AOK ruft Eltern zu Impfungen und Hygiene auf

Da Rotaviren hoch ansteckend und leicht übertragbar sind, sind nicht nur Kinder gefährdet. Auch Erwachsene können sich damit infizieren. Foto: AOK/Colourbox/hfr.
Bielefeld. Rotaviren zählen zu den häufigsten Erregern schwerer Magen-Darm-Erkrankungen bei Kindern. In Bielefeld lag die Zahl der nach dem Infektionsschutzgesetz gemeldeten Rotavirus-Infektionen im Jahr 2024 bei 74 Fällen. Im ersten Halbjahr 2025 wurden bereits 62 Fälle gemeldet. Das geht aus einer Auswertung der AOK NordWest auf Basis aktueller Zahlen des Robert-Koch-Instituts (RKI) in Berlin hervor.
„Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, raten wir allen Eltern, unbedingt die empfohlenen Impfungen bei Säuglingen und Kleinkindern vorzunehmen und auf bestimmte Hygieneregeln zu achten“, sagt AOK-Serviceregionsleiter Matthias Wehmhöner.
Flüssigkeitsverlust bei Kindern unbedingt ausgleichen
Rotaviren verursachen Durchfall, Erbrechen und Bauchschmerzen. Im Vergleich zu anderen Durchfall-Erkrankungen verläuft die durch Rotaviren verursachte Magen-Darm-Erkrankung bei Säuglingen und Kleinkindern häufig schwer. Sie reagieren besonders empfindlich auf den Flüssigkeits- und Salzverlust. Daher ist es wichtig, ihnen genügend Flüssigkeit zuzuführen. Der Zustand kann sogar lebensbedrohlich werden, wenn der Flüssigkeitsverlust nicht ausgeglichen werden kann.
Impfung gegen Rotaviren empfohlen
Da es keine Medikamente gegen Rotaviren gibt, können nur die Beschwerden gelindert werden. „Die Ständige Impfkommission (STIKO) empfiehlt für Säuglinge eine Schluckimpfung gegen Rotaviren, die von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen wird“, so Wehmhöner. Je nach Impfstoff sind zwei oder drei Dosen im Mindestabstand von vier Wochen notwendig.
Rotaviren leicht übertragbar
Rotaviren sind hoch ansteckend und leicht übertragbar, auch auf Erwachsene. Die Übertragung erfolgt meist über Schmierinfektionen. Die Viren werden durch kleinste Stuhlreste an den Händen weitergegeben und gelangen über den Mund in den Verdauungstrakt. Eine Ansteckung kann auch über verunreinigte Gegenstände wie Handgriffe, Toiletten, Armaturen oder Lebensmittel erfolgen.
Hygieneregeln unbedingt beachten
Neben Kleinkindern sind auch Senioren und Menschen mit geschwächtem Immunsystem gefährdet. „Umso wichtiger ist es, bestimmte Hygieneregeln zu beachten“, so Wehmhöner. Hände sollten regelmäßig gründlich mit Seife gewaschen und wirksame Desinfektionsmittel verwendet werden. Das RKI empfiehlt Produkte der Wirkkategorie „begrenzt viruzid PLUS“. Weitere Informationen gibt es auch in jeder Apotheke.
Mehr Informationen zum Thema Rotaviren und Impfungen finden Eltern auf der Website der AOK NordWest unter www.aok.de/nw in der Rubrik Leistungen & Services.