Charta für den Natursport stärkt das Miteinander beim Wandern, Reiten und Radfahren

Kreis Lippe. Qualitätswandern bedeutet nicht nur gut gekennzeichnete Wege und eine verbesserte Wanderinfrastruktur, sondern auch ein geordnetes Miteinander der verschiedenen Nutzer in der Landschaft.
Dazu haben jetzt insgesamt zwölf Partner aus den Bereichen Wandern, Reiten und Radfahren eine neuartige Natursport-Charta für den Kreis Lippe unterschrieben. „Neben den Wanderern wird der Landschaftsraum aber auch von zahlreichen anderen Nutzergruppen in Anspruch genommen, sei es im Rahmen der Freizeitgestaltung, der forstwirtschaftlichen Nutzung oder des Naturschutzes,“ erläutert Günter Weigel, Geschäftsführer der Lippe Tourismus & Marketing GmbH (LTM).

Die Natursport-Charta Lippe stärkt das Miteinander beim Wandern, Reiten und Radfahren. Foto: Lippe Tourismus & Marketing GmbH.

Die Natursport-Charta Lippe stärkt das Miteinander beim Wandern, Reiten und Radfahren. Foto: Lippe Tourismus & Marketing GmbH.

Unterzeichner dieser einzigartigen Natursport-Charta sind neben dem Kreis Lippe, dem Landesverband Lippe, dem Lippischen Heimatbund, dem Naturpark Teutoburger Wald/Eggegebirge, der OWL-Beauftragten der Deutschen Vereinigung der Freizeitreiter und -fahrer in Deutschland (VFD) und der LTM auch der Teutoburger Wald Verband (TWV), der Eggegebirgsverein, der lippische ADFC, der Verein Bike-Sport Lippe, der Landwirtschaftliche Kreisverband Lippe und der Deutsche Wanderverband. An insgesamt 90 Standorten in Lippe wird die LTM sogenannte Achtsamkeitstafeln aufstellen, auf denen die Nutzerinnen und Nutzer der Landschaft auf die vereinbarten Verhaltensregeln hingewiesen werden. Zudem wird auf allen Infotafel auf die Natursport-Charta hingewiesen per QR-Code verlinkt.

„Beim Sport in der Natur ist oftmals nicht klar, dass wir uns auf fremden Grund bewegen. Beispielsweise in einem Wald, der als Wirtschaftsraum dient, beeinflussen die sportlichen Aktivitäten auch die Umwelt“, berichtet Weigel. Wanderer, Radfahrer und Mountainbiker, Reiter haben dabei unterschiedliche Interessenlagen wie Grundeigentümern, Holzwirtschaft, Jägern oder auch Naturschützern, daher seien Nutzungskonflikte nicht immer auszuschließen, so Weigel. Für die Belange anderer Landschaftsnutzer sowie anderer Natursporttreibenden zu sensibilisieren sei deshalb ein guter Schritt, um Rücksichtnahme zu fördern und damit langfristig ein gutes Miteinander in Natur und Landschaft zu gewährleisten. „Erfahrungsgemäß kann das Ausformulieren von Verhaltensregeln in einer ‚Charta‘ einen verbindlichen Charakter erzeugen, der die Wahrscheinlichkeit für die Einhaltung dieser Regeln erhöht,“ ist sich die Deutsche Wanderverband Service GmbH sicher.

Die Natursport-Charta Lippe wurde von den Unterzeichnern an einem Runden Tisch gemeinsam erarbeitet und geht zurück auf die Machbarkeitsstudie „Reiten-Wandern-Radfahren“, die im Rahmen des Förderprojektes Qualitätsregion Wandern Lippe – Land des Hermann durch das Europäische Tourismus Institut (ETI) und die Deutsche Wanderverband Service GmbH begleitet wurde. Die Studie hatte den Status des Kreises Lippe als Wander-, Reit- und Radregion beleuchtet und das gesamte Wegenetz auf Sinnhaftigkeit, Zweckmäßigkeit und Attraktivität überprüft. Als Ergebnis zeigt die Studie verschiedene Maßnahmen zur nachhaltigen Verbesserung der aktuellen Situation sowie zum verträglichen Miteinander von Reitern, Radfahrern und Wanderern auf. Dazu gehört auch die Unterzeichnung der Natursport-Charta Lippe.

Mit dem Projekt der Qualitätswanderregion Lippe gehen neben der LTM auch der Lippische Heimatbund, der Lippische Landesverband, der Eggegebirgsverein, der Teutoburger Wald Tourismusverband und der Naturpark Teutoburger Wald nunmehr auf die Zielgerade. Für dieses Projekt zur Ertüchtigung der gesamten Wanderregion erhält Lippe immerhin 1,6 Millionen Euro an Fördermitteln, die mit weiteren 20 Prozent Eigenmitteln des Kreises Lippe aufgestockt wurden. Das Vorhaben „Qualitätswanderregion Lippe – Land des Hermann“ wird aus Mitteln der Bund-/Länder-Gemeinschaftsaufgabe „Verbesserung der regionalen Wirtschaftsstruktur“ gefördert.

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