Schonend implantieren, exakt fräsen, schnell entlassen

42. Brakeler Fortbildungstagung für Orthopäden 

Bad Driburg. Unter dem Titel „Endoprothetik auf dem Weg zur Perfektion“ trafen sich knapp 100 Spezialisten im Hotel Gräflicher Park Grand Resort, um über die aktuellen Entwicklungen auf diesem Gebiet zu diskutieren. „Die Schulterendoprothetik mit ihren Innovationen nimmt hier sicherlich einen besonderen Stellenwert ein“, sagt Organisator Prof. Dr. Rolf Haaker, Chefarzt der Klinik für Orthopädie des Klinikum Weser-Egge, „aber auch der seit fast 15 Jahren in unserer Klinik etablierte, äußerst erfolgreiche minimal-invasive Zugang zum Hüftgelenk.“ 

Experten aus Bielefeld, Hannover, Lage und Bad Driburg trafen sich zur Diskussion im Hotel Gräflicher Park Grand Resort, v.l.: Dr. Mojtaba Sakkaii, Prof. Dr. Ludger Bernd, Hartmut Weniger, Dr. Hartmut Heinze, Dr. Mariusz Wojciechowski, Dr. Dragan Jeremic, Dr. Peter Savov, KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes und Prof. Dr. Rolf Haaker.

Experten aus Bielefeld, Hannover, Lage und Bad Driburg trafen sich zur Diskussion im Hotel Gräflicher Park Grand Resort, v.l.: Dr. Mojtaba Sakkaii, Prof. Dr. Ludger Bernd, Hartmut Weniger, Dr. Hartmut Heinze, Dr. Mariusz Wojciechowski, Dr. Dragan Jeremic, Dr. Peter Savov, KHWE-Geschäftsführer Christian Jostes und Prof. Dr. Rolf Haaker.

Besonders interessiert waren die Teilnehmer an den beiden Ansätze zur Verbesserung des Behandlungserfolgs beim Einbau von Knieprothesen. „Wird einerseits – wie zur Jahrtausendwende – wieder auf die exakte Fräsarbeit des Roboters gesetzt, so wird andererseits ein natürlicher Weg  bei der Implantation einer Knietotalendoprothese verfolgt: Wer X-Beine hat, bekommt eine entsprechende Prothese, wer O-Beine hat, eine andere. Wir sprechen von der natürlichen Beinachse des Patienten“, betont Haaker. Die Achse kann mit und ohne Navigationsgerät kontrolliert werden. Dem Ausmaß, das X-Bein oder das O-Bein zu belassen, wie es war, sind selbstverständlich Grenzen gesetzt, sagt der Facharzt: „Durch Navigationsgeräte wird vor allem die Spannung der Bänder genau berechnet und kontrolliert.“

Die Experten widmeten sich in der anschließenden Diskussion auch den weiter zunehmenden wirtschaftlichen Herausforderungen, die die immer straffere Durchführung der Akutkrankenhausbehandlung beinhaltet. So werden Patienten im Rahmen eines „Fast-Track-Programms“ heute bereits am Abend der Operation mit einem künstlichen Hüft- oder Kniegelenksersatz vor das Bett gestellt. Meist dürfen sie nach vier bis sieben Tagen unter Vollbelastung das Krankenhaus in die Anschlussheilbehandlung  verlassen. Dies führe zu wesentlich besseren Behandlungsergebnissen als ein längerer Krankenhausaufenthalt, so Haaker.

Die Arbeit für die Anschlussheilbehandlung in Rehakliniken hat sich dadurch geändert. Das wurde von dem Referenten Dr. Hartmut Heinze, Chefarzt Orthopädie und Unfallchirurgie der Marcus Klinik in Bad Driburg, aber durchweg positiv bewertet: „Wir begrüßen die raschere Behandlung in den Akutkliniken, soweit die Operation technisch perfekt durchgeführt und die Wundheilung problemlos verläuft.“

Heilpraktiker Stiv Dudkin