Corona-Hilfsfonds ermöglicht Sonderprogramm „Lernförderung“

v.l.: Bettina Windau, Bürgermeister Theo Mettenborg und Birgit Kaupmann bei der Checkübergabe im Rathaus. Foto: Stadt Rheda

v.l.: Bettina Windau, Bürgermeister Theo Mettenborg und Birgit Kaupmann bei der Checkübergabe im Rathaus. Foto: Stadt Rheda

Rheda-Wiedenbrück. Die Bürgerstiftung Rheda-Wiedenbrück hat zusammen mit der Caritas als Kooperationspartner im Zuge der Corona-bedingten Schulschließungen das Sonderprogramm „Lernförderung“ ins Leben gerufen. Im Mai starteten die Schulen wieder in den Präsenzunterricht, dennoch war davon auszugehen, dass viele Kinder gravierende Lerndefizite aus der Corona-Pause mitbringen. Beim Homeschooling waren Kinder aus Familien mit finanziell angespannten Verhältnissen benachteiligt: sie verfügen seltener über die notwendige technische Ausstattung, haben weniger Unterstützung durch erwachsene Bezugspersonen und haben zum Teil keine Rückzugsräume zum ungestörten Lernen.

Wie kann man benachteiligten SchülerInnen helfen, den Lernverlust der Corona-Pandemie aufzuholen, um den Anschuss in der Schule nicht zu verlieren? Diese Frage hat sich die Bürgerstiftung in Rheda-Wiedenbrück zusammen mit der Caritas gestellt und eine Antwort in dem seit 2012 bestehenden Bildungsfonds gefunden. Bereits jetzt stellt die Bürgerstiftung über den Bildungsfonds an jeder Schule und Kita einen Betrag für eine unbürokratische und nicht beschämende Förderung für Kinder und Jugendliche aus finanziell angespannten Verhältnissen bereit, die kein Anrecht auf Mittel aus dem Bildungs- und Teilhabepaketes des Staates haben. Der Erfolg des Programms „Lernförderung“ ist ein gelungenes Zusammenspiel aller Beteiligten.

Die Schulen haben in der herausfordernden Zeit noch vor den Sommerferien sehr sorgfältig den Bedarf bei jedem einzelnen Kind erhoben und entsprechende Lernempfehlungen gegeben. Rund 243 Grundschülerinnen und Grundschüler benötigen zusätzliche Unterstützung – besonders in den Fächern Deutsch, Mathematik und Deutsch als Zweitsprache. Aufgrund der Flexibilität und dem Einsatz der Schulleitungen, der Verantwortlichen bei der Stadt und in den ortsansässigen Lerninstituten konnte das Programm gleich nach den Sommerferien starten. Bei den meisten Kindern wird eine mindestens dreimonatige Unterstützung im Gruppenunterricht, zweimal wöchentlich 90 Minuten, als sinnvoll erachtet. In einem ersten Schritt hat die Bürgerstiftung Mittel in Höhe von 15.000 Euro aus dem Corona Hilfsfonds der Stadt erhalten, um das Sonderprogramm im zweiten Halbjahr 2020 zu organisieren. Zwischen der Bürgerstiftung, der Caritas und den Grund- und weiterführenden Schulen im Stadtgebiet herrscht ein enger Austausch zum Sonderprogramm.

„Uns ist es ein Herzensanliegen, den Kindern und Jugendlichen in der Stadt, die durch die Schulschließungen den Lernstoff nicht aufholen können, eine schnelle Unterstützung zu bieten“, betont Bettina Windau, Vorstandsvorsitzende der Bürgerstiftung. „Wir sind sehr dankbar für die Unterstützung aus dem Corona Hilfsfonds der Stadt“, ergänzt Birgit Kaupmann, Fachbereichsleitung der Caritas. Aus den ermittelten Bedarfen ergibt sich die Notwendigkeit einer weiteren finanziellen Unterstützung: Die Bürgerstiftung erhält nun weitere 81.000 Euro aus dem städtischen Corona Hilfsfonds. „Sehr gerne unterstützen wir die Bürgerstiftung bei der Errichtung des Sonderprogramms. Die finanziellen Mittel sind in die Bildung unserer Kinder und Jugendlichen bestens angelegt“, sagt Bürgermeister Theo Mettenborg. „Ich freue mich sehr über das Engagement der Bürgerstiftung für unsere Stadt.“ Den Unternehmen Tönnies, Simonswerk und Effertz sowie den vielen privaten Spendern, die den Corona-Hilfsfonds im Vorfeld auf den Weg gebracht haben, gilt der Dank aller Programm-Beteiligten.

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