Lemgo. Bereits zum zweiten Mal rief die AICommunityOWL am vergangenen Wochenende zu den AIChallengeDays unter dem Motto „Time2Innovate“ auf. Die noch junge Community ist ein privates, unabhängiges Netzwerk aus KI-Enthusiasten. Mitarbeitende des Fraunhofer IOSB-INA, der Technischen Hochschule OWL, dem CENTRUM INDUSTRIAL IT und Phoenix Contact haben sie 2020 gegründet. Gemeinsam glauben sie an den digitalen Fortschritt durch den Einsatz von Künstlicher Intelligenz (KI). „Wir wollen nachhaltige Lösungen für die Herausforderungen der Zukunft schaffen: für die Industrie, für Mobilität, für intelligente Gebäude und Smart Cities – und vor allem für die Menschen“, erklärt Thomas Bischoff, einer der Initiatoren der Community.
Die rund 30 Teilnehmer und Teilnehmerinnen wurden am Freitagabend in der eingerichteten Online-Umgebung virtuell von den Organisatoren begrüßt und Professor Andreas Welling von der Technischen Hochschule Ostwestfalen-Lippe und Dr. Michael Britzger, Senior Manager IIoT Engineering & Innovation bei Emerson, stimmten diese mit ihren Keynotes auf die kommenden 45 Stunden Hacker-Spaß ein. Letzterer stellte auch die realen Produktionsdaten für das Wochenende bereit. „Die Digitalisierung ist ein immens wichtiger Bestandteil für Erfolg, genauer gesagt ist sie sogar das Fundament. Das Mindset der Menschen wiederum bildet die Grundlage für die Digitalisierung, welche dann das erfolgreich sein möglich macht. Wir von Emerson haben uns genau mit diesem Mindset auseinandergesetzt und möchten innovativ voranschreiten. Genau aus diesem Grund haben wir uns dazu entschlossen, als Challenge-Geber bei den AIChallengeDays teilzunehmen und unser Mindset in noch weitere Richtungen zu öffnen“, beschreibt Britzger. Sein Folgeredner Professor Welling ging in seiner Keynote der Frage nach, was Corona uns über Künstliche Intelligenz gelehrt hat. „Es gibt viele Punkte, die Corona und KI gemeinsam haben. Beispielsweise gibt es weder für ein Virus noch für Daten und KI Grenzen. Man kann keine Mauer um sie herum bauen. Außerdem hilft uns Technologie in solchen Zeiten, durch beispielsweise Home-Schooling oder Home-Office, dennoch unseren Alltag intakt zu halten. Eine der wichtigsten Gemeinsamkeiten: Sowohl für ein Virus als auch für Künstliche Intelligenz benötigen wir eine weltweite Zusammenarbeit“, so Welling.
Zusammenarbeit war auch für die teilnehmenden KI-Enthusiasten ein Wochenende lang ein wichtiges Stichwort. Aufgeteilt in drei Teams versuchten sie die von der Firma Emerson gestellten Aufgaben zu lösen. Diese Challenges unterlagen bis zu diesem Zeitpunkt noch strenger Geheimhaltung. Bei der Aufbereitung der Daten und der Ausgestaltung der Aufgaben unterstützte das KI Reallabor in Lemgo im Rahmen des vom Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie geförderten Projekts. Unternehmen wie Emerson können laufend eigene Herausforderungen und Daten in das KI Reallabor einbringen und erhalten unkomplizierte Unterstützung von der angeschlossenen Community. Die vier Aufgaben aus dem Bereich der Pneumatik, also dem Einsatz von Druckluft, bauten sich auch in ihrem Schwierigkeitsgrad von eins bis vier auf, wobei es bei der vierten Aufgabe eher um eine Konzepterstellung ging. Am Sonntag-Mittag hatten dann die drei Teams 10 Minuten Zeit, ihre Ergebnisse zu präsentieren. Für jede Aufgabe konnten die Teilnehmer Punkte sammeln, das Team mit den meisten Punkten wurde der neue Gewinner der AIChallengeDays. Den Sieg bejubeln, konnte letztendlich das Team „AIM“. Sie dürfen sich nun auf ein gemeinsames Umsetzungsprojekt in der SmartFactoryOWL in Lemgo unter der Patenschaft der Firma Emerson freuen.
Michael Britzger ist begeistert von der Dynamik, die an dem Wochenende entstanden ist und schaut bereits in die Zukunft: „Das war ein grandioses Wochenende! Ich möchte mich bei allen bedanken, die diese Tage möglich gemacht haben und die teilgenommen haben. Es sind wirklich bemerkenswerte Ergebnisse herausgekommen, an die wir nun anknüpfen möchten. Das ist ganz sicher nicht das Ende der Geschichte.“