Preise für Eigenheime und Wohnungen leicht gestiegen

Neuer Immobilienpreisspiegel des Gütersloher Maklervereins e. V. für den Kreis: Preise für Eigentumswohnungen und Häuser in allen 13 untersuchten Orten gestiegen: In Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück waren Steigerungen mit bis zu fünf Prozent am höchsten.

Gütersloh. Der Wunsch nach eigenen vier Wänden reißt im Kreis Gütersloh nicht ab. Niedrige Zinsen sowie hohe Geldvermögen, die vererbt werden beziehungsweise mit denen Eltern ihren Kindern beim Eigenheimerwerb unter die Arme greifen, sorgen für eine hohe Nachfrage. Auch als Altersvorsorge erlangen eigene vier Wände, egal ob vermietet oder selbst genutzt, eine wachsende Bedeutung.

Entsprechend sind in nahezu allen Städten des Kreises die Preise für frei stehende Eigenheime und Eigentumswohnungen gestiegen. Dies geht aus dem neuen Immobilienpreisspiegel 2016 des Gütersloher Maklervereins hervor. In dem Netzwerk sind 40 lokale Immobiliendienstleister wie Makler, Verwalter und Sachverständige organisiert. Sie ermittelten die aktuellen Immobilienpreise für 13 Orte.

Erwartungsgemäß sind die Immobilienausgaben in Gütersloh am höchsten, hier kam es in den zurückliegenden Monaten auch zu den größten Steigerungen. So kosten Wohnungen in Gebrauchthäusern in guten und sehr guten Lagen der Kreisstadt mit durchschnittlich 1.070 bis 1.670 Euro pro Quadratmeter fünf Prozent mehr als vor einem Jahr. In Rheda-Wiedenbrück kletterten die Preise ebenfalls um fünf Prozent auf 980 bis 1.580 Euro. Um vier Prozent erhöhten sich die Wohnungspreise in Steinhagen: auf 990 bis 1.490 Euro pro Wohnquadratmeter. Um den gleichen Prozentsatz legten sie außerdem in Verl zu auf aktuell 1.040 bis 1.580 Euro. Gleiches gilt für Werther, wo Wohnungskäufer an stark nachgefragten Standorten 935 bis 1.520 Euro einrechnen müssen.

Moderate Steigerungen von ein beziehungsweise zwei Prozent müssen Wohnungserwerber in Borgholzhausen, Harsewinkel, Herzebrock-Clarholz, Langenberg, Rietberg, Schloß Holte-Stukenbrock und Versmold hinnehmen. Dabei sind die Einstiegskosten mit 640 Euro in Langenberg am niedrigsten und in Schloß Holte-Stukenbrock mit 800 Euro am höchsten. Um drei Prozent erhöhten sich die Preise in Halle, auf 910 bis 1.470 Euro.

„Im Gegensatz zu den zurückliegenden Jahren, in denen vor allem in den größeren Städten Gütersloh und Rheda-Wiedenbrück die Preise anstiegen, während sie in kleineren Orten eher stabil blieben, erleben wir jetzt auf breiter Front Preiserhöhungen, also in allen untersuchten Kommunen“, fasst Ludger Kaup, Vorsitzender des Maklervereins, die Entwicklung zusammen.

Dies konstatiert er auch für den Bereich der freistehenden Häuser sowie der Doppelhaushälften und Reihenhäuser.

Für ein frei stehendes, gebrauchtes Eigenheim in sehr guter Wohnlage mit etwa 150 Quadratmeter Wohnfläche müssen in Gütersloh mit 208.000 bis 330.000 fünf Prozent mehr eingeplant werden als vor einem Jahr. Die gleiche prozentuale Erhöhung ließ in Rheda-Wiedenbrück die Preise auf aktuell 198.000 bis 275.000 Euro steigen.

Für Häuser in mittelguten Lagen sind 158.000 bis 208.000 Euro fällig; für Reihen- und Doppelhäuser 105.000 bis 150.000 Euro. Gleichhohe Preisanpassungen gab es auch in Rheda-Wiedenbrück. In bevorzugten Wohnlagen kosten Eigenheime 198.000 bis 275.000 Euro, an mittelguten Standorten 145.000 bis 198.000 Euro. Reihen- und Doppelhäuser schlagen in diesem Segment mit 110.000 bis 146.000 Euro zu Buche.

„Am günstigsten sind in der Region Eigenheime mit mittelgutem Wohnwert zu 107.000 bis 138.000 Euro in Langenberg“, erklärt Peter Oesterhelweg, stellvertretender Vorsitzender des Maklervereins. Für vergleichbare Objekte müssen in Rietberg und Schloß Holte-Stukenbrock maximal 178.000 Euro eingerechnet werden und damit zwei Prozent mehr als vor einem Jahr. Die geringsten Preiserhöhungen im Bereich der Eigenheime und Doppelhaushälften gab es mit einem Prozent in Versmold und Langenberg. In den anderen Kommunen lagen sie bei bis zu fünf Prozent.

Prognose für das Jahr 2016: Weiterhin Steigerungen in allen Immobiliensegmenten

Die Experten des Maklervereins rechnen im laufenden Jahr im Kreis weiterhin mit steigenden Eigenheimpreisen von zwei bis fünf Prozent. Gleiches gilt für den Bereich der Eigentumswohnungen. Im Neubau-Erstbezug könnten die Steigerungen wegen den verschärften Energieanforderungen durch die Energie-Einsparverordnung (EnEV) etwas höher ausfallen und bei fünf bis acht Prozent liegen, prognostiziert Kaup.