Rodenbeck ist cooler: Graffiti-Workshop bringt Farbe in den Stadtbezirk

Minden. Wer in Rodenbeck durch die Straßen geht, dem fallen jetzt einige bunte Stromkästen ins Auge. In den Osterferien (23. bis 26. April) sind sechs Kinder kreativ geworden – sie haben beim Graffiti- und Stencil-Workshop mitgemacht. Sie haben Farbe auf die tristen Stromkästen gebracht. Dazu wurden unterschiedliche Motive entwickelt und verschiedene Stencil-Techniken (Schablonen) ausprobiert.

Bunte Wand vor Begegnungszentrum Rodenbeck Bild: Stadt Minden

Bunte Wand vor Begegnungszentrum Rodenbeck
Bild: Stadt Minden

„Ganz nebenbei vermitteln wir so selbstständiges künstlerisches Arbeiten und zeigen, worauf es beim Graffiti ankommt“, sagt Sandy Kranich vom Kinder- und Jugendtreff Westside Am Ende waren drei Stromkästen und eine Wand vor dem Haus der Begegnung in Rodenbeck neu und bunt gestaltet. Gemeinsam mit dem Graffiti-Künstler Tim Methfessel aus Bielefeld ging es am ersten Tag mit der Reinigung und Grundierung der Stromkästen los. Danach begann der Kreativ-Prozess. Die Frage nach den richtigen Motiven stand im Raum. Ein Brainstorming brachte die Idee „Candyland“ ans Licht und danach gab es kein Halten mehr. „Die Kids sprudelten nur so vor Ideen. Da gab es rosafarbene Zuckerwatte-Schafe, große Cupcakes und ein buntes Einhorn, die alle auf die Wand gesprayt werden sollten“, so Sandy Kranich.

Tim Methfessel machte einen ersten Rohentwurf und dann ging es für die Gruppe nach draußen. Die Linien gab der Bielefelder vor, den Rest füllten die Kinder aus. „Es ist gar nicht so leicht eine Farbdose so lange zu halten, denn irgendwann tut der Finger ganz schön weh“, meint Peer. Er war bereits zum zweiten Mal bei dem Ferienangebot mit dabei. Im vergangenen Jahr hatte der Kinder- und Jugendtreff Westside zusammen mit dem Kulturbüro und dem Quartiersmanagement die Idee umgesetzt. Mit ins Boot kam die Westfalen Weser Netz GmbH. Sie ist Eigentümerin der Stromkästen. „Für uns ist die Umgestaltung ein eindeutiges Plus. Oft sind die Kästen beschmiert, aber die bemalten bleiben schön und werden nicht von anderen beschmutzt“, unterstreicht Jens Dertmeier von der Westfalen Weser Netz GmbH. Und bei der Gestaltung sind die Kinder sehr frei.

Einzige Bedingungen sind: keine politischen Motive und keine Filmszenen. „Es geht darum, dass etwas Selbsterdachtes und nichts Abgemaltes entwickelt wird“, so Marie Toepper vom Kulturbüro. Finanziert wurde das Projekt in diesem Jahr aus dem städtischen Fördertopf Kulturelle Stadtteilarbeit. Außerdem hat die Westfalen Weser Netz GmbH einen Teil der Kosten als Spende getragen. Rodenbeck ist durch die Graffiti-Aktion cooler geworden und die neugestalteten Flächen sind für alle da. Die Kinder lernen dabei, dass sie selbst ihren Stadtbezirk umgestalten können. Wenn es nach den Kids geht, dann kann das Projekt auch im kommenden Jahr nochmal gemacht werden. Spaß hatten alle und es gibt in Rodenbeck noch einige Stromkästen, die einen neuen Anstrich vertragen können.

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