Erste Bundeskonferenz der Initiative „Weltreise durch Wohnzimmer“ in Gütersloh
Gütersloh. Rund 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmer aus 22 Städten trafen sich am Wochenende zur ersten Bundeskonferenz der Initiative „Weltreise durch Wohnzimmer“ in Gütersloh. Sich austauschen, Kräfte bündeln und Visionen für die Zukunft entwickeln stand ganz oben auf der Agenda.
Unter dem Motto „Miteinander zu sprechen ist besser, als nur übereinander zu reden“ ging es auf der ersten Bundeskonferenz in der Volkshochschule Gütersloh in erster Linie um das Kennenlernen und einen regen Gedankenaustausch untereinander. Vor der Konferenz gab es unter den Teilnehmern nur Kontakt per Telefon oder Mail. Nun fand echte Begegnung statt. In vier Arbeitsgruppen diskutierten diejenigen, die vor Ort Hauptveranstalter von Wohnzimmerreisen sind, die als „Reisende“ Wohnzimmer besuchen oder die „Reiseleiter“, deren Heimat nicht Deutschland ist und die „fremde“ Gäste in ihr privates Wohnzimmer einladen.
Seit 2011 bringt der inzwischen gemeinnützige Verein „Weltreise durch Wohnzimmer“ Menschen unterschiedlichster Kulturen im privaten Wohnzimmerambiente zusammen. Auf der Konferenz wurde nicht nur das fünfjährige Bestehen, sondern auch eine erfolgreiche Bilanz gezogen: Seit der Gründung fanden 219 Wohnzimmerreisen in 35 deutschen Städten statt. Beispielsweise im westfälischen Langenberg, in der Mainmetropole Frankfurt, in Bochum und Essen oder im süddeutschen Freiburg. „Aber unsere Initiative ist nicht national begrenzt, denn nach Neuseeland könnte bald Kanada das zweite Land weltweit sein, das mitmacht“, berichtet Ideengeberein und Vereinsvorsitzende Catrin Geldmacher nicht ohne Stolz.
Ein lebhafter Erfahrungsaustausch sowie viele neue Impulse für die Zukunft des Vereins standen letztlich am Spätnachmittag im Ergebnisprotokoll. Frisch motiviert tragen nun alle Teilnehmer weiterhin das gemeinsame Ziel, die kulturübergreifende Begegnung zu fördern, ins Land und die Wohnzimmer ihrer Stadt. „Dieser Tag gab allen Akteuren ein Gesicht und er ist ein weiterer Meilenstein unserer fünfjährigen Entwicklung“, freut sich Catrin Geldmacher auf noch viele neue Begegnungen auf Augenhöhe. Informationen zum Netzwerk und zum Mitmachen unter http://weltreisedurch.de/
Über die Initiative: Menschen aus unzähligen Nationen leben in Deutschland. Tür an Tür. Zu selten aber findet eine wertschätzende Begegnung auf Augenhöhe statt. Das private Umfeld bietet dafür die Chance, in den eigenen vier Wänden, Vorteile abzubauen und die Kultur ausländischer Mitbürger kennenzulernen. In Rheda-Wiedenbrück fing alles an. 2011 besuchte Catrin Geldmacher ihre Deutschschüler im „irakischen“ Wohnzimmer. Der Besuch, bei dem die Schüler viel von sich, ihrer Familie und ihrem Herkunftsland erzählten, war ein einschneidendes Erlebnis. Für zwei Stunden in „fremde“ Wohnzimmer am eigenen Wohnort reisen – von 2011 bis heute haben bereits über 200 Wohnzimmerreisen in rund 35 deutschen Städten stattgefunden. 2015 ist aus der ehrenamtlichen Initiative der gemeinnützige Verein „Weltreise durch Wohnzimmer e.V.“ entstanden.
Weitere Informationen unter www.weltreisedurch.de
BU: Fünf Jahre Weltreise durch Wohnzimmer! Grund genug zum Feiern und die erste Bundeskonferenz in der VHS-Aula in Gütersloh, v.l.n.r.: Catrin Geldmacher, 1. Vorsitzende, Maryline Cavois vom Haus der Familie Münster, die Konferenzteilnehmer Elvina Lisboa und Bernd Habighorst, Muriel de Groot von der VHS Kleve sowie Hausherr Dr. Elmar Schnücker, Pädagogischer Leiter der VHS Gütersloh.
Foto: copyright Hilla Südhaus