Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ endet am 31. August

Radler in Bielefeld können jetzt noch beim Rad-Wettbewerb mitfahren

Endspurt bei der Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ in Bielefeld: Jetzt noch das 20-Tage-Ziel komplett erradeln – auf dem Weg zur Arbeit oder im Homeoffice und im Aktionskalender bis zum 18. September dokumentieren. Es winken hochwertige Preise. Foto: AOK/hfr.

Endspurt bei der Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ in Bielefeld: Jetzt noch das 20-Tage-Ziel komplett erradeln – auf dem Weg zur Arbeit oder im Homeoffice und im Aktionskalender bis zum 18. September dokumentieren. Es winken hochwertige Preise. Foto: AOK/hfr.

Bielefeld. Radfahren ist nicht erst seit der Corona-Pandemie ‚in‘. Viele Menschen auch aus Bielefeld haben sich in diesem Jahr wieder an der Gemeinschaftsaktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ von AOK NordWest und dem Allgemeinem Deutschen Fahrradclub (ADFC) beteiligt und sind seit dem 1. Mai regelmäßig mit dem Fahrrad gefahren – zur Arbeit oder im Zusammenhang mit dem Homeoffice. Das meist gute Sommerwetter hat dafür die besten Rahmenbedingungen geschaffen. Die Aktion endet am 31. August. „Bis dahin sollen alle Teilnehmenden an mindestens 20 Arbeitstagen im Zusammenhang mit ihrem Job geradelt sein und einfach die Tage in den Aktionskalender erfassen“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.

Bei angenehmen Temperaturen steigt im Sommer die Lust auf das Radfahren. Die Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ vom Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC) und der AOK kommt dann gerade recht. Sie ist für viele Menschen in Bielefeld mittlerweile ein fester Termin im Kalender und das seit mehr als zwei Jahrzehnten. Vom 1. Mai bis zum 31. August gilt es, an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Fahrrad als Verkehrsmittel zur Arbeit zu fahren. Selbst Einsteiger können das vorgegebene Ziel im Aktionszeitraum gut schaffen. Pendler, die das Rad bis zur Bus- oder Bahnhaltestelle nutzen, können sich auch an der Aktion beteiligen. Mit bis zu vier Kollegen ist sogar eine Anmeldung als Team möglich. Auch wer im Homeoffice arbeitet, kann das Radfahren in den Alltag integrieren und an der Aktion teilnehmen. Es können dann einfach ‚Fitness-Fahrten‘ in den Online-Aktionskalender eingetragen werden und kommen in die Wertung. „Für viele im Homeoffice Tätige ist das Fahrradfahren eine Konstante im Alltag geworden. Und ein probates Mittel für die körperliche Fitness, die sich auch positiv bei der Arbeit auswirkt“, so Wehmhöner. Die Aktions-Bedingung, die es zu erfüllen gilt, ist einfach: Wer an mindestens 20 Tagen im Aktionszeitraum mit dem Rad zur Arbeit oder im Zusammenhang mit dem Homeoffice gefahren ist, sollte seinen ausgefüllten Aktionskalender nach dem Aktionsende bis spätestens 18. September online erfassen. „Wir alle wissen, dass uns Bewegung guttut. Schon eine halbe Stunde Radfahren am Tag fördert nicht nur die persönliche Fitness, es stärkt das Immunsystem, die Muskulatur und senkt das Risiko, an Diabetes oder Bluthochdruck zu erkranken. Wer regelmäßig mit dem Rad zur Arbeit fährt, führt quasi nebenbei sein eigenes Präventionsprogramm durch“, sagt Wehmhöner.

Unter allen Teilnehmern werden E-Bikes, hochwertiges Fahrradzubehör und Fahrradversicherungen verlost, die alle von Drittfirmen zur Verfügung gestellt wurden. Weitere Infos und den Online-Aktionskalender gibt es unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de.

Bildung und Arbeit rücken beim Thema Integration verstärkt in den Fokus

Stadt Gütersloh schreibt ihr Integrationskonzept fort – Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer tauschen sich in der Stadthalle zu neuen Zielen aus.

Gütersloh. Das vor vier Jahren vom Gütersloher Statdtrat beschlossene Integrationskonzept bedarf einer Anpassung. In einigen Handlungsfeldern erfordert die Entwicklung, die der Bereich Zuwanderung zuletzt genommen hat, aktualisierte Ziele. Mit diesem Zwischenergebnis ist jetzt die Dialogveranstaltung zur Fortschreibung des Integrationskonzepts „Gemeinsam leben in Gütersloh“ in die nächste Arbeitsphase gegangen. Mehr als 80 Vertreterinnen und Vertreter der Zivilgesellschaft – zum Beispiel von Wohlfahrtsverbänden, Migrantenorganisationen und Vereinen, den Ratsfraktionen sowie Stadtverwaltung und Jobcenter – waren in die Stadthalle gekommen, um unter der Chefmoderation von Kerstin Schmidt (demografie lokal, Minden) und mit Unterstützung der Prozessbegleiterin Claudia Walther (Bertelsmann Stiftung, „Weltoffene Kommune“) die aktuellen Herausforderungen zu diskutieren.

Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte der städtische Integrationsbeauftragte Frank Mertens (links) im großen Saal der Stadthalle Gütersloh zum Austausch über die geplante Fortschreibung des Integrationskonzepts. Foto: Stadt Gütersloh.

Mehr als 80 Teilnehmerinnen und Teilnehmer begrüßte der städtische Integrationsbeauftragte Frank Mertens (links) im großen Saal der Stadthalle Gütersloh zum Austausch über die geplante Fortschreibung des Integrationskonzepts. Foto: Stadt Gütersloh.

„Das große Interesse an diesem offenen Dialog zeigt, welche Bedeutung das Thema in unserer Stadt hat“, richtet sich Güterslohs Sozialdezernent Henning Matthes an die Teilnehmerinnen und Teilnehmer der Konferenz. „Integration ist ein wichtiger Bestandteil unserer täglichen Arbeit – ganz gleich, ob jemand gerade ankommt oder ob er schon lange hier lebt.“ An diesem Nachmittag geht es um die Bedingungen für eine gelingende, kontinuierliche Integrationsarbeit. Die inzwischen feststellbaren Veränderungen bei der Zuwanderung lassen es als sinnvoll erscheinen, die Ziele des Konzepts anzupassen und daraus weitere Maßnahmen zu entwickeln. Nachdem die Herausforderungen der Fluchtzuwanderung durch konstruktive Zusammenarbeit und großes Engagement aller Beteiligten gut gemeistert werden konnten, liegt nun unter anderem ein Hauptaugenmerk auf der Zuwanderung aus Süd- und Osteuropa. Insbesondere der Zugang der Frauen, Männer und Kinder zu Bildung, Ausbildung und Arbeit rückt verstärkt in den Fokus.

In sieben Handlungsfeldern loten die Teilnehmenden aus, wo sie Handlungserfordernisse sehen. Es gilt, Integration als gemeinsamen Prozess zwischen Einheimischen und Zugewanderten zu gestalten, die verschiedenen Kulturen miteinander zu verbinden und alle Menschen auch im Freizeitbereich mitzunehmen, so dass Veranstaltungen gemeinsam wahrgenommen werden. Das Bildungssystem soll für Zugewanderte transparenter gemacht werden, die Schulen sollen als wichtiger Ort für Begegnungen ausgebaut und die Bildung von Wohngebieten ohne kulturelle Durchmischung soll verhindert werden – das sehen die meisten als sehr wichtig an. Sprachkompetenz und Wohnsituation sollten dabei eine besondere Bedeutung erhalten.

„Die Integration von Zugewanderten ist immer individuell, auf den Einzelnen bezogen“, stellt Henning Matthes fest. „Wir brauchen eine Haltung, die das Sprechen darüber unabdingbar macht.“ Probleme dürften nicht verschwiegen werden. Wenn es gelinge, Potenziale zu entdecken, die Eigenmotivation zur Nutzung von Angeboten, die in Gütersloh für Migranten gemacht werden, zu wecken und Teilhabe zu ermöglichen, dann helfe das allen, so der Beigeordnete für Familie, Jugend, Schule, Soziales und Sport. „Ehrenamtliche und professionelle Akteure sind heute am Ball, um wichtige Schritte zu tun. Aber es gibt keinen Generalschlüssel. Und die Diskussionen sind damit nicht zu Ende. Wir werden noch einiges zu tun bekommen.“ Im kommenden Frühjahr sollen bei der nächsten Konferenz die künftigen Schwerpunkte des Integrationskonzepts festgelegt werden.

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Experten und Wirtschaftsakteure wollen den Wandel der Arbeit in OWL aktiv gestalten

Die Regionalagentur begrüßte zu ihrer Online-Veranstaltung „Arbeit im Wandel – Veränderung gestalten, Chancen nutzen“ über 100 Gäste, darunter Arbeitsmarkt- und Wirtschaftsakteure, Unternehmen und Weiterbildungseinrichtungen.

Bielefeld. Am 25. August 2021 konnten sich die Teilnehmenden in drei Foren über regionale Initiativen, Projekte und Förderangebote rund um die Themen „Arbeitswelt im digitalen Wandel“, „Lernen in der Zukunft“ und „Nachhaltige Arbeitswelt“ informieren. Da sich unsere Arbeitswelt so rasant verändert wie nie zuvor, war es Ziel der Veranstaltung die Chancen, die Veränderungsprozesse für Unternehmen und Beschäftigte in OWL mit sich bringen, in den Blick nehmen. Der demografische und technologische Wandel, die Entwicklung zu einer grüneren, nachhaltigeren Wirtschaft und nicht zuletzt die COVID-19-Pandemie tragen maßgeblich zu diesen Veränderungen bei.

Wie wird sich die Arbeitswelt in 40 Jahren verändert haben? Dazu hatte sich Maren Kaspers, Expertin für digitales Personalmarketing und Employer Branding, Gedanken gemacht und stimmte die Teilnehmenden mit einem Poetry-Beitrag auf den Nachmittag ein. Mit der Schlusszeile übermittelte sie die inspirierende Botschaft nach OWL: „Darum lasst uns offen sein für Neues. Und lasst uns „Historisch Gewachsenes“ begraben, denn historisch ist was hier jetzt passiert – und wer diese Chance nicht nutzt verliert.“

Stefan Kulozik, Leiter der Abteilung Arbeit und Qualifizierung im Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) NRW und Andreas Bendig von der Gesellschaft für Innovative Beschäftigungsförderung (G.I.B.) NRW erläuterten im Plenum, welche Megatrends die Arbeitswelt aktuell besonders beeinflussen. „Wir sprechen über die 3D – Demografie, Digitalisierung, Dekarbonisierung“, so Stefan Kulozik. Mit Blick auf die Digitalisierung habe insbesondere die Künstliche Intelligenz große Auswirkungen auf die Arbeitsprozesse. „Gerade KMU brauchen hier Beratung und Orientierung“ stellte er fest und verwies auf das Zukunftszentrum KI NRW, in dem mit Beteiligung des MAGS Angebote für Beratung und Qualifizierung von KMU entwickelt werden. Auf die Frage nach den aktuellen Trends ergänzte Andreas Bendig: „Mit dem Verlegen des Arbeitsorts ins Homeoffice müssen wir uns in der Arbeitsgestaltung damit auseinandersetzen, dass die Trennung zwischen Arbeit und Privatleben zunehmend verschwindet. Arbeit ist Leben und Leben ist Arbeit.“ Im Forum „Arbeitswelt im digitalen Wandel“ erhielten die Teilnehmenden einen Eindruck davon, welche Chancen digitale Kommunikation und flexible Arbeitsmodelle für Unternehmen und Beschäftigte bieten. Bei einem virtuellen Rundgang durch die SmartFactory OWL konnten sie live erleben, wie intelligente technische Lösungen Menschen am Arbeitsplatz entlasten und damit zu einer besseren Arbeitswelt beitragen können.

Im Forum „Lernen in der Zukunft“ erfuhren die Teilnehmenden, welche Kompetenzen in der veränderten Arbeitswelt gefragt sind und welche Rahmenbedingungen Beschäftigte für das Lernen brauchen. An Beispielen wurden Einsatzmöglichkeiten digitaler Medien für die Weiterbildung vorgestellt. Lernen wird zunehmend individueller, flexibler und arbeitsplatznäher. Eine Aufgabe für die Zukunft ist es, die Fähigkeit von Beschäftigten zu stärken, selbstorganisiert bzw. selbstgesteuert zu lernen.

Im Forum „Nachhaltige Arbeitswelt“ erhielten die Teilnehmenden Tipps für eine erfolgreiche Umsetzung von Nachhaltigkeitsprojekten in der Praxis. Es wurden zukunftsweisende Konzepte für den konkreten Einsatz im Betrieb vorgestellt, wie die Gemeinwohl-Bilanz, Nachhaltigkeitsmodelle für die betriebliche Aus- und Weiterbildung sowie Ansätze für beteiligungsorientierten Klimaschutz.

Melanie Taube, Leiterin der Regionalagentur OWL zieht ein positives Fazit: „Wir haben heute gelernt, welche Chancen neue Technologien und die Nutzung digitaler Medien für Unternehmen und Beschäftigte in unserer Region bieten. Zur Frage, wie wir zukünftig nachhaltiger Wirtschaften und Arbeiten gibt es nicht nur Ideen, sondern bereits viele gute Ansätze. Mit Weiterbildung und lernförderlichen Rahmenbedingungen unterstützen wir Menschen an Ihren Arbeitsplätzen dabei, den Wandel in OWL mitzugestalten.“

Trotz Arbeit abgehängt: Armutsrisiko von Alleinerziehenden verharrt auf hohem Niveau

Gütersloh. Der Anteil der alleinerziehenden Familien, die von Einkommensarmut gefährdet sind, bleibt hoch. Obwohl sie häufig einer Erwerbstätigkeit nachgehen, können viele Alleinerziehende keine gesicherte Existenz für sich selbst und ihre Kinder schaffen. Weitere Reformen sind notwendig – auch, um die Corona-Belastungen zu mildern.

Grafik: Bertelsmann-Stiftung

Grafik: Bertelsmann-Stiftung

Das Risiko, in Armut zu leben, ist für alleinerziehende Familien in Deutschland von allen Familienformen am höchsten: 43 Prozent der Ein-Eltern-Familien gelten als einkommensarm, während es bei den Paarfamilien mit einem Kind 9 Prozent, mit zwei Kindern 11 Prozent und mit drei Kindern 31 Prozent sind. Frauen sind in besonderer Weise davon betroffen, denn 88 Prozent der Alleinerziehenden sind Mütter. Zwar ist der Anteil der Alleinerziehenden, die Leistungen nach dem Sozialgesetzbuch (SGB) II beziehen, seit 2015 zurückgegangen: in den westdeutschen Bundesländern von 36 auf 34 Prozent, im Osten sogar von 43 auf 33 Prozent. Das deutet darauf hin, dass politische Anstrengungen – wie die Reformen von Unterhaltsvorschuss und Kinderzuschlag – dazu beigetragen haben, alleinerziehende Familien aus dem SGB II-Bezug zu lösen. Trotzdem ist ihr Anteil unter den SGB II-Haushalten mit 34 Prozent fast fünfmal höher als bei Paarfamilien mit Kindern (7 Prozent). Wie die neue Studie „Alleinerziehende weiter unter Druck“ von Anne Lenze (Hochschule Darmstadt) im Auftrag unserer Stiftung zeigt, ist das Risiko der Einkommensarmut für alleinerziehende Familien nicht gesunken, sondern verharrt auf hohem Niveau.

Das höhere Armutsrisiko alleinerziehender Familien ist dabei nicht auf mangelnde Erwerbstätigkeit zurückzuführen. So gehen alleinerziehende Mütter häufiger einer Beschäftigung nach als andere Mütter und arbeiten öfter in Vollzeit. Zudem üben auch 40 Prozent der Alleinerziehenden im SGB II-Bezug eine Erwerbstätigkeit aus – häufiger als der Durchschnitt der Leistungsempfänger:innen. „Alleinerziehende leisten im Alltag enorm viel und erfahren dafür zu wenig Anerkennung. Oftmals sorgen sie allein für ihre Kinder und gehen zusätzlich einer Erwerbstätigkeit nach. Trotzdem reicht das Einkommen häufig nicht aus. Arm trotz Arbeit – damit darf sich unsere Gesellschaft nicht abfinden“, sagt Jörg Dräger, Vorstand der Stiftung. Dräger zufolge ist das Armutsrisiko alleinerziehender Eltern die größte Belastung für die Zukunftsperspektiven ihrer Kinder: 45 Prozent aller Kinder im SGB II-Bezug leben in einer alleinerziehenden Familie.

Nochmals höhere Belastungen durch Corona

Nach Drägers Einschätzung haben alleinerziehende Familien die Folgen der Covid-19-Pandemie in besonderer Weise zu spüren bekommen. Denn häufig arbeiten Alleinerziehende im Niedriglohnbereich und in systemrelevanten Berufen, und leben in beengten Wohnungen. Durch geschlossene Schulen, Kitas und Vereine fehlten den Eltern Entlastungsangebote in der Betreuung und den Kindern die wichtigen sozialen Kontakte. „Die Corona-Auswirkungen setzen Alleinerziehende nochmals höheren Belastungen aus und bringen sie an die Grenzen ihrer Gesundheit. Es muss mehr getan werden, um alleinerziehende Familien zu entlasten, finanziell zu unterstützen und damit auch den Kindern zu helfen“, so Dräger.

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Grafik: Bertelsmann-Stiftung

Zur Vermeidung von Kinderarmut empfiehlt die Bertelsmann Stiftung die Einführung eines Teilhabegeldes, das finanzielle Leistungen für Kinder bündelt, einfach zu beantragen ist und gerade Alleinerziehende erreicht. Die Politik sollte außerdem die Mehrbedarfe von getrennten Familien empirisch erfassen und absichern. Das betrifft zum Beispiel zusätzliche Anschaffungs- oder Wohnkosten, wenn Kinder in zwei Haushalten leben. Weiterer Handlungsbedarf entsteht aus dem häufigen Ausfall von Unterhaltszahlungen, die nur in etwa einem Viertel der Fälle in Höhe des Mindestunterhalts ankommen. Um alleinerziehende Mütter und Väter zu entlasten, schlägt die Bertelsmann Stiftung vor, die Unterhaltsansprüche auf den Staat zu übertragen, damit dieser sie einfordern kann. Außerdem sollte das Unterhaltsrecht stärker die innerfamiliäre Aufgabenteilung vor der Trennung berücksichtigen. Denn es sind überwiegend die Mütter, die ihre Arbeitszeit zugunsten der Kinderbetreuung reduzieren. Im Falle einer Trennung drohen ihnen somit empfindliche Einbußen beim Lebenserwerbseinkommen.

Neuauflage der Social-Media-Kampagne #StopptKinderarmut

Die schwierige Lage alleinerziehender Familien nimmt die Bertelsmann Stiftung zum Anlass, um an die Social-Media-Kampage #StopptKinderarmut anzuknüpfen, die bislang 1,1 Millionen Abrufe auf Youtube erzielt hat. Parallel zur Veröffentlichung der aktuellen Studie machen bekannte Persönlichkeiten aus Medien, Kultur und Sport – darunter Hatice Schmidt, Leeroy Matata und Henry Maske – mit Beiträgen in den sozialen Netzwerken auf die fatalen Auswirkungen von Kinderarmut für die Betroffenen aufmerksam.

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Mit gutem Beispiel mit- und vorangehen Agenturen für Arbeit in OWL leben Inklusion am Arbeitsplatz

Mit gutem Beispiel voran, Foto: Agentur für Arbeit Bielefeld

Mit gutem Beispiel voran, Foto: Agentur für Arbeit Bielefeld

Bielefeld. Am 03. Dezember war der Tag der Menschen mit Behinderung. Weltweit gibt es circa eine Milliarde Menschen, die eine Behinderung haben. In Deutschland sind es 7,8 Millionen Menschen mit Schwerbehinderung, also knapp jeder zehnte Einwohner. Inklusion ist auch deshalb ein gesamtgesellschaftliches Thema, weil es so viele betrifft. Ein Thema, dem sich auch Deutschlands größte Behörde, die Bundesagentur für Arbeit, annimmt. Und das auch, wenn es um die eigenen Mitarbeiter geht. Die Agenturen für Arbeit bundesweit kümmern sich mit einem besonderen Team um Schwerbehinderte Menschen, die arbeitslos geworden sind. „Dabei appellieren wir auch immer wieder an Unternehmen, auch Menschen mit Behinderung eine Chance zu geben. Gerade deshalb ist es uns besonders wichtig, als Arbeitgeberin auf diesem Weg voran- und mitzugehen“, so Helmut Jäppelt, Personalleiter bei den Agenturen für Arbeit in Ostwestfalen-Lippe sowie dem Hochsauerlandkreis und Kreis Soest. Bundesweit beschäftigt die Agentur für Arbeit 11.000 Menschen mit Schwerbehinderung, das sind circa 10 Prozent aller Beschäftigten der Agentur. Im Bezirk von Helmut Jäppelt sind es circa 11 Prozent der Mitarbeitenden, das sind ungefähr 230 Personen. Zwei von ihnen sind Pascal Krahn und Petra-Ivana Ouali.

Petra-Ivana Ouali arbeitet als Reha-Beraterin im Reha-Schwerbehinderten-Team der Agentur für Arbeit Bielefeld und kümmert sich damit auch um Kundinnen und Kunden mit Schwerbehinderung. Aufgrund der Glasknochenkrankheit sitzt sie im Rollstuhl, manchmal nutzt sie auch andere Gehhilfen. Bei der Agentur für Arbeit ist sie seit 2012, als ehemalig Selbstständige ist sie als Quereinsteigerin bei der Bundesagentur eingestiegen. „Das war für mich wie ein Sechser im Lotto – im Vergleich zur Selbstständigkeit gab es geregelte Arbeitszeiten, ein pünktliches Einkommen, eine sichere Stelle“, berichtet sie. Nach zweieinhalb Jahren befristeter Beschäftigung wurde sie entfristet. Auch entwickelt hat sie sich bereits in der Organisation: Gestartet ist sie im Service Center, später als Arbeitsvermittlerin. Seit Frühjahr 2020 arbeitet sie nun im Reha-Schwerbehinderten-Team. Die Inklusion in der Agentur bewertet sie insgesamt positiv: „Es ist eindeutig, dass man als Mensch mit Schwerbehinderung die gleichen Chancen hat, wie jemand ohne Schwerbehinderung – das ist einzig und allein abhängig von den fachlichen Kompetenzen. Und so sollte es auch sein. Auch mit der Barrierefreiheit gibt es in meiner Erfahrung relativ wenig Probleme.“ Auch im Kollegium würde Inklusion gelebt. Selbstreflektierend fügt sie hinzu: „Dabei kommt es aber auch immer darauf an, wie man selbst mit seiner Behinderung umgeht. Ich bin da ziemlich offen, wenn man sich aber selbst verschließt, wird auch für andere der Umgang schwerer.“ In Ihrer Tätigkeit arbeitet sie auch regelmäßig mit Kundinnen und Kunden der Agentur und hat deshalb einen aktuellen Einblick in den Arbeitsmarkt. Im Hinblick auf Inklusion am Arbeitsplatz hat sie deshalb folgenden Appell an die Unternehmen: „Inklusion bedeutet nicht nur, Barrierefreiheit herzustellen. Wichtig ist, dass man Vorurteile beseitigt. Dass Schwerbehinderte öfter krank sind beispielsweise, stimmt in der Regel nicht. Geschäftsführer müssen Inklusion in ihrer Haltung leben und dürfen einfach keine Berührungsängste haben.“

Pascal Krahn ist seit seiner Geburt blind, nutzt einen Blindenstock und seit einem Jahr auch einen Blindenführhund, über den er sich sehr freut. Er lebt in Paderborn. Seit 2018 arbeitet er im Service Center in der Agentur für Arbeit Bielefeld. Hier nimmt er Anrufe aus der bundesweiten Kunden-Hotline der Bundesagentur entgegen. Der gelernte Bürokaufmann hat von einem Freund von der Stelle bei der Agentur erfahren: „Er arbeitete bereits bei der Agentur im Service Center, allerdings nicht in Bielefeld. Ich hatte ihm gesagt, wenn dort eine Stelle in der Nähe meines Wohnorts frei wird, soll er mir auf jeden Fall Bescheid sagen.“ Als dann also eine Stelle im Bielefelder Service Center frei wurde, hat Pascal Krahn sich sofort beworben. „Und dann ging das alles sehr schnell. Eine Woche nach meiner Bewerbung hatte ich mein Vorstellungsgespräch, wenige Wochen später konnte ich den Vertrag unterzeichnen.“ Aufgrund seiner Sehbehinderung nutzt Pascal Krahn besondere Hard- und Software, um den Computer zu bedienen. Für solche Situationen ist die Bundesagentur ausgestattet. Auch im Allgemeinen ist Pascal Krahn begeistert von der Unterstützung, die er am Arbeitsplatz erfährt: „Wenn ich ein Problem habe, wird es gelöst. Für mich war es zum Beispiel auch sehr überraschend, dass wir vor Ort eine Schwerbehindertenvertretung haben, die auch Präsenz zeigt und aktiv fragt, wie sie unterstützen kann. So hat sie zum Beispiel organisiert, dass die Stadt an der Ampel vor der Agentur in Bielefeld einen akustischen Signalton installiert hat, damit ich sicher die Straße überqueren kann. In meiner sechswöchigen Einarbeitung musste ich unter der Woche zu Schulungen in Mettmann.

Dafür wurde ich von der Wohnung abgeholt und am Ende der Woche auch wieder zurückgefahren, eine Riesenerleichterung für mich. Auch meinen Blindenführhund darf ich mit ins Büro nehmen – alles kein Problem.“ Im Kollegium erfährt er auch viel Unterstützung: „Das hat schon damals bei der Vertragsunterzeichnung begonnen, als man sich sofort darum gekümmert hat, dass ich den richtigen Raum finde. Aber auch im Alltag sind die Kolleginnen und Kollegen sehr hilfsbereit, füllen zum Beispiel den Wassernapf meines Hundes für mich, weil ich ihn nicht so gut tragen kann, ohne Wasser zu verschütten. Und trotzdem behandeln sie mich dabei ganz normal.“ Aber, wie auch schon Petra-Ivana Ouali, betont Pascal Krahn: „Ich versuche aber auch, auf die Menschen zuzugehen, offen zu sein, mich – soweit es geht – an die Welt der Normalsichtigen anzupassen und die Sichtweise dieser Menschen zu verstehen, Probleme möglichst auch selbst zu lösen. Verschließt man sich vor seinen Mitmenschen, dann macht man es sich  als Mensch mit Behinderung nur selbst schwerer. Inklusion funktioniert nur, wenn alle daran arbeiten – inklusive des Menschen mit Behinderung selbst.“ „Geschichten wie die von Frau Ouali oder Herrn Krahn motivieren uns natürlich nur noch mehr, uns für Inklusion einzusetzen – bei uns, und als Dienstleister am Arbeitsmarkt auch außerhalb unserer eigenen Häuser. Denn Inklusion ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe“, so erklärt Jäppelt. Petra-Ivana Ouali und Pascal Krahn seien zwei Kollegen, die die Bundesagentur für Arbeit sehr bereichern – und ohne Einschränkungen genauso gute Mitarbeiter wie alle anderen. „Ich hoffe, dass immer mehr Unternehmen erkennen, dass ein Mitarbeiter mit Behinderung keine Last ist, sondern eben ein Mitarbeiter. Eine Bereicherung und eine vollwertige Arbeitskraft, wie alle anderen auch“, bilanziert der Personalleiter.

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34.000 Beschäftigte in Ostwestfalen-Lippe

Hochproduktion durch Corona | „Arbeitszeitvorschriften nicht aushebeln“ – Lebensmittelindustrie arbeitet am Limit: 

EInkaufskorb, Foto: NGG

EInkaufskorb, Foto: NGG

Bielefeld. Sie sorgen für Nachschub im Supermarkt: Die rund 34.000 Menschen, die in derostwestfälischen Lebensmittelindustrie arbeiten, leisten in der Coronavirus – Pandemie einen entscheidenden Beitrag dafür, dass Essen und Trinken nicht knapp werden. Darauf hat die Gewerkschaft Nahrung-Genuss – Gaststätten (NGG) hingewiesen. „Überstunden und Extra – Schichten sind in der Lebensmittelindustrie schon seit Wochen an der Tagesordnung. Die Menschen arbeiten am Limit, damit Aldi, Lidl, Rewe, Edeka & Co. die Ware nicht ausgeht “, sagt Gaby Böhm von der NGG – Region Bielefeld -Herford. Die Politik habe dies erkannt und die Lebensmittelbranche für „systemrelevant“ erklärt. Bei den Beschäftigten allerdings tauchen gerade jetzt viele Fragen auf, so die Gewerkschaft. Nach Angaben der Arbeitsagentur beschäftigt die Branche in ganz Nordrhein- Westfalen 146.000 Menschen. „Klar ist, dass die Versorgung mit Lebensmitteln an der Industrie, aber auch am Bäcker- und Fleischerhandwerk nicht scheitert.

Wenn Nudelregale einmal leer oder Tiefkühlpizzen ausverkauft sind, dann liegt das vor allem an übertriebenen Hamsterkäufen und an Problemen in der Logistik“, macht Böhm deutlich. Scharfe Kritik übt die NGG – Geschäftsführerin vor allem aber auch an den Vorgaben von Supermarktketten. Die Konzerne forderten von den Herstellern auf der einen Seite, in der Krise noch schneller und noch mehr zu produzieren. Zugleich wolle man die Preise drücken. „Das geht letztlich auf Kosten der Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die ohnehin unter Volllast arbeiten“, so Böhm .Da es, wie auch die Politik bestätigt, in der Lebensmittelindustrie derzeit keinerlei Versorgungsengpässe gibt, warnt die NGG vor geplanten einschneidenden Eingriffen in das Arbeitszeitgesetz. „Corona darf nicht dafür herhalten, die Höchstgrenzen bei der Arbeitszeit auszuhebeln.

In Tarifverträgen und Betriebsvereinbarungen haben wir in der Lebensmittelindustrie längst die nötige Flexibilität, um Hochphasen zu stemmen. Sonst wären die Supermarktregale ja längst leer“, betont die Gewerkschafterin . Gesetzliche Standards seien wichtig. Sonst leide am Ende die Gesundheit der Beschäftigten: „Wer eine 12-Stunden- Schicht in der Backwarenindustrie hinter sich hat, bei dem steigt die Unfallgefahr“, sagt Böhm. Das derzeit gültige Arbeitszeitgesetz setze ein klares Limit: nicht mehr als zehn Stunden am Tag und nicht mehr als 60 Stunden pro Woche. Auch der richtige Arbeitsschutz sei mit Blick auf den laufenden Hochbetrieb in der Ernährungsindustrie und im Lebensmittelhandwerk „extrem ernst“ zu nehmen. „Die Firmen müssen dafür sorgen, dass genug Schutzkleidung da ist und die Abstandsregeln – etwa an Produktionsstraßen –eingehalten werden. Der Schutz vor Infektionen hat höchste Priorität“, so Böhm.

Die NGG rät Beschäftigten, die Missstände beobachten oder unter Überlastung leiden, sich an die Gewerkschaft oder den Betriebsrat zu wenden. Umfassende Arbeitnehmer -Infos zur Coronavirus-Pandemie–von der notwendigen Vorsorge am Arbeitsplatz durch die Arbeitgeber über die Kinderbetreuung und wichtige Azubi – Fragen bis hin zu Fieberkontrollen am Werkstor –hat die NGG online gestellt: www.ngg.net/corona Mit einer digitalen Demonstration unter dem Motto #GesichterDer Krise gibt die NGGbetroffenen Beschäftigten zudem die Möglichkeit, auf ihre Situation aufmerksam zu machen. Weitere Infos: www.facebook.com/GewerkschaftNGG

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Durchstarten in Ausbildung und Arbeit

Organisatoren und Referenten der Auftaktveranstaltung der Landesinitiative ‚Durchstarten in Ausbildung und Arbeit‘ (v. l.): Vom Kreis Gütersloh Manuel Erdmeier, Agnieszka Salek und Norbert Kreutzmann sowie Dr. Stefan Buchholt (LaKI), Agnes Heuvelmann (MKFFISandra) und Jürgenhake (Leiterin Abteilung Bildung, Kreis Gütersloh). Foto: Kreis Gütersloh

Organisatoren und Referenten der Auftaktveranstaltung der Landesinitiative ‚Durchstarten in Ausbildung und Arbeit‘ (v. l.): Vom Kreis Gütersloh Manuel Erdmeier, Agnieszka Salek und Norbert Kreutzmann sowie Dr. Stefan Buchholt (LaKI), Agnes Heuvelmann (MKFFISandra) und Jürgenhake (Leiterin Abteilung Bildung, Kreis Gütersloh). Foto: Kreis Gütersloh

Kreis Gütersloh. Mit der Umsetzung der Landesinitiative ‚Durchstarten in Ausbildung und Arbeit‘ möchte der Kreis Gütersloh junge geflüchtete Menschen im Sinne einer nachhaltigen Integration fördern. Dies soll dazu beitragen, dass sie durch die Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeitstätigkeit ihren Lebensunterhalt selbständig bestreiten können. Im Kreishaus Gütersloh fand jetzt die Auftaktveranstaltung zur Umsetzung der Landesinitiative statt. Über 50 Vertreterinnen und Vertreter aus kommunaler Verwaltung, den Berufskollegs, Jobcenter und Agentur für Arbeit, Bundesamt für Migration und Flüchtlinge, den verschiedenen Fachberatungsdiensten und Volkshochschulen aus dem Kreis Gütersloh waren der Einladung des Kommunalen Integrationszentrums gefolgt.

Bei der Umsetzung der Landesinitiative fungiert das Kommunale Integrationszentrum des Kreises als Ansprechpartner, es entwickelt und setzt das Programm gemeinsam mit vielen eng beteiligten Kooperationspartnern für den Kreis Gütersloh um. „Für eine erfolgreiche Umsetzung der Initiative ist die enge Zusammenarbeit mit den Akteuren hier vor Ort entscheidend – wir freuen uns sehr über Ihre Unterstützung!“, damit begrüßte Sandra Jürgenhake, Leiterin der Abteilung Bildung beim Kreis, die Veranstaltung.

Agnes Heuvelmann vom Ministerium für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen und Dr. Stefan Buchholt von der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren stellten die Landesinitiative mit seinen Strukturen und Inhalten vor: In sechs Förderbausteinen, wovon für die Bausteine 1 bis 4 vom Kommunalen Integrationszentrum selbst eine Mittelbeantragung erfolgen kann, sollen volljährige Neuzugewanderte im Alter zwischen 18 bis 27 Jahren individuell in ihrem Weg in die Ausbildung oder Arbeitstätigkeit unterstützt werden. Hierzu werden derzeit Projekte und Angebote geplant und entwickelt, die dem Personenkreis in Spracherwerb und ihrer Weiterqualifizierung spezifische Förderung bietet.

Im Kreis Gütersloh konzentriert man sich besonders auf die derzeitige Bedarfsermittlung und kurzfristig notwendige Konzepterstellung im Rahmen der Mittelbeantragung. In Arbeitsgruppen erarbeiteten die Teilnehmenden Impulse für die weitere inhaltliche Konzeptionierung. Mit diesen Anregungen wird in den kommenden Wochen weiter an der Umsetzung der Landesinitiative gearbeitet.

 Zum Thema: Die Landesinitiative Durchstarten in Ausbildung und Arbeit:

Die Landesinitiative Durchstarten in Ausbildung und Arbeit ist eine gemeinsame Initiative des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales (MAGS) und des Ministeriums für Kinder, Familie, Flüchtlinge und Integration (MKFFI) des Landes Nordrhein-Westfalens. Sie wird bis zum Ende ihrer Förderdauer zum 30. Juni 2022 mit 50 Millionen Euro unterstützt, die der Landtag der Landesregierung hierfür zur Verfügung gestellt hat. Die Förderrichtlinie ist mit dem 18. Dezember 2019 in Kraft getreten.

Ziel der Initiative ist es, junge Menschen mit individuellem Unterstützungsbedarf – insbesondere Geflüchtete mit Duldung und Gestattung, die in der Regel 18 und nicht älter als 27 Jahre alt sind – im Sinne einer nachhaltigen Integration spezifisch zu fördern. So soll die Förderung dazu beitragen, dass der Personenkreis direkt oder perspektivisch ihren Lebensunterhalt selbständig durch die Aufnahme einer Ausbildung oder Arbeitstätigkeit bestreiten kann.

Weitere Informationen zur Landesinitiative sind auch auf der offiziellen Internetseite www.durchstarten.nrw zu finden.

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Streetworkerin hat Arbeit in Horn-Bad Meinberg aufgenommen

Nach kurzer Zeit bereits handfeste Ergebnisse: Streetworkerin Esra Gleim hat in Horn Kontakt zu fast jeder bulgarischen Familie aufgenommen und vermittelt zwischen allen Beteiligten. „Frau Gleim hat erste Brückenpersonen als Mittler gewonnen. Ich bin deshalb sehr zuversichtlich, dass wir dank des Engagements von Frau Gleim starke Impulse für eine positive Entwicklung der Situation in Horn setzen können“, betont Landrat Dr. Axel Lehmann.

Gefühlvolle Live- Performance am „Ladies’ Day“ der 28. NOVENTI OPEN: Singer - Songwriter Joris präsentiert am 17. Juni 2020 seine unverkennbare Stimme mit Hits wie „ Herz über Kopf “ und „ Glück auf“ auf der OWL - Lokalradiobühne

Gefühlvolle Live – Performance am „Ladies’ Day“ der 28. NOVENTI OPEN: Singer – Songwriter Joris präsentiert am 17. Juni 2020 seine unverkennbare Stimme mit Hits wie „ Herz über Kopf “ und „ Glück auf“ auf der OWL – Lokalradiobühne

Kreis Lippe. Beim zweiten Bürgerdialog der Stadt Horn-Bad Meinberg hatte der Kreis Lippe zugesichert, eine Ansprechperson für Streetwork einzustellen, die zunächst vorrangig in Horn-Bad Meinberg eingesetzt wird. Seit Anfang Dezember 2019 nimmt Esra Gleim diese Aufgabe für den Kreis Lippe wahr. „Wir müssen uns aber darüber im Klaren sein, dass soziale Strukturen über Jahre wachsen und eine Verbesserung der Situation in Horn deshalb noch etwas Zeit in Anspruch nehmen wird“, erklärt Landrat Dr. Axel Lehmann in diesem Zusammenhang.

Brückenpersonen helfen, Vertrauen aufzubauen: Brückenpersonen in der sozialen Arbeit sind Menschen, die gut integriert sind und gleichzeitig eine gute Verbindung in das Milieu der Menschen mit ähnlichem Migrationshintergrund haben. Sie dienen als Mittler zwischen dem Milieu und einer Behörde oder einer öffentlichen Institution. „Geprägt von den Erfahrungen in ihren jeweiligen Herkunftsländern begegnen viele Menschen mit Migrationsgeschichte den Behörden mit großer Skepsis. Der Einsatz von Brückenpersonen ist deshalb enorm wichtig, um Vorbehalte abzubauen und die Basis für eine vertrauensvolle Zusammenarbeit zu legen und Lösungen zu finden“, erläutert Streetworkerin Esra Gleim. Da nun erste Brückenpersonen gefunden seien, sei ein erster wichtiger Schritt im Gesamtprozess geschafft.

Und schließlich wurde über den Kreis Lippe ein Förderantrag für das Projekt „Zuwanderung aus Südosteuropa“ des Kompetenzzentrums für Integration NRW (KfI) gestellt. Maßnahmen zur Integration von Zuwanderern aus Südosteuropa könnten im Kreis Lippe für die Kommunen Horn-Bad Meinberg und Augustdorf demnach mit bis zu 250.000 Euro im Förderzeitraum bis 2022 gefördert werden. Mit einer Förderzusage kann voraussichtlich in Kürze gerechnet werden.

Ordnungspartnerschaft läuft gut an: Weiterhin läuft auch die Ordnungspartnerschaft, die im September vergangenen Jahres zwischen der Stadt Horn-Bad Meinberg, dem Kreis Lippe und der Kreispolizeibehörde geschlossen wurde, gut an. Mit Unterstützung und Begleitung von Kreismitarbeitern aus verschiedenen Bereichen wurden bereits mehrere Kontrollen von Immobilien in Horn-Bad Meinberg erfolgreich durchgeführt.

Bürgermeister Stefan Rother erklärt: „Wir danken dem Kreis Lippe für die gute konstruktive Zusammenarbeit und Hilfestellungen. Die bereits jetzt erkennbaren ersten Ergebnisse der Ordnungspartnerschaft zeigen, dass wir uns hier auf dem richtigen Weg befinden. Frau Gleim ist eine gute Unterstützung und ein wichtiger Baustein in der Bewältigung der Herausforderungen bezüglich der EU2 Zuwanderer der Stadt Horn-Bad Meinberg. Zusammen mit dem Kommunalen Integrationszentrum des Kreises Lippe, unserer Schulsozialarbeit und ihrer Expertise in der aufsuchenden Arbeit, z.B. auch vernetzt mit dem bereits begonnenen Kochtreff und den Sprachmittlern, hoffen wir, gemeinsam die Situation zum Wohle der Stadtgesellschaft nachhaltig verbessern zu können. Es wird der kommende Sommer zeigen, inwieweit uns dies gelungen ist und in welchem Maße wir hier ggf. nachsteuern müssen. Ein guter Anfang ist gemacht.“

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Arbeiten im Risikobereich: „Kindesschutz braucht eine offene und konstruktive Fehlerkultur“

Paderborn. Kreisjugendhilfeausschuss befasste sich in seiner jüngsten Sitzung mit dem Thema Kindesschutz. Christine Gerber vom Deutschen Jugendinstitut München ist überzeugt, dass die Analyse von problematischen Fallverläufen im Kindesschutz einen wertvollen Beitrag zur Qualitätsentwicklung in Jugendämtern leisten kann. Weil sie helfen, riskante Denk- und Handlungsmuster sowie fehlerbegünstigende institutionelle Rahmenbedingungen zu erkennen und zu verändern.

Kindesschutz im Blick: Ingrid Müller, Leiterin der Sozialen Dienstes des Kreisjugendamtes Paderborn, Dr. Friedrich Ebinger, Chefarzt der Kinderklinik Paderborn, Christine Gerber, Deutsches Jugendinstitut Münster, Kreisjugendamtsleiter Günther Uhrmeister, Friedhelm Kaup, Vorsitzender des Kreisjugendhilfeausschusses, Kreisdirektor und Jugenddezernent Dr. Ulrich Conradi, Professor Dr. Hans-Jürgen Schimke bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Paderborner Kreishaus. Bildnachweis: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Meike Delang, Foto: Kreis Paderborn

Kindesschutz im Blick: Ingrid Müller, Leiterin der Sozialen Dienstes des Kreisjugendamtes Paderborn, Dr. Friedrich Ebinger, Chefarzt der Kinderklinik Paderborn, Christine Gerber, Deutsches Jugendinstitut Münster, Kreisjugendamtsleiter Günther Uhrmeister, Friedhelm Kaup, Vorsitzender des Kreisjugendhilfeausschusses, Kreisdirektor und Jugenddezernent Dr. Ulrich Conradi, Professor Dr. Hans-Jürgen Schimke bei der jüngsten Sitzung des Jugendhilfeausschusses im Paderborner Kreishaus. Bildnachweis: Amt für Presse- und Öffentlichkeitsarbeit, Kreis Paderborn, Meike Delang, Foto: Kreis Paderborn

Einfach formuliert: Entscheidend ist, wie Menschen und Organisationen mit ihren Fehlern umgehen. Die wissenschaftliche Referentin stellte im Paderborner Kreisjugendhilfeausschuss Erfahrungen und Ergebnisse anhand von fünf problematischen Fallbeispielen aus deutschen Jugendämtern vor. Der Ausschuss befasste sich in seiner jüngsten Sitzung schwerpunktmäßig mit dem Kindesschutz.

Christine Gerber: „Unser Ansatz ist es, den gesamten Verlauf zu rekonstruieren, zu verstehen, wer wann und warum welche Einschätzung traf.“

Bei medienintensiv begleiteten Fällen wie in Lügde dominiere zumeist die Suche nach dem Schuldigen. Bewertet würden die Entscheidungen auf der Basis des gegenwärtigen Wissens. „Unser Ansatz ist es, den gesamten Verlauf zu rekonstruieren, zu verstehen, wer wann warum welche Einschätzung traf“, betonte Gerber. Dieses Wissen helfe Jugendämtern, ihre Abläufe risiko- und fehlersensibler zu gestalten. Die Analyse der bundesweiten Fälle, betroffen waren Kinder im Alter von zwei Monaten bis drei Jahren, habe eine Reihe von Problemen und Stolpersteinen bei der Erstellung eines Schutzkonzepts ans Licht gebracht: So fiele es Fachkräften schwer, Vertrauen zu den Eltern aufzubauen und zugleich misstrauisch zu bleiben. Schwierige Themen würden vermieden oder geschönt, um nicht den Kontakt zu den Eltern zu verlieren.

Daraus könnten Kompromisse resultieren, die hinter den Bedürfnissen des Kindes zurückbleiben. Gerber nannte eine hohe Falldichte, nicht ausreichende oder passende Hilfe- und Schutzmaßnahmen als weitere mögliche Fehlerquellen. Fachkräfte hätten in den ausgewerteten, bundesweiten Fällen oftmals Entscheidungen des Familiengerichts antizipiert, nach dem Motto „damit kommen wir vor Gericht sowieso nicht durch“. Oder sich von der Einstellung strafrechtlicher Ermittlungen entmutigen lassen. „Zu wenig Zeit für das Aktenstudium“ sei immer wieder benannt worden. Fälle mit Risiken für Kinder könnten sich zuweilen über mehrere Monate bis hin zu Jahren erstrecken. Bei der Erstellung des Schutzkonzeptes würden jedoch aktuelle Beobachtungen und familiäre Entwicklungen im Vordergrund stehen.

Kreisdirektor Dr. Ulrich Conradi: „Kindesschutz braucht eine offene und konstruktive Fehlerkultur“.

„Kindesschutz braucht eine offene und konstruktive Fehlerkultur. Fehler ist nicht gleich Schuld. Es geht darum, aus Fehlern zu lernen, um künftige zu vermeiden“, betonte Kreisdirektor und Jugenddezernent Dr. Ulrich Conradi. Einmal pro Jahr würden alle Abläufe des Paderborner Kreisjugendamtes intern auf den Prüfstand gestellt. Den Missbrauchsfall in Lügde habe man zum Anlass genommen, diese auch extern überprüfen zu lassen. „Wir setzen auf Offenheit und Transparenz. Deshalb ist es für uns selbstverständlich, die Ergebnisse der Überprüfung auch in einer öffentlichen Jugendhilfeausschusssitzung vorzustellen“, unterstrich Vorsitzender Friedhelm Kaup.

Professor Dr. Hans-Jürgen Schimke: „Akten ermöglichen klaren Blick auf Entscheidungsprozesse“.

Professor Dr. Hans-Jürgen Schimke überprüfte im Zeitraum Juli bis Dezember 2019 zwölf Fälle bzw. die Aktenführung aus dem Paderborner Kreisjugendamt, mit zum Teil mehrjähriger Laufzeit. Sechs davon sind nach dem Zufallsprinzip ausgewählt worden. „Bei den anderen sechs Fällen hatten wir den Eindruck: Hier können wir am meisten lernen“, unterstrich Conradi, der sich ausdrücklich bei den Mitarbeitenden des Jugendamtes für diese Offenheit bedankte. Schimke empfahl, die Akten nicht chronologisch zu führen, sondern diese in eine Leistungs-, Gerichts- und Arbeitsplatzakte zu unterteilen. Bei der Umgangsbegleitung sollten verstärkt freie Träger mit ins Boot geholt werden, um die Mitarbeitenden des Kreisjugendamtes zu entlasten. Hausbesuche sollten klarer konzeptioniert werden, Eltern im Entscheidungsprozess bei den Hilfen zur Erziehung verstärkt einbezogen werden. Schimke griff die Empfehlung von Christine Gerber auf, offensiver mit Familiengerichten umzugehen. Beschwerdemöglichkeiten gegen Gerichtsbeschlüsse sollten aktiver genutzt werden. Da helfe es, sich zu vergegenwärtigen, dass eine Beschwerde vor Gericht keine Beschwerde sondern ein Rechtsmittel sei. „Insgesamt ermöglichen Ihre Akten einen klaren Blick auf Ihre Entscheidungsprozesse. Ich habe größten Respekt vor Ihrer Arbeit“, bekräftigte Schimke.

Kreisjugendamtsleiter Günther Uhrmeister: „Wir brauchen ein starkes Jugendamt mit fachlich versierten Kräften, die achtsam und sensibel gegenüber Risiken und Fehlern sind“.

Bei den anwesenden Mitarbeitenden des Allgemeinen Sozialen Dienstes kam das sichtlich gut an. „Wir arbeiten im Risikobereich. Auch der öffentliche Druck ist enorm. Uns ist bewusst, dass gerade im Kindesschutz Fehler fatale Folgen haben“, unterstrich Kreisjugendamtsleiter Günther Uhrmeister. Trotzdem sei Angst der falsche Ratgeber. „Wir brauchen ein starkes Jugendamt mit selbstbewussten und fachlich versierten Kräften, die achtsam und sensibel gegenüber Risiken und Fehlern in der Arbeit sind“, so Uhrmeister. Nur so könnten Fehlentwicklungen rechtzeitig entdeckt und gegengesteuert werden.

Ingrid Müller, Leiterin der Sozialen Dienste des Paderborner Kreisjugendamtes, stellte die Gefährdungsstatistik für das Jahr 2019 vor. So wurden dem Paderborner Kreisjugendamt im vergangenen Jahr 468 Fälle (in 2018: 430 Fälle, in 2017: 440 Fälle) einer möglichen Kindeswohlgefährdung gemeldet. Die Zahl der Meldungen steigt, die Zahl der Situationen, in denen interveniert werden musste, ist rückläufig (189 in 2019, 197 in 2018, 221 in 2017). Erstmalig erfolgte eine Auswertung nach dem Kriterium „Sexuelle Gewalt“. In 2019 erreichten das Jugendamt 41 Meldungen mit dem Hinweis auf mögliche sexuelle Gewalt. In 80 % der Fälle war kein Eingriff des Jugendamtes erforderlich, weil sich entweder die Vermutung des sexuellen Missbrauchs nicht bestätigte oder aber die Eltern das Kind ausreichend schützten (z. B. Trennung vom mutmaßlichen Täter). Müller unterstrich, dass auch in diesen Fällen ein Beratungsangebot durch das Jugendamt, sowohl für die Eltern als auch die Minderjährigen, erfolgte.

Gesamtgesellschaftlich habe die Sensibilität für sexuell grenzverletzendes oder übergriffiges Verhalten an als auch durch Minderjährige im vergangen Jahr deutlich zugenommen, lautet das Fazit des Paderborner Kreisjugendamtes. Das Kreisjugendamt reagiere darauf auch mit Vereinbarungen zur Zusammenarbeit im Kindesschutz. Kooperationspartner seien das städtische Jugendamt, die Kreispolizeibehörde und die Kinderklinik St. Louise in Paderborn. Das Paderborner Kreisjugendamt ist zuständig für die Städte und Gemeinden des Kreises Paderborn mit Ausnahme der Stadt Paderborn, die über ein eigenes Jugendamt verfügt.

  • Christine Gerber vom Deutschen Jugendinstitut München stellte die Ergebnisse aus der Analyse von Kinderschutzverläufen vor.

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Azubis zeigen Schülern ihre Arbeitswelt

Kreis Höxter. Die Suche nach dem passenden Ausbildungsberuf ist für Schülerinnen und Schüler oft mit vielen Fragezeichen verbunden: Welcher Job ist der Richtige? Welche Anforderungen werden gestellt? Wie läuft eine Ausbildung ab? Antworten erhalten sie in dem neuen Programm „backstage.AUSBILDUNG“ direkt von erfahrenen Auszubildenden. Organisiert wird es von der Kommunalen Koordinierungsstelle für den Übergang Schule und Beruf des Kreises Höxter und dem Verein Natur und Technik. „Wir bieten Schülerinnen und Schülern einen besonderen Einblick in die Abläufe einer Berufsausbildung. Sie lernen sie sozusagen ‚backstage‘ kennen“, erklärt die Vereinsvorsitzende Petra Spier. Dabei stehen ihnen Auszubildende zur Seite und informieren, beraten und unterstützen. „Die Azubis wissen aus eigener Erfahrung, welche Fragen die Schülerinnen und Schüler bei der Suche nach einem Ausbildungsplatz haben.“

Das Programm „backstage.AUSBILDUNG“ richtet sich an Schülerinnen und Schüler, die aktuell die Jahrgangsstufe 9 und 10 an einer Real-, Sekundar- oder Gesamtschule beziehungsweise die Jahrgangsstufen 10 bis 12 (EF-Q2) eines Gymnasiums besuchen und an einer Berufsausbildung im Kreis Höxter interessiert sind. Die Auszubildenden werden für ihren Einsatz als Mentoren von den Betrieben freigestellt und inhaltlich von den Organisatoren vorbereitet. Die vorgestellten Berufe sind Altenpfleger*in, Anlagenmechaniker*in, Bankkaufmann und -frau, Elektroniker*in, Industriemechaniker*in, Industriekaufmann und -frau, Mechatroniker*in, Medientechnolog*in, Metallbauer*in, Schilder- und Lichtreklamehersteller*in, Steuerfachangestellte*r, Technische*r Produktdesigner*in, Technische*r Systemplaner*in, Verfahrensmechaniker*in sowie Werkzeugmechaniker*in.

Diese Firmen machen bei dem Projekt mit:

  • Höxter: Gebr. Becker, Ahrens Haustechnik, Konrad Reitz Ventilatoren, Gronemeyer Maschinenfabrik, Arntz Optibelt
  • Steinheim: Vereinigte Volksbank, Struck-Leuchten, Spier Fahrzeugwerk, Steuerberatung Siekendiek Ploghaus Brechmann Arning
  • Brakel: Franz Schneider Brakel (FSB)
  • Bad Driburg: Senioren-Park carpe diem

„Die Schülerinnen und Schüler teilen uns mit der Anmeldung mit, für welche Ausbildungsberufe sie sich besonders interessieren“, sagt Nina Eichhorn, Projektkoordinatorin vom Kreis Höxter. „Wir werden ihnen dann nach Möglichkeit einen Auszubildenden dieses Berufs zur Seite stellen, der sie durch das Programm begleitet.“ Der persönliche Austausch und die Praxiserfahrung im Betrieb werden abgerundet durch gemeinsame Aktionen wie etwa dem Besuch einer Berufsschule oder ein Bewerbungstraining. „Ziel ist, dass die Jugendlichen anschließend gut vorbereitet sind und sich um einen Ausbildungsplatz bewerben können“, fasst Spier zusammen. „Vielleicht ja sogar bei einem der teilnehmenden Betriebe, die regelmäßig Ausbildungsstellen ausschreiben.“

Dominic Gehle, Leiter der Abteilung Bildung und Integration im Kreis Höxter, der für die Kommunale Koordinierungsstelle Übergang Schule und Beruf sowie die Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss“ verantwortlich ist, ergänzt: „Das Programm ‚backstage.AUSBILDUNG‘ passt sehr gut zu den bereits etablierten Aktivitäten zur Berufsorientierung im Kreis Höxter, wie etwa die Berufsfelderkundungstage und den Tag der offenen Betriebstür.“ Der Programmstart ist im März 2020. Das Programm hat eine Laufzeit von vier Monaten. Von den Schülerinnen und Schülern wird Interesse an einer dualen Berufsausbildung, die Offenheit für neue Erfahrungen sowie die Bereitschaft erwartet, sich mindestens sechsmal innerhalb der Programmlaufzeit mit ihrem Ausbildenden beziehungsweise innerhalb des Rahmenprogramms mit den anderen Teilnehmern zu treffen. Die Treffen und Praxisphasen finden außerhalb der Schulzeit statt. Die Teilnahme an dem Programm ist kostenlos.

Anmeldeschluss ist der 16. Februar. Das Anmeldeformular sowie weitere Informationen sind zu finden auf www.natur-und-technik.org/backstage. Rückfragen beantwortet Nina Eichhorn (eichhorn@kreis-hoexter.de, 05271/965-3615).

Kommunale Koordinierungsstelle Kreis Höxter Die Kommunale Koordinierungsstelle spielt eine zentrale Rolle in der Umsetzung der Landesinitiative „Kein Abschluss ohne Anschluss (KAoA)“ im Kreis Höxter. Das Ziel von KAoA ist, dass alle Schülerinnen und Schülern eine realistische und für sie passende Anschlussperspektive wie z.B. einen Ausbildungs- oder Studienplatz nach dem Schulabschluss haben. Um das zu erreichen, wurde an allen allgemeinbildenden Schulen ein verbindlicher Prozess der Berufs- und Studienorientierung eingeführt, der ab der 8. Klasse beginnt. Die Kommunale Koordinierungsstelle vernetzt alle an KAoA vor Ort beteiligten Akteure und Partner, das sind u.a. die Bundesagentur für Arbeit mit den Arbeitsagenturen, die Schulen und Berufskollegs, Jugendhilfe, Bildungsträger, Wirtschaftsorganisationen und Kammern. Sie stellt sicher, dass Zielsetzungen, Absprachen und Regeln bzgl. Transparenz, Kommunikation und Zusammenarbeit zwischen den Akteuren getroffen, Schnittstellen optimiert und Entwicklungsprozesse angestoßen werden. Die Umsetzung der Landesinitiative im Übergang Schule-Beruf erfolgt mit finanzieller Unterstützung des Landes Nordrhein-Westfalen und des Europäischen Sozialfonds.

Der Verein Natur und Technik Der Verein Natur und Technik e.V. hat sich zum Ziel gesetzt, junge Menschen im Kreis Höxter für die sogenannten MINT-Fächer (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik) zu begeistern, sie zu fördern und an Berufe im MINT-Bereich heranzuführen. Unterstützt durch vier pädagogische Beiräte werden für Kinder und Jugendliche von der Kita über die Schule bis zum Ende der beruflichen Ausbildung Projekte und Workshops initiiert und umgesetzt sowie mit Vereinsmitteln weitere Projekte der MINT-Förderung im Kreis unterstützt. Der Verein ist Träger des lokalen zdi-Netzwerks Natur und Technik Bildungsregion Kreis Höxter. zdi steht für „Zukunft durch Innovation.NRW“. Koordiniert wird zdi vom Wissenschaftsministerium NRW. Landesweite Partner sind unter anderem das Schulministerium, das Wirtschaftsministerium und die Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit. Die Arbeit des Vereins wird im Kreis Höxter durch Unternehmen, Einrichtungen sowie weitere private und öffentliche Akteure unterstützt und aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert. Maßnahmen zur vertieften Berufs- und Studienorientierung werden mit finanzieller Unterstützung der Regionaldirektion NRW der Bundesagentur für Arbeit und des Wissenschaftsministeriums NRW durchgeführt.

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Neue Arbeitsplätze für den Sozialen Arbeitsmarkt

euwatec bekommt eine Förderung aus dem Innovationsfonds

Landrat Dr. Axel Lehmann überreicht den Förderbescheid an Hermann Ritter (Geschäftsführer euwatec gGmbH), mit ihnen freuen sich Thomas Jeckel (Geschäftsführung Netzwerk Lippe) und Sabine Beine (Fachdienstleitung „Soziales und Integration“ beim Kreis Lippe).

Landrat Dr. Axel Lehmann überreicht den Förderbescheid an Hermann Ritter (Geschäftsführer euwatec gGmbH), mit ihnen freuen sich Thomas Jeckel (Geschäftsführung Netzwerk Lippe) und Sabine Beine (Fachdienstleitung „Soziales und Integration“ beim Kreis Lippe).

Kreis Lippe. Mit dem Innovationsfonds sollen zusätzliche Arbeitsplätze für den Sozialen Arbeitsmarkt geschaffen werden. 300.000 Euro pro Jahr stellen der Kreis Lippe und das Netzwerk Lippe, die kommunale Beschäftigungsförderungsgesellschaft, für Projekte zur Verfügung, die auf Grundlage des Teilhabechancengesetzes geplant sind.

Nun hat mit der Firma euwatec gGmbH ein erfahrener Träger im Bereich Beschäftigungs- und Qualifizierungsmaßnahmen den ersten Förderbescheid aus den Händen von Landrat und Verwaltungsratsvorsitzender des Jobcenters Dr. Axel Lehmann entgegen genommen. „Neue Beschäftigungsperspektiven für Langzeitarbeitslose sind fest in unserem Zukunftskonzept Lippe 2025 verankert. Die ersten Personen konnten wir schon in Arbeit bringen und wir haben dabei unsere Erwartungen für 2019 schon übertroffen. Die Förderung für euwatec ist ein weiterer Schritt in die richtige Richtung“, freut sich Dr. Lehmann.

Mit den Mitteln in Höhe von 50.000 Euro wird das Projekt „Werkstatt für Arbeit und Technik“ in Detmold gefördert. In dieser Werkstatt wurden bisher kleinere Auftragsarbeiten im Bereich der Elektromontage und Verpackung durchgeführt. Zukünftig soll der Betrieb auf eine marktgängige Produktion umgestellt werden, die im Kern aus Hilfs- und Zuarbeiten durch aktuell nicht für den ersten Arbeitsmarkt geeignete Mitarbeiter besteht. Hermann Ritter von der Firma euwatec berichtet über die Planung mit der Förderung: „Bisher wurden in der Werkstatt bereits über 2.000 Langzeitarbeitslose durch die Schaffung von Arbeitsgelegenheiten gefördert. Zukünftig sollen mindestens 15 Arbeitsplätze für den Sozialen Arbeitsmarkt entstehen. Dadurch wird Menschen die soziale Teilhabe am Arbeitsmarkt ermöglicht, die ansonsten aus vielfältigen individuellen Gründen keine Beschäftigungsmöglichkeit aufnehmen könnten.“ Darüber hinaus soll soll eine dauerhafte Beschäftigungsmöglichkeit geschaffen werden.

Das Anfang 2019 eingeführte Teilhabechancengesetz fördert sozialversicherungspflichtige Beschäftigung auf dem allgemeinen und sozialen Arbeitsmarkt. Das Gesetz unterscheidet sich von bisherigen Programmen durch die Höhe und Dauer der Förderung. Zudem können alle Arbeitgeber bei der Vermittlung der Arbeitslosen einbezogen werden. So erhalten Arbeitgeber, die eine Person einstellen, für maximal fünf Jahre einen Lohnkostenzuschuss. Im Gegensatz zu anderen Städten und Kreisen zeichnet den Kreis Lippe die Einbindung des Teilhabechancengesetzes in ein Gesamtkonzept zur Weiterentwicklung und zum Ausbau eines Sozialen Arbeitsmarktes in der Region aus.

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Azubis oder Praktikanten für MINT-Jobs gesucht

Kreis Lippe. Es ist ein kleines Jubiläum: Bereits zum zehnten Mal veranstaltet das zdi-Zentrum Lippe.MINT am Dienstag, 8. Oktober, von 8 bis 13 Uhr einen Tag „Naturwissenschaften und Technik in Beruf und Studium erleben“ in der Phoenix Contact Arena in Lemgo. Interessierte Akteure sind auch in diesem Jahr dazu eingeladen, sich mit Workshops, Führungen und Ausstellungsständen zu beteiligen. Auch für Schüler ist die Anmeldung noch möglich.

Beim Lippe.MINT-Tag steht Praxis im Vordergrund. (Foto: zdi-Zentrum Lippe.MINT)

Beim Lippe.MINT-Tag steht Praxis im Vordergrund. (Foto: zdi-Zentrum Lippe.MINT)

Die Veranstaltung unterstützt die Nachwuchsförderung im Bereich MINT. Der Lippe.MINT-Tag führt Schüler mit regionalen Unternehmen und Hochschulen zusammen. Erwartet werden bis zu 1.000 Schüler der Jahrgangsstufen 8 bis 13, die sich speziell für Naturwissenschaft und Technik interessieren.

Um dem drohenden Fachkräftemangel vorzubeugen, haben Unternehmen und (Hoch-)Schulen die Gelegenheit, gezielt für Ausbildungsberufe und Studiengänge Werbung zu machen und in Workshops potentielle Auszubildende und Studierende kennenzulernen. Jugendliche bekommen dabei Informationen über MINT-Ausbildung und MINT-Studium aus erster Hand und können über Gutscheine einen Schnuppernachmittag im Unternehmen verbringen.

Dazu findet ein Rahmenprogramm mit einem MINT-Quiz und Beratungen durch die Agentur für Arbeit statt.

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Agentur für Arbeit Bielefeld: Arbeitsmarktbericht vom August 2019

Bielefeld. Es ist ein Anstieg der Arbeitslosenquote im zweiten Ferienmonat (August 2019 ) ermittelt worden. Der Arbeitsmarkt im August 2019 (Stadtgebiet Bielefeld): Hier zur Übersicht die Zahlen u. Fakten:

*       Im August sind 180 Menschen mehr von Arbeitslosigkeit betroffen als im Juli

*       Die Zahl arbeitsloser Personen liegt in diesem Monat bei 13.493

*       Die Arbeitslosenquote im Stadtgebiet Bielefeld steigt damit leicht auf 7,5 Prozent

*       Unternehmen melden im August 698 neue Arbeitsstellen für Bielefeld

IHK – Zahlenspiegel ,,Daten und Fakten 2019’’ erschienen

Neue Informationen über den Wirtschaftsraum Ostwestfalen liefert der druckfrische Zahlenspiegel ,,Daten und Fakten 2019″ der Industrie – und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld (IHK).
Bielefeld. Das zwölfseitige Faltblatt informiert in kurzer und übersichtlicher Form über die wesentlichen Zahlen der gewerblichen Wirtschaft Ostwestfalens. Es zeigt wirtschaftliche Trends im Vergleich zu Bund und Land auf und benennt Arbeitsbereiche und Ansprechpartner bei der IHK. In der Informationsbroschüre finden sich detaillierte Angaben beispielsweise über die Kaufkraft in den Kreisen, über die Umsatzentwicklung in der ostwestfälischen Industrie, zur Entwicklung der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und Berufsausbildung sowie zu Gewerbesteuern, den Investitionen im Verarbeitenden Gewerbe und dem Bruttoinlandsprodukt.
Das Faltblatt liefert darüber hinaus Informationen für die tägliche Arbeit von Unternehmen, Wirtschaftsberatern, Verbänden und Verwaltungen. Es kann bei der IHK (Kristina Fuchs) per E – Mail: k.fuchs@ostwestfalen.ihk.de kostenlos angefordert werden.
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Recht auf Homeoffice

Nur 1,5 Prozent aller Stellenangebote in Deutschland bieten diese Möglichkeit an. Adzuna analysiert rund 481.000 Stelleninserate in Deutschland auf ihr Homeoffice-Angebot. 1,5 Prozent aller Stellenausschreibungen bieten Heimarbeit an. Große Unterschiede zwischen den Bundesländern und 20 größten Städten

Frankfurt am Main, – Die Grünen fordern aufgrund steigender Temperaturen ein “Recht auf Homeoffice” für deutsche Arbeitnehmer. In Deutschland bieten Arbeitgeber dies jedoch nur in 1,5 Prozent der Stellenangebote an. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse der Jobsuchmaschine Adzuna www.adzuna.de, welche 481.000 Stellenangebote in Deutschland daraufhin untersucht hat. Bundesländer im Vergleich: Berlin ist die Homeoffice-Stadt: Berlin hat im Vergleich aller deutschen Bundesländer das größte Homeoffice-Angebot: In 2,66 Prozent (780 Inserate) aller 29.500 verglichenen Stellenausschreibungen wird Arbeitnehmern die Möglichkeit gegeben, von zu Hause aus zu arbeiten. Die zweitmeisten Angebote mit dieser Option finden Jobsuchende in Hamburg: In der Hansestadt wird Homeoffice aktuell in 2,1 Prozent (460 Inserate) aller 21.700 Stellenangebote mit ausgeschrieben. Dahinter folgt Hessen mit 1,84 Prozent auf Rang drei.

Saarland, Brandenburg, Schleswig-Holstein: Hier müssen Arbeitnehmer im Büro bleiben: Im Saarland geben nur 0,4 Prozent der Stellenausschreibungen die Option an, von Zuhause aus zu arbeiten – schlechtester Wert des Rankings. Auch in Brandenburg und in Schleswig-Holstein nennen nur 0,57 Prozent bzw. 0,6 Prozent der Arbeitgeber das Angebot von Homeoffice explizit in den Stellenausschreibungen. Städtevergleich: München mit den meisten Homeoffice-Angeboten: Im Vergleich der 20 größten deutschen Städte rangiert die bayerische Landeshauptstadt auf dem ersten Platz. Dort wird Homeoffice in 3,51 Prozent der insgesamt 24.000 Stellenanzeigen (850 Inserate) mit angeboten.  Mit 3,44 Prozent sichert sich Düsseldorf den zweiten Platz im Städteranking. Dort beinhalten 330 der insgesamt 9.600 Inserate das Angebot. Auch im benachbarten Köln bieten 3,33 Prozent der Stellenangebote die Möglichkeit an (350 von 10.500 Inseraten). Die für ihre Start-ups bekannten Städte Berlin und Hamburg liegen dagegen deutlich hinter den  am besten platzierten Städten: Berlin landet mit 2,66 Prozent auf dem siebten Platz, Hamburg kann sich knapp den zehnten Platz mit 2,1 Prozent sichern.

Kaum Homeoffice in Duisburg und Wuppertal: Das geringste Homeoffice-Angebot des Städtevergleichs ist in den Stellenanzeigen von Duisburg und Wuppertal zu finden: Mit 0,70 Prozent bzw. 0,72 Prozent schneiden sie im Vergleich der 20 größten Städte Deutschlands am schlechtesten ab. Den drittletzten Platz belegt die Hansestadt Bremen mit 0,93 Prozent (50 von 5.400 Inseraten).

Sämtliche Daten der Analyse finden Sie unter: www.adzuna.de/blog/2019/07/25/homeoffice

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Mitmach-Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ gestartet:

Bielefeld. Bei schönem Wetter macht es besonders Spaß: Das Fahrrad aus dem Keller oder der Garage holen und los geht es. Viele Menschen aus Bielefeld freuen sich auf die gemeinsame Aktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ von der AOK und dem Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Club (ADFC).

Bei der Mitmachaktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ an mindestens 20 Tagen in Bielefeld mit dem Rad zur Arbeit fahren, das fördert die Gesundheit, die Fitness und schont den Geldbeutel. Foto: AOK/hfr.

Bei der Mitmachaktion ‚Mit dem Rad zur Arbeit‘ an mindestens 20 Tagen in Bielefeld mit dem Rad zur Arbeit fahren, das fördert die Gesundheit, die Fitness und schont den Geldbeutel. Foto: AOK/hfr.

Vom 1. Mai bis zum 31. August gilt es an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Fahrrad zur Arbeit zu fahren. „Wer regelmäßig zur Arbeit radelt, fördert nachhaltig seine Gesundheit und Fitness, schont die Umwelt und seinen eigenen Geldbeutel“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner. Interessierte können sich online unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de anmelden.Das vorgegebene Ziel an mindestens 20 Arbeitstagen mit dem Rad zur Arbeit zu fahren, können selbst Einsteiger gut erreichen. Aber auch Pendler, die das Rad bis zur Bus- oder Bahnhaltestelle nutzen, dürfen gern teilnehmen. Und mit bis zu vier Kollegen ist sogar eine Anmeldung als Team möglich.

Für die AOK NordWest verbinden sich bei dieser Aktion Gesundheitsförderung und Umweltschutz ganz natürlich miteinander. Über die Aktionshomepage kann der eigene Kalorienverbrauch und die Einsparungen an Kohlendioxid (CO2) durch den Verzicht auf das Auto ermittelt werden. Die Teilnahmeunterlagen mit dem Aktionskalender gibt es ab sofort in jedem AOK-Kundencenter oder registrieren unter www.mit-dem-rad-zur-arbeit.de und dort den Aktionskalender online ausfüllen. Im Aktionskalender kreuzt jeder die Tage an, an denen er mit dem Rad zur Arbeit gefahren ist. Unter allen Teilnehmern und auch den Teams werden am Ende attraktive Preise ausgelost, die alle von Drittfirmen zur Verfügung gestellt wurden.

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Jahreshauptversammlung der AGBI

 
Bielefeld. Die Arbeitsgemeinschaft Bielefelder Beschäftigungsinitiativen AGBI e.V. ist seit 35 Jahren ein lokaler Dachverband von aktuell 17 Bielefelder Gesellschaften und Vereinen, die Angebote für Langzeitarbeitslose und für Jugendliche ohne Ausbildung organisieren.
 
Den geschäftsführenden Vorstand bilden Bruno Hartmann (Profil Grünbau), Dr. Markus Schäfer (Verein BAJ) und Anke Schmidt (Kurz Um-Meisterbetriebe) sowie als Beisitzer Peter Struck von der Aidshilfe und Reinhard Dörr (proWerk).
bei der Jahreshauptversammlung – die AGBI-Mitglieder vlnr: Bruno Hartmann/Profil, Anke Schmidt/Kurz Um, Matthias Rotter/Der Paritätische, Reinhard Dörr/proWerk Bethel, Cornelia Borgmann/Drogenberatung, John

Bei der Jahreshauptversammlung – die AGBI-Mitglieder ( vlnr):
Bruno Hartmann/Profil, Anke Schmidt/Kurz Um, Matthias
Rotter/Der Paritätische, Reinhard Dörr/proWerk Bethel,
Cornelia Borgmann/Drogenberatung, John

Neben dem Arbeits- und Finanzbericht des Vorstandes war das Hauptthema der diesjährigen Mitgliederversammlung das neue Teilhabenchancengesetz des Bundes.

Die Mitglieder der AGBI bieten mit dieser Förderung bereits eine Vielzahl von neuen, sozialversicherten Arbeitsstellen an und sind bei der Besetzung seit Jahresbeginn schon weit fortgeschritten. Das Coaching der neuen Mitarbeiter wird begleitend durch einen Verbund aus drei Mitgliedern der AGBI durchgeführt.

Zur Arbeitsgemeinschaft gehören klassische Beschäftigungsinitiativen wie die GAB oder der Verein Profil genauso wie der Stiftungsbereich proWerk in der Stiftung Bethel und Träger mit Ausbildungsangeboten wie der Verein BAJ oder die Kurz Um-Meisterbetriebe.

Aber auch beispielsweise die Aidshilfe mit ihrer Tierpension ist AGBI-Mitglied und bietet jetzt neue Arbeitsstellen an. Als neuestes Mitglied wurde in der Jahreshauptversammlung einstimmig der Keimzeit e.V. aufgenommen. Wie Versammlungsleiter Dr. Markus Schäfer vor den Mitgliedern betonte, hält die AGBI ein ungewöhnlich breitgefächertes Berufsspektrum und differenziertes Qualifizierungsniveau vor.

Diese ausgeprägte Trägerlandschaft sei in NRW eine Seltenheit Viele der Mitglieder bieten auch Dienstleistungen und Produkte für Kunden an.  Die AGBI fördert kollegial die Kooperation der Mitglieder. So wurde  eine gemeinsame Fortbildung zum Thema sprachsensibles Anleiten von Maßnahmeteilnehmern durchgeführt, so Anke Schmidt im Arbeitsbericht des Vorstandes. Kassenwart Bruno Hartmann stellte den Finanzbericht des Vereins vor und konnte einen ausgeglichenen Haushalt und positiven Kontostand vermelden. www.AGBI-Bielefeld.de

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Neue DGB-Studie

Dringender Handlungsbedarf bei Arbeitszeiten

Bielefeld. Eine aktuelle Studie des DGB NRW zeigt, dass die Arbeitszeiten in den Betrieben aus dem Ruder laufen. „Die Bedürfnisse der Beschäftigten sind in den letzten Jahren aus dem Blick geraten und die Arbeit hochgradig flexibel nach den Bedürfnissen der Unternehmen aus gerichtet. Das muss sich ändern. Der Mensch muss wieder im Mittelpunkt stehen!“, erklärt DGB-Regionsgeschäftsführerin Anke Unger. Die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in Ostwestfalen-Lippe wünschen sich aus Sicht der Gewerkschaften selbstbestimmtere Arbeitszeiten, um Beruf und Privatleben besser in Einklang zu bringen.

Insbesondere die gute wirtschaftliche Lage der Betriebe in Ostwestfalen-Lippe und der digitale Wandel ermöglichten es, den Beschäftigten mehr Freiheit zu verschaffen, ihre Arbeitszeit eigenverantwortlich zu gestalten. Dieser Spielraum sollte aus Sicht des DGB genutzt werden. Daneben seien allerdings auch neue gesetzliche Regelungen erforderlich, um die Beschäftigten vor der Entgrenzung ihrer Arbeit zu schützen. Anke Unger: „Wir müssen dafür sorgen, dass Druck von Beschäftigten genommen wird – Überstunden, Arbeitsverdichtung und Erreichbarkeit rund um die Uhr machen krank.“

Die Gewerkschaften stellten sich den Herausforderungen in der Arbeitszeit und brächten konkrete Vorschläge in aktuelle Tarifrunden ein. Ein gutes Beispiel liefere die IG Metall mit dem Ziel, eine befristete 28-Stunden-Woche in der Metall- und Elektroindustrie tarifpolitisch durchzusetzen. Daneben müsse sich aber auch die Politik der Arbeitszeitfrage annehmen. „Die Gewerkschaften erwarten, dass die neue Bundesregierung das Rückkehrrecht von Teilzeit in Vollzeit in den ersten 100 Tagen auf den Weg bringt!“, betont Unger.

Der DGB-Arbeitszeitreport macht deutlich, dass fast die Hälfte der Beschäftigten in NRW nach eigenen Angaben regelmäßig Überstunden macht, jede/r Fünfte ohne dafür entlohnt zu werden. Zudem arbeitet fast ein Viertel häufig am Wochenende. Jede/r Fünfte muss sich kurzfristig auf veränderte Arbeitszeiten einstellen und jede/r dritte Beschäftigte in NRW berichtet, von Arbeitsverdichtung betroffen zu sein. Jede/r Fünfte gibt zudem an, in seiner Freizeit erreichbar sein zu müssen. Einfluss auf die eigene Arbeitszeitgestaltung hat weniger als die Hälfte der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer in NRW.

Hintergrund: Die Daten stammen aus einer bundesweit repräsentativen Befragung des DGB-Index Gute Arbeit aus dem Jahr 2017. In NRW wurden dazu 798 abhängig Beschäftigte aus allen Branchen, Einkommens- und Altersgruppen, Betriebsgrößen und Beschäftigungsverhältnissen telefonisch befragt.

Den ganzen Report können Sie hier herunterladen: https://nrw.dgb.de/arbeitszeit