Deponie in Minden-Lübbecke wird zur „Smart Recycling Factory“

Aus einer Mülldeponie ein Rohstofflager der Zukunft machen – das ist das Ziel des Projekts „Smart Recycling Factory“ in Hille (Wir berichteten: siehe hier). Forschende der Hochschule Bielefeld und der TH OWL besichtigten den Projektstandort im Entsorgungszentrum Pohlsche Heide. In einem mit dem EWAS Institut durchgeführten Workshop wurden dem Projektteam des Betreibers KAVG und des Kreises Minden-Lübbecke Ideen für eine Kreislaufwirtschaft vorgestellt. Anknüpfungspunkte sind das Projekt InCamS@BI und Forschungen zum Thema am Campus Minden.

Stoffkreisläufe ohne Verluste sind eines der Lehrgebiete von Professor Johannes Weinig vom Campus Minden der HSBI. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Stoffkreisläufe ohne Verluste sind eines der Lehrgebiete von Professor Johannes Weinig vom Campus Minden der HSBI. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Minden. Das Wort Müll hat Johannes Weinig schon erfolgreich aus seinem Wortschatz gestrichen. „Das ist total ‚old fashioned‘. Wir sprechen heute von Abfall, aber noch besser trifft es Wertstoffe“, erklärt der Professor für Wasser- und Abfallwirtschaft am Campus Minden der Hochschule Bielefeld (HSBI). Unter einem strahlend blauen Himmel steht Weinig in neongelber Warnweste auf der Anlieferstraße des Entsorgungszentrums Pohlsche Heide in Hille im Kreis Minden-Lübbecke. Hinter dem erfahrenen Ingenieur und Hochschullehrer versperren eine Gaskugel und die Hallen der Mechanisch-Biologischen Abfallbehandlungsanlage (MBA) den Blick auf das eigentliche Herzstück der Anlage, den rund 20 Meter hohen und rund 600 Meter langen Deponiehügel. Im Schatten der grasbewachsenen, nach oben offenen Pyramide verstecken sich auf dem weitläufigen Gelände außerdem mehrere Klärbecken und eine Kompostieranlage. Jeder Einwurf der rund 311.000 Bewohnerinnen und Bewohner des Kreises in ihre Haus- oder Biomülltonne landet früher oder später auf der Pohlschen Heide. Rund 75.000 Tonnen Haus- und Gewerbemüll und 55.000 Tonnen Biomüll und Grünabfall sowie ein beachtlicher Teil an gewerblichen Abfällen und Klärschlämmen kommen so pro Jahr zusammen.

Wissenschaft und Kommune im Dialog über die „Deponie der Zukunft“

Für einen Austausch über den zukünftigen Umgang mit der Ressource Abfall könnte der Ort also kaum besser gewählt sein. Zusammen mit 20 anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern gehört Weinig zu einer Gruppe, die das Gelände der Deponie und den darauf befindlichen zukünftigen Standort der „Smart Recycling Factory“ („SRF“) besucht und Möglichkeiten für Forschungsprojekte und Kooperationen auslotet. Hinter dem griffigen Namen verbirgt sich ein Konzept, mit dem die Kreis Abfall Verwertungsgesellschaft Minden-Lübbecke (KAVG) gemeinsam mit dem kreiseigenen Abfallentsorgungsbetrieb (AML) die Entsorgungsanlage zum „Ressourcenzentrum der Zukunft“ machen will. In der Gegenwart geht es aber erst einmal darum, für alle Teilnehmenden einen Platz im Bus zu finden, der die Gruppe um den Deponiehügel zu den verschiedenen Anlagen der Deponie fährt. „Das Kernthema zukünftiger Abfallbehandlung muss es sein, echte Stoffkreisläufe sozusagen von der Wiege bis zur Bahre zu installieren“, sagt Weinig, als der Bus ungefähr die Mitte der Umgehungsstraße um den Deponiehügel erreicht hat. Wie ein echter Stoffkreislauf ohne Verluste aussehen kann, zeigt die erste Zwischenstation: In der Kompostieranlage wird aus dem größten Teil des angelieferten Biomülls nach neun Wochen Gärung und Verrottung hochwertiger Humus gewonnen. Anschließend wird dieser Mutterboden an Gartenbauunternehmen verkauft und bildet die Grundlage für neue Pflanzen. An vergleichbaren Kreisläufen für die im Hausmüll und Sperrmüll enthaltenen Wertstoffe hapert es noch. Die für eine Kreislaufwirtschaft (Circular Economy) interessantesten „Fraktionen“, wie die einzelnen Abfallgruppen fachsprachlich genannt werden, sind Batterien, Elektroschrott, Kunststoffverpackungen und Bauabfälle. Alle kommen in unterschiedlichen Mengen im angelieferten Haus-und Gewerbemüll der Pohlschen Heide vor. Bisher werden sie im Anschluss an ihre Sortierung und Zerkleinerung entweder im Deponiehügel für die Ewigkeit verschlossen oder zur Energieerzeugung verbrannt. Die darin enthaltenen Rohstoffe wie Beton, Sand, aber auch Metalle, seltene Erden und recycelbare Baustoffe sind damit verloren. In Zeiten knapper werdender Ressourcen und steigender Preise für Rohstoffe und Energie wird dieser lineare Produktlebenszyklus zu einem ökologischen und betriebswirtschaftlichen Problem.

Weil der angelieferte Abfall der Entsorgungsanlage aus einem Mix unterschiedlicher Materialien besteht, durchläuft er vor der Deponierung ein System aus Förderbändern und Siebanlagen. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Weil der angelieferte Abfall der Entsorgungsanlage aus einem Mix unterschiedlicher Materialien besteht, durchläuft er vor der Deponierung ein System aus Förderbändern und Siebanlagen. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

EFRE-Förderung: Von der Deponie zum Zwischenlager für Wertstoffe

Hier setzt das Konzept der „Smart Recycling Factory“ an, mit dem der Deponiebetreiber KAVG das Recycling auf der Pohlschen Heide revolutionieren will. Auf der sich ihrem Ende nähernden Bustour ist mittlerweile der künftige Bauplatz des Großprojektes erreicht. Noch ist vom künftigen Gebäudeensemble nicht viel zu sehen. Gelb gestrichene Kiefernstämme in der sogenannten „Säulenhalle“ markieren die Außenmaße des geplanten Auftaktgebäudes. Nach der Fertigstellung sollen hier ein Innovationszentrum, eine Forschungshalle und ein Transferzentrum eine neue bauliche Einheit bilden, die in Sachen Kreislaufwirtschaft Maßstäbe setzen will: Während im Innovationszentrum Start-ups, Forschende und Unternehmen neue Ideen in Prototypen und Geschäftsmodelle umsetzen, soll die Forschungshalle mit ihren Laboren flexible Nutzungen für die Hochschulen der Region ermöglichen. Zwischen diesen beiden Bauteilen soll ein Transferzentrum die entstandenen Projekte und Prototypen der „Smart Recycling Factory“ für die Öffentlichkeit zugänglich machen. Im Kleinen findet diese Transferdimension bereits heute ihre Umsetzung: Im fertiggestellten außerschulischen Lernort „zdi MINTIab Kreislaufwirtschaft & Umwelttechnik“ werden Schulklassen an diese Themen herangeführt. „Mit der Pohlschen Heide können wir einen hervorragenden Standort für die Themen der Circular Economy bieten“, erklärt Henning Schreiber, Geschäftsführer der KVAG und heute Tourguide der HSBI-Gruppe. „Wir verfügen hier bereits über alle Rohstoffe und Materialien und bringen in der Smart Recycling Factory künftig alle Akteure der Wertschöpfungskette zusammen.“

Ein Ort für Wissens- und Technologietransfer: Sortenreinheit heißt die Hauptherausforderung

Ein Ort für Wissens- und Technologietransfer: Sortenreinheit heißt die Hauptherausforderung Im Forschungszentrum sollen Prototypen und Anwendungen entwickelt werden, die eine getrennte Aufbereitung und Lagerung der unterschiedlichen Stoffe auf der künftigen Deponie sicherstellen. Damit würde die Pohlsche Heide von einer klassischen Deponie zu einem Zwischenlager für Wertstoffe werden. Das angepeilte Ziel dafür heißt: Sortenreinheit. Denn die derzeit angelieferten und am Ende deponierten Abfälle setzen sich aus einem bunten Mix unterschiedlicher Bestandteile zusammen, die nach ihrer Behandlung in den Anlagen der Deponie nicht mehr voneinander zu trennen sind. Dafür braucht es Lösungen, und hier kommen die Forschenden ins Spiel. Neben dem Aspekt der Nachhaltigkeit macht Henning Schreiber noch auf einen weiteren interessanten Effekt der „smarten“ Deponie aufmerksam – anders als bisherige Deponien würde sie nicht unaufhörlich wachsen: „Für Abfallstoffe, die derzeit noch nicht recycelt oder aufbereitet werden können, wird aktuell eine gewaltige Menge an Deponievolumen zur Ablagerung benötigt. Durch intelligente Deponierung und die Möglichkeit, diese Abfälle in den Wertstoffkreislauf zu geben, könnten wir zukünftig die Deponiekapazitäten reduzieren.“

Smarte Technologien sollen beim Finden der Rohstoffe helfen

Dafür braucht es neue, intelligente Technologien, die über die bisherigen Verfahren zur Sortierung der Deponie hinausgehen. Mittlerweile ist die Busrundfahrt zu Ende, und die Gruppe steht nach einem kurzen Fußweg in der Mechanisch-Biologischen Anlage. In den beiden fußballfeldgroßen Industriehallen findet die eigentliche Behandlung der angelieferten Abfälle vor der Deponierung statt. Zwei riesige Schredder und mehrere gelbe Radlader dominieren das Bild. Die ankommenden Abfälle werden mit den Baumaschinen in die Schredder geschoben und dort zu wenigen Zentimeter großen Partikeln zermahlen. Anschließend läuft der Abfallstrom über ein System von Förderbändern und Sieben, auf denen die „Fraktionen“ nach Größe und Art sortiert werden. Magnete detektieren Metallteile und entfernen diese teilweise aus dem Stoffstrom. Nach der biologischen Behandlung durch Mikroorganismen wird die verbliebene „Feinfraktion“ im Hügel nebenan deponiert. Die nicht deponierbare „Grobfraktion“, zu der unter anderem Kunststoffe, Holzpartikel, Textilien oder Papier gehören, wird als Brennstoff in Müllverbrennungsanlagen oder in der Baustoffindustrie genutzt. Zwar ist diese „energetische Verwertung“ besser als keine Verwertung. Dennoch sind die enthaltenen Stoffe in diesem „Downcycling“-Prozess jeder weiteren Verwertung entzogen.

Für die Umwandlung der Deponie zur „Smart Recycling Factory“ suchen Henning Schreiber und die KAVG (links) nach wissenschaftlichen Partnern. Johannes Weinig vom Fachbereich Minden der HSBI und andere Forschende stellten ihre Ideen zum Projekt vor. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Für die Umwandlung der Deponie zur „Smart Recycling Factory“ suchen Henning Schreiber und die KAVG (links) nach wissenschaftlichen Partnern. Johannes Weinig vom Fachbereich Minden der HSBI und andere Forschende stellten ihre Ideen zum Projekt vor. (Foto: K. Starodubskij/HSBI)

Alle Stationen eines Produktlebens müssen in den Blick genommen werden

Um Kreisläufe auch bei den Stoffen aufrechtzuerhalten oder zu schließen, die bisher nur noch deponiert oder verheizt werden können, braucht es also neue Ideen: Neben der smarten Optimierung der vorhandenen Verfahren am Ende eines Produktlebens können auch alle anderen Stationen des Produktlebenszyklus der Punkt sein, an dem sich der Kreis schließt. Heike Wulf, die als Technologiescout im HSBI-Projekt Innovation Campus for Sustainable Solutions (InCamS@BI) an der Optimierung von Kunstsoffen für eine Kreislaufwirtschaft arbeitet, verfolgt einen solchen Ansatz: „Wir müssen in Zukunft frühzeitig ansetzen. Einerseits geht es dabei um Vermeidung und um die Entwicklung langlebiger Produkte. Andererseits muss der Kunststoffabfall, den es weiterhin geben wird, sauberer von anderen Materialien getrennt werden. So erhalten wir Recyclingmaterial, das wirklich recycelbar ist und nicht nur zum Downcycling taugt.“

Ein implantierter „Pass“ als Grundlage für maßgeschneidertes Recycling

Einen womöglich bahnbrechenden Ansatz hat ihr Teilprojektleiter im InCamS@ BI-Projekt an diesem Tag mitgebracht: Prof. Dr. Christian Schröder schwebt ein digitaler Produktpass vor, wie er von der Europäischen Kommission im aktuellen Entwurf für eine neue Ökodesign-Verordnung vorgeschlagen wird. In einem Datensatz sollen alle relevanten Informationen über die Entstehung, materielle Zusammensetzung und Historie eines Produkts dezentral hinterlegt werden und über einen Marker oder eine ID eindeutig mit dem im Umlauf befindlichen Produkt verknüpft sein. „Diese ID müsste sehr robust und auch nach Zerlegung des Produkts in Einzelteile noch auslesbar sein. Deshalb müsste sie ähnlich eines Chips auf der Mikroebene des Produktmaterials implantiert sein“, erklärt Schröder seine Idee dazu. Im Hinblick auf Kunststoffabfälle könnte sie eine Lösung für die häufig verwendeten Zusatzstoffe („Additive“) bieten. Mit Hilfe dieser Zusätze werden bestimmte positive Produkteigenschaften wie Hitzebeständigkeit, Lichtbeständigkeit oder Elastizität hervorgerufen. Als negative Begleiterscheinung verhindern die Additive allerdings, sofern sie überhaupt bekannt sind, dass der Kunststoff in anderen Produkten verwendet werden kann. „So könnte man auch nach dem Schreddern wissen, welche Bestandteile der Kunststoff hat und ihn passgenau recyceln“, beschreibt der Professor am Fachbereich für Ingenieurwissenschaften und Mathematik der HSBI einen Anwendungsfall für den digitalen Produktpass. Die Führung ist zu Ende und die Besuchergruppe löst sich auf. Johannes Weinig steht vor der Halle der Mechanisch-Biologischen Anlage und blickt auf den jetzt malerisch im Abendlicht liegenden Deponiehügel. „Das smarte Denken sollte eine Denken ‚out of the Box‘ sein. Zu oft bedeuten Zugewinne an Effektivität und Rationalisierung in der Wirtschaft nicht weniger, sondern mehr von demselben“, verweist Weinig auf einen Rebound-Effekt. „Smart wäre es für mich, wenn wir in Zukunft über die Smart Recycling Factory oder ähnliche Projekte sprechen und dabei nicht nur an Abfalloptimierung, sondern auch an Verbrauch denken.“

Mobile Elektrosammlungen im Kreis Herford

Kreis Herford. Die Elektrogerätesammlung der Recyclingbörsen findet ab dem 1. Februar 2021 wieder statt. Somit können die Elektrogeräte am Montag, 1. Februar 2021 in Uffeln am Parkplatz Friedhof/Buhnstraße, am Dienstag, 2. Februar 2021 in Vlotho unter der Weserbrücke und am Mittwoch, 3. Februar 2021 in Exter am Parkplatz an der Autobahnkirche abgegeben werden.

Des Weiteren bieten die Annahmen der Recyclingbörsen Löhne, Bünde und Herford weiterhin Sonderöffnungszeiten von mittwochs bis freitags jeweils von 10 – 16 Uhr an. Die Verkaufsstellen der Recyclingbörsen bleiben weiterhin geschlossen.

Sowohl bei den Elektrogerätesammlungen als auch bei den Annahmestellen besteht Maskenpflicht. Die Corona Schutzverordnung (Corona SchVO) ist zu jederzeit einzuhalten. Zu beachten ist, dass es zu Wartezeiten aufgrund erhöhter Frequentierung kommen kann.

Dieses Angebot der Entsorgung alten Elektrogeräte sollte wahrgenommen werden. Umweltbelastungen durch die illegale Entsorgung der Elektrogeräte müssen vermieden werden, was leider in den vergangenen Wochen nach Aussage der Recyclingbörse vermehrt festgestellt wurde.

image001-3-450x263

Schadstoffzwischenlager in Bünde zwischen den Feiertagen geschlossen

Kreis Herford. Das Schadstoffzwischenlager in Bünde, Niedermanns Hof 7, ist in der Zeit vom 24.12.2019 bis zum 01.01.2020 geschlossen. Ab dem 2.1.2020 werden die Sonderabfälle zu den gewohnten Öffnungszeiten, Montag 8 bis 16Uhr; Donnerstag 13 bis 17Uhr30, Freitag 8 bis 12Uhr sowie am 2. Samstag im Monat wieder entgegengenommen. Die Termine und Zeiten für die mobile Schadstoffsammlung sind den Abfallkalendern der Kommunen zu entnehmen.

Weitere Auskünfte gibt es auch beim Schadstoffzwischenlager, Telefon 05223/130803 oder der Abfallentsorgungsbetrieb des Kreises Herford unter der Rufnummer 05221/132232.

image001-3

Bitte der Stadt: Containerstandorte sauber halten

DepotcontainerRheda-Wiedenbrück. An rund 40 Standorten im Stadtgebiet haben Bürgerinnen und Bürger die Möglichkeit, ihr Altglas zu entsorgen. Aus aktuellem Anlass – Beschwerden über die Verschmutzung der Standorte häufen sich – bittet die Stadtverwaltung darum, bei der Entsorgung von Altglas einige wichtige Regeln zu beachten. „Lassen Sie bitte keine Transportbehälter wie Kartons, Tüten oder Eimer neben den Containern stehen“, bittet Umweltberaterin Dorothee Kohlen. Das Abstellen von Müll – dazu gehören auch Flaschen und Gläser, die neben die Container gestellt werden – wird als illegale Müllablagerung gewertet und kann mit einem Bußgeld geahndet werden. „Der Ärger über überfüllte Container ist verständlich, dennoch ist es keine Lösung, das Altglas dann einfach daneben zu stellen.“ Volle Container können entweder über die darauf angegebene Hotline der Firma Reiling, Tel. 0800 0980355 (kostenlos) oder bei der städtischen Abfallberatung gemeldet werden. Um die Anwohner vor Lärm abends, nachts und sonntags zu schützen, darf Altglas nur werktags von 7 bis 19 Uhr eingeworfen werden. Das Glas sollte darüber hinaus immer komplett entleert sein; Getränke- oder Lebensmittelreste in Konservengläsern verschmutzen
die Standorte auf Dauer.

In die Altglas-Container gehört:
– Weißglas
– Buntglas (grünes, braunes, blaues Glas)
– Einwegflaschen (mit und ohne Grünen Punkt)
– Konservengläser (ohne Deckel)
– beschädigte Mehrwegflaschen

Nicht eingeworfen werden dürfen:
– Porzellan
– Keramik
– Tonscherben, Tonflaschen (z.B. Steinhäger-Flaschen)
– Glühbirnen, Leuchtstoffröhren
– Feuerfestes Glas
​- Fensterscheiben und Spiegel
– Vasen, Bleikristall

Containerstandorte – Änderungen an der Hellingrottstraße/Combi-Markt
Bürgerinnen und Bürger finden eine Liste der Containerstandorte auf der städtischen Internetseite. Wegen der Umbauarbeiten bei der ehemaligen Firma Pflug, Hellingrottstraße, mussten dort die Container vorübergehend abgezogen werden. Sie wurden auf andere Standorte verteilt. Die Container vom Parkplatz des ehemaligen Combi-Marktes stehen derzeit hinter dem Gebäude, in der Mellagestraße.

Recycling
Altglas ist ein wertvoller Rohstoff, der ohne Qualitätsverluste immer wieder verwertet werden kann. Falsch eingeworfene Glas- und Keramikprodukte mischen sich als kleinste Scherben unter das Recyclingglas und können bei der Aufbereitung nicht erkannt und aussortiert werden. Gelangen sie in die Glasschmelze, führen sie zu Störungen bei der Herstellung neuer Glasbehälter.

Bei Fragen steht die Abfallberatung telefonisch unter 05242 963 233 zur Verfügung. Dort können auch gerne Verschmutzungen der Standorte gemeldet werden.

Foto: Weil Altglas ein wichtiger Rohstoff ist, bittet die Stadtverwaltung darum, es richtig zu entsorgen. (Quelle: Reiling Glas Recycling GmbH & Co. KG)

Gütersloh ist „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ Deutschlands

Papieratlas_Sieger GueterslohPapieratlas 2015: Nutzung von Recyclingpapier erreicht neuen Rekord – Norderstedt ist „Aufsteiger des Jahres“ – Freiburg erhält Sonderehrung.

Berlin/Gütersloh. Als erste kreisangehörige Stadt wurde Gütersloh am 25.09.15 in Berlin als „Recyclingpapierfreundlichste Stadt“ ausgezeichnet. Im Rahmen des Papieratlas-Städtewettbewerbs würdigten die Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) und ihre Kooperationspartner den Beitrag der westfälischen Mittelstadt zur Ressourcenschonung: Gütersloh beschafft für Verwaltung und Schulen ausschließlich Papier mit dem Blauen Engel. Weitere Auszeichnungen gingen an Norderstedt als „Aufsteiger des Jahres“ sowie an Essen, Bonn, Freiburg, Göttingen, Halle (Saale) und Erlangen, die ihre Leistungen der Vorjahre als „Mehrfachsieger“ bestätigten. Freiburg erhielt eine Sonderehrung, da die Stadt zum fünften Mal in Folge höchste Recyclingpapierquoten erreichte.

Die Initiative Pro Recyclingpapier (IPR) führte den Städtewettbewerb bereits im achten Jahr in Kooperation mit dem Bundesumweltministerium, dem Deutschen Städtetag, dem Umweltbundesamt sowie dem Deutschen Städte- und Gemeindebund durch. Schirmherrin ist Bundesumweltministerin Dr. Barbara Hendricks. Der Papieratlas 2015 beinhaltet die Angaben von erstmals 93 Städten zum Papierverbrauch und den Einsatzquoten von Recyclingpapier. Insgesamt legten 75 Prozent aller angefragten Städte ihre Daten zur Papierbeschaffung offen. Allein 84 Prozent aller deutschen Großstädte haben sich am diesjährigen Wettbewerb beteiligt.

Mit durchschnittlich 84,3 Prozent haben Deutschlands Kommunen einen neuen Rekord bei der Verwendung von Recyclingpapier Papieratlas Gewinner_Freiburg und Güterslohaufgestellt. Damit konnte das Niveau des Vorjahres um über 2 Prozent weiter ausgebaut werden. „Die Städte unterstreichen eindrucksvoll ihre Vorreiterstellung im Vergleich zu anderen Sektoren in Wirtschaft und öffentlicher Verwaltung und weisen den Weg für ein klimaschonendes und ressourceneffizientes Handeln. Mit Recyclingpapier lassen sich sehr effektiv wertvolle Ressourcen wie Energie und Wasser einsparen“, so Ulrich Feuersinger, Sprecher der IPR.

Papier mit dem Blauen Engel spart in der Produktion gegenüber Frischfaserpapier bis zu 60 Prozent Energie, bis zu 70 Prozent Wasser und verursacht weniger klimaschädliches CO2. Das Umweltzeichen „Blauer Engel“ garantiert zudem, dass die Qualität dieser Papiere allen Anforderungen modernster Geräte zum Drucken und Kopieren gerecht wird und höchste Anforderungen an die Archivierbarkeit erfüllt.

Nachfolgend findet sich eine Übersicht der Gewinner-Städte. Weitere Informationen, Bildmaterial und die Ergebnisse der Erhebung sind auf Anfrage unter info@papiernetz.de und in Kürze unter www.papieratlas.de erhältlich.

Papieratlas 2015

TOP-10 Recyclingpapierfreundlichste Städte Deutschlands

Platz 1, Gütersloh                   100 Prozent Recyclingpapier*, 17 Sonderpunkte**

Platz 2, Gießen                       100 Prozent Recyclingpapier, 16 Sonderpunkte

Platz 3, Saarbrücken              100 Prozent Recyclingpapier, 15 Sonderpunkte

Platz 3, Solingen                     100 Prozent Recyclingpapier, 15 Sonderpunkte

Platz 5, Bremerhaven            100 Prozent Recyclingpapier, 14 Sonderpunkte

Platz 6, Gelsenkirchen           100 Prozent Recyclingpapier, 11 Sonderpunkte

Platz 6, Hamm                       100 Prozent Recyclingpapier, 11 Sonderpunkte

Platz 8, Münster                     100 Prozent Recyclingpapier, 10 Sonderpunkte

Platz 9, Koblenz                      100 Prozent Recyclingpapier, 8 Sonderpunkte

Platz 9, Oldenburg                 100 Prozent Recyclingpapier, 6 Sonderpunkte

TOP-5 Aufsteiger des Jahres***

Platz 1, Norderstedt              Steigerung um 79,76 Prozent auf 97,92 Prozent

Platz 2, Landau in der Pfalz  Steigerung um 74,72 Prozent auf 79,06 Prozent

Platz 3, Speyer                      Steigerung um 29,03 Prozent auf 95,09 Prozent

Platz 4, Bayreuth                  Steigerung um 22,83 Prozent auf 95,74 Prozent

Platz 5, Rostock                     Steigerung um 16,85 Prozent auf 96,53 Prozent

Mehrfachsieger

Essen                                      Siege 2009, 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015

Bonn                                       Siege 2010, 2011, 2012, 2013, 2014, 2015

Freiburg                                  Siege 2011, 2012, 2013, 2014, 2015****

Göttingen                               Siege 2012, 2013, 2014, 2015

Halle (Saale)                          Siege 2013, 2014, 2015

Erlangen                                 Siege 2014, 2015

______________________________________________________________                                                                                  * Prozentangabe bezieht sich auf den Bereich Verwaltung

 ** Sonderpunkte für Schulen, Hausdruckereien und besonderes Engagement im Bereich Recyclingpapier

 *** Städte mit der höchsten Steigerungsrate bei der Umstellung auf Recyclingpapier

 **** Sonderehrung für Städte, die zum fünften Mal in Folge siegen

Foto1: Papieratlas Sieger Gütersloh; © Initiative Pro Recyclingpapier, c/o Nissen Consulting GmbH & Co. KG

Foto2: Papieratlas Gewinner Freiburg und Gütersloh; © Initiative Pro Recyclingpapier, c/o Nissen Consulting GmbH & Co. KG