NRW-Landesregierung hat offenes Ohr für Anregungen der Waldbesitzer

Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Umweltministerium, tauschte sich in Barntrup mit Landesverband Lippe und weiteren lippischen Waldbesitzern über aktuelle Herausforderungen aus

Barntrup. Der Hettberg nördlich von Barntrup-Alverdissen steht symbolisch für viele Nadelwälder in Lippe: Tote, rotbraune Fichten wechseln ab mit bereits geräumten Kahlflächen. Er bot nun die Kulisse für einen fachlichen Austausch mit Vertretern der NRW-Landesregierung zum Thema „Zukunft der Forstwirtschaft“: Dr. Heinrich Bottermann, Staatssekretär im NRW-Ministerium für Umwelt, Landwirtschaft, Natur- und Verbraucherschutz, und Dr. Christoph Leifer, stellvertretender Leiter der Abteilung Forsten, Naturschutz, sowie der Bundeswaldbeauftragte Cajus Caesar waren gekommen, um sich mit privaten und öffentlichen Waldbesitzern über aktuelle Erfahrungen aus der Praxis auszutauschen. Der Termin wurde organisiert durch einen Barntruper Bürgermeisterkandidaten: Borris Ortmeier hatte sich erfolgreich bemüht, verschiedene Vertreter des Waldbauernverbands (Bezirksgruppe Lippe) unter Leitung seiner Vorsitzenden Beatrix Boekstegers sowie die Vertreter des Landesverbandes Lippe einzubinden, damit ein breites Spektrum von Erfahrungen abgebildet werden konnte. Dr. Bottermann, Dr. Leifer und Caesar stellten die Förderprogramme für Waldbesitzer auf Landes- und Bundesebene vor und erläuterten, welche Unterstützungsangebote für die Bewältigung der aktuellen Schadsituation und die Wiederbewaldung zur Verfügung gestellt werden.

Blick von der ehemaligen Fichtenfläche auf einen Buchenabschnitt. Foto: : Landesverband Lippe

Blick von der ehemaligen Fichtenfläche auf einen Buchenabschnitt. Foto: : Landesverband Lippe

So wies Dr. Bottermann darauf hin, dass das Land Nordrhein- Westfalen zur Ergänzung der bestehenden Förderangebote zusätzliche Sondermittel in Höhe von 28 Millionen Euro für den Wald und die Holzwirtschaft bereitstellt. Diese sollen bei der Überwindung der dramatischen Borkenkäfer-Schäden und der Auswirkungen der Corona-Pandemie helfen und zur Entwicklung vielfältiger und klimastabiler Mischwälder beitragen. Insgesamt stehen damit im Jahr 2020 rund 57,5 Millionen Euro zur Unterstützung der Forst- und Holzwirtschaft in Nordrhein-Westfalen bereit. Auch der Bund hat im Rahmen seiner aktuellen Hilfen zur Bewältigung der Corona-Pandemie zusätzliche Mittel für Wald, Forst- und Holzwirtschaft zugesagt.

Die Vertreter von Land NRW und Bund hörten den örtlichen Experten aufmerksam zu und nahmen die Hinweise zu den Förderangeboten und zur Bedeutung eines einfachen und schnellen Antragsverfahrens aufgeschlossen zur Kenntnis. Das Angebot, bei konkreten Fragestellungen bei der Antragstellung die Unterstützung des Landes in Anspruch zu nehmen, nahmen die Waldbesitzer mit Dank an.

Auch Detailfragen wurden diskutiert: So hinterfragten die Privatwaldbesitzer Anzahl und Auswahl der Baumarten bei geförderten Vorhaben und wiesen auf wirtschaftliche Probleme hin. Ebenso wiesen die Waldbesitzer auf Probleme beim Absatz des Schadholzes hin. Dr. Bottermann erläuterte dazu, dass die NRW-Landesregierung sich auch für die Nutzung von Holz im Bau stark mache, um weitere Absatzmärkte zu erschließen. Cajus Caesar warb zudem dafür, dass Waldbesitzer auch potenzielle Sponsoren zur Unterstützung ihrer Arbeit ansprechen. Der Landesverband Lippe machte auf Engpässe bei Forstpflanzen aufmerksam: Weil Waldbesitzer in ganz Deutschland aufforsten müssen, sei die Nachfrage sehr hoch. 

Dr. Bottermann und Dr. Leifer nahmen auch die Anregungen und Wünsche gern mit ins Ministerium, um ihre mögliche Umsetzung zu prüfen. Die Waldbesitzer dankten ihnen ausdrücklich und herzlich für ihr Kommen, für ihr offenes Ohr und den konstruktiven Dialog.

 

image001