Paderborn . Aufgrund seiner zahllosen, unverwechselbar originellen Vorträge und seines Engagements in etlichen Vereinen und Verbänden in Paderborn, Bad Lippspringe, aber auch in Belleville/Illinois bestens bekannt ist der frühere Leiter der Volkshochschule Paderborn, Dr. Otmar Allendorf. 2014 begann er, seine Sammlungen durchzusehen, für deren sichere Überlieferung zu sorgen und sie dem heutigen Stadt- und Kreisarchiv anzuvertrauen.
Gut gelaunt am Bestand S 1/36 und hinter einem Teil der Bildüberlieferung: Dr. Otmar Allendorf, rechts, mit Archivleiter Wilhelm Grabe.Foto:© Stadt Paderborn
Nach dem Staatsexamen für das Lehramt an höheren Schulen 1966 und der Promotion 1969 in Marburg wechselte der Anglist und gebürtige Hesse 1970 zur Nixdorf Computer AG nach Paderborn, wo er vor allem Anwendungsmöglichkeiten von Computern als Unterrichtssysteme entwickelte. 1976 wurde ihm mit der Leitung der Paderborner Volkshochschule seine Lebensstelle angeboten, die er bis zu seiner Pensionierung 2005 zu einer modernen Weiterbildungseinrichtung prägen konnte. Der heutige Ehrenvorsitzende des TV Jahn Bad Lippspringe, das höchst aktive Mitglied im Deutsch-Amerikanischen Freundeskreis Paderborn-Belleville, dessen erster Geschäftsführer er von 1988 bis 2015 war, und der Herausgeber der Paderborner Seniorenzeitung „Die Brücke“ ist bis heute ein umtriebiger Zeitgenosse. Als ambitionierter Fotograf und Redner entwickelte er sich zu einem Chronisten der Paderborner Stadtgeschichte, wie er in einem Zeitungsporträt einmal genannt wurde.
„Im Laufe eines so tätigen Lebens kommt einiges Material zusammen“, sagt Otmar Allendorf, „zu schade, hoffe ich, als dass es verloren ginge.“ Sukzessive begann er in den vergangenen Jahren, sein Material an das Stadt- und Kreisarchiv abzugeben: Vortragsmanuskripte mit den zugehörigen Bildern, Unterlagen des DAFK Paderborn-Belleville und der Firma Nixdorf aus seinen jeweiligen „Dienstjahren“ und darüber hinaus, Tonkassetten mit Aufnahmen prominenter Zeitgenossen wie Alt-Bürgermeister Willi Lüke, Filme, tausende Dias und schließlich digitale Originalaufnahmen auf CD oder USB-Stick. „Ein Haufen Arbeit kommt da auf den Kollegen oder die Kollegin zu, die den Bestand ‚S 1/36: Dr. Otmar Allendorf‘ bewerten, ordnen und erschließen wird“, meint Archivleiter Wilhelm Grabe, „aber eine, die ganz sicher spannend ist und sich für die städtische Überlieferung lohnt.“
