Klein-Holland am Welterbe

Der Remtergarten am Schloss Corvey öffnet zur Tulpenblüte. Ab dem 12. April können Besucher ausgefallene Sorten entdecken 

Remtergarten_Tulpenmeer_©Huxarium Gartenpark Höxter

Remtergarten_Tulpenmeer_©Huxarium Gartenpark Höxter

Höxter. Klein-Holland am Rand von Ostwestfalen: Im Remtergarten am Schloss Corvey bei Höxter blüht bald wieder ein Tulpenmeer. Bis zu 30.000 Tulpen in über 80 Sorten recken sich zu Füßen des Welterbes in den Himmel. Wer also Inspirationen für den heimischen Garten sucht, wird beim Frühlingsspaziergang fündig – ab Samstag, 12. April ist der Remtergarten wieder geöffnet.

Die Kelche sind gefranst, gestreift, mehrfarbig, spitz oder gefüllt: Die Vielfalt ist riesig. Auffällige zweifarbige Sorten sind Bleu Aimable (lila-weiß), Apricot Empereor (apricot-gelb), Groenland (pink-grün) oder Spring Green (weiß-grün). Ein besonderer Hingucker in den Beeten am Barockschloss ist die Sorte Flaming Purissima, die von weiß zu rosa changiert. Ähnlich mehrfarbig präsentiert sich Pretty Princess, die die verschiedensten Rottöne zeigt. Wer hier im Remtergarten seine Favoriten findet, kann sich jetzt im Frühling vor Ort über die jeweiligen Sorten informieren.

Schwarze Tulpen stechen im zwei Hektar großen Klostergarten besonders hervor. Tolle Farbtupfer setzen zum Beispiel Black Hero, Uncle Tom, Queen of Night oder Black Parrot – eine ganz dunkle Papageientulpe. Apropos: Auch andere stark gefranste Papageientulpen wie Amazing Parrot sind hier zu bewundern. Ihre Kelche erinnern an Vogelgefieder und sorgen für ein bisschen Exotik im Frühjahr.

Remtergarten_Westwerk_Tulpen_weiß_llila ©Huxarium Gartenpark Höxter

Remtergarten Westwerk Tulpen weiß llila ©Huxarium Gartenpark Höxter

Ins Auge fallen ebenfalls die lilienblütigen Tulpen mit den edel gespitzen Blütenkelchen wie Elegant Lady oder Vendee Globe. Zu erwähnen sind die besonders standhafte weiße Tres Chic und die leuchtend orange Ballerina. Sie tanzen zierlich vor der pittoresken Kulisse des Corveyer Domänenhofs. Klassisch schön und von zeitloser Eleganz sind Sorten wie die langstielige Maureen und die Triumph-Tulpen Hollandia, Jan van Nes, Havran oder Orange Cassini.

Frühe Sorten wie Apricot Beauty wechseln sich im Remtergarten ab mit späten Tulpen wie Kingsblood, die mit einem königlichen Purpur aufwarten kann. Kanariengelb kommt Muscadet ebenfalls erst im Mai daher. Durch die Kombination von späten und frühen Sorten dauert die Tulpenblüte im Remtergarten besonders lange. Durch Pflanzpläne an den Beeten können Gartenliebhaber die klügsten Kombinationsmöglichkeiten herausfinden und sich dadurch Tipps für Daheim holen.

Mit Glück ergibt sich auch eine Fachsimpelei mit den Gärtnern und Gärtnerinnen, die ab dem Saisonstart am 12. April häufig im Remtergarten anzutreffen sind, der zur Landesgartenschau 2023 entstand. Tulpen-Zwiebeln setzt man im Herbst in nährstoffreichen Boden: „Von Oktober bis zum ersten Frost“, sagt Remtergarten-Gärtnerin Ulrike Battmer. Als Faustregel gilt: Die Zwiebel muss doppelt so tief in die Erde, wie sie die Zwiebel hoch ist. Nur dann sind die Tulpen später standhaft, dies gilt insbesondere für hohe Sorten. Wer Probleme mit Wühlmäusen im Garten hat, kann die Zwiebeln zum Schutz vor den Nagern in spezielle Körbchen setzen.

„Wichtig ist, die verwelkte Blüten mit der Hand auszuknipsen, damit sie keine Samen bilden und die Energie in der Zwiebel bleibt“, rät die Fachfrau im Klostergarten. Dann ist Geduld gefragt: Blätter und Stängel der ausgeblühten Tulpen muss man stehen lassen, bis sie sich vollständig eingezogen haben. „Man muss warten, bis die richtig braun werden. Das können die Wenigsten aushalten“. Ein vorzeitiges Zurückschneiden schwächt jedoch die Pflanze. „Dann kommen sie im nächsten Jahr nicht wieder“, warnt Ulrike Battmer. Wenn die verblühte Tulpe lange stehen bleiben darf, bildet sie meist Tochterzwiebeln zur Vermehrung aus. Wie lange man Freude an den Tulpen hat, ist abhängig von der Sorte. „Ich liebe ja Wildtulpen, die sind natürlich besonders langlebig“, schwärmt Ulrike Battmer.

Wer weiß übrigens schon, dass Tulpenzwiebeln für die erste Spekulationsblase der Wirtschaftsgeschichte sorgten? Gemeint ist das sogenannte Tulpenfieber im 17. Jahrhundert, als ein schwunghafter Handel mit Zwiebeln in den Niederlanden die Preise zeitweise ins Unermessliche steigen ließ, bevor der Markt im Februar 1637 quasi über Nacht zusammenbrach. Zum Glück sind die Zwiebeln heutzutage wieder erschwinglich geworden.

Besuchsinfos

Der Remtergarten ist ab dem 12. April täglich von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Eintritt: 6 Euro
Saison-Dauerkarte: 30 Euro

Auf Wunsch werden Führungen durch den Remtergarten angeboten. Sie sind buchbar per Mail unter info@corvey.de oder telefonisch unter 05271-68168. Eine Führung kostet für bis zu 25 Personen 70 Euro.

Copyright: Huxarium Gartenpark Höxter

Gartenschaupark Höxter heißt jetzt Huxarium

Am Sonntag startet der Ticketverkauf. Auch Dauerkarten sind erhältlich.

Höxter. Wer in diesem Jahr die Landesgartenschau in Höxter genossen hat, kann sich freuen: Der ausgesprochen beliebte Park an Weser, Wall und Welterbe bleibt bestehen und wird künftig unter dem Namen „Huxarium“ Besucher anlocken – abgeleitet von mittelalterlichen Bezeichnungen für die Stadt Höxter wie „Villa Huxaria“ oder „Villa Huxori“.  „Mit mehr als 620.000 Gästen war Höxter die erfolgreichste Landesgartenschau bundesweit. Was liegt näher, als diesen hochattraktiven Park weiterzuführen“, sagt Geschäftsführerin Claudia Koch.  Die Gartenschau-Stadt Höxter bleibt also eine Reise wert. Am Sonntag (3. Dezember) startete der Ticketverkauf, auch Dauerkarten sind erhältlich.

Tulpen_weiss_Westwerk_quer: Schon im nächsten Frühling soll der Remtergarten am Schloss Corvey wieder Anziehungspunkt für Gartenfreunde sein. Der Ticketverkauf startete am 1. Advent. Fotos: Huxarium Gartenpark Höxter/Manuela Puls

Tulpen_weiss_Westwerk_quer: Schon im nächsten Frühling soll der Remtergarten am Schloss Corvey wieder Anziehungspunkt für Gartenfreunde sein. Der Ticketverkauf startete am 1. Advent. Fotos: Huxarium Gartenpark Höxter/Manuela Puls

Insbesondere der Remtergarten am Schloss Corvey soll auch 2024 wieder ähnlich aufwendig bepflanzt und gestaltet sein wie zur Landesgartenschau.  „Im Schutz hoher Schlossmauern wird es genauso üppig und traumhaft blühen wie in diesem Jahr“, kündigt die „Huxarium“-Chefin an. Der zwei Hektar große Bereich gestaltet in Anlehnung an einen historischen Klostergarten vor der unvergleichlichen Kulisse des karolingischen Westwerks – Welterbe der UNESCO –  werde weiterhin viele Besucher anlocken. Hier kann man einen Streifzug durch die Geschichte des Nutzgartens unternehmen oder im Apothekergarten die Heilkunst der Mönche kennenlernen.

Zukünftig gibt es nicht nur einen Zugang durchs sehenswerte Schloss, sondern auch einen Eingang vom stark frequentierten Weserradweg aus, so dass Radtouristen und Spaziergänger dort einen erholsamen Stopp einlegen können.  „Im Frühling werden die Narzissen, Hasenglöckchen und Prärielilien auf der großen Geophytenwiese eine Schau sein, im Mai thronen Allium-Bälle in den Beeten, im Sommer duften Rosen und im Herbst feiern wir die Dahlien“, macht Koch den Gartenfreunden Lust auf die Saison 2024, die Ende März starten und bis Allerheiligen dauern soll.

Der Archäologiepark lässt die Besucher auch zukünftig eintauchen in die versunkene Stadt Corvey, die in Holzkuben, Grundrissen und mittels Augmented Reality lebendig wird.  Die virtuelle Darstellung der zerstörten Mittelalterstadt soll noch erweitert werden: „Wir wollen diesen Parkteil  weiter entwickeln, zum Beispiel eine zweite Live-Grabung anlegen, bei der man dem Archäologen über die Schulter schauen oder sogar selbst zur Hand gehen kann.“ Die Mitmachgrabung sei zur Landesgartenschau besonders gut angenommen worden. Der Imkergarten, das Bunte Klassenzimmer und das Naturgartenforum bleiben erhalten, genauso wie das Tagliliental, der Schöpfungs- und der idyllische Auengarten an der Weserscholle.

Schon jetzt plant die „Huxarium“-Gesellschaft ein umfangreiches Veranstaltungsprogramm: Im Jahreslauf sind in Höxter ein Spargelfest am Weserufer, eine Pflanzenbörse, ein Mittelaltermarkt und eine Licht-und Laser-Show am Wall vorgesehen, außerdem Musikevents auf der sogenannte Weserscholle – einem Aussichtsplateau hoch über dem Fluss.

Kubus_Kirche_Rotklee: Der Archäologiepark, der eine untergegangene Stadt virtuell wieder auferstehen lässt, soll noch weiter entwickelt werden. Auch er ist künftig eintrittspflichtig. Fotos: Huxarium Gartenpark Höxter/Manuela Puls

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Der Archäologiepark, der eine untergegangene Stadt virtuell wieder auferstehen lässt, soll noch weiter entwickelt werden. Auch er ist künftig eintrittspflichtig. Fotos: Huxarium Gartenpark Höxter/Manuela Puls

Das weitläufige ehemalige Gartenschau-Gelände, das sich vom historischen Stadtwall über die Weserpromenade bis zum Schloss Corvey erstreckt, ist in weiten Teilen frei zugänglich. Der Bereich in der Nähe von Schloss Corvey wird hingegen eintrittspflichtig. Dauerkarten sind zum Preis von 50 Euro (ermäßigt 40 Euro) erhältlich und ermöglichen Zutritt zu Schlosspark, Remtergarten und Archäologiepark.  Tageskarten kosten 8  Euro. Kinder haben grundsätzlich freien Eintritt im „Huxarium“, das mit mehreren Spielplätzen  und der Murmelbahn am Weserufer besonders familienfreundlich ist. Dauerkarten-Inhaber bekommen bei zahlreichen Events Vergünstigungen.

Zusätzlich sind Kombi-Tageskarten im Angebot, die den Eintritt zum Museum im Schloss Corvey und zur Kirche mit dem einzigartigen karolingischen Westwerk beinhalten (19 Euro/ermäßigt 17 Euro). „Das Schöne ist, dass diese Kombitickets zwei Tage lang Gültigkeit haben, so dass Besucher genügend Zeit haben, den ehemaligen Gartenschaupark, das Schloss und das Welterbe in Ruhe zu erkunden“, so Koch weiter. Das Kombiticket sei insbesondere für Touristen und Busgruppen interessant. Es sei sehr erfreulich, dass sich nun das Schloss Corvey mit dem Welterbe und die Stadt Höxter mit dem Gartenschaupark gemeinsam vermarkten. Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann ist überzeugt, dass die Region Weserbergland  mit dem Huxarium ein noch attraktiveres Reiseziel sein wird. „So wird die Landesgartenschau besonders im Tourismus nachhaltig positive Effekte zeigen.“

Die Tickets sind seit dem 3. Dezember online erhältlich über die Homepage „ landesgartenschau-hoexter.de“, demnächst  über die neue Internetseite „huxarium-gartenpark.de“. Stationär werden sie in der Tourist Info in Höxter gegenüber dem Bahnhof verkauft, weitere Verkaufsstellen sollen folgen.

Carolina im Höxteraner Blütenmeer

Bodypainting-Event im Höxteraner Gartenschaupark mit Künstler Jörg Düsterwald aus Hameln: Die Chamäleon-Frau verschmilzt mit dem Blumenbeet.

Ist da jemand? Carolina ist da ja kaum zu sehen. Copyright: Atelier Jörg Düsterwald/Andreas Meier

Ist da jemand? Carolina ist da ja kaum zu sehen. Copyright: Atelier Jörg Düsterwald/Andreas Meier

Höxter. Die Spätsommer-Sonne über dem Remtergarten am Schloss Corvey gewinnt an Kraft, als Künstler Jörg Düsterwald morgens die ersten Pinselstriche setzt: Er will Modell Carolina so bemalen, dass sie eins wird mit dem Blütenmeer zu Füßen der 1.200-jährigen Welterbe-Stätte im Höxteraner Gartenschaupark. Kaum fällt der Bademantel zu Boden und der Hamelner Künstler macht sich ans Werk, bildet sich sofort eine Besuchertraube.

Sie wollen zuschauen, wie Düsterwald sein Aktmodell in einer mehrstündigen Prozedur zu einem Teil des meterhoch mit Sommerblumen bewachsenen Blumenbeets macht.  „Nature Art – Bodypainting in Nature“ heißt sein Projekt, dass er bereits seit drei Jahrzehnten verfolgt. Dieses Mal sind hunderte Gartenschau-Gäste Zeuge, wie er die junge Frau aus der Nähe von Köln über und über mit Körperfarbe bemalt.

Immer wieder schweift Düsterwalds Blick zur gelb blühenden Staude, in der Carolina später für den Fotografen posieren wird. „Viele Blätter, viele Blüten, ein sehr kleinteiliges, aufwendiges Motiv“, erklärt er den Zuschauern und mischt das Gelb der Sonnenbraut zusammen, die er als Hintergrund im Auge hat. „Irre“ und „Wahnsinn“ kommentieren die Gartenschau-Gäste das Geschehen, Kinder können sich nicht losreißen.

Assistentin Arzu Kahraman geht dem Künstler zur Hand, damit das Bodypainting-Event in aller Öffentlichkeit zügig gelingt. Modell Carolina wird ebenfalls mit Fragen gelöchert: „Kitzelt das nicht?“ –  „Nein, das ist eigentlich ein ganz angenehmes Gefühl“, antwortet die junge Frau, während sie am ganzen Körper inklusive Haaren bemalt wird. Und dann wollen die Leute noch wissen, ob die Farbe wieder abgeht. „Mit warmem Wasser unter der Dusche“, erklärt die junge Mutter aus dem rheinischen Bedburg.

Bodypainting gibt es auch in Kalendern

Geblättert wird auch fleißig in Düsterwalds Bodypainting-Kalendern, dessen Motive einem Suchbild gleichen. So wird es auch im Fotobildband sein, den der Künstler in Kürze zu dem Projekt veröffentlicht. Der Mensch lässt sich in der Naturkulisse kaum noch ausmachen. Gut fünf Stunden vergehen, ehe Carolina als lebendige Leinwand fertiggestellt ist. Dann heißt es für sie: Ab ins Beet!

Sofort werden die Handykameras gezückt und auch Fotoprofi Andreas Meier legt los, der Künstler gibt Regieanweisungen: „Tiefer hinein ins Grün, den Kopf etwas höher, die Augen schließen!“ Düsterwalds Ziel ist ein Schnappschuss, bei dem Carolina kaum noch zu sehen ist vor dem Hintergrund der Blumenpracht der nordrhein-westfälischen Gartenschau, die noch bis zum 15. Oktober geöffnet hat. Hier im Remtergarten am ehemaligen Kloster treffen 900 Rosen auf prächtige Stauden, Gemüse und Heilpflanzen. Insgesamt 31 Hektar groß ist der familienfreundliche Park der sich von der Höxteraner Altstadt entlang der Weser bis zum Schloss Corvey erstreckt und sogar mit dem Dampfer erkundet werden kann.

LightArt 2023 – Höxter leuchtet: „Hermann“ steht jetzt auch in Höxter

LGS-Chefin Claudia Koch und Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann (vorne) freuen sich über das Hermannsdenkmal im Höxteraner Gartenschaupark. Gartenschau-Geschäftsführer Jan Sommer (hinten v. l.), der Verler Künstler Hans Kordes und Uwe Acker vom LightArt aus Detmold packten beim Aufstellen des 200 Kilo schweren und fünf Meter hohen Stahlkolosses mit an. Schon jetzt ist der Hermann am Weserstrand ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher. Foto: LGS Höxter/Manuela Puls

LGS-Chefin Claudia Koch und Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann (vorne) freuen sich über das Hermannsdenkmal im Höxteraner Gartenschaupark. Gartenschau-Geschäftsführer Jan Sommer (hinten v. l.), der Verler Künstler Hans Kordes und Uwe Acker vom LightArt aus Detmold packten beim Aufstellen des 200 Kilo schweren und fünf Meter hohen Stahlkolosses mit an. Schon jetzt ist der Hermann am Weserstrand ein beliebtes Fotomotiv für die Besucher. Foto: LGS Höxter/Manuela Puls

40 Stahlskulpturen des Verler Künstlers Hans Kordes bereichern den Gartenschaupark – darunter auch das lippische Wahrzeichen.

Höxter. Zum Event „LightArt 2023 – Höxter leuchtet“ wird im Oktober der Bereich um das Schloss Corvey zu einer riesigen Open-Air-Kunstgalerie: Der Künstler Hans Kordes aus Verl im Kreis Gütersloh wird etwa 40 Stahlobjekte und Objektgruppen im Remtergarten und im Weserbogen aufstellen. Die ersten Figuren stehen bereits. Uwe Acker und sein Team von „LightArt“ werden diese dann bei ihrer spektakulären Parkbeleuchtung in Szene setzen.

Neben seinen abstrakten Kunstwerken der Serie „Stahl-Zeit“ zeigt Hans Kordes auch lebensechte Schattenfiguren. Tiere des Waldes wie Wolf, Fuchs oder Hirsch in Lebensgröße sind ebenso vertreten wie imposant gehörnte Rinder, Schweine und Federvieh in metallischer Rostoptik. Auch Menschen und bekannte Persönlichkeiten werden dargestellt. Zum Beispiel steht jetzt das Hermannsdenkmal  und damit ein Stück Lippe am Weserstrand.  Ein Superlativ: Mit 5 Metern Höhe ist es der bisher größte „Hermann“ aus der Werkstatt von Kordes.

Kordes und Acker wollen das Konzept  des Lichtevents weiter und neu denken. „Zusätzlich zur atmosphärischen und szenischen Beleuchtung der Pflanzen und des Geländes sollen Kontrapunkte und Überraschungsmomente entstehen“, erläutert der Stahlkünstler. Das wollen die beiden durch die Betonung der Kunstwerke und der damit entstehenden Sichtachsen und Wirkungen erreichen.

Man habe auf der Wiese zwei Kunstwerke in einem, so Kordes weiter: „Bei Tag wirkt es durch Form und Gestaltung, bei Nacht im Licht der Scheinwerfer mystisch und geheimnisvoll  – wenn Farben die korrodierte Oberfläche zum Leuchten bringen und die Kunstobjekte spannende Schatten werfen.“

Insgesamt wird Hans Kordes bis zu sechs Tonnen Stahl im weitläufigen Gelände der Landesgartenschau im landschaftlich geprägten Weserbogen aufstellen. Die vielfältigen Arbeiten erzählen den Besucherinnern und Besuchern eine „kleine Kunstgeschichte“, wenn sie durch das Gelände spazieren. Gezeigt werden zusätzlich Arbeiten in Kooperation mit anderen Künstlern, so interpretiert er bunte Pop-Art-Figuren als Stahlkunstwerke.

Gelegenheit, mit dem Künstler zu sprechen

Hans Kordes wird an allen Abenden im Bereich des Weserfestplatzes, dem Ort der Lasershows, in einem Infozelt vor Ort sein, um den Gästen Rede und Antwort zu stehen. Er hat sich in der Region bereits einen Namen gemacht, so schuf der Verler den Schmetterling am Warburger Desenberg als „Vista Point“ im Naturpark Teutoburger Wald.

Bekannt ist er auch für die Holzhauser Tierwelt an den Externsteinen, vor allem aber für seine „Hermänner“ für den heimischen Garten oder in der großen Version als „Hiddemann“ im Kreisverkehr.

Jetzt können sich die Gartenschau-Gäste viele der Figuren im Sonnenschein anschauen. Aufgrund der Größe der Kunstausstellung hat Kordes mit dem Aufbau schon begonnen. Vom 5. bis zum 15. Oktober werden die Stahlkunstwerke dann perfekt illuminiert beim Final-Event „LightArt 2023 – Höxter leuchtet“. Tickets gibt es schon jetzt auf der Homepage der Landesgartenschau.  „Wir freuen uns, dass die Veranstaltung durch die Stahl-Zeit-Objekte eine weitere Aufwertung erfährt“, so Jan Sommer und Claudia Koch von der LGS-Geschäftsführung.

Bund und Land unterstützen Welterbestätte Corvey

Bescheid über 2,7 Millionen-Förderung überreicht

Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (Mitte) hat einen Zuwendungsbescheid über 2,7 Millionen Euro an Michael Funk (2. von rechts) übergeben. Mit in Corvey dabei waren Pfarrdechant Dr. Hans Bernd Krismanek (von links), Bundestagsabgeordneter Christian Haase, Regierungspräsidentin Judith Pirscher, Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, Höxters Landrat Michael Stickeln, Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann und Regionalratsvorsitzender Heinz-Günter Koßmann.

Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen (Mitte) hat einen Zuwendungsbescheid über 2,7 Millionen Euro an Michael Funk (2. von rechts) übergeben. Mit in Corvey dabei waren Pfarrdechant Dr. Hans Bernd Krismanek (von links), Bundestagsabgeordneter Christian Haase, Regierungspräsidentin Judith Pirscher, Landtagsabgeordneter Matthias Goeken, Höxters Landrat Michael Stickeln, Höxters Bürgermeister Daniel Hartmann und Regionalratsvorsitzender Heinz-Günter Koßmann. ©Bezirksregierung Detmold

Höxter-Corvey. Isabel Pfeiffer-Poensgen, Ministerin für Kultur und Wissenschaft des Landes Nordrhein-Westfalen, hat am Freitag, 22. Oktober, im Beisein von Regierungspräsidentin Judith Pirscher in Schloss Corvey einen symbolischen Bewilligungsbescheid über eine Förderung in Höhe von 2,7 Millionen Euro an Michael Funk, Geschäftsführer der Corvey gGmbH, übergeben. 

1,5 Millionen Euro stammen aus dem Programm „Investitionen für nationale Kultureinrichtungen in Deutschland“ (INK) der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien (BKM). 1,2 Millionen Euro stellt das Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung. Die zuwendungsfähigen Gesamtkosten des Projektes beziffern sich auf drei Millionen Euro.

Die Mittel fließen in das Projekt „Investive Maßnahmen zur Umsetzung des Managementplanes der UNESCO Welterbestätte Corvey“. Dazu zählen im Einzelnen die Errichtung einer Gefahrmelde- und Alarmanlage im Museum, die Sicherung des Bestands der Museumsräume durch die Sanierung der darüber liegenden Dächer sowie die Sicherung der Klostermauer.

Kulturministerin Isabel Pfeiffer-Poensgen: „Mit dem karolingischen Westwerk, der wertvollen Fürstlichen Bibliothek und ihrem berühmten Bibliothekar August Heinrich Hoffmann von Fallersleben verbindet Corvey auf besondere Weise Architektur, Kunst und deutsche Kulturgeschichte. Als eine der größten Kulturinstitutionen in Ostwestfalen-Lippe ist Corvey im Kulturkreis Höxter-Corvey ein wichtiger Anziehungspunkt der nordrhein-westfälischen Kulturlandschaft. Das Land NordrheinWestfalen engagiert sich daher sehr gerne dafür, die kulturelle Infrastruktur der UNESCO-Welterbestätte zu erhalten.“

Regierungspräsidentin Judith Pirscher: „Die Förderung im Rahmen des Bund-LänderFörderprogramms ist ein großer Erfolg für die Welterbestätte Corvey und für die ganze Region Ostwestfalen-Lippe. Die Beauftragte der Bundesregierung für Kultur und Medien und das Land NRW unterstützen damit die Welterbestätte Corvey nachhaltig und tragen zu deren Zukunftssicherung bei. Die Förderung kommt zu einem perfekten Zeitpunkt. Denn so kann die Anlage zum 1200-jährigen Jubiläum der Klostergründung im September 2022 und zum 50. Jahrestag des internationalen Übereinkommens zum Schutz des Kultur- und Naturerbes der Welt in neuem Glanz erstrahlen.“

Ärzte und Patienten im Dialog

16. Corveyer Gesundheitsgespräche starten am 9. Oktober
Corveyer Gesundheitsgespräche, Foto: KHWE

Corveyer Gesundheitsgespräche, Foto: KHWE

Kreis Höxter. Chefärzte aus dem Klinikum Weser-Egge referieren in den kommenden Monaten im Weltkulturerbe Schloss Corvey. Dr. Eckhard Sorges und Dr. Ekkehart Thießen, Chefärzte der Medizinischen Kliniken I und II am Standort St. Ansgar Krankenhaus in Höxter, setzen auf das bewährte Konzept der seit nun 16 Jahren bestehenden Veranstaltungsreihe: „Wie immer werden in allgemein verständlichen Vorträgen Erkrankungen durch unsere Spezialisten vorgetragen und danach alle individuellen Fragen den Zuhörern beantwortet“, sagt Dr. Eckhard Sorges, Organisator der Corveyer Gesundheitsgespräche. Von Oktober 2019 bis März 2020, immer am zweiten Mittwoch im Monat, bietet das Klinikum Weser-Egge die „Corveyer Gesundheitsgespräche“ an. Beginn ist um 17 Uhr im Medienraum des Schlosses, der Eintritt ist frei.

Die „Corveyer Gesundheitsgespräche“ werden von der AOK NORDWEST und dem Kulturkreis Höxter-Corvey Schloss Corvey unterstützt. „Wir freuen uns, dass diese Kooperation nun schon so viele Jahre Bestand und die Veranstaltungsreihe sich so gut etabliert hat“, sagt AOK-Repräsentant Thomas Pottmeier. Mit den bisherigen Themen und Diskussionen konnten die Arzt-Patienten-Seminare schon viele Bürger aktivieren, sich mehr um ihre Gesundheit zu kümmern: Alle Interessierten bekommen Informationen aus erster Hand, die Referenten halten ihre Vorträge in leicht verständlicher Sprache. Die Themen reichen von Diabetes mellitus, über Nieren- und Harnleiter-Steinentfernung bis hin zur Verödungstherapie mit „Mini- Kathetern und Kälteballons“, um Herzrasen und Vorhofflimmern zu behandeln. „Wie in den Jahren zuvor liegt es uns am Herzen, durch die Arzt-Patienten-Seminare viele Informationen an die Zuhörer zu bringen und unverändert das anschließende wichtige und beliebte Diskussionsforum anzubieten“, so Dr. Eckhard Sorges.

Am Mittwoch, 9. Oktober 2019, beginnen die 16. Corveyer Gesundheitsgespräche um 17 Uhr im Medienraum von Schloss Corvey mit einem Vortrag zum Thema: „Was passiert nach einem Unfall – die weitere Nachbehandlung ist wichtig!“ Als Referenten konnten der Chefarzt Frank Blömker aus der Klinik für Unfallchirurgie im St. Vincenz Hospital Brakel sowie sein Oberarzt Michael Hempelmann gewonnen werden, der auch das MVZ für Physikalische und Rehabilitative Medizin im Facharztzentrum Höxter leitet. „Die Nachsorge ist für die optimale Genesung nach einer Operation entscheidend“, sagt Michael Hempelmann, der die Möglichkeiten der Physikalischen Medizin erläutern wird. Eine Anmeldung ist möglich bei der AOK NORDWEST unter Tel. 0800-26 55 50 65 36 bei Stefanie Hartmann.

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Gartenidylle vor dem Weltkulturerbe

Das Gartenfest Corvey, vom 9. bis 11. August 2019, Schloss Corvey, Höxter

Höxter. Es wird wieder wie Urlaub: Das Weltkulturerbe Schloss Corvey in Höxter lädt mit über 100 ausgewählten Ausstellern zu einem sommerlichen Ausflug zum Gartenfest. Ein angeregter Austausch mit Pflanzenexperten? Einmal Probe-Sitzen auf extravaganten Gartenmöbeln? Und dazwischen ein Glas Champagner und Elsässer Flammkuchen?

Blume Gartenfest Corvey, Foto: Evergreen GmbH

Blume Gartenfest Corvey, Foto: Evergreen GmbH

Pflanzen, Stauden, Gartenkultur, Land-Mode, Schmuck, Öle, Kräuter, Dekorationen, Kunstobjekte, Antiquitäten und vieles mehr begeistern auch in diesem Jahr die Besucher. Das Schloss und die Abtei sind schon für sich einen Besuch wert, aus Anlass des Gartenfestes und umgeben von unzähligen interessanten Anregungen für Garten und Lebensstil aber umso mehr. An diesem Wochenende gilt – in Verbindung mit dem Besuch des Gartenfestes – für die Besichtigung des 1200-jährigen Benediktinerklosters ein günstigerer Tarif.

Und wie im Vorjahr öffnet seine Durchlaucht Viktor V. Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey für das Gartenfest abermals seinen privaten Garten. „Wir haben zum Gartenfest wieder alles versammelt, was das Leben lebenswert macht“, freut sich der Hausherr begeistert. Ausstellerin Mariska van Angelen von „Altijd Iets Moois“ bringt aus ihrer Heimat Niederlande handgefertigte Wohn- und Lifestyleartikel aus natürlichen Materialien mit.

Und Andreas Beine von der Erlebnisgärtnerei Beine aus Salzkotten berichtet: „Wir produzieren unsere Lavendelpflanzen selbst und wir stellen unser Lavendelöl in der eigenen Destille vor Ort her!“ Außerdem wird die kleine und familiär geführte Gärtnerei Bartels aus Delmenhorst die Besucher mit floralen Kostbarkeiten begeistern, so zum Beispiel mit besonderen Solitär- und Ziergehölzen sowie Stauden und rund zwanzig verschiedenen winterharten Standhibisken. „Grüner wird’s nicht“, scherzt Veranstalter Christian Rode von Evergreen und fasst damit treffend zusammen, wie die Vielzahl an Blumen- und Pflanzenausstellern das Bild des Gartenfest Corvey bestimmen.

Neben den herrlichen Pflanzenschätzen, Dekorationen, Möbeln und Outdoor-Equipments bieten die ausgewählten Aussteller vieles für den kulinarischen Genuss an. Passend zum sommerlichen August sind leckeres Soft- und Spaghetti-Eis, erfrischende Cocktails, fruchtige Erdbeerbowle und viele andere Köstlichkeiten im Angebot. Ein Tag wie Urlaub – begleitet von zauberhaften Wesen auf Stelzen, Flugvorführungen der Falknerei Kroll oder zahlreichen Animationen für die Kleinen. Wir freuen uns auf Sie!

Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, Kinder frei, Wochenend-Karte 14 Euro. Informationen: www.gartenfestivals.de oder Telefon 0561/2075730.

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Ouvertüre zu „Via Nova – Kunstfest Corvey“

Das kulturelle Erbe sichtbar machen, die steinernen Mauern des Westwerks und der Civitas zum Sprechen bringen – das will „Via Nova – Kunstfest Corvey“ in den nächsten Jahren unternehmen

Kreis Höxter. Der Name Via Nova knüpft an der alten Bezeichnung Corbeia Nova an, und wie eine Via Regia verbindet das Kunstfest in neuer Weise Corvey mit Europa und Geschichte mit lebendiger Gegenwart. Die Ouvertüre zu „Via Nova – Kunstfest Corvey“ findet vom 31. August bis zum 2. September 2018 in den Räumlichkeiten des Schlosses und der Kirche statt. Künstlerische Leiterin ist Brigitte Labs-Ehlert, das Programm wird maßgeblich von der Kunststiftung NRW gefördert, Herzog von Ratibor übernimmt mit dem Kulturkreis Höxter-Corvey die Finanzierung der Eigenmittel.

Die Wandmalerei im Johanneschor zeigt Odysseus Kampf gegen die Skylla. Foto: © Welterbestätte Corvey

Die Wandmalerei im Westwerk zeigt Odysseus Kampf gegen die Skylla. Foto: © Welterbestätte Corvey

Die karolingische Renaissance führte bis nach Corvey, die Christianisierung von Corvey aus über Bremen in den Norden und den Osten Europas. Dabei fand ein großer Kulturtransfer statt, bei dem alte Rituale der unterworfenen Stämme verändert und adaptiert wurden. Corvey ist ein steingewordenes Monument für das Geltendmachen einer gottgewollten Autorität über die Sachsen und andere Gentes mit ihrer eigenen Kultur. Das unter dem Schutz der UNESCO stehende Westwerk ist das Zeichen für die weltliche und zugleich die geistliche Macht. In der ebenfalls zum Weltkulturerbe zählenden Civitas Corvey jedoch liegen die Wurzeln für das geistige und kulturelle Zentrum Corveys. Die bedeutende Klosterschule mit dem Skriptorium und der Bibliothek war ein Ort der Vermittlung, Verbreitung und Rezeption von Schriften jener Zeit; die Mönche ergründeten, sammelten und sicherten jedoch auch die spätantiken Werke (u.a. von Vergil, Ovid, Plinius, Horaz). Dabei gibt es vieles zu entdecken und zu würdigen: Der Siegeszug der karolingischen Minuskel begann im Mutterkloster Corbie und wurde in Corvey fortgesetzt, daraus haben sich die Kleinbuchstaben unserer heutigen Schrift entwickelt, das war damals eine Revolution wie heute die Digitalisierung. Die erste deutsche Bibelübersetzung erfolgte im 9. Jahrhundert, es ist der althochdeutsche Heliand, der im Corveyer Skriptorium kopiert wurde. Die Annalen des Tacitus wurden in Corvey abgeschrieben, heute befinden sie sich in Florenz. Den wichtigen Kommentar zum philosophischen Werk des Römers Boethius wurde in Corvey verfaßt ebenso die Sachsengeschichte, und die einzige bildliche Darstellung aus Homers „Odyssee“ nördlich der Alpen ist im Westwerk von Corvey bis heute zu sehen.

Es sind die kulturellen Schätze, die den Rang Corveys als ein geistiges Zentrum vom 9. bis zum 12. Jahrhundert begründen. Das Kunstfest wird diese historischen Dimensionen sichtbar machen und daraus Fragestellungen und Themen entwickeln, die für die Gegenwart nachdenkenswert sind. In den nächsten Jahren wird deshalb jeweils ein Dokument aus dem alten Corveyer Skriptorium im Mittelpunkt des Kunstfestes stehen; mit seiner Geschichte, seiner Rezeption, seinen Rätseln und Geheimnissen werden diese Zeugen internationale Schriftsteller und Künstler sowie Wissenschaftler unserer Zeit zu einer Korrespondenz herauslocken. So sieht es das Konzept von Dr. Labs-Ehlert vor.

Höhepunkt wird das Jahr 2022 sein. Dann jährt sich zum 1200. Mal die Gründung Corveys

Foto: © Welterbestätte Corvey

Das UNESCO Weltkulturerbe Schloss Corvey. Foto: © Welterbestätte Corvey

Die Ouvertüre zu „Via Nova – Kunstfest Corvey“ widmet sich in diesem Jahr unter dem Motto „Ein Wald von Symbolen – ein Himmel voller Gedanken“ der Schönheit alter Kapellen, Kirchen und Kathedralen. Ein Spiegel der Wissenschaft, der Seele und des Geistes bietet sich in den kirchlichen Gebäuden den Blicken und Einsichten des Menschen. Sie beginnt am 31. August 2018 mit einem Symposion zur Präsentation des materiellen und des immateriellen Erbes der Weltkulturstätte Corvey. Die Abendveranstaltung widmet sich der Gründung Corveys und der Faszination und unschätzbaren Anziehungskraft des Reliquienkultes in historischen Berichten und poetischen Schilderungen des 20. Jahrhunderts. Klaviertrios von Johannes Brahms stehen weiter auf dem Programm.

Am 1. September führt ein Ausflug zum Kloster Bursfelde an der Weser, das von Corveyer Mönchen errichtet wurde. Das Abendprogramm geht noch einmal den Weg des Heiligen Vitus zurück nach St. Denis und in die großen gotischen Kathedralen Frankreichs. Sakralbauten sind poetische Räume. Marcel Proust läßt sie gleichsam selbst zu Wort kommen in seiner „Recherche“ und Perotinus Magnus darf im Konzert nicht fehlen.
In der St. Michaelskapelle auf dem Heiligenberg – erbaut vermutlich auf einer alten sächsischen Opferstätte – sind am Morgen des 2. Septembers Betrachtungen über die Ästhetik des Raums zu hören, bevor sich das Abendprogramm „Alle Schönheit dieser Welt“ und dem St. Veitsdom in Prag zuwendet, dem von Corvey aus eine Vitus-Reliquie transloziert wurde. Streicher und Sänger beleben den Kaisersaal und die Barockkirche.
Folgende Künstler werden beteiligt sein: Albion String Quartet, Anita Albus, Jiri Fajt, Martina Gedeck, Arve Henriksen und Anna Maria Frimur vom Trio Mediaeval, Wolfram Koch, Hans Kremer, Dörte Lyssewski, Martinů Voices, Christopher Nell, Tetzlaff-Trio, Vox Clamantis und Studenten der Theaterfakultät der Akademie der Musischen Künste Prag.

Das Programmheft erscheint im Mai 2018. Ab sofort jedoch kann das Programmheft bestellt werden und werden Kartenvorreservierungen unter 05231 570150, vianova@corvey.de entgegengenommen.

1. – 3.12. Schloss Corvey für großen Adventszauber liebevoll geschmückt

Vom 1. bis 3. Dezember 2017 mit Ausstellern von nah und fern

„Wir haben so tolle Aussteller, das wird richtig gut.“ Viktor V. Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey ist begeistert. „Ich freue mich sehr, dass wir nach zwei Jahren ohne Weihnachtsmarkt einen neuen, wirklich großen Adventszauber haben.“ Der findet vom 1. bis 3. Dezember im Schloss Corvey statt. Festlich illuminiert und mit Tannenbäumen liebevoll geschmückt, rahmt die ehemalige Benediktinerabtei und jetzige Weltkulturerbestätte Corvey das Ereignis stimmungsvoll ein.

AdventszauberCorvey1Einer der ausgewählten Aussteller ist Tischlermeister Stefan Schneider. Er liebt heimische Hölzer und fertigt daraus alles, was man in der Küche oder am Essplatz braucht. Zum Beispiel Küchen- und Frühstücksbrettchen aus Kirsche, Esche und Sanddorn oder Messergriffe aus Wachholder. „Sanddorn ist ein ganz tolles, kräftig dunkles Holz und Wachholder duftet total gut“, erklärt Schneider. Auf seinen aus Hirnholz gefertigten Schneidebrettern kochen vor laufender Kamera Spitzenköche wie Sarah Wiener.

Sehr besondere Geschenkideen gibt es auch am Stand von Angelika Löffelbein. Mit Liebe zum Detail backt und baut sie Lebkuchenhäuschen. „Das sind wie früher ganz nostalgische Bauern- oder Fachwerkhäuschen“, so die Ausstellerin. „Meist halten sie sich aber gar nicht bis Weihnachten, weil sie schon vorher vernascht werden.“ Apropos naschen: Viele Stände locken mit Leckereien wie handgemachter Schokolade, Spezialitäten vom Wild, Champagner, feinen Süppchen, Sanddorn-Glühwein oder edlen Destillaten. Hat man sich daran gewärmt und gestärkt, geht der Bummel beschwingt weiter.

Ausgefallenes wie brennende Steine und Scherenschnitte buhlen um die Gunst der Besucher, außerdem Quilte und Feuersegel oder antiker Weihnachtsbaumschmuck und wächserne Unikate aus einer Kerzenschmiede. Und während die Großen den von der Musikschule Höxter dargebotenen weihnachtlichen Klängen lauschen und die Werke des Eisbildhauers bewundern, freuen sich die Kleinen über den Laternenumzug, die Märchenstunde oder die Weihnachtswerkstatt, in der ein Engel beim Kerzenbasteln hilft. Ab Sonntagabend, 18 Uhr, heißt es bei dem einen oder anderen „Oh Tannenbaum“, denn die Bäume, die den Adventszauber schmücken, werden am Ende an die Besucher verschenkt.

Adventszauber, Schloss Corvey, Höxter, 1. bis 3. Dezember 2017. Geöffnet Freitag und Samstag 11 bis 20 Uhr, Sonntag 10 bis 19 Uhr. Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei, bis 17 Jahre 1 Euro. Informationen: www.gartenfestivals.de oder Telefon 0561/2075730.

Bilder: ©Ewa Harmansa

Gartenfest „Corvey“ in Höxter

Gartenfest CorveyHöxter. Schloss Corvey ist wohl die berühmteste Kulisse für ein Gartenfest. Letztes Jahr erhielt das Gesamtensemble der ehemaligen Benediktinerabtei unter dem Titel „Das Karolingische Westwerk und die Civitas Corvey“ das Prädikat „UNESCO-Welterbe“. Natur atmen, Kultur schnuppern und Schönes entdecken – wo ginge das nun besser als während des Gartenfestes Corvey. Gastgeber Viktor V. Herzog von Ratibor und Fürst von Corvey öffnet für das Fest vom 31. Juli bis 2. August auch den privaten Teil des Schlossparks. Vor den stolzen Mauern des am Ufer der Weser gelegenen Weltkulturerbes laden zahlreiche Stände mit großen und kleinen Dinge rund um Garten, stilvolles Wohnen und ländliche Lebensart zum Bummeln ein.

Die Besucher erleben eine exquisite Vielfalt von Gartenkultur und Wohnstil, wie sie großartiger kaum sein könnte: Dekoratives und Botanisches wartet auf interessierte Gartenfreunde sowie Praktisches und Leckeres. Handgefertigte keramische Möbel, wetterfeste Strandkörbe, schmiedeeiserne Rosenbögen und phantasievolle Kunstobjekte aus Stahl und Stein sind ebenso dabei wie exklusive Lederaccessoires, hochwertige Seidenkreationen oder schmeichelnder Kopfschmuck. Außerdem Wasser- und Teichpflanzen, winterharte Stauden und attraktive Gehölze, robuste Rosen, mediterrane Pflanzen und alles, was für Pflege und gutes Gedeihen dieser Gartenschönheiten nötig ist.

KulinarischesWer lieber auf kulinarische Entdeckungsreise geht, der wird ebenfalls seine Freude haben – zum Beispiel an deftigen Reibekuchen, gegrillten Lachs- und Nackensteaks oder frischer Erdbeerbowle, köstlichen Broten und Kuchen sowie hochwertigen Ölen und Pestos.

„Das Gartenfest Corvey“, Schloss Corvey, Höxter, 31. Juli bis 2. August 2015, 10 bis 19 Uhr, letzter Einlass 18 Uhr. Eintritt: 9 Euro, ermäßigt 7 Euro, Kinder unter 12 Jahren frei, bis 17 Jahre 1 Euro. Wochenend-Karte: 14 Euro. Infos: www.gartenfestivals.de oder Telefon 0561/2075730.

Foto 1: Das Gartenfest am Schloss Corvey; (c) Evergreen

Foto 2: Kulinarische Köstlichkeiten stehen zum Verkauf bereit; (c) Evergreen