Landschaftswächter im Extertal nehmen vielfältige Aufgaben wahr

Landschaftswächter Hans Böhm und Fred PiechnikExtertal. Sie wirken als Bindeglied zwischen den Bürgern und der Behörde im Bereich von Natur und Landschaft und melden wilde Müllkippen, Schwarzbauten oder nicht genehmigte Rodungen von Hecken und Feldgehölzen: Aktuell verrichten in Lippe 41 ehrenamtliche Landschaftswächter ihren Dienst. Im Extertal teilen sich Helmut Depping (Nordwesten von Hüttenhau bis zur Kreisgrenze nach Silixen), Armin Luckat (Südwesten mit Burg Sternberg und Linderhofe bis zur Extertalstraße), Hans Böhm (Nordosten mit Waldgebiet Rintelnscher Hagen) und Fred Piechnik (Südosten mit Bösingfeld bis hinunter nach Hummerbruch und der Hohen Asch) das Gemeindegebiet auf.

„Mein Engagement kam im Zuge der Gründung unserer Umwelt- und Naturschutzgruppe vor mehr als 30 Jahren zustande“, erinnert sich Hans Böhm. „Ich war immer schon viel in der Natur unterwegs und so schließt sich die Tätigkeit als Landschaftswächter einfach stimmig ein“, fügt der 64-Jährige an. Er und seine Kollegen kümmern sich im Extertal unter anderem um die Pflege der Kopfweiden in Silixen und Almena oder um das Naturdenkmal „Ilexgruppe“, ein imposanter, mehrstämmiger Stechpalmenbusch bei Twelen, der wegen seiner Größe und Ausprägung in Lippe einzigartig ist.

Ein weiterer Schwerpunkt ist der Hohlweg bei Linderhofe. Hier ist es unter Beteiligung der Landschaftswacht, vor allem durch den Einsatz von Helmut Depping, sowie der örtlichen Naturschützer gelungen, einen historischen Verbindungsweg (Alter Blomberger Weg) wieder begeh- und erlebbar zu machen.

Hinzu kommen außerdem jährliche Müllsammelaktionen im Frühjahr mit der Gemeinde Extertal und dem Naturschutzbund Deutschland. „Das Thema Müll ist leider immer noch unerfreulich aktuell. Zwar sind die Zeiten der Entsorgung von Kühlschränken, Öfen und anderem Unrat mit ganzen LKW-Ladungen mitten im Wald vorbei, aber vor allem an den Hauptverkehrsstraßen ist die Situation immer noch unbefriedigend“, sagt Hans Böhm. „Es passiert leider immer wieder, dass an unterschiedlichen Stellen wilde Müllkippen entstehen, deren Verursacher nur schwerlich zu erwischen sind. Oftmals wird einfach kurz in eine Einbuchtung gefahren, Kofferraum auf, Müll raus und weg. Wenn wir jedoch irgendwie einen Täter ermitteln können, bringen wir den Fall auch zur Anzeige“, fügt Kollege Fred Piechnik an.

Generell, so die beiden Landschaftswächter einstimmig, sei die persönliche Ansprache und hier und dort auch Überzeugungsarbeit für ihre Tätigkeit wichtig. „Es kommt zum Beispiel häufiger vor, dass man durch Bekannte oder Nachbarn über Vergehen informiert wird und da gilt es dann zuerst mit dem Verursacher zu sprechen und aufzuklären, anstatt unverzüglich die zuständige Behörde zu informieren. Bleibt die Einsicht allerdings aus, führt daran kein Weg vorbei“, erklärt Fred Piechnik, der neben seiner Tätigkeit als Landschaftswächter auch 1. Vorsitzender des Heimat- und Verkehrsvereins Extertal-Bösingfeld ist. „Natürlich sind solche Konfrontationen manchmal unschön aber alles in allem macht mir die Tätigkeit immer noch sehr viel Freude, auch weil sie einen Mehrwert für unsere Landschaft, die Natur und letztendlich auch die Gemeinde hat“, fasst Hans Böhm zusammen.

Für Fragen zur Landschaftswacht im Kreis Lippe steht Anja Diekjobst unter Tel.: 05231-62-6291 oder per E-Mail a.diekjobst@kreis-lippe.de gerne zur Verfügung. Weitere Informationen gibt es im Internet unter www.kreis-lippe.de.

Foto: Ärgern sich über wilde Müllkippen wie diese an der Hamelner Straße: Die Extertaler Landschaftswächter Hans Böhm und Fred Piechnik. (c) Kreis Lippe