Das Start-Up Ankerkopf untersucht die Arbeitssituation von IT-Frauen in OWL

Consultant und Soziologe Jannik Bebermeier sowie Geschäftsführerin Sarah Niesel präsentieren am Tablet das PinkPaper Vol. 1. Foto: Ankerkopf GmbH

Consultant und Soziologe Jannik Bebermeier sowie Geschäftsführerin Sarah Niesel präsentieren am Tablet das PinkPaper Vol. 1. Foto: Ankerkopf GmbH

Minden. Das Start-Up Ankerkopf. IT Experts OWL hat eine soziologisch orientierte Studie mit 30 weiblichen Teilnehmerinnen aus der regionalen IT-Branche durchgeführt. Das Spektrum der Befragten reichte von der Fachinformatik-Auszubildenden bis hin zur Softwareentwicklerin, von der SAP-Beraterin über die IT-Team- sowie Geschäftsleiterin einer Digitalagentur.

Untersucht wurden Einstellungen und Haltungen zum Genderpaygap, also der Gehaltslücke zwischen Männern und Frauen, die es auch in der IT gibt, sowie zur niedrigen Frauenquote bei IT-Abteilungen von Unternehmen. Auch Diskriminierung am Arbeitsplatz, Worklife-Balance sowie Vorschläge, wie wir als Gesellschaft und Unternehmen daran arbeiten können, Frauen in ihren IT-Laufbahnen zu fördern und Mädchen für die IKT und MINT-Berufe zu begeistern wurden erfragt.

Die Initiatorin und Gründerin der Ankerkopf GmbH sagt zu der heute veröffentlichten Studie: „Die Hauptmessage ist für uns, dass der Beruf der Informatikerin mehr Sichtbarkeit bekommen muss und wir unbedingt aufhören müssen das Klischee des übergewichtigen Nerds, der in einem vermüllten Keller coded, immer weiter auch in den Medien zu transportieren, denn das schreckt Mädchen ab sich überhaupt für diesen Beruf begeistern zu können.

Darüber hinaus ist es wichtig, dass Firmen Frauen resp. Mädchen anders als Männer ansprechen müssen, um sie für einen bestimmten Job zu begeistern. Denn das Hauptkriterium ist nicht wie bei den meisten Männern Gehalt und Aufgaben bzw. Reputation, sondern die Möglichkeit Beruf und Familie wirklich vereinbaren zu können.“

Weitere Aussagen, die die Studie nahelegt, sind, dass wir als Gesellschaft an der Wurzel arbeiten müssen, um Mädchen nicht in vermeintliche Rollenbilder zu stecken und sie so indirekt aus den informations- und kommunikationstechnischen Berufen auszugrenzen und dass die IT-Branche viel weiblicher ist, als es auf den ersten Blick scheint: denn die weiblich konnotierten Soft Skills wie Empathie, Kommunikationsstärke und Kreativität sind genau die Stärken, die die Teilnehmerinnen befähigt haben, ihre Karriere in der IT zu machen.

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