Der „Eye-opener“ auf dem Campus

Zwar gab es bereits seit Gründung der Universität in der zentralen Halle ein kleines Büro für die Vermittlung von Studentenjobs, doch seit nunmehr 25 Jahren bietet die Agentur für Arbeit Bielefeld auch ihren kompletten Beratungsservice direkt in der Universität an. Hier ist sie Anlaufpunkt für Studierende und Beschäftigte von Universität und Fachhochschule zu allen Fragen rund um Jobeinstieg, beruflicher Umorientierung oder gar Studienabbruch.

Leiter Wolfgang Draeger (v.l.) und Berufsberater Dr. Martin Griepentrog von der Agentur für Arbeit Bielefeld sprachen zum 25-jährigen Jubiläum mit Dozentin Jessica Koch und Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer von der Universität Bielefeld über das breite Beratungsangebot der Arbeitsagentur auf dem Campus. Foto: Agentur für Arbeit Bielefeld

Leiter Wolfgang Draeger (v.l.) und Berufsberater Dr. Martin Griepentrog von der Agentur für Arbeit Bielefeld sprachen zum 25-jährigen Jubiläum mit Dozentin Jessica Koch und Rektor Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer von der Universität Bielefeld über das breite Beratungsangebot der Arbeitsagentur auf dem Campus. Foto: Agentur für Arbeit Bielefeld

Bielefeld. „Wir sind sehr froh, gemeinsam mit der Arbeitsagentur dieses breite Angebot hier auf dem Campus machen zu können“, sagt Prof. Dr.-Ing. Gerhard Sagerer, Rektor der Universität Bielefeld. „Der Weg ins Berufsleben ist für Studierende mit vielen Fragen verbunden. Hier bietet die Arbeitsagentur wertvolle Unterstützung, indem sie in unterschiedlichen Phasen des Studiums mit kompetenter Beratung zur Seite steht.“ Auch dem Leiter der Arbeitsagentur ist wichtig, dass jeder die passende Unterstützung für sich erhält – und das direkt vor Ort. „Unsere Berater haben unterschiedliche Schwerpunkte in ihrer Arbeit“, so Wolfgang Draeger. „Einige haben sich auf die Beratung vor dem Erwerbsleben, also von Studienanfänger*innen und Studienzweiflern, spezialisiert. Andere haben dagegen ihren Fokus in der Beratung im oder kurz vor dem Erwerbsleben, sind also die Ansprechpersonen für fortgeschrittene Studierende, Absolventen und Berufserfahrene.“ Besonders beliebt bei Studierenden und Absolventen seien auch die studiengangsspezifischen Veranstaltungen. Hier wird immer der Frage nachgegangen, wie das jeweilige Studium auf konkrete Berufe ausgerichtet ist, wie die Zukunft nach dem Uniabschluss aussehen könnte, wie eigentlich die Arbeitsmarktchancen sind und wie der Übergang in den Beruf am besten gelingen kann – explizit etwa für Juristen, Lehramtsstudierende oder Gesundheitswissenschaftler.

Bereits seit der ersten Stunde dabei ist Berufsberater Dr. Martin Griepentrog. Er berichtet, dass die Studienzweifler die Hochschulberatung dabei in allen denkbaren Semestern in Anspruch nehmen – meist als Entscheidungshilfe ob sie weitermachen oder abbrechen, aber auch um mögliche Alternativen herauszuarbeiten. „Ansonsten beraten wir vor allem fortgeschrittene Studierende, also vor dem Bachelorabschluss, im Übergang zum Master, am Ende des Masterstudiums oder in beiden Fällen beim Übergang in das Erwerbsleben“, sagt Griepentrog.

So wie auch Jessica Koch. Die heutige wissenschaftliche Mitarbeiterin und Lehrbeauftragte an der Fakultät für Linguistik und Literaturwissenschaft an der Universität Bielefeld hat die Beratung als Studentin selbst genutzt und empfiehlt sie heute ihren Studierenden sogar weiter. Sie wollte einen Überblick bekommen, welche Möglichkeiten sie nach ihrem Abschluss habe. „Gemeinsam mit Dr. Griepentrog habe ich ausgelotet, was ich mit meinen Fähigkeiten für Chancen habe“, so Koch. Dabei sei der Ansatz der Beratung für sie besonders gewesen: „Da ich nicht wusste, was ich wollte, haben wir uns zuerst angesehen, was ich nicht will, aber auch was ich benötige und was ich brauche – und nicht, wer mich mit meinem Abschluss will. Diese Fokussierung auf meine Bedürfnisse und nicht auf die Angebote potenzieller Arbeitgeber war für mich neu“, berichtet sie. Jessica Koch selbst bezeichnet dies als „Eye-opener“ und große Erkenntnis für sich selbst: „Durch die Beratung habe ich mehr Selbstbewusstsein bekommen und mir klargemacht, dass ich nicht alles machen muss, was möglich ist.“ Stattdessen sei ihr gezeigt worden, dass sie als Absolventin der Geisteswissenschaft viele sogenannte Soft Skills – wie Sozialkompetenz oder ein Organisationstalent – mitbringe, die eben nicht in Zeugnissen stünden. Das habe sie gestärkt auch in Verhandlungen mit möglichen Arbeitgebern zu gehen und für sich einzustehen.

Nun empfiehlt sie die Beratung ihren Studierenden, aber auch Kolleginnen und Kollegen weiter – vom Erstsemester bis zu langjährigen Beschäftigten. „Beratung hat noch immer das Stigma, dass sie genutzt wird, wenn man Probleme hat. Aber die möglichen Optionen 

Universität Bielefeld hat die Beratung als Studentin selbst genutzt und empfiehlt sie heute ihren Studierenden sogar weiter. Sie wollte einen Überblick bekommen, welche Möglichkeiten sie nach ihrem Abschluss habe. „Gemeinsam mit Dr. Griepentrog habe ich ausgelotet, was ich mit meinen Fähigkeiten für Chancen habe“, so Koch. Dabei sei der Ansatz der Beratung für sie besonders gewesen: „Da ich nicht wusste, was ich wollte, haben wir uns zuerst angesehen, was ich nicht will, aber auch was ich benötige und was ich brauche – und nicht, wer mich mit meinem Abschluss will. Diese Fokussierung auf meine Bedürfnisse und nicht auf die Angebote potenzieller Arbeitgeber war für mich neu“, berichtet sie. Jessica Koch selbst bezeichnet dies als „Eye-opener“ und große Erkenntnis für sich selbst: „Durch die Beratung habe ich mehr Selbstbewusstsein bekommen und mir klargemacht, dass ich nicht alles machen muss, was möglich ist.“ Stattdessen sei ihr gezeigt worden, dass sie als Absolventin der Geisteswissenschaft viele sogenannte Soft Skills – wie Sozialkompetenz oder ein Organisationstalent – mitbringe, die eben nicht in Zeugnissen stünden. Das habe sie gestärkt auch in Verhandlungen mit möglichen Arbeitgebern zu gehen und für sich einzustehen.

Nun empfiehlt sie die Beratung ihren Studierenden, aber auch Kolleginnen und Kollegen weiter – vom Erstsemester bis zu langjährigen Beschäftigten. „Beratung hat noch immer das Stigma, dass sie genutzt wird, wenn man Probleme hat. Aber die möglichen Optionen aufgezeigt zu bekommen und in Austausch über die eigene Zukunft mit einem Experten zu gehen, bringt jeden weiter – davon bin ich überzeugt“, so Koch.

Alle Angebote der Hochschulberatung in der Universität Bielefeld stehen online unter www.arbeitsagentur.de/vor-ort/bielefeld/akademiker