Bielefeld. Der Frühling lockt die Menschen in Bielefeld nach draußen. Hobbygärtner freuen sich, endlich wieder zu graben und zu pflanzen, damit alles grünt und blüht. Doch Vorsicht: Bei der Gartenarbeit kann es schnell durch eine rostige Gartenschere, Dornen am Rosenstock oder Holzsplitter am Gartenzaun zu Verletzungen kommen. In der Erde lauern Krankheitserreger wie das Bakterium Clostridium tetani, das dann in die Wunde gelangen und die gefährliche Infektionskrankheit Tetanus (Wundstarrkrampf) auslösen kann. Nur wenn die letzte Tetanusimpfung vor maximal zehn Jahren erfolgt ist, besteht noch ausreichender Impfschutz gegen Tetanus. „Bevor die Hobbygärtner in Bielefeld mit dem Werkeln im Garten beginnen, sollten sie ihren Tetanus-Impfstatus durch den behandelnden Hausarzt unbedingt überprüfen und bei Bedarf auffrischen lassen“, rät AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
Mit den ersten warmen Tagen herrscht Hochsaison im heimischen Garten. Es stehen viele Arbeiten an, bei denen die Hobbygärtner in Bielefeld mit Erde in Berührung kommen. Clostridium tetani Bakterien kommen nahezu überall vor, insbesondere im Erdreich oder auch im Komposthaufen. Und sie sind widerstandsfähig gegen Hitze und Desinfektionsmittel. Durch Verletzungen, auch Bagatellen wie kleinste Kratzer, Schrammen oder Dornenstiche, gelangen sie in den Körper. Nicht die Bakterien selbst verursachen die Krankheit, sondern die zwei Gifte, die sie absondern. Diese können zu den gefürchteten Krämpfen führen. „Mit einer Impfung gegen Tetanus wird Infektionen optimal vorbeugt. Neben einem ausreichenden Impfschutz ist aber auch eine sofortige Wundbehandlung, besonders bei größeren oder verschmutzten Wunden, entscheidend“, sagt Wehmhöner.
Die Zeit zwischen der Infektion mit den Erregern und dem Auftreten der ersten Krankheitssymptome kann bei Tetanus zwischen drei Tagen und bis zu drei Wochen dauern. Neben anfänglichem Kribbeln und Taubheitsgefühl im Wundbereich, Kopfschmerzen und Schwindel können Schmerzen und starke Krämpfe insbesondere der Zungen- und Kiefermuskulatur sowie der Nacken- und Rückenmuskulatur auftreten. Eine akute Lebensgefahr kann beim Befall der Atemmuskulatur bestehen.
Besonders wichtig ist ein aktueller Impfschutz für ältere Menschen mit gestörten Durchblutungsverhältnissen, Diabetikern und Personen mit Erkrankungen der Hautoberfläche, zum Beispiel ein offenes Ekzem. Während die Impfquote für Tetanus bei Kindern laut Experten der Bundeszentrale für Gesundheitliche Aufklärung (BZgA) in der Regel über 95 Prozent liegt, sinkt sie bei den Erwachsenen mit zunehmendem Alter. Daher sollten gerade ältere Menschen an die Auffrischimpfungen gegen Tetanus denken, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) empfohlen wird – nach Verletzungen auch mal früher als nach zehn Jahren. Eine durchgemachte Tetanuserkrankung schützt nicht dauerhaft vor erneuter Infektion.
Doch nicht nur ein ausreichender Impfschutz hilft gegen die Erreger. Spezielle Gartenhandschuhe und feste Schuhe sind bei der Gartenarbeit sinnvoll. Sie schützen vor kleinen Verletzungen und Infektionen, ersetzen allerdings keinesfalls die Impfung.
Weitere Informationen über Nutzen und mögliche Nebenwirkungen von Auffrischungsimpfungen gegen Tetanus für Jugendliche und Erwachsene liefert die AOK-Faktenbox unter www.aok.de/faktenboxen im Internet. Antworten auf viele Fragen rund um den Tetanus-Impfschutz gibt es auch beim Robert-Koch-Institut online unter RKI – Impfungen A – Z – Schutzimpfung gegen Tetanus: Häufig gestellte Fragen und Antworten