Bühnen und Orchester Bielefeld – Spielplan Januar 2023

D3 – Dance Discovers Digital

LAND IM LAND

Stephanie Thiersch

Mit Land im Land, der letzten Uraufführung der Projektreihe D³ – Dance Discovers Digital, kreiert die Choreografin Stephanie Thiersch eine Performance, die die Verbundenheit der Menschen untereinander und uber Kontinente hinaus zum Thema erhebt. Zu einer bunten Feier versammeln sich zwischen Toubab Dialaw und Bielefeld drei Gemeinschaften auf der Bühne: das Ensemble von TANZ Bielefeld, vier Tanzer*innen von Thierschs Kölner Kompanie MOUVOIR und sieben Kunstler*innen aus Afrika. Das TOR 6 Theaterhaus verwandelt sich in einen utopischen Lebensraum, in welchem sich simultan eine analoge und eine virtuelle Welt entfalten. Territorien verschmelzen und Menschen, die doch fern in der Welt verortet sind, treffen nah aufeinander.

Durch holografische Projektionen ist die Präsenz aller Kunstler*innen im Ort des Geschehens auf unterschiedliche Weise spurbar und das Konzept der Gastfreundschaft erlangt eine ganz neue Bedeutung. Wer lädt zu dieser Party ein und wer wird eingeladen? Oder ist man sowohl Gast als auch Gastgeber*in? An der Nahtstelle von Tanz und digitaler Medienkunst ist Land im Land eine Einladung, in spekulative Zukünfte und Szenarien des Zusammenseins einzutauchen.

Premiere: SA / 14.01. / 19:30 / TOR 6 Theaterhaus Weitere Termine 20.01. / 22.01. / 28.01. /10.02. / 17.02. / 19.02. / 23.02. / 28.02. / …

Choreografie & Bühne Stephanie Thiersch / Künstlerische Beratung im Senegal Alesandra Seutin / Kostüme Lauren Steel / Video/ Digitalregie Navid Razavi / Licht Begonia Garcia Navas / Musik DJ Elephant Power / Mit Tommaso Balbo / Neus Barcons Roca/ Carla Bonsoms i Barra / Tarang Cissokho / Falilou Faye / Cola Lok Yee Ho / Kezia Jonah / Kelvin Kilonzo / Hampus Larsson / Amy Lombardi / Chris Lopez / Andrea Martin / Margaux Marielle-Trehouart / Laura Martin Rey / Fatou Niang/ Noriko Nishidate / Alexandre Nodari / N’deye Seck / Joel Suarez Gomez / Ana Torre / Adrien Ursulet / Luca Volkel / Christ Zié/ Andrea Zinnato

 

Simon-Oslender_©_Boris-Breuer

Simon-Oslender_©_Boris-Breuer

EUGEN ONEGIN

Pjotr I. Tschaikowsky

Lyrische Szenen in drei Akten op. 24 / Text nach Alexander S. Puschkin von Konstantin S. Schilowsky / In russischer Sprache mit deutschen Übertiteln 

Stationen einer unerfüllten Liebe: Die junge Gutstochter Tatjana ist begeisterte Romanleserin. Als eines Tages der Verlobte ihrer Schwester seinen Freund Eugen Onegin mitbringt, der mit Tatjana den Nachmittag verbringt, entflammt ihr Herz rasch fur ihn. Doch im zaristischen Russland war es ein Tabubruch, wenn eine junge Frau einem Mann ihre Liebe antrug. So weist Onegin Tatjanas Liebesbrief kaltherzig zurück. Als er Jahre später seinen Fehler erkennt und vor Sehnsucht vergeht, ist es längst zu spat …

Alexander Puschkin schrieb mit der ihm eigenen ≫spitzen Zunge≪ zwischen 1823 und 1830 den Versroman Eugen Onegin. Pjotr I. Tschaikowsky fand in der Zeit seiner unglücklichen Ehe hierin einen Stoff, der ihm ideal erschien, die in Opulenz erstarrte russische Operntradition aufzubrechen. Bewusst wollte er die Gefühle seiner Figuren in größtmöglicher Natürlichkeit erklingen lassen, nicht im allzu oft opernhaft-verzerrten Gestus. Das Konzept der ≫lyrischen Szenen≪ verhalf Tschaikowsky 1877 zu seinem wichtigsten Opernerfolg.

Premiere: SA / 15.01. / 19:30 / Stadttheater Weitere Termine: 24.01. / 28.01. / 03.02. /10.02. / 16.02. / …

Musikalische Leitung Gregor Rot / Inszenierung Georg Zlabinger / Bühne Martin Zlabinger /Kostüme Theresa Wilson / Dramaturgie Jon Philipp von Linden / Choreinstudierung Hagen Enke / Mit Dušica Bijelić / Todd Boyce / Orsolya Ercsenyi / Lianghua Gong / Moon Soo Park / Andrei Skliarenko / Katja Starke / Paata Tsivtsivadze / Marta Wryk / Bielefelder Opernchor /Extrachor des Theaters Bielefeld / Bielefelder Philharmoniker

 

HERKUNFT

Saša Stanišić

Herkunft? Worauf zielt dieser Begriff? ≫Auf die geografische Lage des Hügels, auf dem der Kreißaal sich befand? Auf die Landesgrenzen des Staates zum Zeitpunkt der letzten Wehe? Gene? Ahnen? Dialekt?≪ Fur Saša Stanišić hat Herkunft mit Zersplitterung zu tun, mit Erinnerung, Vergessen, Zufall und Zuschreibung. Geboren in Jugoslawien, in Višegrad an der Drina, verschlägt es einen 14-Jährigen nach Heidelberg am Neckar. Hier gibt es eine majestätisch prangende Schlossruine, die als romantisch gilt. Der Stadtteil Emmertsgrund, der vielen Gefluchteten ein (vorübergehendes) Zuhause bietet, ist hingegen keine touristische Attraktion. Der wichtigste Ort für den Heranwachsenden wird die ARAL-Tankstelle; sie ist neutraler Boden und vereint Kulturen ≫in Neonlicht und Benzingeruch≪. In Višegrad, am anderen Ende der Telefonleitung zu einer anderen Zeit, behauptet Grosmutter Kristina, ihr verstorbener Mann sei nur zu einer Reise nach Oskoruša aufgebrochen, seiner Heimatstadt in den Bergen. Dorthin reist irgendwann auch der Enkel, entdeckt Drachen und poskok, eine Hornotter, die ihm schon einmal als Kind begegnet ist.

Inszenierung Peter Kastenmüller / Bühne und Kostüme Alexander Wolf / Dramaturgie

Katrin Enders / Mit Oliver Baierl / Mayan Goldenfeld / Lukas Graser / Doreen Nixdorf /Alexander Sturmer / Rosalia Warnke / Faris Yuzbaşıoğlu

Premiere: FR / 27.01. / 19:30 / Stadttheater Weitere Termine 31.01. / 04.02. / 09.02. / 15.02./ 19.02. / 21.02. / 24.02. / …

 

VATER

Florian Zeller

Andre ist sauer. Nicht nur hat er Scherereien mit einer diebischen Haushaltshilfe, die ihm seine Uhr gestohlen hat. Nun eröffnet ihm auch noch seine Tochter Anne, dass sie nach London ziehen und ihn alleine in Hamburg lassen will. Warum kann sie nicht sein wie ihre Schwester Elise? Die hat er sowieso viel lieber. Obwohl sie sich nicht mehr so oft meldet. Warum nicht?, fragt sich Andre. Und warum zieht Anne nach London? Sie ist doch eigentlich verheiratet. Nein, sie ist geschieden, schon lange. Erinnert sich der Vater denn nicht? Nein, er erinnert sich nicht. Nicht immer jedenfalls, denn sein Gedächtnis hat Lücken. Er muss sich immer häufiger fragen, was wann passiert ist und ob überhaupt. Zieht Anne nun nach London oder nicht? Wer ist diese Frau, die gerade mit dem Hühnchen in die Kuche gelaufen kommt, und warum sieht der Ehemann seiner Tochter plötzlich ganz anders aus? Ist das überhaupt der Ehemann oder der neue Freund, warum zieht Anne nach London und wo ist eigentlich seine jüngste Tochter?

Florian Zeller befragt in Vater geschickt die Zuverlässigkeit von Wahrnehmung und Erinnerung und versetzt die Zuschauer*innen in die Perspektive eines Demenzkranken. Indem Zeller dem Geschehen die Eindeutigkeit versagt, wird auch unser Blick darauf Teil der Erosion von Gewissheiten.

Premiere: SA / 21.01. / 19:30 / Theater am Alten Markt Weitere Termine: 26.01. / 27.01. /19.02. / 22.02. / 23.02. / …

Inszenierung Dariusch Yazdkhasti / Bühne und Kostüme Julia Hattstein / Dramaturgie 

Franziska Eisele / Mit Georg Böhm / Simon Heinle / Christina Huckle / Nicole Lippold / Susanne Schieffer / Thomas Wolff

 

ICH, WUNDERWERK UND

HOW MUCH I LOVE DISTURBING CONTENT

Amanda Lasker-Berlin

Vier Perspektiven. Vier unterschiedliche Motive – stark im Fokus: Videobilder. Es wird verhandelt, was ungezeigt bleibt, vergessen wurde oder in der Routine des endlosen Klickens untergeht. Vier Blicke, die wie durch die Kameralinse ganz nah an das heranzoomen, was dem menschlichen Auge so nicht auffallt. Das ≫Ich, an Weihnachten 96≪ schaut eine alte Super-8-Aufzeichnung eines zurückliegenden Familienfests an und erinnert sich plötzlich. Das ≫Ich, die nichts anderes mag als flimmernde Bildschirme≪ klebt an YouTube-Videos, die Polizei- und andere Gewalt darstellen, und kann nicht anders. Das ≫Ich, die einsam ist in Gladbeck-Rentfort≪ wandert durch die verlassene Heimat und versucht sich zu erinnern, an das, was war, und an Fernsehaufnahmen von einer Geiselnahme im zurückgelassenen Gladbeck. Der vierte Blick sieht das, was ungesagt bleibt. Wie beeinflussen diese Bilder unsere Erinnerung und was macht der Tod eigentlich fur einen Unterschied für uns Lebende im Blick auf die Bilder, die er hinterlässt? Sollten wir Lebenden diese speichern oder einfach löschen? Das Stück nimmt diese Blicke unter die Lupe, setzt sie mosaikartig zusammen und webt ein Bild aus Eindrücken, Erinnerungen und Gedanken. Dazwischen scheinen Fragen auf, Fragen an das eigene Ich, die eigene Geschichte, die eigenen Gefühle – zumindest fur kurze Momente, für kurze Klicks.

Premiere: SA / 28.01. / 19:30 / TAMZWEI

Inszenierung Marie Schwesinger / Bühne und Kostüme Marion Schindler / Musik Tim Roth /

Dramaturgie Irene Wildberger / Mit Brit Dehler / Fabienne-Deniz Hammer / Carmen Priego

 

Konzerte

NEUJAHRSKONZERT 2023 BIELEFELDER PHILHARMONIKER

Gauner – Hexen – Zauberwesen

Mit Fantasie und Augenzwinkern beschwören die Bielefelder Philharmoniker pünktlich zu Neujahr gute Geister, indem sie die weniger Guten buchstäblich ≫vorfuhren≪ und damit bannen. De facto haben Musiktheaterschaffende von jeher mit diebischer Freude ihre Aufmerksamkeit Figuren am Rande der Gesellschaft geschenkt, noch lieber sogar den Zauberwesen aus Sagen, Legenden und Märchen.

Musikalische Leitung Alexander Kalajdzic / Moderation Jon Philipp von Linden / Mit Cornelie Isenburger / Bielefelder Philharmoniker

SO / 01.01. / 18:00 / Rudolf-Oetker-Halle, Groser Saal

 

RESPIGHI / TSCHAIKOWSKY / SCHOSTAKOWITSCH 4. SYMPHONIEKONZERT

Bielefelder Philharmoniker

Dmitri Schostakowitsch bewies Chuzpe: Nichts Geringeres als eine Symphonie sollte seine universitäre Abschlussarbeit sein. Der jugendlich frische Zugriff macht seine Erste zu einem bis heute unwiderstehlichen Genie- und zugleich Schelmenstreich. Neuartige Anverwandlung von alten Formen prägt auch die weiteren Stücke des 4. Symphoniekonzerts: Respighis Tre Corali di Johann Sebastian Bach und Tschaikowskys Rokoko-Variationen. Für den grazilvirtuosen Cello-Part kehrt Bruno Delepelaire in die Rudolf-Oetker-Halle zurück, die Leitung liegt in den Händen von Rasmus Baumann.
FR / 20.01. / 20:00 / Rudolf-Oetker-Halle, Großer Saal
SO / 22.01. / 11:00 / Rudolf-Oetker-Halle, Großer Saal

 

RHYTHM AND SOUNDS 2. KINDERKONZERT

Für Kinder ab 7 Jahren

Heiße Rhythmen, launiger Blues und kecker Swing bringen das Stadttheater zum Pulsieren. Rune Thorsteinsson hat ein eigenes Body-Percussion-Stuck komponiert, das er mit dem Bunker Ulmenwall, den JunOs und dem Kammerchor auf die Buhne bringt.

Musikalische Leitung und Einstudierung Felicitas Jacobsen, Sandra Lubos / Moderation Britta Grabitzky / Mit Rune Thorsteinsson / Bunker Ulmenwall e. V. / JunOs / Kammerchor des CJD-Gymnasium Versmold

SO / 22.01. / 11:00 / Stadttheater

 

SIMON OSLENDER TRIO JAZZ IM KONZERTHAUS

Der als Rising Star der europäischen Jazzszene geltende deutsche Keyboarder und Komponist Simon Oslender präsentiert gemeinsam mit Claus Fischer (Bass) und Hendrik Smock (Drums) sein aktuelles Album Peace Of Mind – ein ausgereiftes Meisterwerk, das mit einer vielschichtigen Klangwelt, reichhaltigen Kompositionen und einer ansteckenden Energie beeindrückt.

MI / 25.01. / 20:00 / Rudolf-Oetker-Halle, Foyer

 

Vision-String-Quartett_©_Sander Stuart

Vision-String-Quartett_©_Sander Stuart

VISION STRING QUARTET NOCTUNE

Nur vier Streichinstrumente benötigt das Vision String Quartet, um ein ganzes Klangspektrum mit elektronischen Momenten und kammermusikalischer Intensität zu erschaffen. Ihr neues Album Spectrum ist inspiriert von Folk, Pop, Rock und Funk. Entstanden ist ein musikalisches Abenteuer, geprägt durch vielseitige Eindrücke verschiedenster Kulturen.

FR / 27.01. / 22:00 / Rudolf-Oetker-Halle, Foyer

 

KLAVIERREZITAL ROGER MURARO 5. KAMMERKONZERT

Wusste schon Robert Schumann mit seinen Klavierwerken wie den Davidsbündlertänzen das irrationale Wesen der Romantik kongenial in Töne zu setzen, so haben die miteinander befreundeten Komponisten Manuel de Falla und Maurice Ravel im Impressionismus und der frühen Moderne Maßtäbe gesetzt – ebenfalls vom Klavier ausgehend. Es spielt Roger Muraro.

MO / 30.01. / 20:00 / Rudolf-Oetker-Halle, Kleiner Saal

 

SPECIALS

WEIßES KANINCHEN, ROTES KANINCHEN

Nassim Soleimanpour

Ein Umschlag, ein*e Schauspieler*in, zwei Glaser. Keine Proben, keine Vorbereitung. Niemand weiß, was passieren wird. Mit dem experimentellen Ausnahmestück Nassim Soleimanpours will das Theater Bielefeld monatlich ein Zeichen setzen – für alle im Iran Protestierenden.

SA / 07.01. / 19:30 / TAMDREI

 

»LATE NIGHT« – VON STÜCK ZU STÜCK IM JANUAR

Auf geht es in die nächste Runde, in der wir den Tag zur Nacht machen! Moderator Simon Heinle lädt ein zu Appetithappen auf die Schauspielpremieren im Januar – spannende Gäste, Stand-up sowie schauspielerische und musikalische Einlagen inklusive.

SO / 15.01. / 17:00 / Theater am Alten Markt

 

BEST OF POETRY SLAM

Vier ausgewählte Stars der Poetry-Slam-Szene treten gegeneinander an, um die Gunst der Besucher*innen fur sich zu gewinnen. Gibt es fur gewöhnlich fünf Minuten Zeit für die Performance, so wird die Bühnenzeit bei dieser Slam-Gala verdoppelt – schließlich handelt es sich um die Creme de la Creme der Wortakrobat*innen. Das Publikum ist Gast und Jury zugleich, denn es entscheidet über Sieg oder Niederlage.

Mit Paul Bokowski / Teresa Reichel / Jean-Philippe Kindler / Flori Wintels / Moderation Jason Bartsch

SO / 22.01. / 19:30 / Stadttheater

 

DEM INGO WIRD DIE OPER ERKLÄRT

Eugen Onegin

Tschaikowskys Meisterwerk uber ≫Liebe und Freundschaft in Zeiten strenger Etikette≪ verhandelt ganz zeitlose zwischenmenschliche Grenzsituationen. In bewährter Manier wirft Kabarettist Ingo Börchers ein Schlaglicht auf die frische Bielefelder Inszenierung von Georg Zlabinger und interviewt Dramaturg Jon Philipp von Linden zum Drumherum. Gesang und Getränk inklusive!

SO / 29.01. / 19:30 / Loft

 

SPIELSTÄTTEN

Stadttheater / Loft

Niederwall 27, 33602 Bielefeld

Theater am Alten Markt / TAMZWEI / TAMDREI

Alter Markt 1, 33602 Bielefeld

RudolfOetkerHalle,

Konzerthaus

Lampingstrase 16

 

KONTAKT

Theater Bielefeld, Brunnenstraße 3-9, 33602 Bielefeld

info@theater-bielefeld.de

https://theater-bielefeld.de/

 

KARTENVORVERKAUF

Theaterkasse

Altstädter Kirchstraße 14, 33602 Bielefeld

Di – Fr 10:00 – 18:00 Uhr, Sa 10:00 – 14:00 Uhr

Telefonische Kartenvorbestellung 0521 / 51 54 54

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