AOK-Präventionstheater an der Bosse-Realschule in Bielefeld

Mit ‚Püppchen‘ werden Jugendliche für das Thema ‚Essstörungen‘ sensibilisiert‘

Möchten mit ‚Püppchen‘ Jugendliche spielerisch und ansprechend für das Thema ‚Essstörungen‘ sensibilisieren: (sitzend von links) Andrea Prochnau (Schulleiterin Bosse Realschule), Agnes Seidel (Lehrerin), Tina Kofort (AOK - Kita- und Schulberaterin), Dennis Erhardt (Teamleiter Vertrieb AOK NordWest). Auf dem Tisch sitzend die Darstellerinnen des Theaterstücks: (von links) Viola Knapp und Susanne Hoppe.

Möchten mit ‚Püppchen‘ Jugendliche spielerisch und ansprechend für das Thema ‚Essstörungen‘ sensibilisieren: (sitzend von links) Andrea Prochnau (Schulleiterin Bosse Realschule), Agnes Seidel (Lehrerin), Tina Kofort (AOK – Kita- und Schulberaterin), Dennis Erhardt (Teamleiter Vertrieb AOK NordWest). Auf dem Tisch sitzend die Darstellerinnen des Theaterstücks: (von links) Viola Knapp und Susanne Hoppe.

Bielefeld. In jedem Menschen steckt etwas Besonderes, etwas Einzigartiges. Diese Erkenntnis wurde heute den etwa 85 Jugendlichen der Bosse Realschule in Bielefeld mit dem AOK-Präventionstheater ‚Püppchen‘ vermittelt. „Mit unserem Präventionsprogramm möchten wir das Selbstwertgefühl der Jugendlichen stärken und ihre Wahrnehmung schärfen, um erste Anzeichen einer möglichen Essstörung zu erkennen. Die jungen Menschen lernen so, für sich einzustehen und sich, wenn nötig, Hilfe zu holen“, sagt Dennis Erhardt, Teamleiter Vertrieb bei der AOK NordWest. Und wie wichtig das Thema im Alltag von jungen Menschen ist, bestätigt auch Agnes Seidel, Lehrerin an der Bosse Realschule, die für das Thema ’Gesunde Schule‘ verantwortlich ist. „Dieses Theaterstück bietet eine sehr gute Möglichkeit, unseren Schülerinnen und Schülern das Thema Essstörungen näher zu bringen. Denn der allgegenwärtige Schlankheitswahn ist auch bei uns in der Schule ein großes Thema und kann rasend schnell in eine Essstörung enden. Hier wollen wir unseren Schülerinnen und Schülern gern helfen und den Präventionsansatz der AOK in unserer Schule unterstützen“, sagt Agnes Seidel.

Es gibt keine alleinige Ursache für Essstörungen. In der Regel sind es mehrere Faktoren, die zusammen zur Magersucht, Bulimie oder Binge-Eating-Störung führen können. Bei der Magersucht dominiert das Untergewicht, bei der Bulimie die Heißhungerattacken mit selbst herbeigeführtem Erbrechen bei normalem Körpergewicht, und die Binge-Eating-Störung ist geprägt durch Heißhungerattacken ohne Erbrechen und mit daraus folgendem Übergewicht. Dabei geben folgende Fakten zu bedenken: Etwa 20 von 100 Kindern und Jugendlichen im Alter von elf bis 17 Jahren zeigen bereits ein auffälliges Essverhalten mit Symptomen einer Essstörung wie etwa Unzufriedenheit mit Figur und Gewicht oder Heißhungeranfällen. Mädchen sind fast doppelt so häufig betroffen wie Jungen. Etwa die Hälfte der Mädchen und ein Fünftel der Jungen im Alter von 15 Jahren empfinden sich als zu dick, obwohl sie normalgewichtig sind. Mehr als die Hälfte der Mädchen hat in diesem Alter bereits Diäterfahrungen gesammelt, jedes vierte Mädchen sogar mehrfach. Ein gestörtes Essverhalten kann in eine Essstörung übergehen mit erheblichen Folgen wie zum Beispiel: Herzrhythmusstörungen, Kreislaufbeschwerden oder Störungen der Nierenfunktion. „Wer eine Essstörung hat, erkennt das oft nicht. Deshalb brauchen Betroffene Hilfe. Spezielle Beratungsstellen unterstützen Familien, Freunde und Lehrer“, sagt Dennis Erhardt. In der Region gibt es solche Angebote zum Beispiel im Mädchentreff Bielefeld, der Beratungsstelle Bethel und dem Mädchenhaus Bielefeld.

In der Zeit des Erwachsenwerdens verändert sich der Körper, Äußerlichkeiten beginnen eine wichtige Rolle zu spielen und die eigene Rolle muss gefunden werden. Wenn dann vielleicht noch eine starke seelische Belastung wie etwa Verlust eines geliebten Menschen, Mobbing oder eine gestörte Mutter/Vaterbeziehung hinzukommt, kann es zu einem gestörten Essverhalten kommen.

Ob und wie es die Jugendlichen an ihrer Schwelle zum Erwachsenwerden schaffen, mit sich und ihrer eigenen Lebenssituation umzugehen, davon handelt das Theaterstück ‚Püppchen‘. Seit 2014 wird es von der AOK NordWest als Einstieg zum Programm zur Prävention von Essstörungen kostenfrei für Schulen in Westfalen-Lippe angeboten.

Das Stück ‚Püppchen‘ erzählt spannend und sensibel die Geschichte von Lena und Shirin, die ohne davon zu wissen, einen ähnlichen Weg gewählt haben mit ihren Problemen umzugehen. Lena soll zu Hause funktionieren und ihre überlasteten Eltern unterstützen. Keiner fragt sie, was sie möchte und deshalb findet sie: „Mein Leben ist zum Kotzen“. Und das ist, was sie dann auch tut. Ihre Schulfreundin Shirin hat in letzter Zeit „ganz schön abgenommen“, Sie merkt nicht, wie sich ihre Wahrnehmung verändert in einer Welt, in der sie niemand mehr zu verstehen scheint. „Nur noch zwei Kilo abnehmen, wo ist denn da das Problem?“

Doch ‚Püppchen‘ ist nicht nur ein Theaterstück. In diesem AOK-Präventionsprogramm ist auch eine kostenfreie theaterpädagogische Nachbereitung wichtiger Bestandteil. Im Anschluss an die Aufführung bearbeiten die Jugendlichen den Inhalt des Stückes gemeinsam mit den erfahrenen Schauspielern und Theaterpädagogen im Klassenverbund nach. Sie besprechen, wie sie sich gegenseitig unterstützen können, wo sie bei Bedarf Hilfe bekommen und führen Übungen zur Stärkung des Selbstwertgefühls durch.

„Die Schule hat einen starken Einfluss auf das Gesundheitsverständnis von Kindern und Jugendlichen. Die heutige Theateraufführung vermittelte in sehr anschaulicher Weise Kenntnisse und Fähigkeiten, wie sie gesund leben, Verantwortung für ihre Gesundheit übernehmen und ihr persönliches Wohlbefinden gestalten können“, sagt Agnes Seidel, die in der Bosse-Schule verantwortlich ist für das Themenfeld ‚Gesunde Schule‘.

Interessierte Einrichtungen in Bielefeld können sich bei der AOK NordWest für die Durchführung von ‚Püppchen‘ bewerben. AOK-Projektprogrammkoordinatorin Tina Kofort beantwortet unter der Telefon-Nummer 0800 2655 500026 gern weitere Fragen und nimmt Anmeldungen entgegen.

Die Bachelorarbeit einer FH-Modeabsolventin ist ein ebenso kämpferischer wie augenzwinkernder Kommentar zum „Tag der Frau“ am 8. März

Im fiktiven Theaterstück „Auf der Damentoilette“ begegnen sich vier historische Frauenpersönlichkeiten. Erdacht hat das Szenario FH-Modeabsolventin Julia Wartemann. Neben der Neuinterpretation von Moden der Vergangenheit reizte die junge Designerin die Klischeehaftigkeit weiblicher Begegnungen auf dem „Stillen Örtchen“ aus und thematisierte zugleich den Schutzraum, den die Damentoilette unzweifelhaft darstellt – eine Autorin für das Stück wird noch gesucht…

Julia Wartemann wollte Frauen porträtieren, die ihrer Zeit voraus waren und zugleich ganz unterschiedliche Leben geführt haben. (Foto: Miriam Juschkat)

Julia Wartemann wollte Frauen porträtieren, die ihrer Zeit voraus waren und zugleich ganz unterschiedliche Leben geführt haben. (Foto: Miriam Juschkat)

Bielefeld (fhb). In der westlichen Welt dürfen Frauen wählen, Hosen tragen, Fahrrad fahren oder Bundeskanzlerin werden. Der internationale Frauentag oder auch Weltfrauentag, der jedes Jahr am 8. März gefeiert wird, soll daran erinnern, dass diese Rechte hart erkämpft wurden. Passend zu diesem Anlass stellt die Hochschulkommunikation der Fachhochschule (FH) Bielefeld die Bachelorarbeit von Julia Wartemann vom Fachbereich Gestaltung vor: Die Modeabsolventin bietet vier starken Frauen in einem fiktiven Theaterstück mit Namen „Auf der Damentoilette“ eine Bühne. Wenngleich das Stück also gar nicht existiert, entwarf Wartemann das Bühnenbild und – hier kommt die Mode ins Spiel – ein Kostüm für jede ihrer Charakterfrauen. Die Bühnenoutfits sind eine Hommage an die Persönlichkeit und die Lebensgeschichte der vier Hauptakteurinnen, die sich im wahren Leben niemals begegnet wären, im Szenario der Künstlerin aber nun auf der Damentoilette ins Gespräch kommen.

Wartemanns Motivation: außergewöhnlichen Frauen eine Bühne geben

„Ich wollte Frauen porträtieren, die ihrer Zeit voraus waren und die zugleich ganz unterschiedliche Leben geführt haben“, erklärt die 25-jährige Modedesignerin ihre Motivation. Die vier Frauen des Stückes sind Théroigne de Méricourt, Dr. James Barry, Gertrude Bell und Katherine Johnson. Den meisten dürften die vier unbekannt sein, allenfalls Johnson gelangte durch den Film „Hidden Figures – Unerkannte Heldinnen“ zu einer gewissen Popularität. Wartemann: „Es gibt so viele Frauen, die Unglaubliches geleistet haben, aber die niemand kennt. Ich hatte irgendwann eine Liste mit über 100 Frauen recherchiert, die alle nicht in unseren Geschichtsbüchern vorkommen. Solchen Frauen wollte ich mit meinem Projekt – im wahrsten Sinne des Wortes – eine Bühne geben.“

Die französische Amazone: Théroigne de Méricourt

Die erste der vier Frauen des Stücks ist Théroigne de Méricourt. Sie lebte von 1762 bis 1817 und setzte sich während der Französischen Revolution für die Rechte der Frauen ein. Sie besuchte die Verhandlungen der Nationalversammlung und gründete gemeinsam mit anderen Besuchern eine politische Gesellschaft mit dem Namen „Klub der Menschenrechte“. In ihren Reden forderte Méricourt die Gleichheit von Männern und Frauen und das Recht für Frauen, sich zu bewaffnen und in die Armee einzutreten. So entstand auch ihre Bezeichnung als französische Amazone – die weibliche Kriegerin.

Kostüm in den Farben der Trikolore, Brustpanzer und goldene Details

Eine skurrile Parallelwelt: Auf der Damentoilette treffen sich vier Frauen, die sich im wahren Leben nie begegnet wären. (Foto: Jana Stein)

Eine skurrile Parallelwelt: Auf der Damentoilette treffen sich vier Frauen, die sich im wahren Leben nie begegnet wären. (Foto: Jana Stein)

Das Bild der Amazone jedoch ist bis heute lebendig und findet sich in Wartemanns Kostüm für Méricourt wieder: „Ich wollte den Bezug zur Französischen Revolution schaffen, indem ich die Rüschen und den Faltenrock in den Farben der Trikolore gestaltet habe. Die Knieschoner und der Brustpanzer sollten die kämpferische Seite Méricourts hervorheben.“ Außerdem arbeitete Wartemann viel mit goldenen Details und Nähten, da Amazonen in der griechischen Mythologie einen goldenen Gürtel trugen, der als Symbol für Selbstständigkeit stand. Für die Silhouette des Kostüms ließ sich die Absolventin von der Mode der damaligen Zeit inspirieren: „Um das Outfit immer noch kriegerisch zu halten und genug Beinfreiheit zu erlauben, habe ich eine Art Schleppe entworfen, die den weit ausgestellten Röcken der damaligen Mode nachempfunden ist. Auf den Stoff der Schleppe habe ich ein Bild der griechischen Göttin Ariadne gedruckt, wie sie die französische Flagge in die Luft reckt – ein Sinnbild der Freiheit. Dadurch wollte ich erneut den Bezug zur griechischen Mythologie und Méricourt als Amazone der Freiheit herstellen.“

Margaret Ann Bulkley als Dr. James Barry

Die zweite Frau in Wartemanns Setting ist Dr. James Barry, die 1789 eigentlich als Margaret Ann Bulkley in Irland geboren wurde. Um Medizin studieren zu können, verkleidete Margaret sich als Mann und lebte schließlich unter dem Namen James Barry. Nach ihrem Medizinstudium trat sie der britischen Armee bei, arbeitete als Chirurg und setzte sich für die Verbesserung der Hygiene von Soldaten, Gefangenen und Sklaven ein. Zu ihren Erfolgen zählte unter anderem der erste erfolgreiche Kaiserschnitt in Afrika, den Mutter und Kind überlebten. Erst nach ihrem Tod 1865 entdeckte man ihr Geheimnis.

Unter der Jacke schlummert die Weiblichkeit

Die zwei Identitäten Barrys prägen Wartemanns Kostüm: Eine rote Militärjacke unterstreicht Barrys Position in der Armee. Die abgeplatzten Ärmel der Jacke lassen jedoch einen Blick auf das darunterliegende weiße Hemd zu. Wartemann erläutert: „Das weiße Männerhemd ist durch die aufgebauschten Ärmel an die Frauenmode der damaligen Zeit angelehnt und soll die in Barry schlummernde Weiblichkeit symbolisieren. Die abgeplatzten Ärmel sollen sinnbildlich für die Momente stehen, in denen ihr Geheimnis beinahe gelüftet worden wäre.“

Historikerin, Schriftstellerin und Archäologin Gertrude Bell

Die dritte Frau auf der „Damentoilette“ ist Gertrude Bell. Sie erkämpfte sich die Anerkennung von Männern nicht dadurch, dass sie selbst zu einem wurde, sondern durch ihre Arbeit als Historikerin, Schriftstellerin, Archäologin, politische Beraterin und Angehörige des britischen Geheimdienstes im Ersten Weltkrieg. 1868 in besseren britischen Verhältnissen geboren, bereiste sie schon früh die Welt und entdeckte ihre Faszination für die Wüste. Sie zog in den heutigen Irak, an dessen Gründung sie später als politische Verbindungsoffizierin maßgeblich beteiligt war.

Mangel an Funktionskleidung für Frauen

Das Problem der damaligen Zeit: Für Bells Expeditionen in die Wüste gab es keine geeignete Frauenkleidung. Um trotzdem möglichst komfortabel reisen zu können, begann sie, Männerkleidung zu tragen. Wartemann behob den Mangel an Funktionskleidung für die Frauen der damaligen Zeit – zumindest in ihrem Theaterstück: „Ich wollte dieser unglaublich klugen und starken Frau endlich die Kleidung geben, die sie auf ihren Reisen in der Wüste gebraucht hätte. Daher habe ich ein sandfarbenes Kostüm entworfen, das mit seinem Poncho an die Kleidung der Beduinen angelehnt ist, die Bell in der Wüste kennengelernt hat. Die vielen Taschen an ihrem Rock erinnern an heutige Trackinghosen, in denen alles Wichtige verstaut werden kann.“

Mathematikern Katherine Johnson bei der NASA

Die vierte Frau in Wartemanns Stück hatte es doppelt schwer: 1918 als afroamerikanische Frau geboren, hatte Katherine Johnson nicht nur mit den Benachteiligungen von Frauen zu kämpfen, sondern auch mit der Rassentrennung. Trotzdem machte sie sich als Mathematikerin bei der NASA einen Namen und leistete mit ihrer Berechnung der Flugbahnen für den ersten bemannten Flug zum Mond einen bedeutenden Beitrag für die Wissenschaft. Für ihre Arbeit wurde sie Ende 2015 mit der „Presidential Medal of Freedom“ ausgezeichnet.

Tastatur-Tasten statt Pailletten

Auch Johnsons Kostüm ist von ihrem Lebensweg geprägt: Weil Frauen bei der NASA auch als „Human Computers“ bezeichnet wurden, verwendete Wartemann für die Hose einen blauen Stoff mit einem Print, der an die Optik von Computer-Platinen erinnert.  Zudem orientierte Wartemann sich bei der Jacke an den Anzügen der Männer und brachte diesen Schnitt zusammen mit der Eleganz der weiblichen Mode. Ein Sinnbild dieser Eleganz der 50er waren die beliebten und hochwerten Bar-Jackets von Dior. Während Dior in den 50er Jahren viel mit Pailletten und Dekor arbeitete, entschied Wartemann sich für eine individuelle Variante: „Statt Pailletten habe ich Tastatur-Tasten verwendet und damit die Taille der Jacke betont.“

Alle Frauen hatten mit denselben Stigmata zu kämpfen

Eines wird bei der Betrachtung der vier Frauen deutlich: Trotz ihrer sehr unterschiedlichen Lebenswege setzten sich alle auf ihre Weise für die Gleichberechtigung von Frauen ein und verwirklichten sich selbst. Wartemann resümiert: „Obwohl die Frauen so verschieden waren und in ganz unterschiedlichen Zeiten gelebt haben, hatten alle mit denselben Stigmata zu kämpfen.“ Mit ihren Kostümen wollte Wartemann den Errungenschaften der Frauen Rechnung tragen und auf ihre individuellen Lebenswege Bezug nehmen. Zugleich sollten die Kostüme eine Hommage an die Frauen und ihr Leben darstellen.

Das Bühnenbild – eine skurrile Parallelwelt à la Tim Burton

Zusätzlich zu den Kostümen der Frauen entwarf Wartemann auch das Bühnenbild selbst: Eine pinke Damentoilette mit einem Boden im Schachbrettmuster à la Tim Burton. Die Idee dahinter: „Ich wollte mit der Toilette eine Art skurrile Parallelwelt schaffen, da sich die Frauen im echten Leben ja nie begegnet wären. Außerdem wollte ich mit dem Klischee von Weiblichkeit und der Farbe Pink spielen. Für viele Frauen und Mädchen ist diese Farbe heutzutage ein No-Go, weil sie so typisch weiblich ist – daher wollte ich die Farbe ganz bewusst dominant einsetzen.“

Damentoiletten: für viele Frauen ein geschützter Raum

Doch neben der Surrealität und dem Spielen mit Klischees hat die Damentoilette für Wartemann noch eine andere Bedeutung: Inspiriert durch die Fotoserie „Ladies rooms around the world“ von Maxi Cohen wurde der Modeabsolventin bewusst, dass Damentoiletten in vielen Ländern der Welt für Frauen einen geschützten Raum darstellen. Diesen „Safe Space“ wollte sie auch für die Protagonistinnen ihres Theaterstücks schaffen und entschied sich daher für das entsprechende Bühnenbild.

Bisher stehen nur Kostüme und das Bühnenbild fest – Autorin gesucht

Neben Kostümen und Bühnenbild schaffte Wartemann es bisher nicht, das bislang nur fiktive Theaterstück tatsächlich zu schreiben. Lediglich die Ausgangssituation auf der Damentoilette steht fest. „Ich bin leider keine sonderlich talentierte Dramatikerin“, sagt Wartemann und so wird es wohl bei der bloßen Fiktion eines Stückes bleiben – es sei denn, es findet sich noch eine talentierte Autorin, denn mittlerweile arbeitet Wartemann als Assistentin für Bühne und Kostüm am Theater Bielefeld.

Starken Frauen die Aufmerksamkeit schenken, die sie verdienen

Die vier Frauen in Wartemanns Theaterstück sind nur Beispiele für viele Frauen, deren außergewöhnliches Leben es wert ist, erzählt zu werden. Wartemann betont: „Bisher wurde vielen starken Frauen in der Geschichte viel zu wenig Aufmerksamkeit geschenkt – mit meiner Abschlussarbeit wollte ich einen kleinen Beitrag leisten, um das zu ändern.“

Explosives Wachstum – Häuser bluten nicht

Ein forensisches Erlebnistheater

Erlebnistheater Detmold

© Fotostudio Hesterbrink

Detmold. „Explosives Wachstum – Häuser bluten nicht“ ist ein forensisches Theaterstück, das die Zuschauer*innen als Darsteller*innen selber erleben können. Anhand einer „Regieanweisung“ machen sich die Zuschauenden auf den Weg durch die Stadt und werden im Laufe der Geschichte vor Aufgaben gestellt, die gelöst werden müssen. Dadurch tauchen sie in die Geschichte ein und werden selbst zu Protagonist*innen. Die „Regieanweisungen“ können in Form von analogen oder digitalen Medien dargebracht werden. Das Stück funktioniert ohne schauspielende Personen und ist daher im Aktionszeitraum nicht abhängig von Darsteller*innen vor Ort, Öffnungszeiten oder anderen zeitlichen Bindungen. Die Zuschauenden bestimmen selbst, wann sie das Theaterstück erleben wollen. Es ist auch möglich, dies in Kleingruppen mit bis zu vier Personen durchzuführen, sofern dabei die Kontaktbeschränkungen gemäß Coronaschutzverordnung eingehalten werden. Größere Gruppen empfehlen sich nicht, da der Theatereffekt dann verloren geht. Das Stück kann somit coronakonform umgesetzt werden.

Und worum geht es in dem Stück? Es soll eine Geschichte erarbeitet werden, die Teilnehmende ein neues, anderes Detmold sehen lässt. Ein Detmold der Verschwörungen und Geheimnisse. In der Stadt ereignen sich Dinge, die Menschen bedrohen. Nur die Teilnehmer*innen des Stückes haben die Möglichkeit, durch ihre Mithilfe eine Katastrophe für die Stadt zu verhindern. Die Geschichte passiert im Kopf der Zuschauenden.

Die Teilnehmer*innen beginnen in der Stadt Orte aufzusuchen, die im Heft angegeben werden. Dort werden sie Aufgaben lösen, die zu neuen Orten und Aufgaben führen. Dabei wird die Geschichte nicht nur auf das Heft beschränkt. Telefonnummern sollen angerufen werden, das Internet wird zur Recherche genutzt, bestimmte Webseiten müssen aufgerufen werden. Die Zuschauenden werden in eine neue Welt gezogen, die hinter der realen existiert. Die reale Welt wird hinterfragt. Eine fiktive Welt wird geschaffen und wieder infrage gestellt. Die Beobachtenden setzen sich mit Wahrnehmung und Illusion auseinander und werden so mit ihrer eigenen Weltsicht konfrontiert. Zum Ende bleiben die Werte der Achtsamkeit, der Hilfsbereitschaft und der Wertschätzung.

Das Heft „Explosives Wachstum – Häuser bluten nicht“ ist kostenfrei und wird vom KulturTeam der Stadt Detmold nach Hause versendet. Das Heft können Sie per Mail bei Miriam Gottschalk, m.gottschalk@detmold.de anfragen.

 Dieses Projekt wurde durch das KulturTeam der Stadt Detmold gefördert.

 Die Rätsel des forensischen Theaterstücks werden empfohlen für Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren.

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Die Schildkröte feiert Geburtstag und ihr seid eingeladen – live und digital!

Digitales Theaterstück für Kinder im Alter von 4 bis 9 Jahren und ihre Familien: Live – interaktiv – auf Zoom. Von Zuhause für Zuhause.

Lemgo. Die Schildkröte feiert Geburtstag und ihr seid eingeladen! Um Kindern und Familien in diesen Zeiten ein kulturelles Erlebnis zu ermöglichen und einfach Spaß an einem Sonntagvormittag zu den Kindern nach Hause zu bringen, veranstaltet das Kulturteam der Stadt Lemgo das digitale Kindertheaterstück „WEIL HEUTE MEIN GEBURTSTAG IST…“ der Theatergruppe UNITED PUPPETS aus Berlin. Wie der Rest der Welt wurde auch die Theatergruppe UNITED PUPPETS Mitte März vom Lockdown der Covid-19 Pandemie überrascht. Die Proben zu ihrer neuesten Inszenierung wurden von einem auf den anderen Tag beendet und das gesamte Inszenierungsteam auf unbestimmte Zeit nach Hause verbannt. UNITED PUPPETS wagen sich mit diesem #UNITED ONLINE THEATER in unerforschte virtuelle Theaterräume vor. Vom eigenen Rechner aus spielen sie in einer Videokonferenz live und online für die Kinder zu Hause. Ein digitales und interaktives Theatererlebnis für Kinder von 4 – 9 Jahren und ihre Familien.

Sonntag, 14.02.2021, 11:00 Uhr. – „Eintritt“ frei

Wie kann man an der Veranstaltung teilnehmen? Über den Link www.ticketino.com/de/Event/Weil-heute-mein-Geburtstag-ist/122390 kann ein kostenfreies Ticket für die Veranstaltung gebucht werden. Insgesamt stehen 100 Tickets zur Verfügung. Alle wichtigen Informationen und Hilfestellungen zur Nutzung des Videokonferenz-Programms werden per E-Mail mit dem Ticket an die Teilnehmer*innen versandt.

Am 14. Februar 2021 ist der virtuelle Theaterraum auf der Online-Plattform Zoom ab 10:45 Uhr geöffnet und um 11:00 Uhr beginnt live das Theaterstück. Bitte nicht zu spät kommen, da der virtuelle Einlass nach Beginn der Vorstellung nicht mehr möglich ist!

Zum Stück: „WEIL HEUTE MEIN GEBURTSTAG IST…“ Geburtstag ist eine feine Sache! Die Schildkröte will ihren 250. Geburtstag dieses Mal groß feiern. Es kommen tierische Gäste mit skurrilen Geschenken, aber: Niemand kann bleiben. Dabei hat sich die Schildkröte doch so sehr eine richtige Party gewünscht. Enttäuscht sitzt sie allein zu Hause. Was die Schildkröte aber noch nicht weiß: Ihr kommt ja auch noch, oder? Aber Pssst! Es soll ja eine Überraschung werden…

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Der kleine König und sein Pferd Grete – Theaterstück

Theater für Kinder ab drei Jahren im Jahnplatz Nr. 5

Bielefeld. Am Samstag, 14. Dezember, um 14 Uhr, können sich Kinder ab drei Jahren im Beratungszentrum Jahnplatz Nr .5 der Stadtwerke Bielefeld Gruppe das Theaterstück „Der kleine König und sein Pferd Grete“ ansehen. In dem einstündigen Stück für die ganze Familie geht es um Freundschaft und kleine Probleme des Alltags, die gemeinsam mit den Zuschauern interaktiv gelöst werden. Morgen kommt die kleine Prinzessin zu Besuch. Was soll der kleine König bloß mit seiner Cousine anstellen? Grete weiß etwas: Eine Party mit tollen Spielen und einem Kuchenwird geplant.
Das gibt einige Verwicklungen… Hedwig Munck schuf die Figur des Kleinen Königs zunächst für die Sandmännchen -Sendungen. Von da aus trat der kleine Kerl seinen Siegeszug durch die deutschen Kinderzimmer an. Mit kindlicher Naivität beantwortet er nicht philosophische Fragen, sondern Fragen, die das Leben der Kinder betreffen.
Tickets zum Preis von sieben Euro bzw. fünf Euro (für Kinder
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»Madame Piaf- Enttarnung einer Diva«

Die Mezzosopranistin Marie Giroux, die Pianistin Jenny Schäuffelen und die Cellistin Jule Hinrichsen nehmen das Publikum mit auf einen Exkurs durch das Leben der berühmten und gefeierten Edith Piaf

Die Mezzosopranistin Marie Giroux, die Pianistin Jenny Schäuffelen und die Cellistin Jule Hinrichsen nehmen das Publikum mit auf einen Exkurs durch das Leben der berühmten und gefeierten Edith Piaf

Am Freitag, den 29. März 2019 um 20 Uhr in der Kulturfabrik Vlotho

Vlotho. Die Mezzosopranistin Marie Giroux, die Pianistin Jenny Schäuffelen und die Cellistin  Jule Hinrichsen nehmen das Publikum mit auf einen Exkurs durch das Leben der berühmten und gefeierten Edith Piaf. Erfrischend und originell widmen sie sich  musikalisch dem von Tragödien durchzogenen Lebensweg der Künstlerin. Ihr Leben lang hat Édith Piaf die blanke Wahrheit nie gescheut. Wer selbst nie in  Watte gepackt wurde, nei gt nicht zur Verklärung. Insofern nähert Marie Giroux sich  in ihrem Programm „Madame Piaf“ der Diva, wie die selbst es wohl ähnlich getan  hätte: schonungslos und unprätentiös – nur mit wesentlich mehr Charme und Humor,  als die Piaf selbst zu versprühen ver stand.

Und es braucht kaum mehr als Giroux‘  Anmoderation, um zu erahnen, dass hier eine französische Chansonsängerin in das  Leben einer anderen, noch viel berühmteren Chansonsängerin auf durchaus überraschendere Weise eintaucht, um die andere, unbekanntere Seite der Piaf zu präsentieren. „Ich habe Hängebrüste und einen kleinen, flachen Hintern“, zitiert die  Giroux gleich zu Beginn die Piaf, „aber ich kriege die Männer trotzdem.“ Karten im Vorverkauf gibt es an den bekannten Vorverkaufsstellen. Diese kosten an  der Abendkasse für 19, – € , im Vorverkauf für 17, – € , ermäßigte Karten an der Abendkasse kosten 1 6,00 € , ermäßigter Karten im Vorverkauf gibt es für

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