Fünf Tage Spitzensport auf der Anlage Meyer zu Hartum

Herford. Bestes Turnierwetter und fünf Tage Pferdesport für die ganze Familie – bei den Lützower Pferdesporttagen vom 24. bis 28.05.2017 auf der Anlage Meyer zu Hartum wurde erneut ein abwechslungsreiches Sportprogramm aus Spring-, Fahr- und Nachwuchsprüfungen geboten.

Der erste Turniertag am Mittwoch des Reit- und Fahrvereins „von Lützow“ Herford war, wie auch in den vergangenen Jahren, den jungen Springpferden mit Springpferdeprüfungen bis zur Klasse M vorbehalten. Zudem wurde bereits am ersten Tag eine Springprüfung der Klasse M für die regionalen Reiter ausgetragen. „Wir möchten auch unseren Reitern aus dem näheren Umkreis ein attraktives Turnier bieten, somit gibt es schon zu Beginn Startmöglichkeiten für die Reiter aus der Umgebung“, so Turnierleiter Christoph Meyer zu Hartum.

Der Donnerstag stand ganz im Zeichen der regionalen Sportler und der Nachwuchsreiter. Bei strahlendem Sonnenschein jubelten die Gastgeber über Siege in den Fahrprüfungen für Einspänner. Bei den parallel auf dem angrenzenden, bestens präparierten Sandplatz ausgetragenen Springprüfungen gewann Mette Schön (RV Derfflinger Schwarzenmoor) mit Calcetto mit der Wertnote 8,0 die Sichtungsprüfung für das westfälische Nachwuchschampionat auf L-Ebene. Für ordentlich Stimmung sorgte ein weiteres Highlight des zweiten Turniertages, das erstmals ausgeschriebene Mannschafts-Stilspringen, in dem jeweils ein Reiter auf A, L und M Niveau startet. Hier jubelte der RV Paderborn über den Sieg, auf den weiteren Plätzen folgten der RV Graf Haeseler Wallenbrück und zwei Mannschaften des gastgebenden Vereins.

Am Freitag stand erstmals auch eine Springprüfung der Klasse S* auf dem Programm, hier siegte Ann-Cathrine von Kanne (RV Steinheim) mit ihrem flinken Funny Fashion (v. For Pleasure), zudem zeigte der zweitplatzierte Martin Fink (RV Milte-Sassenberg) mit der Westfalenstute Corona (v. Coronas), dass sie sich für das Wochenende einiges vorgenommen hatten.

Die Junioren und Jungen Reiter waren am Samstag besonders gefordert, für sie standen die Sichtungen zur Westfälischen und Deutschen Meisterschaft auf dem Programm. Die beiden Abteilungen der Springprüfung der Klasse M**, die gleichzeitig als Sichtung ausgetragen wurde, entschieden Philipp Schulze Topphoff (RV Roxel e.V.) mit seinen Westfalen Cooper (v. Cornado I) und Paul Ripploh (RV Mesum) für sich. Sehr anspruchsvoll war die Aufgabe für die Sichtung der Jungen Reiter gestaltet. In dieser S*-Prüfung konnte Ann-Katrin Dettmer (RV Frotheim-Isenstedt) einen Doppelsieg feiern. Als einzige beendete sie mit ihrer erst siebenjährigen Westfalenstute Filia Beduina W (v. Filius Bedo) den Parcours komplett fehlerfrei, etwas langsamer war sie mit ihrer zweiten Westfälin Quilane (v. Quidam’s Rubin), mit der sie sich 0,25 Fehlerpunkte für Zeitüberschreitung anrechnen lassen musste. Das bedeutete den Silberrang.

Der Amateur-Springreiter-Club war in Herford erneut vertreten. Nach spannendem Stechen war auch hier Frauenpower angesagt: Janina Griese (RV Cherusker) und ihre flinke Westfalenstute Balimba (v. Balou du Rouet) galoppierten am schnellsten durch den Stangenwald, Lokalmatador Klaus Brinkmann erwies sich als guter Gastgeber und folgte auf den Plätzen zwei und drei. Auch im anschließenden S*-Springen hatten die Damen die Nase vorn. Die ehemalige Lützowerin Miriam Schneider (RC Kastanienhof) zeigte, dass sie sich in ihrer alten Heimat noch richtig wohl fühlt und sprang mit ihren Vierbeinern Cartagena und Cosimax auf die Plätze eins und zwei.

Wie schon die Tage zuvor bot auch der Finaltag der Lützower Pferdesporttage beste Turnierbedingungen. Hier starteten die westfälischen Pferde erfolgreich in den letzten Turniertag, die achtjährige Stute Grace (v. Grasco) hatte mit seinem Reiter Jörg Rethemeier (RV Nethegau-Brakel) in der zweiten Abteilung der Youngster-Tour die Nase vorn. In diesem M**-Springen folgte mit Greta B ein weiterer Grasco Nachkomme, auch sie war mit Hans-Gerd Gleis (RV Diana Bad Rothenfelde) schnell und fehlerfrei unterwegs. Den dritten Rang sicherte sich die Westfalenstute Calida Lauda (v. Calido) mit Tim Rieskamp-Goedeking (RV Westerkappen), in der Youngster-Tour auf S*-Niveau hatte Henrik Griese mit ECL Corvo (v. Coronas) zudem knapp die Nase vorn.

Der Große Preis von Herford, ein S** Springen, wurde nochmal richtig spannend. Martin Fink (RV Milte-Sassenberg) und seine Corona (v. Coronas) bewiesen im Stechen, dass sie ein eingespieltes Team sind, das sich seit Jungpferdeprüfungen kennt und so ließ Fink seine achtjährige Westfalenstute ordentlich galoppieren und setzte die Konkurrenz mit einer schnellen Runde gehörig unter Druck. Am Ende jubelten Reiter und Züchterin Marion Rippert, die noch immer Besitzern der Stute ist, über den Sieg im Großen Preis. Als letzte Starter im Stechen gaben Lena Pollmann-Schweckhorst (Warsteiner RV) und ihre westfälischen Fuchsstute ECL Gina (v. Giorgio) noch einmal richtig Gas, am Ende bedeutete das den Silberrang – auch darüber war die Freude riesig. „Hier auf dem Lützower Turnier war ich schön öfter – ein tolles Turnier. ECL Gina reite ich nun seit über einem Jahr, zuletzt waren wir in Mannheim in der U25-Tour unterwegs, in zwei Wochen geht es nach Balve“, freut sich die Warsteinerin über die gelungene Vorbereitung für die weiteren Turniere der Saison. Vorjahressieger Henrik Griese (RV Cherusker) spielte die große Galoppade seiner Chacco-Blue Tochter Cosima G aus und sprang mit mächtigen Sätzen auf den dritten Rang, ganz knapp vor dem Vereinsvorsitzenden Klaus Brinkmann, ihm hatten die Herforder natürlich ganz besonders die Daumen gedrückt.