Judith Pirscher, Präsidentin der Bezirksregierung Detmold, übergab heute Förderbescheid über 2,11 Mio. Euro
Detmold. Die Entwicklung am herausragenden Denkmal der Region geht weiter: Nachdem das Land Nordrhein-Westfalen Ende 2018 entschieden hat, die Errichtung der neu geplanten Erlebniswelt mit 1,84 Mio. Euro zu fördern, gewährt es nun weitere Fördergelder für die Umsetzung des in Ergänzung geplanten Erlebnisparks.
Die Detmolder Regierungspräsidentin Judith Pirscher übergab dazu am Mittwoch dem Landesverband Lippe den Förderbescheid in Höhe von 2,11 Mio. Euro. Beide Projekte – Erlebniswelt und Erlebnispark – werden aus dem regionalen Wirtschaftsförderungsprogramm des Landes, das beim NRW-Ministerium für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie angesiedelt ist, gefördert.
„Der ‚Erlebnispark Hermannsdenkmal‘ wird dazu beitragen, die Strahlkraft des Hermannsdenkmals in ein zeitgemäßes Angebot für Besucher zu übersetzen. Der Landesverband Lippe gibt der Lippischen Tourismuswirtschaft mit diesem Projekt einen starken Impuls – ein Impuls, den das Land Nordrhein-Westfalen gern unterstützt und der in die gesamte Region hineinwirken wird“, sagte Regierungspräsidentin Judith Pirscher bei der Übergabe des Förderbescheids an Arne Brand, Allg. Vertreter der Verbandsvorsteherin des Landesverbandes Lippe. Zusammen mit dem Förderbescheid überreichte sie ein Jutesäckchen Wildblumensamen: „Wie ich Ihrem Förderantrag entnommen habe, soll der Erlebnispark zwischen Parkplatz und Bismarckstein nicht nur eine optimale Wegeführung und deutlich mehr Aufenthaltsqualität bieten. Sie haben auch geplant, unterhalb der neuen Terrassierung eine Wildblumenwiese anzulegen. Damit profitieren nicht nur die Besucherinnen und Besucher von der Umsetzung des Projekts ‚Erlebnispark‘, auch Natur und Artenvielfalt gewinnen. Sehr gern überreiche Ihnen deshalb das Startpaket für eine bunte, artenreiche Wildblumenwiese.“
Arne Brand dankte der Regierungspräsidentin sehr herzlich: „Die von der Landesregierung bereit gestellten, grosszügigen Fördermittel zeigen uns, wie wichtig der Landesregierung ein attraktives Hermannsdenkmal ist. Es zeigt die Verbundenheit und das klare Bekenntnis zum dritten Landesteil.“ Die Unterstützung durch das Land wertet Brand auch als Anerkennung für die Ideen und Projektplanungen des Landesverbandes Lippe: „Um das Hermannsdenkmal attraktiv für heutige und künftige Generationen zu machen, haben wir ein Gesamtkonzept entwickelt, das aktuelle und für die Zukunft nicht mehr wegzudenkende Trends berücksichtigt: Digitalisierung und Virtualisierung.
Wir machen den Hermann fit für das 21. Jahrhundert.“ Die Erlebniswelt ist Kern dieses Konzepts, sie vermittelt Inhalte, stellt u. a. mit einem 360°-Kino ein herausragendes Edutainment-Angebot dar und ist der Ankerpunkt für den Einsatz von Virtual und Augmented Reality. „Der Erlebnispark umfasst das Areal zwischen dem Parkplatz und dem Bismarckstein. Dieses Areal wird umgestaltet und terrassiert, um Verkehrsströme zu entzerren und die Aufenthaltsqualität zu erhöhen. Die Besucherinnen und Besucher werden auf dem Gelände neu gelenkt und durch Fokusachsen zu den Attraktionen geführt, die Willkommenssituation am Denkmal wird ebenfalls verbessert. Begleitet werden all diese Arbeiten durch Outdoormaßnahmen im Bereich der Digitalisierung und Virtualisierung.
Mit diesen wird das Denkmal in diesem Bereich in Deutschland führend sein“, ist Brand überzeugt. Die Fördergelder in Höhe von 2,11 Mio. stellen 80% der tatsächlichen Projektkosten dar. Der Landesverband Lippe steuert einen Eigenanteil in Höhe von 550.000 Euro bei. Die Gesamtkosten für das Projekt „Erlebnispark“ betragen somit rund 2,64 Mio. Euro. Der Landesverband beginnt umgehend mit der Detailplanung und Umsetzung des Erlebnisparks.
Ein umfangreicher Prozess ging den Planungen des Landesverbandes voran: Von 2016 bis 2017 wurde mit dem „Masterplan Areal Hermansdenkmal“ unter Federführung des Kreises Lippe eine strategisch ausgerichtete, ganzheitliche Planungsgrundlage erarbeitet, unter Beteiligung eines breiten Bündnisses an Akteuren aus der Region und von externem Fachwissen. Basierend darauf hat der Landesverband Lippe im Herbst 2017 eine umfassende Projektskizze erarbeitet. Hinsichtlich der Förderung dieses Pakets empfahl die Landesregierung, maßnahmeorientiert vorzugehen. Im Mai 2018 hat der Landesverband Lippe deshalb eine erste Projektskizze – zur Errichtung der Erlebniswelt – eingereicht, den Förderbescheid über 1,84 Mio. Euro (80% der zuwendungsfähigen Ausgaben von 2,3 Mio. Euro) überbrachte Christoph Dammermann, Staatssekretär im Ministerium für Wirtschaft, Innovation,
Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, am 22. Dezember 2018. Den „Startschuss“ zu den Bauarbeiten gab Prof. Dr. Andreas Pinkwart, NRW-Minister für Wirtschaft, Innovation, Digitalisierung und Energie des Landes Nordrhein-Westfalen, am 22. August 2019. Die zweite Projektskizze – zur Errichtung des Erlebnisparks – hatte der Landesverband Lippe im Mai 2019 eingereicht, für ihre Umsetzung wurden nun 2,11 Mio. Euro bewilligt.
Hintergrundinformation:
Das Hermannsdenkmal ist eines der bekanntesten und beliebtesten Denkmäler in Deutschland. Das von Ernst von Bandel erbaute und 1875 fertiggestellte Denkmal ist heute ein Mahnmal für Frieden und Völkerverständigung. Rund 500.000 Besucherinnen und Besucher kommen jährlich zum Denkmal. 2009 wurde die Waldbühne am Hermannsdenkmal errichtet. In einem idealen Waldareal zu Fü.en des Denkmals gelegen, bietet sie eine faszinierende Kulisse für Konzerte, Comdey-Shows oder das beliebte Mondscheinkino. Der Landesverband Lippe ist Sachwalter des Hermannsdenkmals. Über das Hermannsdenkmal hinaus zählen zu den bedeutenden Einrichtungen und Vermögenswerten des Landesverbandes Lippe: die Externsteine, das Lippische Landesmuseum Detmold, die Lippische Landesbibliothek Detmold, das Weserrenaissance-Museum Schloss Brake, die Lippische Kulturagentur, die Burg Sternberg, Denkmäler, Immobilien und Domänen, rund 15.900 Hektar naturnah und nachhaltig bewirtschafteter Wald sowie rund 3.300 Hektar landwirtschaftliche Flächen.