Aus alt mach neu: Bannern werden zu Taschen

Minden. Als im Sommer 2017 erstmalig die NRW.KlimaTage der KlimaExpo.NRW stattfanden und über 100 Projekte in ganz NRW hierfür Ihre Türen den Bürgerinnen und Bürgern öffneten, wurde dieses Event mit entsprechenden Werbebannern beworben. Als die Aktionstage vom 7. Juli bis 8. Juli zu Ende gingen, an denen unter anderem auch die Verbraucherzentrale teilgenommen hat, meldete sich die Energieberaterin Kerstin Pahnke der Verbraucherzentrale Minden mit einer guten Idee beim Veranstalter: dem Upcycling der Banner.

Kerstin Pahnke und Miriam Canfora freuen sich über die Taschen

Kerstin Pahnke und Miriam Canfora freuen sich über die Taschen

Upcycling bedeutet das Wiederverwerten eines alten Produktes für ein neues hochwertiges Produkt. „Von der Idee waren wir sofort begeistert, denn so können die Werbebanner wiederverwertet werden und wir zugleich die Botschaft der NRW.KlimaTage noch weiter in die Öffentlichkeit tragen – als hochwertige Taschen, die funktional sind und durch ihr außergewöhnliches Design neugierig machen“, betont Miriam Canfora, Leiterin Öffentlichkeitsarbeit der KlimaExpo.NRW. Aus den über 50 PVC-Bannern sind ca. 130 einzigartige, individuelle und hochwertige Umhängetaschen und Shopping-Bags entstanden. Das Projekt ist eine Fortführung des Upcycling-Projekts aus 2016, diesmal jedoch mit neuen Beteiligten: der Verbraucherzentrale Minden, der KlimaExpo.NRW und der städtischen Wirtschaftsförderung. Die Vermarktung übernimmt die Minden Marketing GmbH.

Die PVC-Banner sind robust, langlebig, und eignen sich sehr gut für die Außenwerbung, weil die positiven Eigenschaften beim Kontakt mit Sonnenlicht oder Wasser kaum beeinträchtigt werden. Die KlimaExpo.NRW-Banner, welche aus Mitteln des Europäischen Fonds für regionale Entwicklung (EFRE) gefördert wurden, wurden von den beteiligten Aktionspartnern aus ganz NRW im Nachgang der NRW.KlimaTage2017 zur Verfügung gestellt und über die Verbraucherzentrale Minden zum Verein Lebenshilfe für Menschen mit Behinderungen Bezirk Bruchsal-Bretten e.V. vermittelt. Dort stellen beeinträchtigte Personen unterschiedliche Produkte aus Bannern her. Aber auch andere Dinge, wie robuste Sicherheitswesten für den Straßenbau, Decken mit Stoffetiketten oder auch Schalldämmung für Konzertsäle. Momentan arbeiten circa 1.200 Menschen, davon knapp 850 Mitarbeiter*innen mit Handicap in sechs Werkstätten für den Verein.

Fotos: Verbraucherzentrale.

Fotos: Verbraucherzentrale.

Vor Ort machte die damalige Klimaschutzmanagerin der Stadt Minden, Diana Berg, sich ein Bild von der Produktion. Zunächst wurden die PVC-Banner von den vorhandenen Ösen befreit, gestanzt und sorgfältig gereinigt. Zum Schutz der Mitarbeiter*innen wurde die Reinigung von Hand und mit Spülwasser und Lappen durchgeführt. Im Anschluss nähte der Bereich Textilverarbeitung Umhängetaschen. „Es ist sehr beeindruckend zu sehen, welche filigrane und komplexe Arbeitsgänge von den teilweise schwerstbeeinträchtigten Menschen so mühelos ausgeführt werden“, berichtet Diana Berg nach dem Besuch in Bruchsal. Für die Verbraucherzentrale stand im Vordergrund, die Umwelt durch die Mehrfachnutzung zu schützen und damit eine weitere kreative Idee gegen die Wegwerfkultur umzusetzen.

Am Ende konnten aus den „alten“ Bannern Shopping-und Umhängetaschen genäht werden – und einige davon erstand die KlimaExpo.NRW gleich selbst. „Durch die praktische Größe können wir in den Taschen unsere Veranstaltungsmaterialien problemlos mitnehmen, wenn wir wieder selbst für unsere Projektpartner durch ganz NRW unterwegs sind.“, so Miriam Canfora. Alle Taschen sind durch das widerstandsfähige PVC-Material deutlich reißfester als gewöhnliche Taschen, so dass  Pressemappen, Broschüren und weitere Materialien im Gegensatz zu einer Baumwolltasche trocken bleiben.