, die in dem partizipativen Prozess des altstadt.raum-Projekts geäußert wurden und wollen diese jetzt nach und nach umsetzen“, sagt Karoline Jockheck von Bielefeld Marketing. Viel Grün, freie Sitzmöglichkeiten sowie Freiraum für Aktivitäten seien am häufigsten für die Bielefelder Altstadt gewünscht worden. Bei dem öffentlichen Mitmachportal www.altstadtraum.de hatten sich im Frühjahr 400 Bürger und Bürgerinnen beteiligt und über Ideen aus vorangegangenen Projekt-Workshops abgestimmt. In den nächsten vier Wochen werden viele der geplanten Maßnahmen umgesetzt. Der Altstädter Kirchplatz wird zum Erlebnisraum. Auf den gesperrten Parkplätzen werden drei Tischtennisplatten und zweiKicker-Tische aufgestellt. Außerdem entstehen neue Fahrradständer und Schließfächer für Einkäufe. Am Süsterplatz wird zudem ein Sandkasten mit Erlebniswand für Kinder aufgestellt.
Neue Sitzmöglichkeiten aus Holz werden gerade angefertigt – passend auf die Flächen der freiwerdenden Parkbuchten zugeschnitten. Die sogenannten Parklets bieten sich optimal für eine Einkaufspause an. Begrünt werden sie von 2,80 Meter hohen Kugelakazienbäumen. „Die Steinstraße wird quasi zu einer Allee mit Flanier-Charakter“, sagt Jockheck. Verkehrsregelungen für Steinstraße, Waldhof, Neustädter Straße und Klasingstraße sind erst im nächsten Schritt Anfang Juli geplant.
Partizipativer Prozess zur Gestaltung der Innenstadt
Das Projekt „altstadt.raum“ ist Teil des zielgerichteten Aufbaus eines strategischen City-Managements für die Bielefelder Innenstadt – initiiert von dem City-Team mit Stadtentwicklung, Wirtschaftsförderung (WEGE) und Stadtmarketing. In dem partizipativen Prozess geht es vor allem darum, die Innenstadt so zu gestalten, dass ein Besuch der City angesichts des steigenden Strukturwandels auch in Zukunft lohnenswert ist.
Die Testphase ist derzeit bis Februar 2022 geplant. Für Fragen zum „altstadt.raum“ steht das Amt für Verkehr zur Verfügung per E-Mail oder telefonisch 0521 51 0.