Der Kreis Herford lernt schwimmen!

18Kreis Herford. Immer weniger Kinder und Erwachsene in Deutschland gelten als sichere Schwimmerinnen und Schwimmer. Nach einer FORSA-Umfrage der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sind   59% der Grundschüler/-innen und 52% der Erwachsenen Nichtschwimmer/-innen oder schlechte Schwimmer/-innen. Dabei sollte das schwimmen können als gesellschaftliche Grundfertigkeit angesehen werden – dennoch sind im Jahr 2018 deutschlandweit 504 Personen ertrunken. Diese negative Entwicklung von Schwimmfertigkeiten bei Groß und Klein ist aber nicht ausschließlich auf das „Bädersterben“ zurückzuführen. Der Kreis Herford bietet auch heute noch eine Bädervielfalt, die erfreulicherweise nicht analog zum Landes- und Bundestrend steht. Der Grund mangelnder Sicherheit im Wasser liegt hier vielmehr in einem komplexen, gesellschaftlichen Entwicklungsprozess, dem allerdings nicht allein durch eine kurzfristige Aufstockung an Schwimmkursangeboten entgegengewirkt werden kann.

Der Kreis Herford lernt schwimmen, Foto: Stadt Herford

Der Kreis Herford lernt schwimmen, Foto: Stadt Herford

Welches Ziel verfolgt also der Kreissportbund Herford? Das Ziel ist einfach definiert: Prozentual sollen mehr Personen im Kreis Herford in den nächsten Jahren sicher schwimmen können, als das noch heute der Fall ist.  Hierzu bedarf es jedoch einer mehrdimensionalen, vor allem nachhaltigen Strategie, die allerdings keine kurzfristigen Erfolge innerhalb einer Schwimmsaison versprechen kann. Neben dieser festen Zielformulierung muss jedoch eine Projektflexibilität bestehen, um weniger erfolgreiche Verläufe zugunsten neuer Wege modifizieren zu können.

Die Pilotphase von zwei Jahren wird in zwei Kommunen des Kreises Herford umgesetzt, abschließend evaluiert und bei ausreichender Finanzierung fortgeführt. Wie kann das formulierte Ziel erreicht werden? Das Projekt ist multidimensional aufgebaut: Lehrpersonal an Grundschulen wird im Schwimmunterricht unterstützt, Kindergärten bieten Schwimmkurse während ihrer Öffnungszeiten an, zudem werden Multiplikatoren aus verschiedenen Lern- und Lebensbereichen (Kita, Schule u. Sportverein) ausgebildet sowie Sportvereine materiell besser ausgestattet. Eine Steuerung des Großprojektes erfolgt zentral über den Kreissportbund Herford.

Projektskizze von „Der Kreis Herford lernt schwimmen!“ Durch den Ansatz des Vorhabens in verschiedenen Lern- und Lebensbereichen von Kindern, werden unterschiedlichste Personengruppen angesprochen. Hier stehen sowohl Kinder aus Kita als auch Schule, Multiplikatoren aus Kita und Sportvereinen sowie angehende Erzieher/-innen im Fokus. 1. Im Rahmen des Projektes bieten zwei ausgebildete Personen (FSJ-er/-innen bzw. Übungsleiter/-innen) Schwimmkurse für Kindertagesstätten in kommunalen Bädern an. Hier werden Kinder im letzten Kindergartenjahr (Schukis) angesprochen, die sich nicht sicher im Wasser verhalten. Der Schwimmkurs endet nach 10 Einheiten mit einer Prüfung zum „Seepferdchen“. 2. Während des Schwimmunterrichtes in der Primarstufe hilft das KSB-Personal (s. Punkt 1.) den Lehrerinnen und Lehrern, besonders förderbedürftige Schüler/-innen individuell beim Erlernen der Grundtechniken zu unterstützen. In einer Kleinstgruppe ist der Betreuungsschlüssel deutlich besser als in der Gesamtgruppe (die Aufsichtspflicht liegt auch weiterhin beim Lehrpersonal der jeweiligen Schule.  3. Mehr fachkundiges Personal muss gewonnen, ausgebildet und eingesetzt werden. Diese Umsetzung sollte über den Vereinssport hinaus, möglichst von der Kita, über die Grundschulen bis in das Erwachsenenalter reichen.

Ein Ziel ist die Etablierung einer Schwimmlehrassistentenausbildung während der Ausbildung zur/zum Erzieher/-in am Anna-Siemsen Berufskolleg in Herford. Weitere Multiplikatorenschulungen sind sukzessive geplant. Die „Schwimmlehrassistentenausbildung/-en“ in Herford wird in Kooperation mit dem Schwimmverband NRW für interessierte Personen kostenlos angeboten. 4. Sportvereine, die bereits Schwimmkurse anbieten, erhalten kostenlos eine standardisierte, materielle Ausstattung, um die Qualität und den Erfolg der Kurse zu sichern bzw. weiter auszubauen. Umsetzung: Eine Materialbox wird jedem Schwimmverein über den KSB Herford übergeben. 5. Ein weiterer Gelingensfaktor dieses Projektes stellt dabei die Unterstützung des jeweiligen Elternhauses dar. Die gesellschaftliche Notwendigkeit sicher schwimmen zu können, sollte durch eine kreisweit angelegte Kampagne (Printmedien, Social Media, Lokalradio etc.) parallel in den Fokus genommen werden. Die geplante Kampagne muss flexibel, adressatengerecht und einprägsam verlaufen. Auch hier handelt es sich um einen Prozess, der einer stetigen Anpassung unterliegen kann. 6. Die Umsetzung von Schwimmkursen in Kindergärten setzt eine Nutzungsmöglichkeit durch die kommunalen Bäderbetreiber voraus. Des Weiteren sollten sie als wichtiger Netzwerkpartner nach Lösungsmöglichkeiten suchen, um bislang fehlende Nutzungszeiten für Schwimmkurse der Sportvereine zu ermöglichen. Hierbei bedarf es Abstimmungsgesprächen, die lösungsorientiert vor Ort erfolgen. Koordinierungsgespräche, wie z.B. ein „Runder Tisch“, dienen dazu, Interessenlagen zu erörtern.

Zusammenfassung und Ausblick: Die Menschen im Kreis Herford sollen mehrheitlich sicher schwimmen können – hier sind sich alle Handelnden einig. Der Weg zu einem sicheren Verhalten im Wasser, ist jedoch nur über einen nachhaltigen, mehrdimensionalen Strategieprozess, innerhalb eines gesamtgesellschaftlichen Kontextes, umsetzbar. Aus diesem Grund muss für dieses Projekt ein ausreichendes Zeitfenster von mindestens zwei Jahren eingeräumt werden.  Der Kreissportbund Herford sieht sich bei ausreichender finanzieller Projektförderung (s. Anlage) als koordinierende Instanz, Netzwerkpartner und Multiplikator. Durch die Nähe und Verbundenheit zu den jeweiligen öffentlichen Institutionen bzw. Abteilungen, ist die geplante Umsetzung nach heutiger Einschätzung sehr gut möglich. Aufgrund der Projektgröße mit seinen umfangreichen Aufgaben, Zielvorgaben und Partnerinnen/Partnern, kann nur durch eine zusätzliche koordinierende Sportfachkraft dieses Vorhaben umgesetzt werden. Als Projektstart ist der 01.01.2020 vorgesehen, die Dauer beträgt zunächst 2 Jahre. Der Kreis Herford lernt schwimmen! – ein Projekt – einmalig in Nordrhein-Westfalen

Ansprechpartner für weitere Fragen: Kreissportbund: Daniel Kittlitz: 05221 – 13-14 37, d.kittlitz@ksb-herford.de

Immer weniger Kinder und Erwachsene in Deutschland gelten als sichere Schwimmerinnen und Schwimmer. Nach einer FORSA-Umfrage der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG) sind  59% der Grundschüler/-innen und 52% der Erwachsenen Nichtschwimmer/-innen oder schlechte Schwimmer/-innen. Dabei sollte das schwimmen können als gesellschaftliche Grundfertigkeit angesehen werden – dennoch sind im Jahr 2018 deutschlandweit 504 Personen ertrunken. Diese negative Entwicklung von Schwimmfertigkeiten bei Groß und Klein ist aber nicht ausschließlich auf das „Bädersterben“ zurückzuführen. Der Kreis Herford bietet auch heute noch eine Bädervielfalt, die erfreulicherweise nicht analog zum Landes- und Bundestrend steht. Der Grund mangelnder Sicherheit im Wasser liegt hier vielmehr in einem komplexen, gesellschaftlichen Entwicklungsprozess, dem allerdings nicht allein durch eine kurzfristige Aufstockung an Schwimmkursangeboten entgegengewirkt werden kann.

 Welches Ziel verfolgt also der Kreissportbund Herford? Das Ziel ist einfach definiert: Prozentual sollen mehr Personen im Kreis Herford in den nächsten Jahren sicher schwimmen können, als das noch heute der Fall ist. Hierzu bedarf es jedoch einer mehrdimensionalen, vor allem nachhaltigen Strategie, die allerdings keine kurzfristigen Erfolge innerhalb einer Schwimmsaison versprechen kann. Neben dieser festen Zielformulierung muss jedoch eine Projektflexibilität bestehen, um weniger erfolgreiche Verläufe zugunsten neuer Wege modifizieren zu können. Die Pilotphase von zwei Jahren wird in zwei Kommunen des Kreises Herford umgesetzt, abschließend evaluiert und bei ausreichender Finanzierung fortgeführt.

Wie kann das formulierte Ziel erreicht werden? Das Projekt ist multidimensional aufgebaut: Lehrpersonal an Grundschulen wird im Schwimmunterricht unterstützt, Kindergärten bieten Schwimmkurse während ihrer Öffnungszeiten an, zudem werden Multiplikatoren aus verschiedenen Lern- und Lebensbereichen (Kita, Schule u. Sportverein) ausgebildet sowie Sportvereine materiell besser ausgestattet. Eine Steuerung des Großprojektes erfolgt zentral über den Kreissportbund Herford.  Projektskizze von „Der Kreis Herford lernt schwimmen!“ Durch den Ansatz des Vorhabens in verschiedenen Lern- und Lebensbereichen von Kindern, werden unterschiedlichste Personengruppen angesprochen. Hier stehen sowohl Kinder aus Kita als auch Schule, Multiplikatoren aus Kita und Sportvereinen sowie angehende Erzieher/-innen im Fokus.

1. Im Rahmen des Projektes bieten zwei ausgebildete Personen (FSJ-er/-innen bzw. Übungsleiter/-innen) Schwimmkurse für Kindertagesstätten in kommunalen Bädern an. Hier werden Kinder im letzten Kindergartenjahr (Schukis) angesprochen, die sich nicht sicher im Wasser verhalten. Der Schwimmkurs endet nach 10 Einheiten mit einer Prüfung zum „Seepferdchen“. 2. Während des Schwimmunterrichtes in der Primarstufe hilft das KSB-Personal (s. Punkt 1.) den Lehrerinnen und Lehrern, besonders förderbedürftige Schüler/-innen individuell beim Erlernen der Grundtechniken zu unterstützen. In einer Kleinstgruppe ist der Betreuungsschlüssel deutlich besser als in der Gesamtgruppe (die Aufsichtspflicht liegt auch weiterhin beim Lehrpersonal der jeweiligen Schule). Die „Schwimmlehrassistentenausbildung/-en“ in Herford wird in Kooperation mit dem Schwimmverband NRW für interessierte Personen kostenlos angeboten.3. Mehr fachkundiges Personal muss gewonnen, ausgebildet und eingesetzt werden. Diese Umsetzung sollte über den Vereinssport hinaus, möglichst von der Kita, über die Grundschulen bis in das Erwachsenenalter reichen. Ein Ziel ist die Etablierung einer Schwimmlehrassistentenausbildung während der Ausbildung zur/zum Erzieher/-in am Anna-Siemsen Berufskolleg in Herford. Weitere Multiplikatorenschulungen sind sukzessive geplant. 4. Sportvereine, die bereits Schwimmkurse anbieten, erhalten kostenlos eine standardisierte, materielle Ausstattung, um die Qualität und den Erfolg der Kurse zu sichern bzw. weiter auszubauen.

Umsetzung: Eine Materialbox wird jedem Schwimmverein über den KSB Herford übergeben. 5. Ein weiterer Gelingensfaktor dieses Projektes stellt dabei die Unterstützung des jeweiligen Elternhauses dar. Die gesellschaftliche Notwendigkeit sicher schwimmen zu können, sollte durch eine kreisweit angelegte Kampagne (Printmedien, Social Media, Lokalradio etc.) parallel in den Fokus genommen werden. Die geplante Kampagne muss flexibel, adressatengerecht und einprägsam verlaufen. Auch hier handelt es sich um einen Prozess, der einer stetigen Anpassung unterliegen kann. 6. Die Umsetzung von Schwimmkursen in Kindergärten setzt eine Nutzungsmöglichkeit durch die kommunalen Bäderbetreiber voraus. Des Weiteren sollten sie als wichtiger Netzwerkpartner nach Lösungsmöglichkeiten suchen, um bislang fehlende Nutzungszeiten für Schwimmkurse der Sportvereine zu ermöglichen. Hierbei bedarf es Abstimmungsgesprächen, die lösungsorientiert vor Ort erfolgen. Koordinierungsgespräche, wie z.B. ein „Runder Tisch“, dienen dazu, Interessenlagen zu erörtern.

Zusammenfassung und Ausblick  Die Menschen im Kreis Herford sollen mehrheitlich sicher schwimmen können – hier sind sich alle Handelnden einig. Der Weg zu einem sicheren Verhalten im Wasser, ist jedoch nur über einen nachhaltigen, mehrdimensionalen Strategieprozess, innerhalb eines gesamtgesellschaftlichen Kontextes, umsetzbar. Aus diesem Grund muss für dieses Projekt ein ausreichendes Zeitfenster von mindestens zwei Jahren eingeräumt werden. Der Kreissportbund Herford sieht sich bei ausreichender finanzieller Projektförderung (s. Anlage) als koordinierende Instanz, Netzwerkpartner und Multiplikator. Durch die Nähe und Verbundenheit zu den jeweiligen öffentlichen Institutionen bzw. Abteilungen, ist die geplante Umsetzung nach heutiger Einschätzung sehr gut möglich. Aufgrund der Projektgröße mit seinen umfangreichen Aufgaben, Zielvorgaben und Partnerinnen/Partnern, kann nur durch eine zusätzliche koordinierende Sportfachkraft dieses Vorhaben umgesetzt werden. Als Projektstart ist der 01.01.2020 vorgesehen, die Dauer beträgt zunächst 2 Jahre

Der Kreis Herford lernt schwimmen! – ein Projekt – einmalig in Nordrhein-Westfalen. 

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