IHK-Konjunkturumfrage Frühjahr 2016

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Bielefeld. (LG) „Handel nimmt Fahrt auf, Dienstleister erreichen Spitzenniveau“, so lautet die Bilanz der Konjunkturumfrage der IHK im Frühjahr 2016. Insgesamt haben 1.289 mit 56.029 Beschäftigten teilgenommen, womit durchaus von einer repräsentativen Umfrage gesprochen werden kann.

Der IHK-Konjunkturklimaindikator ist ein statistischer Mittelwert, der sich aus der aktuellen Lange und den zukünftigen Erwartungen der Unternehmen ergibt. Dieser sei seit Herbst 2015 von 118 auf 130 gestiegen, eine erfreulich positive Entwicklung, wie Harald Grefe, Hauptgeschäftsführer der IHK, findet.

Geschäftslage Handel

Bereits seit einigen Jahren ist die Geschäftslage im Handel insgesamt sehr positiv. Dieses bestätigen auch in der aktuellen Umfrage der IHK 39 Prozent der befragten Händler, die ihre Geschäftslage als „gut“ beurteilen. Für ein positives Konsumklima sorgen unter anderem die wirtschaftlichen Rahmenbedingungen wie niedrige Zinsen, niedrige Rohstoffpreise und hohe Beschäftigung.

Die Geschäfte im Großhandel laufen „sehr rund“, so Rainer Döring, Vizepräsident und Vorsitzender des Handelsausschusses der IHK. Was die Erwartungen für die Zukunft anbelangt sind die Unternehmer ebenfalls sehr optimistisch. Die Ertragssituation im Großhandel hat sich positiv entwickelt. Der Einzelhandel kann sogar die beste Geschäftslage seit Erfassung der Daten durch die IHK verzeichnen. Für 2016 wird auch weiterhin eine stabile Geschäftslage erwartet. Die Erträge haben sich erholt und es wird gegenwärtig neues Personal im Einzelhandel gesucht.

Die Unternehmen gaben an, dass die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen ein Risiko für die Inlandsnachfrage darstellen. Dennoch freut sich die IHK über „eine stabile und robuste Konjunktur im Handel“.

Geschäftslage Dienstleistung

Der Dienstleistungssektor hat in diesem Jahr ein Spitzenniveau erreicht. 44 Prozent der Unternehmen betrachten ihre Geschäftslage als gut. Demgegenüber sprechen nur 7 Prozent von einer schlechten Lage. Ähnlich sieht es mit den Erwartungen aus. Besonders gute Werte erzielen derzeit IT-Dienstleister. Nachdem die Branche im Herbst ihr „All-time-high“ erreichte, konnte sie sich zum Frühjahr dieses Jahres weiter verbessern. Die Unternehmen konnten deutlich höhere Erträge einfahren, planen zunehmend Investitionen und haben eine unverändert hohe Nachfrage an Personal.

Auch in der Arbeitnehmerüberlassung können weitgehend positive Zahlen verbucht werden. Kein Unternehmen in dieser Branche spreche derzeit von einer schlechten Geschäftslage, wie Holger Piening, Vizepräsident und Vorsitzender des Dienstleisterausschusses der IHK, betont. Das Top-Risiko ist der Fachkräftemangel und auch die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen machen es der Arbeitnehmerüberlassung nicht leicht.

Weniger gut sieht die Geschäftslage für das Kreditgewerbe aus, welches durch die Zunahme der Online Dienstleistungen und die Niedrigzinsphase unter Druck geraten ist. Die Filialschließungen machen sich ebenfalls deutlich bemerkbar und es wird mit Personalabbau gerechnet.

Foto: Kirstin Ostmeier

Text: Lena Gostmann