»Langfingern das Leben schwer machen« – 20 Fahrräder am Kreishaus codiert

Herford. Zwischen 700 und 800 Fälle von Fahrraddiebstahl gibt es laut Polizei im Kreis Herford jährlich: 20 Fahrradfahrer*innen haben vorgesorgt und sind dem Aufruf zur Fahrrad-Codieraktion des ADFC initiiert durch das Mobilitätsmanagement des Kreises Herford im Rahmen der Europäischen Mobilitätswoche gefolgt. Ein individueller Code im Rahmen des Rads erschwert den Dieben ihr Handwerk deutlich. Den Anfang machte Landrat Jürgen Müller, der das Dienstfahrrad des Kreises mit einem Code gesichert hat.

Codieraktion im Rahmen der EMW am Kreishaus. Foto: Kreis Herford

Codieraktion im Rahmen der EMW am Kreishaus. Foto: Kreis Herford

„Die Fahrradbranche boomt. Gerade jetzt in Zeiten von Corona steigen viele Menschen auf ihr Zweirad um. Eine Codierung, möglichst in Signalfarben, hilft dabei, Diebe schon im Vorhinein abzuschrecken“, erklärt Rolf Overlack vom ADFC Bünde.

Landrat Müller ergänzt: „Unsere Dienstfahrräder werden glücklicherweise viel genutzt. Deshalb ist es umso besser, unsere Räder vor Diebstahl zu schützen. Alle Fahrradfahrenden sollte über eine Codierung nachdenken“. Auch Olaf Simon kam zur Fahrrad-Codieraktion vor dem Kreishaus „Ich hatte schon lange vor, mein Fahrrad codieren zu lassen. Ich fahre seit fast 10 Jahren mit dem Rad zur Arbeit – und mittlerweile nehme ich es auch häufig mit in den Urlaub“, erklärt Simon. Da er Mitglied im ADFC ist, weiß er wie sinnvoll so eine Codierung ist. Er findet es gut, dass immer mehr Leute das Fahrrad nutzen. Das sieht man auch an seinem T-Shirt, das eindeutig fahrradfreundlich ist.

Der ADFC Kreisverband Herford bietet regelmäßig Fahrrad-Codier-Aktionen an. Wann die nächste Aktion stattfindet und weitere Hinweise zum Codieren sind auf der Internetseite des Verbandes zu finden:https://www.adfc-nrw.de/kreisverbaende/kreisverband-herford/service/fahrradcodierung.html

Was ist eine Fahrrad Codierung?

Bei der Codierung wird ein verschlüsselter personenbezogener Code, der aus einer individuellen Ziffern- und Buchstabenkombination besteht, in den Rahmen des Fahrrads graviert. Er setzt sich aus dem Autokennzeichen und Gemeindecode des Ortes zusammen, in dem der Eigentümer wohnt. Hinzukommt eine fünfstellige Zahl für die Straße, drei Ziffern für die Hausnummer sowie Eigentümer-Initialen, möglichst ergänzt durch eine zweistellige Jahreszahl der Codierung.

Wozu eine Fahrrad Codierung?

Für Diebe sind codierte Räder weitgehend uninteressant. Durch die Codierung kann der Besitzer schnell ermittelt werden und somit erschwert sich ein Weiterverkauf, insbesondere auf Flohmärkten oder im Internet. Die Codierung senkt den Verkaufswert erheblich und schreckt potentielle Diebe häufig ab. Die bisherige Erfahrung zeigt, dass eine Codierung die Zahl der Diebstähle deutlich senken und die Aufklärungsquote erhöhen kann. Des Weiteren ermöglicht die Codierung, dass gestohlene oder verlorengegangene Fahrräder nach dem Wiederauffinden, überall in Deutschland, direkt dem Besitzer zugeordnet und ihm zurückzugeben werden können.

MW-DINA2-2020-09-07