Jahresbericht zum Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig- Holstein erschienen

Der am 10. September 2019 veröffentlichte Jahresbericht zum Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein beinhaltet exklusive Zahlen zur Tourismusentwicklung und der Rolle der Tagesreisen sowie die vom Sparkassen-Tourismusbarometer entwickelte Modellrechnung zur Tourismusbilanz Schleswig-Holsteins.
Kiel. Die rund 4.000 gewerblichen Beherbergungsbetriebe verzeichneten laut Statistikamt Nord in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 3,9 Millionen Ankünfte und 14,6 Millionen Übernachtungen. Das entspricht einem Plus von 5,7 Prozent. Damit liegt das nördlichste Bundes- land auf Platz drei im Ranking aller 16 Länder. Die aktuellen Tourismuszahlen sind in Bezug zu den Vorjahren jedoch nur eingeschränkt vergleichbar: Die hohe Wachstumsrate in Schleswig-Holstein ist zum Teil auch auf die Einbeziehung zusätzlicher Betriebe in die amtliche Statistik zurückzuführen. Gleichwohl zeigt Schleswig-Holstein – nach einer Modellrechnung des Sparkassen-Tourismusbarometers – immer noch bemerkenswerte Wachstumszahlen. So liegt das Übernachtungsplus auch ohne die Berichtskreisprüfung immer noch bei 3,2 Prozent. Damit befindet sich der echte Norden im vorderen Mittelfeld der Bundesländer.
An der Ostsee übernachteten im ersten Halbjahr dieses Jahres 6,7 Millionen Gäste. Der bereinigte Zuwachs lag damit bei 3,8 Prozent. Die Urlaubsorte an der Nordsee zählten zwischen Januar und Juni 5,1 Millionen Übernachtungen – das waren 1,3 Prozent mehr als im Vorjahreszeitraum. Dazu Stephanie Ladwig, Vorsitzende des TVSH: „Weiterhin bestimmt eine hohe Investitionsdynamik die Entwicklung im Beherbergungsgewerbe an der schleswig- holsteinischen Ostseeküste. Wachstumstreiber war ähnlich wie im Vorjahr die Hotellerie. Auch an der Nordsee waren es vor allem die Hotels mit einem Nachfrageplus von 6,4 Prozent, die mehr Gäste anzogen.“ In der Holsteinischen Schweiz spricht nach den Entwicklungen im ersten Halbjahr mit einem Rückgang der Gästezahlen von 3,3 Prozent viel für ein eher durchwachsenes Jahr. Das Übrige Schleswig-Holstein verzeichnete zwischen Januar und Juni insgesamt ein Wachstum der Übernachtungen von 3,7 Prozent. Ein weiterer Schritt für mehr Transparenz in der touristischen Zahlenwelt ist ein Modellprojekt des Sparkassen-Tourismusbarometers Schleswig-Holstein. Die elf teilnehmenden Modellkommunen werten hier monatlich die Daten aus der Meldescheinstatistik, aus Buchungsdaten und anderen Kennzahlen aus. Somit ergibt sich ein schlüssiges Bild für die Entwicklung des Gesamtmarktes und Ansatzpunkte für strategische Entscheidungen.
Neben den Übernachtungsgästen sind die Tagesgäste ein entscheidender Markt für den Tourismus in Schleswig -Holstein. Allein im vergangenen Jahr sorgten über 130 Millionen Tagesausflügler für einen Umsatz von 3,5 Milliarden Euro – insbesondere, weil sie vielfältige Shopping-Angebote nutzten, Freizeiteinrichtungen sowie Restaurants und Cafés besuchten. Dieses breite Spektrum stellt die Akteure aber mitunter auch vor Herausforderungen. „Die Krux im Tagestourismus ist : Einheimische können an einem Tag selbst Tagesgäste sein und am anderen Einwohner, die sich durch Tagesgäste gestört fühlen. Diese beiden Perspektiven gilt es zu berücksichtigen. Ein aktives und strategisches Management des Tages-reisemarktes wirkt nach innen und ein gutes Angebots- und Destinationsmanagement trägt zugleich zur Lebens – und Freizeitqualität der Bevölkerung bei“, resümiert Stephanie Ladwig zu den Zahlen aus dem Jahresbericht.
Investitionstätigkeit halten und Herausforderungen rund um den touristischen Arbeitsmarkt ernsthaft angehen Reinhard Boll, Präsident des Sparkassen- und Giroverbands: „Gerade in der derzeitigen Wachstumsphase sollten die Stellschrauben für die Zukunft des Tourismus im Land gedreht werden, um weitere Impulse zur Qualitätsverbesserung zu setzen, die Wertschöpfung zu erhöhen sowie Service und konkrete Angebote auszubauen.“ Für weitere Verbesserungen setzt sich unterdessen auch die Landesregierung ein. „Blicken wir auf die aktuellen Ergebnisse, aber auch auf die Entwicklungen der vergangenen Jahre, dann heißt es für die Tourismusbranche: Nicht nachlassen! Umso wichtiger und richtiger ist es, die Tourismusstrategie des Landes nach positiver Halbzeitbilanz zu evaluieren und Nachjustierungen zu prüfen“, sagt Schleswig- Holsteins Tourismusminister Bernd Buchholz. Der Kurs ist klar gesteckt: Die touristischen Akteure im Land setzen nun darauf, den Schwung aus der aktuellen Wachstumsphase weiterhin mitzunehmen – und sich zu- gleich auf eine Marktsicherungsphase einzustellen.
Der eingeschlagene Qualitätsweg, so der einhellige Tenor, solle konsequent fortgesetzt und die Infrastruktur vor Ort noch besser entwickelt werden. Hintergrundinformation zur Amtlichen Tourismusstatistik: Das hohe Wachstum in Schleswig-Holstein zwischen 2018 und 2019 ist zu einem großen Teil auf die Berichtskreisprüfung des Statistikamtes Nord zurückzuführen, so dass die Daten nur eingeschränkt mit den Vorjahren und anderen Bundesländern vergleichbar sind. Seit dem zweiten Halbjahr 2017 erfolgt die Integration weiterer Betriebe in die amtliche Tourismusstatistik. Besonders Apartmentvermittlungen an der Nord- und Ostsee waren und sind davon betroffen. Dies war jedoch kein realer Kapazitätsausbau, sondern eine Verschiebung von vormals im Bereich der Privatvermieter gelisteten Betrieben und Übernachtungen in die berichtspflichtige Gruppe der Betriebe ab 10 Betten. Hierbei handelt es sich um über 55.000 Betten, die bis zum ersten Halbjahr 2019 in die Gruppe der gewerblichen Beherbergung ge- rutscht sind. Somit wuchs das Bettenangebot in Ferienwohnungen/-häusern um über 80 %.
Diese Anpassungen ermöglichen eine bessere Erfassung des gewerblichen Gesamtmarktes ab 10 Schlafgelegenheiten; die Daten werden belastbarer.
Um eine Orientierung zur realen Marktentwicklung des Tourismus in Schleswig-Holstein zu erhalten, hat das Sparkassen-Tourismusbarometer eine Modellrechnung entwickelt, mit welcher die Effekte der Berichtskreisprüfung herausgefiltert werden. Diese war nur mit Unterstützung des Statistikamtes Nord möglich. Hintergrundinformationen zum Sparkassen-Tourismusbarometer Das Sparkassen-Tourismusbarometer Schleswig-Holstein liefert als Marktforschungsinstrument Hinweise auf Erfolge und Misserfolge sowie auf wichtige strukturelle Verän- derungen der Tourismusentwicklung in Schleswig-Holstein. Als kontinuierliches Monitoringinstrument ermöglicht es zeitliche, regionale und sektorale Vergleiche und erleichtert damit Entscheidungsfindungen für Investitionen in Infrastruktur und Marketing.
Für weitere Informationen wenden Sie sich bitte an: Tourismusverband Schleswig-Holstein e.V. Dr. Catrin Homp Tel.: 0431 / 560 105-0 E-Mail: info@tvsh.de 
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