„Fairer Handel“ lebt vom Handeln: Nur noch fairer Orangensaft beim Kreis Lippe

Kreis Lippe. Nach der Auszeichnung als Fairtrade-Kreis geht der Kreis Lippe auch weiterhin mit gutem Beispiel voran und bietet ab sofort nur noch fair gehandelten Orangensaft in der kreiseigenen Kantine an. „Die Zertifizierung durch den Verein Transfair ist für uns nicht der Abschluss eines Projektes, im Gegenteil: Es ist der Beginn eines Prozesses, in dem wir fair gehandelten Produkten auch in Lippe zu mehr Bedeutung verhelfen möchten. Die Einführung von fair gehandeltem Orangensaft im Kreishaus ist der nächste logische Schritt, um diesen Prozess weiterzuführen“, erläutert Landrat Dr. Axel Lehmann. Denn um die Bedeutung fair gehandelter Produkte für den Markt zu steigern und das Angebot zu erweitern, muss auch die Nachfrage nach diesen Produkten vorhanden sein: Nur dann ist auch für die Anbieter der nötige Anreiz geschaffen, weitere Produkte unter den Vorgaben des Vereins Transfair e.V. zertifizieren zu lassen.

Fairer-O-Saft-im-Kreishaus

Die Akteure der Fairtrade-Steuerungsgruppe des Kreises Lippe sind deshalb besonders stolz darauf, dass sich mit der Firma Lagenser Fruchtsäfte ein lippischer Betrieb gefunden hat, der ein fair gehandeltes Produkt in sein Sortiment aufnimmt. „Durch die Positionierung dieser regionalen, alteingesessenen Firma zum fairen Handel wird ein entsprechendes Signal an viele andere Betriebe gesendet“, erklärt Benjamin Krentz, Sprecher der Steuerungsgruppe. Daher sagte er unverzüglich seine Unterstützung zu, als die Steuerungsgruppe der Fairtrade Gruppe Lage um ein gemeinsames Treffen mit Axel Koch, Geschäftsführer der Koch Getränke GmbH „Lagenser Fruchtsäfte“, bat. So konnte Krentz als Geschäftsführer der Infinity GmbH & Co. KG auch betriebswirtschaftliche Belange in die Diskussion einbringen. Die Zusammenarbeit soll sich jetzt für alle Beteiligten lohnen. „Durch das Angebot von fair gehandeltem Orangensaft im Casino und bei den Sitzungen im Kreishaus wird nicht nur der Absatz gefördert, sondern eine Vielzahl von Menschen über dieses Produkt informiert“, so Axel Koch. Dies sei ein weiterer Faktor, der dazu beitragen werde, noch mehr Konsumenten von der Qualität fair gehandelter Erzeugnisse zu überzeugen. Fair gehandelte Produkte haben sich inzwischen vom „Nischenprodukt“ zur festen Instanz auf dem Markt entwickelt, immer mehr Geschäfte und Gastronomiebetriebe ergänzen ihre Angebotspalette mit Fairtrade-Waren.

„Wir alle haben eine gemeinsame Verantwortung, dass diejenigen, die uns den Tisch decken, auch selber satt werden. Fair ist also, nicht billig einzukaufen, wofür andere teuer bezahlen. Das gilt für Hersteller aus Übersee genauso wie für deutsche Produzenten von Lebensmitteln“, sind sich Udo Schwens, Geschäftsführer der gemeinnützigen bistro und kaffeebar unErwartet GmbH, und Andreas Skoruppa vom Kreis Lippe einig. Deshalb werde im Casino auch verstärkt auf den Einsatz regionaler und saisonaler Produkte geachtet, um lokale Hersteller zu unterstützen.

Foto: Fair gehandelter Orangensaft in der Kantine des Kreishauses: Dafür setzten sich Anja Szalatnay, Kreis Lippe, Dr. Ute Röder, Leiterin Fachbereich Umwelt und Energie beim Kreis Lippe, Andreas Skoruppa, Kreis Lippe, Axel Koch, Geschäftsführer „Lagenser Fruchtsäfte“, Landrat Dr. Axel Lehmann, Benjamin Krentz, Sprecher der Fairtrade-Steuerungsgruppe, sowie Udo Schwens, Geschäftsführer der gemeinnützigen bistro und kaffeebar unErwartet GmbH (von links) ein © Kreis Lippe